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GastroGuide-User: Keeshond
Keeshond hat Restaurant Achilles am Stadtgarten in 41464 Neuss bewertet.
vor 9 Jahren
"Guter Durchschnittsgrieche mit großen Portionen"
Verifiziert

Geschrieben am 28.06.2015
Besucht am 03.04.2015
Ostern 2015 und damit stand ein Familienausflug in die alte Heimat nach Neuss auf dem Plan.

Das Hotel flugs via Internet gebucht ( das ibis Styles Düsseldorf Neuss im Neusser Hammfeld ist wirklich zu empfehlen. Familienzimmer als Suite mit zwei Doppelzimmern mit Verbindungstür, inklusive Frühstück, Kids Frühstücksbuffet und Parkplatz für 89 Euro / Nacht für uns Vier). Hier würden wir wieder einchecken, aber es geht auf GG nicht um Hotels sondern um Restarants.
 
Einen Karfreitag zum Restaurantbesuch auszuwählen kann ungeschickt sein, wenn man weiß, dass die beiden Jungs als Mitstreiter nicht unbedingt dem Meeresgetier zugetan sind falls der Koch nicht mit Vornamen Captain heißt. Der Neusser Norden oder hier genauer die Neusser Furth bietet meines Wissens nach auch keine überwältigende Anzahl an Restaurants, wenn man vom Buffet Chinesen, welcher mittlerweile seit 5 Jahren in der ehemaligen Nordstadthalle angesiedelt ist und Platz für minimum 150 – 200 Gäste bietet, absieht. Guter Rat war teuer, neben den Kids sollte es ja auch was für die dazugehörige Oma auf der Speisekarte geben, GG hat an diesem gastronomischem Fleckchen am Rhein noch Nachholbedarf und die vielen ehemaligem Usern von RK bekannte, vom Inhaber unter verschiedenen Accounts hochgelobte Pepperoni sollte es nun wirklich nicht sein.
 
Unsere, oder besser gesagt meine Wahl viel auf das Achilles. Bei GG zwar gelistet aber noch ohne Bewertung, die Homepage inklusive Speisekarte (http://www.achilles-neuss.de ) lass sich für einen Familienabend aber recht ansprechend, auch die Bilder in der Galerie vermitteln einen guten Eindruck über das Restaurant. Das Restaurant liegt gegenüber dem Neusser Stadtgarten, eine Verbindung zur TG Neuss schließe ich nicht aus ohne das Restaurant jetzt als Vereinsgaststätte bezeichnen zu wollen. Einige eigene Parkplätze vor dem Haus sind vorhanden, ansonsten ist eine Parkplatzsuche in der umliegenden Umgebung angesagt. Das Restaurant betritt man ebenerdig über eine kleine Stufe, die gepflegten Toiletten befinden sich jedoch ebenso im Keller wie die kleine Kinderspielecke. Die Räumlichkeiten unterteilen sich in einen vorderen und einen hinteren Gastraum, den Wintergarten, welche zusammengenommen sicherlich Platz für 100 – 120 Personen bieten. Die Wände im vorderen Gastraum in einem warmen, braunem Cremeton gestrichen, die Decke farblich in einem helleren Ton abgesetzt, durch die Fensterfront mit den farblich passenden weißen und braunen „Raff“ Gardinen dringt viel Licht in den Gastraum. Die Tische eingedeckt mit weißen Stofftischdecken, kleinen Salz- und Pfeffermühlen und einem kleinen Blumengesteck. Sitzmöglichkeiten bieten die dunkelbraunen Holzstühle mit hellem Kunstlederpolsterung bzw. je nach Tisch auch die mit hellem Kunstleder gespolsterten Bänke. Ein offengestalteter Raumtrenner in der Mitte des vorderen Gastraumes sowie hüfthohe, bepflanzte Raumtrenner sorgen für genügend Abstand zum Nebentisch und lassen eine gewisse Privatsphäre entstehen. Die griechischen Dekoelemente waren erfreulicherweise dezent verteilt, hier wird mehr mit Grünplanzen zur Dekoration gearbeitet. Für das Ambiente 3,5***.
 
Die telefonische Reservierung für 18.30h funktionierte reibungslos und wurde am anderen Ende der Leitung freundlich bestätigt, dieser positive Eindruck bestätigte sich auch bei unserem Besuch. Wir wurden freundlich begrüßt und zu unserem Tisch gebracht, eine der fünf / sechs männlichen Bedienungen in schwarzer Hose und weißem Hemd war immer zugegen wenn man jemanden benötigte. Uns wurden die typisch umfangreiche Speisekarte griechischer Restaurants gereicht, die dabei erfolgte Frage ob schon Getränkewünsche vorhanden wären fand ich in Anbetracht der Kids als angenehm, war die Frage doch so formuliert das man sich nicht gedrängt fühlte. Die Getränke wurden rasch serviert, auch auf Vorspeisen, Beilagensalate und Hauptgerichte mussten wir nicht lange warten, wobei hier schon ein angenehmer zeitlicher Puffer eingebaut wurde. Leere Teller wurden zeitnah abgeräumt und dabei nach der Zufriedenheit gefragt. Der Umgang mit der durch die Jungs selbstständig getätigte Bestellung bevor ein Erwachsener etwas sagen konnte war humorvoll, die Rechnung wurde nach einiger Wartezeit mit einem ordentlichem Bon gebracht und wir beim Verlassen wiederum freudlich verabschiedet. Der Service wirklich ordentlich wie man ihn erwarten darf, aber leider nicht immer überall bekommt. 3 oder 4****, ich gebe 3.5, auch weil das Restaurant ab der Hälfte unserer Besuchszeit komplett belegt war, die Serviceleistung aber konstant blieb.
 
Bestellt wurden eine Apfelsaftschorle ( 0,2l / € 2,40 ), ein Warsteiner Pils ( 0,4l / € 3,50 ) und drei Tafelwasser a 0,5l zu je € 2,20. Bier und Schorle kamen sowohl gut eingeschenkt und gekühlt an den Tisch, das Tafelwasser wurde in drei gekühlten 0,5er PET – Flaschen inklusive der dazugehörigen Gläser serviert. Nichts gegen PET – Flaschen und schön zu sehen, dass die Flaschen ungeöffnet waren, Glasflaschen hätten aber mehr Stil gehabt.
Als Vorspeise wählten meine Frau Saganaki II ( in Folie gegrillter Schafskäse mit roten Zwiebelringen, Tomaten und Oregano / € 6,70 ), für mich sollten es die Piperies ( gebratener grüner Spitzpaprika mit Kräuter-Tomatensauce / € 6,40 ) sein. Als Hauptgänge bestellten wir, oder beim Ersteren besser gesagt die Jungs, zweimal Schweineschnitzel mit Pommes und Salat zu je € 7,20, meine Mutter das Hähnchenbrustfilet mit Champignonrahmsauce und Scheibenkartoffeln / € 13,70, meine Frau entschied sich für Gyros mit roten Zwiebeln, Tzatziki und Pommes Frittes / € 13,20 und meine Wenigkeit orderte den Ouzoteller ( Souvlaki, Gyros, Steak, Souzouki und Pommes Frittes / € 17,80 ).
 
Die Salate wurden vorab serviert, grüner Salat mit einigen Maiskörnern, angemacht mit einem Essig – Olivenöldressing wobei mir das Dressing etwas zu öllastig war. Nichts besonderes aber auch nicht schlecht und somit 3***.
 
Sowohl zu den beiden „Kindertellern“ als auch zum Hähnchenbrustfilet kann ich geschmacklich selber nichts sagen, außer das diese Gerichte ansprechend aussahen, den Essern gut geschmeckt haben, die Portionen allerdings riesig waren. Fünf Scheiben Hähnchenbrustfilet bzw. jeweils zwei nicht der Friteuse entsprungenen Schnitzel auf den Tellern inklusive der auch nicht knausrig bemessenen Beilagen überforderten die Esser mengenmässig doch sehr. Schade um die Reste, die wieder den Weg in die Küche antreten mussten.
 
Der / Das Saganaki schmeckte meiner Frau sehr gut, der Schafskäse schön gegrillt, mit den Zwiebelringen, der Tomatescheiben und den Kräutern gut abgeschmeckt und nicht wie schon erlebt in Öl schwimmend. 3,5*** auch wenn die Portion für eine Vorspeise etwas üppig ausfiehl. Meine Piperies bestanden aus drei großen Spitzpaprika an einer fruchtig-würzig abgeschmeckten Kräuter-Tomatensauce, welche sowohl die Tomaten als auch die Kräuter geschmacklich erkennen lies. Dank des gereichten Weissbrotes zu den Vorspeisen fand auch der Rest der Sauce vom Teller zu mir. Vielleicht nichts wirklich besonders, dafür aber einfach und gut – 4****.
 
Das Gyros meiner Frau erwies sich als eine hier wohl übliche mächtige Portion krossen und fettfreien Fleisches. Geschmacklich absolut in Ordnung was die Würzung betraf, leider ihrer Aussage nach in großen Teilen viel zu trocken. Hier konnte auch der Tzatziki, welchen ich als guten Durchschnitt mit einer wirklich wahrnehmbaren Knoblauchnote bewerten würde, nicht mehr viel retten. Da es sich bei den gut gesalzenen Kartoffelstäbchen auch „nur“ um die dünne, käuflich zu erwerbende TK – Ware handelte sind mehr als 2,5** sind für das trockene Fleisch nicht drin.
Bei meinem Ouzo – Teller sollte ich mir eventuell Gedanken über mein körperliches Erscheinungsbild machen, wobei mir bis jetzt noch nicht klar geworden ist ob ich auf Außenstehende abgemagert oder arg verfressen wirke. Eine riesige Menge Gyros, bei mir im Gegensatz zu meiner Frau kross und dennoch saftig, welche mit den Pommes schon als Hauptgericht durchgegen konnte, ein Souvlaki mit drei noch nicht ganz trocken gebratenen Stücken vom Schwein, ein ebensolches Schweinesteak, beides gut gewürzt, und dazu ein Souzouki ( Hackröllchen ) welches sich als ausgewachsenes, gut gewürztes und lockeres Bifteki ( Hacksteak ) von locker 250g erwies. Geschmacklich war alles in Ordnung, Kräuter und Gewürze wurden reichlich verwendet ohne dominant zu sein, das Fleisch zwar „griechisch“ = leicht trocken zubereitet aber nicht totgebraten. Nur die Menge auf dem Teller war eindeutig zu viel. Bis ich mich durch das Gyros zu den anderen Fleischkomponenten durchgearbeitet hatte war ich schon gut gesättigt. Weniger wäre hier absolut in Ordnung gewesen, trotzdem 3,5*** für dieses Gericht.
Alles in allem komme ich auf 3,5*** für das Essen, große Portionen sind bei Schwankungen in der Zubereitung nicht alles.
 
An der Sauberkeit sowohl im Gastraum wie auch auf den Toiletten gab es nicht auszusetzen, es war so wie man es erwarten darf = 3***.
 
Die Rechnung belief sich auf € 84,70, für drei Erwachsene und zwei Kinder ist das sicherlich im  Rahmen, besonders bei den Mengen auf den Tellern. Wenn ich aber auch die Mengen auf den Teller betrachte, die wieder in die Küche zurückgingen wäre weniger mehr. Weniger Arbeit und Materialeinsatz für die Küchencrew, weniger Speiseabfälle und damit vielleicht auch weniger Euronen auf der Rechnung. Deshalb für mich beim PLV auch nur 3***.
 
Als Fazit zum Gesamteindruck:
3 – wenn es sich ergibt wieder, denn es war ja in Ordnung, zwar nicht mehr aber auch nicht weniger.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise").
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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