Geschrieben am 17.01.2019 2019-01-17| Aktualisiert am
17.01.2019
Besucht am 14.01.2019Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 60 EUR
Da stand ich nun in Bautzen, an einem Montagabend im Januar, das Hotel-Restaurant, in dem zu essen ich mich gefreut hatte, hatte mir bei der Buchung leider seine interne Weihnachtsfeier verschwiegen und so konnte ich dort nur nächtigen, aber nicht meinen knurrenden Magen füllen.
Ich ahnte schon böses, Montagabend ist der natürliche Feind des Genießers, gefühlt haben da nur Schnellimbisse auf. Und ein Montagabend in der ersten Januarhälfte ist eine Steigerung von kulinarisch trostlos. So lief also durch Bautzen Midtown und folgte den Hinweisen verschiedener Apps zu immer wieder dunklen Fenstern. Jetzt hatte ich wirklich Hunger und es wurde auch immer später. Ich erinnerte mich eines lange zurück liegenden Besuchs in Bautzen und an das Restaurant des Hotels, in dem ich genächtigt hatte. Das war eigentlich ein ganz ordentlicher Abend gewesen und das Haus sollte sein Restaurant auch an einem Montagabend öffnen, also mal dahin gewandert und an der Rezeption des Best Western Hotels gefragt. Ich wurde an der Rezeption freundlich begrüßt und man leitete mich in die erste Etage. Ich würde nicht hungrig die Nacht verbringen müssen.
Mein Besuch liegt etwas zurück, es war Winter 2014/2015, aber ich erkannte den Gastraum wieder. Immer noch die etwas triste Konferenzsaal Atmosphäre vom letzten Besuch.
Auch die Tische nur schlicht eingedeckt, alles macht einen sehr zweckmäßigen Eindruck.
Aber der Blick hinaus auf die Altstadt ist ganz angenehm. Der junge Kellner nahm mich in Empfang und überreichte die Karten. Ich orderte ein Flasche Wasser und nahm das Angebot in Augenschein. Die Karte ist recht kurz, vielleicht 30 Gerichte von Vorspeise bis Dessert, dass sollte einigermaßen frisch zubereitet Gerichte ermöglichen. Auch die Auswahl der Weine ist okay, fürs erste ein grüner Veltliner aus dem Weinviertel.
Kurz nach dem Wein ein ernüchternder Küchengruß.
So lieblos habe ich das schon lange nicht mehr serviert bekommen. Baguette, definitiv Convinienceware aus dem TK Fach, mit einem Kräuterquark, als Farbtupfer, im Januar nicht anders möglich, geschmacklose Tomate und Petersilie, die schon länger bereit zum anrichten gelegen hatte. Oh je, besser weglassen, oder mehr Mühe mit einem Küchengruß geben, schade! Das konnte nur besser werden.......
Vorweg für mich ein Salat Feldsalat an Balsamicomarinade, Speckcroutons, Tranchen von der geräucherten Entenbrust. Mit dem ersten Bissen Entenbrust besserte sich meine Laune wieder. Zart war die, saftig und mit einem schönem Raucharoma versehen, sicherlich war die auch leicht mariniert worden vor dem Räuchern, aber das Aroma konnte ich nicht an etwas festmachen, lecker war die. Ebenso auch der begleitende Salat. Geht doch, weiter so. Weiter ging es mit
und
ich hatte da ein bisschen bei den Gerichten gebastelt, und umbestellt, die Küche setzte das aber problemlos um. Entrecote vom Oberlausitzer Angusring (300 Gramm), aber ohne die begleitende Ofenkartoffel und den zugehörigen Schmand, dafür für mich Wildkräutersalat mit Himbeersenfvinaigrette aus dem Salatteil der Karte. Das Entrecote war perfekt auf den gewünschten medium rare Gargrad gegrillt worden
Hätte der Service mir dann noch ein scharfes Steakmesser zum Gericht eingedeckt, wäre ich uneingeschränkt glücklich gewesen. Das Fleisch war gut, und nach Wunsch Natur gegrillt, ich würzte am Tisch mit Salz und Pfeffer, mehr will ich da nicht darauf haben. Leider war das Standardbesteckmesser zu stumpf für ein Steak, und meine Frage nach einem "laguiole" Messer zauberte ein Fragezeichen in das Gesicht des sonst sein Handwerk verstehenden Kellners. Auch hier war der Salat ohne Tadel. Und weil ich so gesund gegessen hatte noch ein Dessert. In Weinteig ausgebackene Apfelringe mit Walnusseis. Das war ein solides Dessert. Knusprige, mit Zimt gewürzte Panade, heiße Apfelringe im Inneren, begleitet von einem guten Walnusseis. Durch diese drei Gänge begleiteten mich aus der Weinkarte noch zusätzlich zum Veltliner ein Blaufränkisch und ein Cannonau.
Der junge Mann im Service war gut ausgebildet, eingedeckt wurde mit Handschuhen, immer rechtzeitig kam eine Nachfrage zur Zufriedenheit bei den Gängen, nur beim französischen Steakmesser musste er passen. Aber ansonsten war das eine ordentliche Leistung.
Kann ich also zum Fazit kommen. Die drei Gänge a la carte boten wenig Anlass zur Kritik, der Küchengruß ist eher Imbissniveau. Einfach weglassen, wenn man da nicht mehr Liebe hineinstecken will! Speis und Trank waren in Ordnung, aber trotzdem hoffe ich, dass beim nächsten Besuch in Bautzen das Restaurant in meinem Hotel geöffnet hat. Es gilt aber, in das Lubin (Restaurantname) kann man nicht nur an einem Montagabend immer einkehren ohne es zu bereuen.
Da stand ich nun in Bautzen, an einem Montagabend im Januar, das Hotel-Restaurant, in dem zu essen ich mich gefreut hatte, hatte mir bei der Buchung leider seine interne Weihnachtsfeier verschwiegen und so konnte ich dort nur nächtigen, aber nicht meinen knurrenden Magen füllen.
Ich ahnte schon böses, Montagabend ist der natürliche Feind des Genießers, gefühlt haben da nur Schnellimbisse auf. Und ein Montagabend in der ersten Januarhälfte ist eine Steigerung von kulinarisch trostlos. So lief also durch Bautzen Midtown und folgte den Hinweisen... mehr lesen
Ziemlich erstaunt über die veröffentlichte tolle Bewertung nutzte ich doch gleich mal die Chance, mir selbst ein Bild vom Restaurant "Lubin" zu machen. Bisher habe ich es auf dem Weg in die Altstadt doch eher rechts oder links liegen lassen .
Mittlerweile gehört das Hotel ja zu Best Western und bietet den entsprechenden Standard. Von außen nicht unbedingt einladend, bekommt man aber nach Betreten des Hotels gleich gute Laune, da man sehr nett und zuvorkommend begrüßt wird. Das Restaurant liegt im ersten Stock, breite Fensterfronten geben den Blick frei auf die Schöne und sehenswerte Altstadt. So auch auf den schiefen Turm, immerhin neigt sich der Reichenturm 1,44 m aus dem Lot.
Ein typisches Businesshotel, nüchtern gestalteter Raum, häufig auch durch Busgruppen bevölkert. Die Tsche sind aber nett eingedeckt, dazu nettes Personal.
Die Karten werden schnell gereicht, verbunden mit der Frage nach einem Aperitif, außerdem wird ein Tagesangebot auf der an den Tisch gebrachten Kreidetafel offeriert.
Die Speisenauswahl ist übersichtlich, deckt aber mit netten Beschreibungen Versehen ein breites Spektrum ab.
Na klar, in der Senfstadt Bautzen gehört eine Senfsuppe dazu. Angeboten wird sie mit Trüffelöl und Kaminschinken (6,00€).
Als Hauptgericht erwählte ich den Rehrücken im Tramezzinimantel mit Cranberries, Rosenkohlblättern und hausgemachten Kroketten (18,00€).
Was will man mehr. Dazu ein Wasser und einen trockenen Roten. Die Weinkarte wirkt ziemlich provinziell, da sollte man sich nicht zu großen Hoffnungen hingeben.
Die Wartezeit wurde verkürzt durch einen Gruß aus der Küche und dann kam auch schon die gut gewürzte Senfsuppe. Ein guter, nicht zu scharfer Geschmack, reichlich Schinkeneinlage. Bei Kaminschinken hätte ich eher einen dunkleren festen Schinken erwartet, hier fand sich aber ein in kleine Streifen geschnittener kochschinkenähnlicher Suppeninhalt. Geschmacklich aber interessant, noch ergänzt durch lauwarmes Baguette mit einer schmackhaften Currybutter.
Der Hauptgang überzeugte aber optisch und geschmacklich. Eine gute Portion rosa gebratener Rehrücken, zartes, ausgewogenes Fleisch umwickelt mit Tramezzinimantel, einer Art Toastbrot. Dieses war sehr dünn gehalten, dazu leicht angeschwenkte Rosenkohlblätter und eine angenehme dunkle, mit reichlich Cranberries bestückte Sauce. Und auch die Kroketten hielten, was versprochen wurde. Doch, hier ist ein ambitionierter Koch am Werk.
Der Punkt aufs i war dann das Dessert. Lauwarmer Schokokuchen, dazu mit angenehmer säuerlich-bitterer Note versehene Tamarillo, gekrönt von leckerem Sorbet.
Doch, ein nettes kleines Menü für den Abend.
Ziemlich erstaunt über die veröffentlichte tolle Bewertung nutzte ich doch gleich mal die Chance, mir selbst ein Bild vom Restaurant "Lubin" zu machen. Bisher habe ich es auf dem Weg in die Altstadt doch eher rechts oder links liegen lassen .
Mittlerweile gehört das Hotel ja zu Best Western und bietet den entsprechenden Standard. Von außen nicht unbedingt einladend, bekommt man aber nach Betreten des Hotels gleich gute Laune, da man sehr nett und zuvorkommend begrüßt wird. Das Restaurant liegt im... mehr lesen
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu Restaurant Lubin im Best Western Plus Hotel
Besucht am 20.01.2015
Rückreise mit dem PKW von einem geschäftlichen Termin in der östlichen CZ. Das Navi zeigt, dass bis Abend Bautzen erreicht werden kann. Also das Internet konsultiert und ein Zimmer im Best Western Bautzen am Rande der Altstadt Bautzens reserviert.
Ein typisches Mid Class Business Hotel, aber gebucht, weil das Restaurant auch an einem klassischen Ruhrtag geöffnet hat. Und ich auch bei später Einkehr noch was zu essen bekommen konnte. Nun ja, kurz nach 19 Uhr das Restaurant Lubin betreten. Erster Eindruck nicht besonders ermutigend. Man sieht dem Raum des Restaurants an, dass er auch zum Frühstück benutzt wird und die Restaurantrolle fällt leider etwas unter den Tisch. Ein etwas lieb- und trostlos gestalteter, geteilter, sehr großer Raum. Nun gut, ein Tisch war verfügbar. Geschmückt mit einem Plaste (bleiben wir im Ostjargon) Blumengedeck. Oh je! Zumindest aber Stoffservietten. Ich ließ mich nicht entmutigen. Und plötzlich blieb mein Blick an einem Aufsteller auf dem Tisch hängen: Unser Restaurant “Lubin” bietet Ihnen eine bodenständige, kreative, junge Küche unter Verwendung regionaler Produkte und einem einzigartigen Blick auf die belebte Innenstadt. Entfliehen Sie dem “Altstadtgewusel” und lassen Sie sich von unserer Service- und Küchenmannschaft verwöhnen. Eine riesengroße Auswahl an Gerichten suchen Sie bei uns aber vergeblich! Wir arbeiten ohne endlos lange Speisekarte, da wir Ihnen versprechen frische Lebensmittel zuzubereiten und die Gerichte nach unserem tagesaktuellen Angebot individuell zusammenstellen möchten. Unser generelles Motto sind wechselnde Themen und Regionen, “Renner statt Penner”, die Vorstellung eines Lieblingsgerichts eines unserer Mitarbeiter sowie die Einbeziehung Ihrer Wünsche und dies alles mit einer hohen Qualität und optimal auf Ihren Tisch serviert.
Zusätzlich díe Anmerkung, das der Kunde, wenn er denn beim gebotenen nicht fündig wird, die Küche auf Hilfe ansprechen soll. Wow! Service! Meine Laune stieg.
Karte und Weinkarte wurden an den Tisch gebracht. Die Bitte um ein kleines Wasser medium wurde erfüllt und die Karte studierte ich mit wachsendem Wohlwollen! Ich verweise auf die HP, meine Laune stieg mit jeder Position auf der Karte. Nach ein paar Tagen böhmisch-mährischer Küche fiel mein Blick sofort auf die Curries, wobei fast alle Positionen sehr verlockend daherkamen.
Erwählt wurden die Senfsuppe (wenn man schon in Bautzen ist) sowie das Lammcurry. Ein sächsicher Elbling vn Schloss Proschwitz sowie ein Riesling aus Baden begleiteten die Gänge. Zum Beginn ein Amuse Geule bestehend aus einem Brotschiffchen bestrichen mit einem Frsichkäse "indischer Curry". Der Frischkäse kam recht scharf daher. Gerade noch in dem Rahmen, den ich mag. Der Frsichkäse war mit einem guten, relativ scharfen Curry abgeschmeckt. Ein guter Beginn.
Es folgte die Senfsuppe. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich schon mal eine Senfsuppe gegessen habe. Ich hatte mir die Suppe schärfer vorgestellt. Die Suppe kam ohne große Schärfe auf den Teller, aber mit deutlichen Tönen der ätherischen Öle des Senf, leicht süßlich abgeschmeckt. Interessant und gut, hervorragend begeitet durch den säurearmen Ebling. Guter erster Gang!
Das Lamm Curry mit Garam Massala kam nach angemessener Wartezeit, komplettiert von einem optisch gut anzuschauenden Salat. Ein ersten Nippen am Curry erfreute den Gaumen! Lecker! Fruchtig, leicht scharf mit zartem Lammfleisch kam ein Curry, wie man es nicht besser am Camden Lock Market in London essen kann! Chapeau! Lecker! Der Salat ergänzte das simple Curry aufs Feinste. Der gewählte Riesling spielte seine Stärken beim asiatischen Essen aus.
Ein Espresso beendete einen Abend, der in seinem Verlauf immer mehr Spaß machte.
Der Service manövrierte fast perfekt durch den Abend, nur der Riesling kam kurz nach dem servierten Hauptgang, kleiner Aussetzer.
Fazit, ein ambitionierter Koch versucht sich hier höchst erfolgreich an individueller, frischer Küche! Bleibt zu hoffen, dass ihm damit Erfolg zuteil wird. Und zu hoffen bleibt, dass das Management dem Restaurant etwas mehr gestalterische Liebe angedeihen läßt! Die Küche hat es wirklich verdient.
Die Preise sind sehr angemessen!
Ich war sehr zufrieden und komme gerne wieder!
Rückreise mit dem PKW von einem geschäftlichen Termin in der östlichen CZ. Das Navi zeigt, dass bis Abend Bautzen erreicht werden kann. Also das Internet konsultiert und ein Zimmer im Best Western Bautzen am Rande der Altstadt Bautzens reserviert.
Ein typisches Mid Class Business Hotel, aber gebucht, weil das Restaurant auch an einem klassischen Ruhrtag geöffnet hat. Und ich auch bei später Einkehr noch was zu essen bekommen konnte. Nun ja, kurz nach 19 Uhr das Restaurant Lubin betreten. Erster Eindruck... mehr lesen
Der Wind pfeift um das Haus. Er pustet kräftig gegen das Hemd von Maik Nicolaus. Der 40-Jährige ist mit dem Aufzug bis ganz nach oben gefahren. Auch ein paar Stufen musste er erklimmen. Nun steht der Mann aus Kamenz auf der Dachterrasse des Bautzener Best Western Hotels. Von hier aus hat er einen tollen Blick auf die Altstadt. Doch Maik Nicolaus ist nicht wegen der Aussicht hierher gekommen. Er will nach den Kräutern schauen. Von der Pfefferminze macht er sich etwas ab. „Die können wir gut für unsere Cocktails nutzen“, sagt er. Dann läuft er die Treppe wieder herunter zum Hotelrestaurant. Die Bar, die Stühle und die Tische – das ist sein Revier.
Seit Anfang Juli ist Maik Nicolaus im Best Western Hotel als neuer Restaurantleiter tätig. Er folgt damit auf Manuela Schubert. Ein zwölf Mitarbeiter starkes Serviceteam muss er hier managen, außerdem Kontakt zu den Zulieferern und den Kunden halten. Oft sitzt er in seinem Büro, doch wenn Not am Mann ist, dann bedient er im Restaurant auch die Gäste oder steht an der Bar und gibt die Getränke aus. Viel zu tun für den 40-Jährigen. „Der neue Job hier im Best Western ist für mich eine Herausforderung. Ich verfüge allerdings über viel Erfahrung und bin zuversichtlich“, sagt er.
Vom Hutberg bis nach Lieske
Der neue Restaurantleiter gibt sich selbstbewusst, berichtet von Hotels und Restaurants, in denen er bereits gearbeitet hat. Der gebürtige Riesaer absolvierte seine Ausbildung zum Restaurantfachmann vor 20 Jahren in der Hotelkette von Jägermeister in Kamenz und Wolfenbüttel. Es folgten Aufenthalte in 5-Sterne-Hotels in Mecklenburg Vorpommern. Dabei lernte er auch Holger Thieme, den jetzigen Direktor des Best Western Hotels kennen. Die beiden Männer blieben in Kontakt, auch als es Maik Nicolaus wieder zurück nach Sachsen zog. In Kamenz übernahm er 2004 die Hutberggaststätte. Sieben Jahre leitete er dort die Geschicke. Doch 2011 war Schluss. Der Pachtvertrag lief aus und Maik Nicolaus gab die Kneipe auf, weil sich der Betrieb im Winter nicht lohnte. Der Kamenzer verließ den Hutberg, hängte seinen Job aber nicht an den Nagel. Er blieb der Gastronomie und der Region treu. 2012 übernahm er die Gaststätte Grubenlampe in Geierswalde. Ein Jahr blieb er dort. Dann hörte er, dass für den Braugasthof in Lieske ein neuer Pächter gesucht wurde. Er bewarb sich um den Job und durfte dort auch anfangen.
Zutaten aus der Lausitz
Schon in dieser Zeit ging er im Bautzener Best Western Hotel ein und aus. „Wenn zum Beispiel hier in Bautzen ein großer Brunch veranstaltet werden sollte, dann war ich mit meinem Team immer mit vor Ort“, sagt er. Das Jobangebot kam da nicht überraschend. Und Hoteldirektor Holger Thieme ist bislang zufrieden mit seiner Wahl. „Ich schätze Maik Nicolaus seit vielen Jahren und hege den Wunsch, gemeinsam mit ihm unsere Servicequalität auf die nächst höhere Stufe zu heben“, so Thieme. Die Erwartungen sind groß. Doch der neue Restaurantleiter kann damit umgehen. Es sind Details, an denen er arbeiten möchte. „Beim Service kann das schon ein einfaches Lächeln sein“, sagt er. Dem Gast den Mantel abnehmen, eine Flasche so hinzustellen, dass das Etikett nach vorn zeigt – diese kleinen Dinge können schon den Unterschied machen. Und Maik Nicolaus hat noch mehr vor. Er möchte das Hotel den Bautzenern schmackhaft machen. Um nicht nur Touristen, sondern auch Einheimische ins Hotel zu locken, will er verstärkt auf Veranstaltungen wie das Krimi-Dinner setzen. „Auch möchte ich die Zusammenarbeit mit den Bautzener Gastronomen verstärken. Ich will diese nicht als Konkurrenz sehen“, sagt er. Und noch etwas steht bei ihm im Mittelpunkt: die Regionalität der Produkte. Der 40-Jährige achtet sehr darauf, dass die Zutaten für die Speisen vorwiegend aus der Lausitz kommen. Das Steak vom Bautzener Fleischer gehört dabei genauso dazu, wie eben die Kräuter von der eigenen Dachterrasse.
Von Kamenz nach Bautzen und wieder zurück pendelt Maik Nicolaus jetzt täglich. „Vielleicht ziehe ich irgendwann hierher“, sagt er. Das müsse die Zukunft zeigen. Eines aber steht für den 40-Jährigen fest. Viele Gastronomen, die er kennt, zieht es ins Ausland. Doch Maik Nicolaus will seine Heimat nicht verlassen. „Hier kenne ich die Menschen und weiß, wie man mit ihnen umgehen muss. Und ich kenne die Gegend und kann den Touristen Tipps geben.“ Das sei in seinem Beruf ein großer Vorteil.
Quelle: Sächsische Zeitung Ausgabe Bautzen
Der Wind pfeift um das Haus. Er pustet kräftig gegen das Hemd von Maik Nicolaus. Der 40-Jährige ist mit dem Aufzug bis ganz nach oben gefahren. Auch ein paar Stufen musste er erklimmen. Nun steht der Mann aus Kamenz auf der Dachterrasse des Bautzener Best Western Hotels. Von hier aus hat er einen tollen Blick auf die Altstadt. Doch Maik Nicolaus ist nicht wegen der Aussicht hierher gekommen. Er will nach den Kräutern schauen. Von der Pfefferminze macht er sich... mehr lesen
Hotel typisches Restaurant, von einer gemütlichen Einrichtung keine Spur, eher wie ein großer Speisesaal. Dafür ist das Essen reichhaltig, lecker und auch ausgefallen. z.B. Wellness Speisen!
Hotel typisches Restaurant, von einer gemütlichen Einrichtung keine Spur, eher wie ein großer Speisesaal. Dafür ist das Essen reichhaltig, lecker und auch ausgefallen. z.B. Wellness Speisen!
Ich ahnte schon böses, Montagabend ist der natürliche Feind des Genießers, gefühlt haben da nur Schnellimbisse auf. Und ein Montagabend in der ersten Januarhälfte ist eine Steigerung von kulinarisch trostlos. So lief also durch Bautzen Midtown und folgte den Hinweisen verschiedener Apps zu immer wieder dunklen Fenstern. Jetzt hatte ich wirklich Hunger und es wurde auch immer später. Ich erinnerte mich eines lange zurück liegenden Besuchs in Bautzen und an das Restaurant des Hotels, in dem ich genächtigt hatte. Das war eigentlich ein ganz ordentlicher Abend gewesen und das Haus sollte sein Restaurant auch an einem Montagabend öffnen, also mal dahin gewandert und an der Rezeption des Best Western Hotels gefragt. Ich wurde an der Rezeption freundlich begrüßt und man leitete mich in die erste Etage. Ich würde nicht hungrig die Nacht verbringen müssen.
Mein Besuch liegt etwas zurück, es war Winter 2014/2015, aber ich erkannte den Gastraum wieder. Immer noch die etwas triste Konferenzsaal Atmosphäre vom letzten Besuch.
Auch die Tische nur schlicht eingedeckt, alles macht einen sehr zweckmäßigen Eindruck.
Aber der Blick hinaus auf die Altstadt ist ganz angenehm. Der junge Kellner nahm mich in Empfang und überreichte die Karten. Ich orderte ein Flasche Wasser und nahm das Angebot in Augenschein. Die Karte ist recht kurz, vielleicht 30 Gerichte von Vorspeise bis Dessert, dass sollte einigermaßen frisch zubereitet Gerichte ermöglichen. Auch die Auswahl der Weine ist okay, fürs erste ein grüner Veltliner aus dem Weinviertel.
Kurz nach dem Wein ein ernüchternder Küchengruß.
So lieblos habe ich das schon lange nicht mehr serviert bekommen. Baguette, definitiv Convinienceware aus dem TK Fach, mit einem Kräuterquark, als Farbtupfer, im Januar nicht anders möglich, geschmacklose Tomate und Petersilie, die schon länger bereit zum anrichten gelegen hatte. Oh je, besser weglassen, oder mehr Mühe mit einem Küchengruß geben, schade! Das konnte nur besser werden.......
Vorweg für mich ein Salat
Feldsalat an Balsamicomarinade, Speckcroutons, Tranchen von der geräucherten Entenbrust. Mit dem ersten Bissen Entenbrust besserte sich meine Laune wieder. Zart war die, saftig und mit einem schönem Raucharoma versehen, sicherlich war die auch leicht mariniert worden vor dem Räuchern, aber das Aroma konnte ich nicht an etwas festmachen, lecker war die. Ebenso auch der begleitende Salat. Geht doch, weiter so. Weiter ging es mit
und
ich hatte da ein bisschen bei den Gerichten gebastelt, und umbestellt, die Küche setzte das aber problemlos um. Entrecote vom Oberlausitzer Angusring (300 Gramm), aber ohne die begleitende Ofenkartoffel und den zugehörigen Schmand, dafür für mich Wildkräutersalat mit Himbeersenfvinaigrette aus dem Salatteil der Karte. Das Entrecote war perfekt auf den gewünschten medium rare Gargrad gegrillt worden
Hätte der Service mir dann noch ein scharfes Steakmesser zum Gericht eingedeckt, wäre ich uneingeschränkt glücklich gewesen. Das Fleisch war gut, und nach Wunsch Natur gegrillt, ich würzte am Tisch mit Salz und Pfeffer, mehr will ich da nicht darauf haben. Leider war das Standardbesteckmesser zu stumpf für ein Steak, und meine Frage nach einem "laguiole" Messer zauberte ein Fragezeichen in das Gesicht des sonst sein Handwerk verstehenden Kellners. Auch hier war der Salat ohne Tadel. Und weil ich so gesund gegessen hatte noch ein Dessert.
In Weinteig ausgebackene Apfelringe mit Walnusseis. Das war ein solides Dessert. Knusprige, mit Zimt gewürzte Panade, heiße Apfelringe im Inneren, begleitet von einem guten Walnusseis. Durch diese drei Gänge begleiteten mich aus der Weinkarte noch zusätzlich zum Veltliner ein Blaufränkisch und ein Cannonau.
Der junge Mann im Service war gut ausgebildet, eingedeckt wurde mit Handschuhen, immer rechtzeitig kam eine Nachfrage zur Zufriedenheit bei den Gängen, nur beim französischen Steakmesser musste er passen. Aber ansonsten war das eine ordentliche Leistung.
Kann ich also zum Fazit kommen. Die drei Gänge a la carte boten wenig Anlass zur Kritik, der Küchengruß ist eher Imbissniveau. Einfach weglassen, wenn man da nicht mehr Liebe hineinstecken will! Speis und Trank waren in Ordnung, aber trotzdem hoffe ich, dass beim nächsten Besuch in Bautzen das Restaurant in meinem Hotel geöffnet hat. Es gilt aber, in das Lubin (Restaurantname) kann man nicht nur an einem Montagabend immer einkehren ohne es zu bereuen.