Geschrieben am 30.04.2017 2017-04-30| Aktualisiert am
30.04.2017
Besucht am 30.04.2017Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 36 EUR
Nach MarcO74s grandioser Rezension über Dominic Theobalds Pfälzer Genuss-Fraktion in Hainfeld, die noch durch Grande Borgos phänomenalem Bericht über das Meeting mit Marco zwecks Vernichtung französischer Meeresfrüchte im groß(artig)en Stil – war es ein absolutes „Must have“ den Weg ins kleine Hainfeld zu nehmen. Da meine GöGa an diesem wunderbar sonnigen letzten Apriltag ebenso danach drängte, doch einen Ausflug in die Pfalz zu machen, konnte ich Beides zum eigenen Vorteil vereinen und ein frohes „Auf ihr Brüder in die Pfalz“ anstimmen.
Fahrten in die Pfalz an solchen Sonnentagen unterliegen dem Problem einer gewissen Massenflucht in diese Richtung, wobei die Spezies derjenigen, die die 70km/h, die an manchen Straßenkreuzungen einzuhalten sind. großzügig über die gesamte Strecke – unsinnigerweise teilweise auch incl. Ortsdurchfahrten – einhalten. Zumeist sind das auch die ersten ieiner langen Schlange dahinter, die man als zwanzigstes Fahrzeug leider auch nicht en passant rechts liegen lassen kann.
In Edesheim bewiesen dann auch drei Fahrzeuge mit Kennzeichen SÜW, dass Ampeln an Baustellen vermutlich unnötig sind, kamen die doch, kurz nachdem unsere Ampel auf grün geschaltet hatte und vier Fahrzeuge und wir in die Baustelle eingefahren waren, munter auf der einspurigen kurzen Baustelle entgegen. Gsd war Gruppe in meiner Fahrtrihtung so flexibel, zwischen die Baken auf die gesperrte Spur auszuweichen - worauf dann erst massives Winken die SÜW-Fahrzeuge wieder Fahrt aufnahmen – die erste Fahrerin beschwerte sich auf meine bei geöffnetem Fenster gestellte Frage, ob sie die Ampelregelungen in der Fahrstunde verstanden hätte, dass es so schlimm sei – das wäre ihr jetzt schon dreimal passiert. Soviel zu Autofahrern mit SÜW –Kennzeichen – Vorsicht die – Sind Übel Wild.
In den engen Sträßchen von Hainfeld mit dem Lagebild von Google Maps im Kopf und einer falschen Hausnummer im Navi-System lenkt uns die Dame im Cockpit zuerst zielsicher zum Weingut Koch – nicht das, was wir suchen, aber auch ein „Self-Service“ der bei dem strahlenden Sonnenwetter bereits kurz nach halb eins voll von Pfälzer-Schorle-Trinkern , Schnitzelessern und Platzsuchenden überbordet. Wir wollen auf die andere Ortsseite- Richtung Weingut Hundemer, auf dessen Gelände sich auch das Objekt unserer Begierde befindet - Achtung Parkplatzsuchende – entweder 30m vorher bereits in Richtung der Ausschilderung Weingut Hundemer abbiegen und landwirtschaftliche Flächen dem Hinweis P folgen- oder aber wie wir dann hinter dem Ort rechts ab in den Wirtschaftsweg entlang der Straße zurück Richtung Dorf und an der PGF- Wiese, auf der einige Gartenmöblierte Tische platziert sind dann tricky auf den Parkplatz einzubiegen.
Vor dem Sandsteinhaus der PGF sind die Aussenplätze direkt an der Straße in voller Sonne, nur teilweise beschattet bereits gut besetzt. Doch wie wir bei unserem ersten Fehlversuch gemerkt hatten – in der Sonne verglüht, im Schatten erfriert man und ab und zu kommen wechselwarme Windböen, die nachweisen, dass der April noch vor wenigen Tagen Schnee gebracht hatte.
Wir gehen also rein in das sehr geschmackvoll moderne Innere. Die Selbstbedienungs-Theke mit Getränkeausgabe und Wärme-Pass begrüßt einen als Erstes – im Vergleich zu früheren Jahren sehr ungewohnt – inzwischen bei Restaurants mit Aussenfläche wohl wieder üblicher (so wie früher in den Pfälzer-Wald-Vereinshäusern) und Innen sind alle Plätze noch frei. Wir nehmen einen wunderschön großen Tisch, der mit Zwei Stühlen wie für uns gedacht zu sein scheint. An der Wand hängt auf ein Bilderrahmenglas geschrieben die aktuelle Speisekarte:
Auf dem Tisch liegt eine kleine viereckige Mitteldecke mit zwei Wurstdosen – eine umfunktioniert als Teelichtbox auf kleinen Kieseln – in der anderen ein Blumentopf, weiter 2fach eine laminierte Getränke- und ebenso eine Speise-Karte, deren Inhalt auch im Internet nachgelesen werden kann. (Kleiner Tipp am Rande - es gibt Dosenöffner, mit denen man den sehr scharfen Rand von Pullring-Dosen wegbekommt)
Der junge Mann hinter der Theke, der wohl neu im Job ist und vom Chef persönlich in Kaffeemaschine und den Wärmepass wie auch die Klingelboxen für die SB-plätze außen eingewiesen wird, kommt an unseren Tisch – ich bestelle ein Glas vom bereits von Grande Borgo benannten Chardonnay-Sekt (o,1l 5€) – allerdings scheint es da bei der Versorgung Probleme zu geben (evtl. Folge von Grande Borgo und Marcos-Besuch??). Das und dann tatsächlich kredenzte Glas prickelt wirklich auch geschmacklich wunderbar jeden Champagner an die Wand – top. (Könnte nach Hörensagen evtl. ein Sauvignon gewesen sein – verwunderlich gut). Ebenso scheinen auch die Riesling Bestände gelitten zu haben – ein Pinot Grigio – freiwillig Grauburgunder genannt -Schorle (Pfälzer Art = 0,5l ) wird von uns nominiert und eine Flasche Mineralwasser (0,75l) – beide jeweils zu angenehmen 3,50€.
Unsere Entscheidung fürs Essen steht – die Pasta des Tages- mit grünem Spargel, Tomaten-Sugo, Rucola und Gran Padano zu 11,50€ für meine Frau – und für mich wird es das Winzersteak vom Schweinenacken mit Riesling-Zwiebeln und frittierten neuen Kartoffeln zu 12,50€ ( was ich auf einem Teller, den ich beim Reinkommen im Außenbereich sah, zunächst für Kalbsleber gehalten hatte).
Dominic Theobald kommt an unseren Tisch – und platziert den Sekt vor meiner Frau, Schorle vor mir – auf meinen Hinweis, beides sei für meine GöGa – das Wasser für mich – sagt er, ihm würde das auch so gehen, wenn er mit seiner Frau in ein Restaurant gehe und er einen Salatteller und seine Frau ein Steak bestellt, dann wird ihm automatisch der Steakteller hingestellt – ein Schicksal, das zartgebaute Männer wohl teilen (Grand Borgo geht es Dir auch so, oder isst Du deshalb lieber allein?).
Nach angenehmer Wartezeit werden uns von Dominic Theobald auch die Speisen gebracht – eingedenk der vorherigen Diskussion tippt er allerdings fälschlicher Weise darauf, dass ich die Nudeln bekäme - was jedoch eher daran liegen wird, wie er die beiden Teller je in eine Hand genommen hat.
So sieht das Ganze aus:
Die Pasta (Penne rigate) sind al dente, dazu schräg geschnitten feste, leicht angedünstet/gebratene dünne Scheiben vom grünen Spargel, eine tomatisierte Sugo lecker gibt mit leicht scharfem Nachklang in Verbindung mit dem Rucola und dem Gran Padano einen wunderbaren, geschmacklichen Gesamtklang, meine Frau ist begeistert – was mir natürlich noch besser gefällt, als die gute Probegabel die für mich dabei abfällt.
Das Winzersteak sind zwei gut geschnittene Scheiben Schweinenacken – mit all dem, was einen komplett entbeinten Schweinenacken so ausmacht - verschiedene Strukturen, leichte Sehnen, nur kleine Fettzähren. Das Schweinesteak ist top gebraten, durch -dabei noch leicht rosig im Inneren, saftig, überhaupt nicht trocken und geschmacklich vollmundig.
Letzteres wird durch die Riesling-Zwiebeln unterstützt – die leichte Süße der roten Zwiebel, dazu der Riesling und ein Fleisch-jus von dem ich nicht sagen kann, woher die über die minimale Zwiebelbindung die leicht angedickte Soße kommt. Auf dem Teller sind weiter kleine halbierte neue Kartoffeln in Schale fritiert, die aber wie aus der Pfanne bzw. dem Backofen wirken. Die recht festen Kartoffelhälften bieten nur geringe Chancen, den schmackhaften Rieslingsoßen-jus der Zwiebeln ohne Zwiebel oder das Fleisch aufzunehmen. So fallen die Kartoffeln leider geschmacklich leicht gegenüber Zwiebel und Fleisch ab – bringen aber die notwendige Sättigungsgrundlage. Selten habe ich ein so gutes Winzersteak serviert bekommen – Lob an die Köche!
Fazit – auch wenn die Speisekarte nicht mit so einem Sonderereignis der Pariser-Fischmarkthallen-Platte im Standard aufwartet (erst wieder im Dezember, also in sieben Monaten auf den Plan kommt) nichtsdestotrotz ist die einfache kleine Speisekarte interessant, die Küchenleistung schlichtweg gekonnt, die Weine vermutlich sehr süffig - das PLV stimmt - so wird die Pfälzer Genuss-Fraktion in unsere „Da gehen wir unbedingt wieder hin“ Liste aufgenommen, (zumal wir jetzt den Weg zum Parkplatz kennen).
Danke an Mark und Grande Borgo für den Tipp!
Nach MarcO74s grandioser Rezension über Dominic Theobalds Pfälzer Genuss-Fraktion in Hainfeld, die noch durch Grande Borgos phänomenalem Bericht über das Meeting mit Marco zwecks Vernichtung französischer Meeresfrüchte im groß(artig)en Stil – war es ein absolutes „Must have“ den Weg ins kleine Hainfeld zu nehmen. Da meine GöGa an diesem wunderbar sonnigen letzten Apriltag ebenso danach drängte, doch einen Ausflug in die Pfalz zu machen, konnte ich Beides zum eigenen Vorteil vereinen und ein frohes „Auf ihr Brüder in die Pfalz“... mehr lesen
4.5 stars -
"Gute genussreiche Küche" Gast im HausNach MarcO74s grandioser Rezension über Dominic Theobalds Pfälzer Genuss-Fraktion in Hainfeld, die noch durch Grande Borgos phänomenalem Bericht über das Meeting mit Marco zwecks Vernichtung französischer Meeresfrüchte im groß(artig)en Stil – war es ein absolutes „Must have“ den Weg ins kleine Hainfeld zu nehmen. Da meine GöGa an diesem wunderbar sonnigen letzten Apriltag ebenso danach drängte, doch einen Ausflug in die Pfalz zu machen, konnte ich Beides zum eigenen Vorteil vereinen und ein frohes „Auf ihr Brüder in die Pfalz“
Geschrieben am 16.03.2017 2017-03-16| Aktualisiert am
16.03.2017
Besucht am 03.03.2017Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 224 EUR
...besonders am 1. April!"
Als wir mit diesem letzten Scherz verabschiedet wurden, hatten wir Dominic Theobald, den weit über 2 Zentner schweren und kaum unter 2 Meter großen Wirt der Pfälzer Genussfraktion schon ausführlich kennen- und schätzen gelernt. Ein Gastwirt, wie er im Buche steht. Bedient, empfiehlt, schwätzt mit den Gästen, hat aber schon den halben Tag als gelernter Koch die Speisen vorbereitet, die seine Partnerin dann abends finisht und in einer Drehzahl heraus haut, die bei den zahlreichen Gästen (mehrere Gruppen) an diesem Freitagabend keine Unzufriedenheit aufkommen ließ. Wie auch, denn Domme, im Service von seinem Vater unterstützt, hält heftig schwitzend alle bei Laune. Aber auch fachlich versiert wurde zu den Speisen Auskunft und zu den heimischen Weinen Beratung gegeben. Staunend und nur teilweise der Mundart folgen könnend, lauschte ich jedenfalls seinem Fachgespräch mit dem Grandseigneur der Pfälzer Rebensaftbeurteilung und - vernichtung, Gastrofreund MarcO74. Denn endlich hatten wir den lange geplanten Gegenbesuch in der Südpfalz verwirklicht und freuten uns auf die landestypischen Genüsse. Also dem Plateau de Fruits de Mer.
Gut, zugegeben, dass in der PGF französcher Spezial-Abend sein würde, wussten wir schon vorher. Und als die große Platte von uns vier ratzekahl geleert war, gab es keine Beschwerden hinsichtlich der fehlenden Regionalität. Im Gegenteil, die Stimmung war zusehend fröhlicher geworden, zumal alle von einer Platte aßen, mit allerlei Hilfsmitteln, aber meistens doch mit den (eigenen) Fingern. (Die Ihr hier eintretet, lasst alle Etikette fahren! Und genießt einen ungezwungenen Abend!)
An der angenehmen Atmosphäre sicherlich auch nicht völlig schuldlos die Getränke.
War der Start mit einem Chardonnay-Winzersekt (5€/0,1l) vom ortsansässigen Weingut Ralf Hundemer lediglich "ordentlich", konnte zu den Krustentieren schon der frische, aber harmonische, florale, mit einem Wort "lagenhafte" 2015er Weißburgunder überzeugen, eine trocken ausgebaute Spätlese von Mathias Kleinmann aus der Lage Birkweiler Mandelberg (27€). Pures Glück floss dann aber aus der Flasche 2013er Riesling GG aus der Lage Pechstein von Acham Magin aus Forst (45€). Schon klar, wer sich was gewünscht hatte... Verbeugung, lieber Marco!
Bevor das leckere Meeresgetier mit frischem französischen Baguette
und drei sauguden selbstgemachte Begleitern (Aioli, Cocktailsauce, Himbeeressig-Vinaigrette mit Schalotten) serviert wurde, hielten wir doch noch nach den üblichen Verdächtigen der Pfälzer Karte Ausschau und bekamen zumindest den hauseigenen, recht lockeren und mit reichlich Kräutern gepimpten Quark serviert. Dazu durchaus passend schöne frische Radieschenviertel (6€)
Ländlicher Genuss!
Mit der auf der Tafel offerierten Hummersuppe (5,5€) wollten wir kulinarisch schon auf den maritimen Hauptgang zusteuern. Doch das servierte Cremesüppchen erinnerte weder von der Farbe noch vom Duft an den König der Krustentiere. Auch die Einlage schien ungewöhnlich quadratisch. Die Probierlöffel später war uns klar, dass an die Küche versehentlich die Bestellung einer Käse-Lauch-Suppe weiter gegeben wurde. Nicht schlimm, hatten wir doch mit dem "Gemüsehummer" den running gag des Abends gefunden. Schade allerdings, dass die eilig nachgelieferte Hummersuppe kaum lauwarm und zudem auch nicht übermäßig geschmacksintensiv war. Vermutlich schon auf den Karkassen angesetzt, aber etwas Krebsbutter hätte doch noch geholfen. Das geht besser.
Die Stimmung stieg aber sofort wieder, als die übervolle Platte (aus 2 Portionen) mit den französischen Köstlichkeiten serviert wurde
Zwei (nicht zu) kleine Hummerhälften mit schon ausgelösten Scheren thronten in der Mitte, am Rande lockten sehr gute bretonische Austern aus Prat ar Coum auch die langjährigen Verweigerer (Am Ball bleiben! Der erste Schnaps schmeckt meist auch nicht...).
Von der Küste der Normandie Bouchot-Muscheln, an denen es außer der (fehlenden) Größe nichts auszusetzen gab.
Aus der Garnelenabteilung Langustinos, die mir leider zu weich waren. Dafür überraschten die Eismeercrevetten durch Knackigkeit und angenehmer Süße.
Am meisten Spaß hatten wir mit den Bulot-Meeresschnecken, die sich teilweise doch recht hartnäckig meinen ungelenken Versuchen verweigerten, sie mittels eines Zahnstochers aus den Gehäusen zu drehen. Immerhin passierte uns mit den "schlüpfrigen kleinen Scheißerchen" kein Missgeschick, obwohl wir doch zwei pretty women dabei hatten. Die sehr eigene Konsistenz gekochten Schneckenfleisches dämpfte bei einigen die Begeisterung für diese Spezialität recht deutlich. Ich fand es fein.
Der Hummer war von gutem kanadischen Durchschnitt, geschmacklich wie von der Saftigkeit, kannste nicht meckern. Was zu beweisen war. Denn, als gegen Ende des Abends Vater Theobald mit einer verräterisch dampfenden Stiege in die hinteren Räume verschwinden wollte, lüpfte MarcO mit Stammgastbonus einfach das Küchentuch. Die frisch dem heißen Bade entstiegenen Gesellen leuchteten so freundlich rot, dass mir spontan der Wechsel von einem Dessert zu einem weiteren Hummer nicht schwer fiel.
Für diesen kleinen Nachtisch gelangten ganze 20€ auf die Rechnung, da kannste ECHT nicht meckern.
Für das doppelte Plateau wurden insgesamt 90€ in Rechnung gestellt, ein sehr fairer Preis. Dafür haben wir weit entfernt von den Küsten der Grande Nation Meeres-Spezialitäten ordentlicher Qualität und in angemessener Menge geschmaust. Nicht mehr, aber allemal nicht weniger!
Natürlich wurde für die Pfälzer Genießer und die Fischköppe das eine oder andere zusätzlich auf die Platte geschmuggelt, wie uns der Domme verschwörerisch "verriet". Ein schlauer Wirt halt, durch und durch...
Für die Fans der süßen Fraktion noch eine Sauerrahm-Fruchtzubereitung nach Art eines Trifle (5,5€), eine Nocke cremiges, selbst gemachten Eis (rote Beere? Der gute Pfälzer Rebensaft ging scheinbar auf meine Konzentration...) für ganz kleine 2,5€ und NATÜRLICH mit großer Begeisterung der gute Herxheimer Schokokuss. Der Preis von 50 Cent lässt ebenso wenig Zweifel am PLV, wie die 3,5€ pro Flasche Wasser.
Zum rustikalen, aber modern aufgeräumten Interieur hat die spitze Zunge der Pfalz schon das Nötige geschrieben. Die Wandlampen und die Teelichter verbreiteten sehr warmes, fast goldenes Licht - pures Gift für die Fotos... Am oberen Ende der geschwungenen Holztreppe Raum für geschlossene Gesellschaften, halb Diele, halb Galerie. Das wäre mir zwar etwas zu offen, aber in der Gruppe ist das ja nicht so entscheidend. Eine Überraschung die Toiletten. Gar nicht im Stil des Landgasthofes, sondern viel edler dunkler Stein und hochwertige Armaturen. Schau an!
Ein denkwürdiger, wunderbar harmonischer Abend neigte sich dem Ende zu!
Wir bedauerten nur, dass wir die auf der üblichen Karte angebotene Elwetritsche nicht probieren konnten. Hier verbirgt sich dahinter eine mit Steinpilzen gefüllte Wachtel. Aber eigentlich (wer wüsste das nicht, nach eingehender Belehrung) ist das ja ein sehr autochthones Pfälzer Tierchen, ganz eng mit dem bairischen Wolpertinger verwandt, das sich besonders nach ausführlichen Weinproben zeigt. Schade, schade.
Und gebackenen Uhu gibt's auch erst wieder am 1. April...
...besonders am 1. April!"
Als wir mit diesem letzten Scherz verabschiedet wurden, hatten wir Dominic Theobald, den weit über 2 Zentner schweren und kaum unter 2 Meter großen Wirt der Pfälzer Genussfraktion schon ausführlich kennen- und schätzen gelernt. Ein Gastwirt, wie er im Buche steht. Bedient, empfiehlt, schwätzt mit den Gästen, hat aber schon den halben Tag als gelernter Koch die Speisen vorbereitet, die seine Partnerin dann abends finisht und in einer Drehzahl heraus haut, die bei den zahlreichen Gästen (mehrere... mehr lesen
4.5 stars -
""Gebackener Uhu geht immer..." DerBorgfelder...besonders am 1. April!"
Als wir mit diesem letzten Scherz verabschiedet wurden, hatten wir Dominic Theobald, den weit über 2 Zentner schweren und kaum unter 2 Meter großen Wirt der Pfälzer Genussfraktion schon ausführlich kennen- und schätzen gelernt. Ein Gastwirt, wie er im Buche steht. Bedient, empfiehlt, schwätzt mit den Gästen, hat aber schon den halben Tag als gelernter Koch die Speisen vorbereitet, die seine Partnerin dann abends finisht und in einer Drehzahl heraus haut, die bei den zahlreichen Gästen (mehrere
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Fahrten in die Pfalz an solchen Sonnentagen unterliegen dem Problem einer gewissen Massenflucht in diese Richtung, wobei die Spezies derjenigen, die die 70km/h, die an manchen Straßenkreuzungen einzuhalten sind. großzügig über die gesamte Strecke – unsinnigerweise teilweise auch incl. Ortsdurchfahrten – einhalten. Zumeist sind das auch die ersten ieiner langen Schlange dahinter, die man als zwanzigstes Fahrzeug leider auch nicht en passant rechts liegen lassen kann.
In Edesheim bewiesen dann auch drei Fahrzeuge mit Kennzeichen SÜW, dass Ampeln an Baustellen vermutlich unnötig sind, kamen die doch, kurz nachdem unsere Ampel auf grün geschaltet hatte und vier Fahrzeuge und wir in die Baustelle eingefahren waren, munter auf der einspurigen kurzen Baustelle entgegen. Gsd war Gruppe in meiner Fahrtrihtung so flexibel, zwischen die Baken auf die gesperrte Spur auszuweichen - worauf dann erst massives Winken die SÜW-Fahrzeuge wieder Fahrt aufnahmen – die erste Fahrerin beschwerte sich auf meine bei geöffnetem Fenster gestellte Frage, ob sie die Ampelregelungen in der Fahrstunde verstanden hätte, dass es so schlimm sei – das wäre ihr jetzt schon dreimal passiert. Soviel zu Autofahrern mit SÜW –Kennzeichen – Vorsicht die – Sind Übel Wild.
In den engen Sträßchen von Hainfeld mit dem Lagebild von Google Maps im Kopf und einer falschen Hausnummer im Navi-System lenkt uns die Dame im Cockpit zuerst zielsicher zum Weingut Koch – nicht das, was wir suchen, aber auch ein „Self-Service“ der bei dem strahlenden Sonnenwetter bereits kurz nach halb eins voll von Pfälzer-Schorle-Trinkern , Schnitzelessern und Platzsuchenden überbordet. Wir wollen auf die andere Ortsseite- Richtung Weingut Hundemer, auf dessen Gelände sich auch das Objekt unserer Begierde befindet - Achtung Parkplatzsuchende – entweder 30m vorher bereits in Richtung der Ausschilderung Weingut Hundemer abbiegen und landwirtschaftliche Flächen dem Hinweis P folgen- oder aber wie wir dann hinter dem Ort rechts ab in den Wirtschaftsweg entlang der Straße zurück Richtung Dorf und an der PGF- Wiese, auf der einige Gartenmöblierte Tische platziert sind dann tricky auf den Parkplatz einzubiegen.
Vor dem Sandsteinhaus der PGF sind die Aussenplätze direkt an der Straße in voller Sonne, nur teilweise beschattet bereits gut besetzt. Doch wie wir bei unserem ersten Fehlversuch gemerkt hatten – in der Sonne verglüht, im Schatten erfriert man und ab und zu kommen wechselwarme Windböen, die nachweisen, dass der April noch vor wenigen Tagen Schnee gebracht hatte.
Wir gehen also rein in das sehr geschmackvoll moderne Innere. Die Selbstbedienungs-Theke mit Getränkeausgabe und Wärme-Pass begrüßt einen als Erstes – im Vergleich zu früheren Jahren sehr ungewohnt – inzwischen bei Restaurants mit Aussenfläche wohl wieder üblicher (so wie früher in den Pfälzer-Wald-Vereinshäusern) und Innen sind alle Plätze noch frei. Wir nehmen einen wunderschön großen Tisch, der mit Zwei Stühlen wie für uns gedacht zu sein scheint. An der Wand hängt auf ein Bilderrahmenglas geschrieben die aktuelle Speisekarte:
Auf dem Tisch liegt eine kleine viereckige Mitteldecke mit zwei Wurstdosen – eine umfunktioniert als Teelichtbox auf kleinen Kieseln – in der anderen ein Blumentopf, weiter 2fach eine laminierte Getränke- und ebenso eine Speise-Karte, deren Inhalt auch im Internet nachgelesen werden kann. (Kleiner Tipp am Rande - es gibt Dosenöffner, mit denen man den sehr scharfen Rand von Pullring-Dosen wegbekommt)
Der junge Mann hinter der Theke, der wohl neu im Job ist und vom Chef persönlich in Kaffeemaschine und den Wärmepass wie auch die Klingelboxen für die SB-plätze außen eingewiesen wird, kommt an unseren Tisch – ich bestelle ein Glas vom bereits von Grande Borgo benannten Chardonnay-Sekt (o,1l 5€) – allerdings scheint es da bei der Versorgung Probleme zu geben (evtl. Folge von Grande Borgo und Marcos-Besuch??). Das und dann tatsächlich kredenzte Glas prickelt wirklich auch geschmacklich wunderbar jeden Champagner an die Wand – top. (Könnte nach Hörensagen evtl. ein Sauvignon gewesen sein – verwunderlich gut). Ebenso scheinen auch die Riesling Bestände gelitten zu haben – ein Pinot Grigio – freiwillig Grauburgunder genannt -Schorle (Pfälzer Art = 0,5l ) wird von uns nominiert und eine Flasche Mineralwasser (0,75l) – beide jeweils zu angenehmen 3,50€.
Schorle und Sekt
Unsere Entscheidung fürs Essen steht – die Pasta des Tages- mit grünem Spargel, Tomaten-Sugo, Rucola und Gran Padano zu 11,50€ für meine Frau – und für mich wird es das Winzersteak vom Schweinenacken mit Riesling-Zwiebeln und frittierten neuen Kartoffeln zu 12,50€ ( was ich auf einem Teller, den ich beim Reinkommen im Außenbereich sah, zunächst für Kalbsleber gehalten hatte).
Dominic Theobald kommt an unseren Tisch – und platziert den Sekt vor meiner Frau, Schorle vor mir – auf meinen Hinweis, beides sei für meine GöGa – das Wasser für mich – sagt er, ihm würde das auch so gehen, wenn er mit seiner Frau in ein Restaurant gehe und er einen Salatteller und seine Frau ein Steak bestellt, dann wird ihm automatisch der Steakteller hingestellt – ein Schicksal, das zartgebaute Männer wohl teilen (Grand Borgo geht es Dir auch so, oder isst Du deshalb lieber allein?).
Nach angenehmer Wartezeit werden uns von Dominic Theobald auch die Speisen gebracht – eingedenk der vorherigen Diskussion tippt er allerdings fälschlicher Weise darauf, dass ich die Nudeln bekäme - was jedoch eher daran liegen wird, wie er die beiden Teller je in eine Hand genommen hat.
So sieht das Ganze aus:
Pasta mit grünem Spargel , Tomaten-Sugo , Rucola, Gran Padano
Die Pasta (Penne rigate) sind al dente, dazu schräg geschnitten feste, leicht angedünstet/gebratene dünne Scheiben vom grünen Spargel, eine tomatisierte Sugo lecker gibt mit leicht scharfem Nachklang in Verbindung mit dem Rucola und dem Gran Padano einen wunderbaren, geschmacklichen Gesamtklang, meine Frau ist begeistert – was mir natürlich noch besser gefällt, als die gute Probegabel die für mich dabei abfällt.
Winzersteak (Schw.-Kamm) mit Reisling-Zwiebeln und neue Kartoffeln frittiert
Das Winzersteak sind zwei gut geschnittene Scheiben Schweinenacken – mit all dem, was einen komplett entbeinten Schweinenacken so ausmacht - verschiedene Strukturen, leichte Sehnen, nur kleine Fettzähren. Das Schweinesteak ist top gebraten, durch -dabei noch leicht rosig im Inneren, saftig, überhaupt nicht trocken und geschmacklich vollmundig.
Letzteres wird durch die Riesling-Zwiebeln unterstützt – die leichte Süße der roten Zwiebel, dazu der Riesling und ein Fleisch-jus von dem ich nicht sagen kann, woher die über die minimale Zwiebelbindung die leicht angedickte Soße kommt. Auf dem Teller sind weiter kleine halbierte neue Kartoffeln in Schale fritiert, die aber wie aus der Pfanne bzw. dem Backofen wirken. Die recht festen Kartoffelhälften bieten nur geringe Chancen, den schmackhaften Rieslingsoßen-jus der Zwiebeln ohne Zwiebel oder das Fleisch aufzunehmen. So fallen die Kartoffeln leider geschmacklich leicht gegenüber Zwiebel und Fleisch ab – bringen aber die notwendige Sättigungsgrundlage. Selten habe ich ein so gutes Winzersteak serviert bekommen – Lob an die Köche!
Fazit – auch wenn die Speisekarte nicht mit so einem Sonderereignis der Pariser-Fischmarkthallen-Platte im Standard aufwartet (erst wieder im Dezember, also in sieben Monaten auf den Plan kommt) nichtsdestotrotz ist die einfache kleine Speisekarte interessant, die Küchenleistung schlichtweg gekonnt, die Weine vermutlich sehr süffig - das PLV stimmt - so wird die Pfälzer Genuss-Fraktion in unsere „Da gehen wir unbedingt wieder hin“ Liste aufgenommen, (zumal wir jetzt den Weg zum Parkplatz kennen).
Danke an Mark und Grande Borgo für den Tipp!