Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Es gibt vor dem Haus Parkplätze und auch ein paar restauranteigene. Das Wetter war für den heutigen Tag mit hohen Temperaturen angesagt und so habe ich in dem lauschigen Außenbereich reserviert. Damals, so habe ich es in Erinnerung, stand in diesem Bereich noch ein großer alter Baum. Heute ist es als Terrasse angelegt und ein überdachter Sitzplatz. Jetzt stehen schwere Gartenstühle zum Sitzen bereit und die Tische sind nobel eingedeckt.
Für unsere Begrüßung und auch für den späteren Kontakt ist eine weibliche Servicekraft zuständig. In Restaurants diesen Kalibers erwarte ich auch, und das nicht nur für die Stammgäste, eine angemessene Begrüßung durch die Wirtin. Die fiel aus.
Eine Speisekarte konnte ich vorab schon auf der Webseite studieren. Diese war, wie ich dann feststellte, auch aktualisiert. Mehr als nach einem Menü war mir heute danach, etwas aus der Speisekarte selbst zusammenzustellen. Das Menü deckte für den heutigen Abend nur einen Teil meiner Vorlieben ab und letztendlich schwenkte ich um, weil sich alle des Menüs bedienten.
Brot wurde mit einer Sorte Butter gebracht. Das Bortkörbchen wurden den ganzen Abend nicht mehr aufgefüllt und blieb mit einer Scheibe darin auf dem Tisch stehen. Bis zur Suppe wäre es angenehm gewesen, wenn noch Brot nachgefüllt worden wäre.
Das Menü, entweder in 4 Gängen (ca. 60 Euro) oder 5 Gängen (ca. 70 Euro) lautet wie folgt:
Amouse Bouche
Carpaccio von Lachs und Jakobsmuschel mit Saibling-Caviarvinaigrette, marinierter Spargelsalat
Aufgeschlagene Suppe vom Bärlauch mit Gambas
Filet von der Königsmakrele auf Wildreisrisotto, Pimentoschaum
Rinderfilet im Tiroler Speckmantel auf Schnippelbohnengemüse und Kräuterbutternocken
Gateau von Himbeeren mit Topfenrahmeis
Unser absoluter Favorit am Tisch war die Bärlauchsuppe. Nicht nur daß sie ein sehr geschmacksintensives und perfekt abgeschmecktes Süppchen war. Auch die Konsistenz war wie wir es gerne mögen. Die Einlage mit zwei oder drei großen Gambas war der Knaller. Schon deshalb, weil der Punkt, als sie aus der Pfanne genommen wurden, exakt getroffen wurde.
In der Reihenfolge der Favoriten folgte dann das Rinderfilet. Einmal am Tisch wurde es blutig geordert und auch so gebracht. Alle anderen waren medium. Von dem Speckmantel, der mir persönlich zu fett ist, entledigt, war das Fleisch ein Genuss. Das Bohnengemüse waren knackige Teilchen. Die Nocken zart und in der Kombination stimmig. Übergossen wurde mit einem excellenten leicht süßlichen (Zwiebel?) Sößle.
Danach kommt kein Gang mehr ohne Kritik weg. Das Amouse war ein Stückchen Thunfisch, der trocken war. Die Kombination des Lachs-Jakobsmuschel Carpaccio war uns nicht stimmig und der Kaviar mit einem zu fischigen Geschmack. Der Spargelsalat darauf gelungen, die Königsmakrele war trocken und das Risotto dazu sah nicht nur unappetitlich aus, sondern war auch handwerklich nicht gelungen. Das Dessert wurde nur einmal bestellt. Darauf fand nur der Erdbeer-Himbeer-Salat große Zustimmung. Zwischen dem Fisch- und Rinderfilet-Gang wurde von Irene Goldbach, und zum ersten mal an unserem Tisch, ein Zwischengruss serviert. Und siehe da, sie konnte sogar reden: "Johannisbeersorbet". Da die Johannisbeere ein leicht säuerliches Obst und erfrischend im Geschmack ist, hätte ich mir gewünscht, daß dies bei der Sorbet-Herstellung auch erhalten bleibt. Mir war es zu "milchig" und weit weg vom Eigengeschmack.
Bei der Weinbegleitung zu 25 Euro fanden sich gehaltvolle Tropfen. Mein Glas Geheimrat (0,1 l zu 7,20 Euro) war auch nicht zu verachten. Die 0,75 l Flasche Wasser (Geroldsteiner) ist mit ca. 6,50 Euro nicht overpriced. Und "das kann mal passieren" (oton) daß der Gast in der Linde eine Flasche auf der Rechnung hat, die gar nicht gegrunken wurde. Leider wurden wir, trotz leerer Flasche, gar nicht nach Nachschub gefragt.
Der Gastbereich und die Toilettenanlagen sind sehr sauber. In Sternerestaurants finde ich sehr gerne Stoffhandtücher vor und habe sie in der Linde schon vermißt.
Für uns war einiges nicht rund und es gibt in diesem Preisgefüge keine Übungsstunden mehr. So ist es recht unwahrscheinlich, daß wir die Linde nochmals besuchen. Für ein unvergessliches Esserlebnis war nichts außergewöhnliches dabei. gekanntes und schon oftmals gegessenes, eher konservativ und ohne Pfiff zubereitet und ebenso serviert.