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GastroGuide-User: Ehemalige User
Ehemalige User hat Mei Moon in 20099 Hamburg bewertet.
vor 10 Jahren
"Nachtrag: Ich war seit meinem Orig..."

Geschrieben am 01.05.2014
Nachtrag:
Ich war seit meinem Originalbeitrag noch einige Male im Mei Moon und fand mich bestätigt. Es geht hier ums Essen. Hier wird nicht deutsch-klassischer Reihenfolge serviert, sondern ein Gericht wird dann aufgetischt, wenn es fertig ist. Man sollte auch nicht davon ausgehen, dass alle Gäste zur gleichen Zeit mit ihren Gerichten bedient werden. Mich stört es nicht.

Wie immer in authentischen chinesischen Restaurants sollte man in größerer Gruppe aufschlagen, um eine größere Bandbreite von Gerichten probieren zu können.

Originalbeitrag
In meinem langen und harten Leben bei der Erkundung von chinesischen Restaurants in Deutschland habe ich gelernt, Speisekarten prinzipiell von hinten zu lesen: je weiter hinten, desto spannender werden die Gerichte meist.

Gerichte von denen Chinesen wahrscheinlich schreiben würden: "Bring her das Zeug, immer mehr davon".

Die Speisekarte außen verspricht neben den üblichen deutsch-chinesischen Verdächtigen noch viele für mich allerdings inzwischen meist auch schon bekannte Dim Sums, weshalb wir nur zwei wählten
- 2 Sojaquarkröllchen mit Ente, Huhn Schweinefleischfüllung (3,60)
- 3 Gedämpfte Teigtaschen mit Hummer/Korianderfüllung (3,60)
Beide sehr lecker, aber nix spektakuläres.

Denn die kantonesischen Hauptgerichte, die klangen ach zu spannend.

Meine Begleiterin war nicht so mutig und nahm
- Hühnerfleisch mit Ingwer und Lauchzwiebeln (10,00), was sich aber als richtig gut herausstellte. Jede einzelne Zutat war klar herauszuschmecken und ergab ein wunderbares Zusammenspiel.

Ich nahm mein Herz in die Hand und bestellte nach einiger Überlegung
gebratene Schweinedärme mit Hummerkrabben gefüllt (13,00). Ich stellte mit einfach vor, dass auch 'gute deutsche Würste' in Schweinedarm reingepreßt werden und hatte plötzlich gar keine Schwierigkeit mehr, mir vorzustellen, dass chinesische Schweine sich nicht so sehr von deutschen unterscheiden, was ihren Darm angeht. Und so war es auch. Eine leckere Spezialität aus knusprigen Äußerem und saftigem Inneren. Ich nehme mal an, dass die dazu servierten süß-saure Sauce authentisch war, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass normale Deutsche das Gericht bestellen würden.

Aber von der hinteren Karte gäb's noch viele andere Gerichte, die ich gern probieren würde. Und was da an den chinesisch besetzten Nebentischen so serviert wurde hat meine Neugier auf jeden Fall geweckt.

Service: Die Dame, die uns nett und lächelnd bediente, sprach gut deutsch.

Das Ambiente ist sicher weder deutsch-chinesisch-schwülstig noch deutsch-chinesisch-minimaltisch-trendy, sondern nur chinesisch-resopalisch, was uns und die vielen Asiaten augenscheinlich nicht störte. Also ein klassischer Raum für Liebhaber der chinesischer Küche, für Leute, für die Risiko kein Fremdwort ist.

Ein Minuspunkt ist der Zustand der Toiletten. Ganz abgesehen davon, dass der Zugang echt rümplig ausieht, sollte man doch versuchen, die Anzahl der Haare auf dem Boden etwas zu reduzieren. Ich weigere mich, davon auf die Sauberkeit in der Küche zu schließen.


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