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Die hauseigenen Parkplätze waren komplett besetzt, und das an einem Mittwoch in den Schulferien. Wir nahmen es als ein gutes Zeichen und fanden einen Parkplatz vor der benachbarten „Alte Post“. Beim Betreten des Restaurants wurden wir von einem grauhaarigen Mann begrüßt, der in entspannter Haltung am Tresen lehnte. Auf seine Frage nach unseren Wünschen antwortete ich: „Ein Plätzchen für zwei?“ „Das geht wohl noch“, antwortete er und bot uns in dem schon gut besetzten Gastraum zwei verschiedene kleine Tische an.
Terrassenbereich von außen
Doch inzwischen hatten wir die Schwüle im Gastraurn registriert und fragten nach einem Tisch draußen, das heißt in diesem Fall auf einer Terrasse, über der ein Dach geschlossen werden konnte. Daraufhin führte uns der Mann, der wohl der Chef des Hauses war, auf die Terrasse und wies uns einen Tisch zu. Wir hatten kaum dort Platz genommen, als er uns auch schon die Speisekarten reichte und dann flugs ins Innere des Restaurants verschwand.
Kurz darauf kam eine Bedienung an unseren Tisch und fragte, ob wir schon Getränkewünsche hätten. Madame bestellte ein Mineralwasser (0,25l für 2,20 €), ich winkte ab, da ich erst in die Karte schauen wollte.
Die komplette Speisekarte ist auf der Homepage des Restaurants hinterlegt, aber die dort genannten Preise sind nicht aktuell:
http://www.villacoloniale.de/karte/images/book2/speisen.pdf
Im Mittel liegen die Preise der gedruckten Karte im Restaurant ca. 1,00 € höher als die auf der HP genannten.
Wir hatten uns schon auf der Homepage vororientiert, daher fiel uns die Auswahl nicht schwer: Einhellig bestellten wir „Pizza Frutti die Mare, mit Garnelen, Calamari und Flußkrebsen“ (11,50 €), dazu orderte ich ein alkoholfreies Hefeweißbier (0,5l für 3,90 €). Auf der Homepage ist der Preis für diese Pizza noch mit 10,00 € angegeben.
Die Bedienung nahm die Bestellung auf, bedankte sich und verschwand im Haus. Kurz darauf servierte sie das bestellte Hefeweißbier und brachte bei dieser Gelegenheit ein Körbchen mit Weißbrotscheiben und einen Teller mit gekräutertem Öl. Das Brot war etwas dunkler und auch etwas fester als das übliche Weißbrot und schmeckte mit dem Öl ganz gut. Da die enthaltenen Kräuter aber getrocknet waren, kam das Aroma nicht wirklich zum Tragen.
Es dauerte dann eine Weile, bis die beiden Pizzen serviert wurden. Zunächst fiel die enorme Größe auf: Die Teigfladen hatten ca. 32 cm Durchmesser! Dann der Rand: Hochgewölbt, knusprig und locker, das sah eindeutig nach Steinofen aus. Der Teig unter dem Belag war gleichmäßig dünn und auch in der Mitte noch tragfähig, so etwas findet man nicht überall. Auch beim Belag war man nicht sparsam vorgegangen, die genannten Meeresfrüchte waren reichlich vorhanden.
Doch was hatte die gehackte frische Petersilie auf dieser Pizza zu suchen? Dafür fehlten die mediterranen Kräuter völlig, waren die etwa in dem vorab gereichten Öl gelandet? Außerdem kennen wir es eigentlich so, dass gerade Meeresfrüchte vorab in Knoblauchöl sautiert werden. Das war hier nicht geschehen, der Geschmack der Pizza war daher ziemlich „flach“.
Etwas später kam der Patron selber an unseren Tisch, um die Teller abzuräumen. Auf seine Frage, ob es geschmeckt habe, konfrontierte Madame ihn mit den fehlenden mediterranen Kräutern. Daraufhin ergoss sich eine wortreiche Erklärung über uns, wir hätten diese Kräuter doch nachordern können… So nicht! Wir kochen hier nicht, das muss das Küchenpersonal schon selber machen. Zu einer Diskussion über den Knoblauch hatten wir dann keine Lust mehr.
Anschließend versuchten wir mehrfach, eine der vorbeieilenden Bedienungen auf uns aufmerksam zu machen, da wir bezahlen wollten. Erst ein nachdrückliches Klingeln mit dem Besteck an der leeren Mineralwasserflasche brachte dann Erfolg, wir zahlten und verließen einigermaßen enttäuscht das Lokal.