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GastroGuide-User: Ehemalige User
Ehemalige User hat Restaurant Bachgaustuben in 63762 Großostheim bewertet.
vor 8 Jahren
"Hier kann man getrost einkehren!"
Verifiziert

Geschrieben am 28.09.2015
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu Restaurant Bachgaustuben
Besucht am 27.09.2015
Am Sonntag fuhren wir mit dem Auto kurz vor 12 Uhr wieder mal nach Großostheim auf die Kegelbahn in der DJK-Halle, um unsere ältere Tochter und ihre Mannschaftskameradinnen beim Spiel der 2. Damen-Bundesliga gegen den Gegner aus Monsheim/Rheinland-Pfalz akustisch durch Anfeuern, ja das gibt es nicht nur beim Fußball, zu unterstützen. Nach dem Spiel wurde es Zeit, dem knurrenden Magen zu Leibe zu rücken.
 
In der dortigen Blauen Adria haben wir schon sooft gespeist, deshalb sollten es dieses Mal die Bachgaustuben sein. Grund: Aus unserem großen Bekanntenkreis waren schon sehr viele in den Bachgaustuben mit ihrem Schlemmerblock eingekehrt und äußerten uns gegenüber äußerste Zufriedenheit und geradezu Empfehlung. Na gut, da wir auch einen Schlemmerblock für 2015 besitzen und ihn erst ein paarmal genutzt hatten, war das heute die Option.
 
Von der DJK-Halle aus brauchten wir nur die Straße mehr oder weniger geradeaus in Richtung Pflaumheim zu fahren und erreichten dann fast am Ortsende von Großostheim rechter Hand unser Ziel. Wer kein Navi im Auto hat, der kann auch auf der Website des Restaurants, die ich heute erst durch Tante Google entdeckt habe, den Weg dorthin finden.
 
Es stellte sich heraus, dass es sich bei den Bachgaustuben um das Vereinsheim des VfR Großostheim handelt, das direkt am Sportplatz liegt.
 
Auf dem großen Parkplatz war um diese Uhrzeit genügend Platz und ich konnte unseren fahrbaren Untersatz schön im Schatten abstellen. Am Eingang erwarten einem drei Stufen, Tür auf, dann erstmal umsehen. Nirgends einen Eingang in den Gastraum gesehen, aber einen Aufzug und eine große Treppe nach oben. Diese nahmen wir dann sofort in Angriff und begaben uns flugs nach oben. Und siehe da, wir standen vor dem gläsernen Eingang in einen großen, saalähnlichen Gastraum, der aber einladend wirkte.
 
Dass es dort durchgehend warme Küche gibt, wussten wir schon vorher, also mussten wir nicht lange fragen, sondern begaben uns schnurstracks an einen der vielen Sechser-Tische direkt an der Fensterfront. Um diese Zeit war das Mittagsgeschäft schon gelaufen und nur noch ein Pärchen an einem Tisch am Fenster war noch mit dem Essen beschäftigt. Ein paar Herren ließen sich an der Theke auf den Hockern ihren Sonntagsschoppen schmecken.
 
Während ich mich so umschaute kam ein indisch aussehender Mann zu uns an den Tisch und begrüßte uns freundlich. Dabei gab er uns jeweils die Speisekarten in die Hand. Wollen Sie schon was trinken oder erst mal schauen. Wir wollten schauen und das dauerte auch ein bisschen, denn die Speisekarte war doch umfangreich. Deutsche und indische Küche sowie italienische Pasta und Pizzen ließen die Auswahl etwas dauern. Nach geraumer Zeit hatten wir uns jeder für ein Getränk sowie das Essen entschieden und klappten die Speisekarten zu. Dies nahm der in der Tat indische Mann zum Anlass, an unseren Tisch zu kommen und unsere Wünsche abzufragen. Schlemmerblock war für ihn eindeutig okay.
 
Nun stehe ich ja nicht so auf indischem Essen, eigentlich habe ich es ja noch nie so richtig probiert, italienisch essen wir auch lieber beim Italiener. Was bleibt also übrig. Deutsch mit italienischen Touch. Zumal ich auf der Speisekarte gesehen habe, dass die Inhaberin Monika Müller (quasi genauso wie eine meiner Schwestern) heißt. Da sollte doch nichts schief gehen.
 
Ich bestellte das Pfeffer-Schnitzel vom Schwein mit Pommes für 8,- €, das später ja wegen des Schlemmerblocks nicht berechnet wurde. Meine Herzallerliebste Gorgonzola-Schnitzel mit Pommes für 9,90 €. Dazu gab es einen Beilagensalat.
 
Als Getränk wählte ich einen Dornfelder trocken (0,2 l, 3,- €), mein Gegenüber einen Chianti trocken (ebenfalls 0,2 l, 3,- €). Die passend temperierten Weine wurden nach kurzer Zeit in einem Römerglas, das garantiert ein Viertel enthielt serviert.
 
Kaum waren die beiden Gläser auf den Tisch gestellt, verzog meine Gattin schon ihre Miene. Der Grund war, dass an ihrem Weinglas noch ein kleiner Rest vom Vorgänger oder Vorgängerin klebte. Da ich weiß, wie empfindlich mein Schätzchen in so einem Falle in bezug auf Herpes ist, nahm ich sofort ihr Glas an mich und brachte es an die Theke, um diesen Umstand zu reklamieren und gar nicht erst trinken zu lassen. Das Glas wurde von einer indisch aussehenden Frau in Augenschein genommen und mit einer verbalen Entschuldigung sofort der Wein in ein neues sauberes umgeschenkt. Obwohl ich schnell reagierte, war der Kreislauf leider schon im Gange, wie wir heute Morgen bemerkt haben. Ich wurde beim Aufstehen schon von einem deutlich sichtbaren Herpesbläschen an ihrer Lippe begrüßt.
 
Nun aber zum Essen.
 
Der Beilagensalat (Foto) wurde vorab serviert. Kleingeschnittener Blattsalat, Karottenstreifen, Krautsalat, ein Tomatenachtel, zwei Scheiben Gurke, ein paar Kräuter. Optisch in Ordnung. Und geschmacklich auch. Dezentes leicht mit Sahne verfeinertes Essig-Öl-Dressing, wirklich gut abgeschmeckt. Da habe ich schon oft schlechtere serviert bekommen.
 
Nicht lange nach den Salat wurden gleichzeitig die beiden Schnitzel serviert. Leider durfte ich nur von meinem ein Foto machen. Ein vom ersten bis zum letzten Bissen superzartes Stück Fleisch mit einer nicht allzu dicken Panade. Darüber die Pfeffersauce, ja ich weiß, dass da einige was zu meckern haben, ich nicht, denn ich mag das so. Prima im Geschmack, nicht zu viele Pfefferkörner, eine angenehme Schärfe. Dazu die Pommes, die sowohl mir als auch meiner Frau zusagten. Und dass die schon mit auf dem Teller lagen, störte weder sie noch mich. Ihr Schnitzel hatte die gleiche gute Qualität, was das Fleisch betrifft und als Gorgonzolasaucen-Liebhaberin war sie von ihrem Essen angetan.
 
Damit wir uns nicht falsch verstehen. Ich rede hier von ganz normaler bürgerlicher Küche, die geschmeckt hat und somit unseren Erwartungen gerecht wurde. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
 
Je einen Espresso gönnten wir uns noch zum Abschluss. Der war für 1,50 € schön heiß und in Ordnung.
 
Kleines Bonmot zum Schluss. Da ich beim Bezahlen die indisch aussehende Frau fragte, wo denn die Chefin Monika Müller sei, antwortete sie lächelnd. Ich bin Monika Müller. Sie stammt aus Indien, war mit einem Deutschen Namens Müller verheiratet. Den Vornamen Monika hatte sie schon aus Indien mitgebracht, der ist dort weiter verbreitet als man hierzulande denkt.
 
 
Fazit:
 
3 – wenn es sich ergibt
 
Die Empfehlung von unseren Bekannten hatte durchaus ihre Berechtigung. Wir waren zufrieden und wenn es sich ergibt, werden wir wiederkommen. Vielleicht getraue ich mich dann mal an indische Küche ran.
 
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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