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GastroGuide-User: Shaneymac
Shaneymac hat Kupferkanne in 55566 Bad Sobernheim bewertet.
vor 7 Jahren
"Applaus, Applaus, für Eure Weine – Blind Date mit PetraIO und Nolux"
Verifiziert

Geschrieben am 23.10.2016 | Aktualisiert am 23.10.2016
Besucht am 21.10.2016 Besuchszeit: Abendessen 5 Personen Rechnungsbetrag: 248 EUR
Prolog

Wieder einmal ein mit viel Vorfreude meinerseits erwartetes Treffen, Petra und Nolux sind mir seit einigen Jahren keine Unbekannten und beide glänzen in meiner Wahrnehmung seit jeher mit ihrer unbändigen Begeisterung für alles Gute und Schöne in und auf Gläsern und Tellern.

Und es galt das Motto: „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so Nah(e)!“ (falls der örtliche Winzerverband mit dem Claim eine Kampagne gegen Übersee-Weine starten möchte, können seine Leute gerne mit meinen Kontakt aufnehmen…) , will heißen, diesmal prophezeite Google lediglich eine ca. zweieinhalbstündige Anfahrt - Bad Sobernheim, ich komme!

Nachdem ich die – kaum existente - örtliche Hotellerie auskundschaftete blieb neben auch mit sehr bescheidenen Ansprüchen zumindest als „fragwürdig“ zu bezeichnenden Übernachtungsoptionen nur das überregional bekannte BollAnts übrig und ich war kurz davor, dort zu buchen.

Da kam aus heiterem Himmel das überaus großzügige und liebenswürdige Angebot des Herrn Nolux, doch gerne im Gästezimmer seines neu bezogenen Domizils nächtigen zu dürfen, so hätten wir auch noch Zeit für eine „Pre- und After-Show-Party“ mit viel Gelegenheit zu weingeistigen Gesprächen mit entsprechender Getränkebegleitung.

Das klang doch wie ein Plan, und ein Mensch, der einen bislang nur aus infantil-kalauernden Restaurant-Kritiken kennt und trotzdem in seinem Haus nächtigen lassen möchte, ist entweder ein Massenmörder mit Folterkeller ;-) oder einfach nur der nette Zeitgenosse, als den ich Nolux seit Jahren aus seinen passionierten, persönlich geprägten Rezensionen kenne.

Nun, um es kurz zu machen, der Folterkeller entpuppte sich als hervorragend bestückter Weinkeller und das letzte Gläschen hervorragenden Rotweines lokaler Provenienz leerten wir bestens gelaunt gegen drei Uhr morgens.

Und spätestens, als wir am nächsten Morgen gemeinsam mit seinem knuffigen und alles andere als auf den Mund gefallenen Fräulein gemeinsam hervorragend frühstückten,  kam ich mir vor wie in einer Ausgabe vom „Perfekten Dinner“ in der Variante mit Übernachtung, vielen herzlichen Dank noch mal an dieser Stelle für das nette Angebot, ich habe den Abend und Eure Gastfreundschaft sehr genossen.

Aber bleiben wir doch bei diesem Abend, dem eine staubedingt anfänglich leicht nervige Anfahrt voranging, wie titelte der Stern mal treffend im letzten Jahr „Albtraum Autobahn“, Recht hatte er, zumindest in diesem einen Fall.

Ich war schon eingestimmt durch die letzten Kilometer, an so mancher Ecke erspähte man kleine Weingüter mit Direktverkauf, da kann man schon neidisch werden.

Ein gut gelaunter Nolux erwartete mich bereits und begrüßte mich, als ich die Autotüre gerade wieder zuschlug, freudiges Händeschütteln, aha, so sieht der andere also in Natura aus, immer wieder schön, diese Kritiker-Blind-Dates.
 
Ich hatte mich bei meinem gierigen Weindealer-Freund mit Mitbringseln ausgestattet und Nolux revanchierte sich erstmal mit einem eiskalten Weizen aus Kulmbach, das tat gut nach der Fahrt und half uns direkt in Schwatzlaune zu kommen.

Als passionierter Weinkenner hat es Nolux in seiner Gegend mehr als gut, in Sachen junges handwerkliches Bier sieht es eher mau aus. Daher freute ich mich riesig darüber, daß ihm das dem Weizen folgende „Drunken Sailor“ von Crew Republic aus München, das ich dabei hatte so gut schmeckte.

Es sei sein erstes Craft Beer gewesen und was hochspezielle Hopfen und Hefen mit Bier machen können verblüffte und begeisterte ihn dermaßen, daß er nach dem ersten Schluck das Etikett prüfte, um zu schauen ob es gar ein Biermixgetränk sein könnte.

Sehr schön, ich freute mich besonders darüber zeigen zu können, das nicht jeder Hype in Gänze völliger Blödsinn ist, was Unkundige ja gerne über alles und jenes urteilen, wenn die Präsenz gewisser Trends sich auch mit ihren altersstarren Tunnelblicken nicht mehr leugnen lässt.

Wir waren also bereits in bester Stimmung, da erfolgte der Auftritt von Frau und Herrn PetraIO, die sich netterweise angebotenen hatten, uns im – übrigens herrlich gelegenem - Casa Nolux abzuholen; ein Umstand, den Nolux schon am Vortag frenetisch feierte, da die „Pre-Show-Party“ auch für ihn gesichert war. :-))

Und wieder wurde es menschlich sehr angenehm, Petra entpuppte sich als charmante, humorvolle, quirlige und ungemein lebenslustige Person, begleitet von ihrem ebenfalls sehr umgänglichen, sympathischen Mann, der heute seine Fahrdienste anbot.

Wir machten uns also zu viert auf zu unserem Ziel, dem Restaurant Kupferkanne in Bad Sobernheim,  Noluxs‘ Fräulein sollte später direkt vor Ort zu uns stoßen.

Kritik

Die Kupferkanne ist ihres Zeichens stolzer Träger des Bib Gourmands, ein Umstand, der dem oberflächlichen Betrachter des unscheinbaren Gebäudes nicht sofort klar wird, allzu unprätentiös wirken Außenansicht und Lage.

Außenansicht
 
Spontan kam mir das „Fritz Essensart“ in Haan in den Sinn, denn auch hier serviert man gepflegte gehobene Küche in architektonischem 70er-Jahre Umfeld, kein Grund also für Vorurteile.

Der Gastraum wird beherrscht von einem gewissen Hang zur Sachlichkeit, ein schönes Parkett unten, nüchternes Weiß an Wänden und Decke, nur vereinzelt setzt etwas beliebige Bilderkunst farbige Akzente.



Die Tischkultur auf den ersten Blick überschaubar, braune Tischläufer, eine kleine bauchige Vase mit einem wenig filigranen „Blümchen“, allerdings formiert diese in Kombination mit den schönen Karten und dem Besteck für meine Begriffe ein ansprechendes Gesamtbild.



Das in Verbindung mit der leicht saalartigen Anmutung des Raumes mit der Bar zur Rechten des Einganges sorgte bei späterer, geringer Belegung des gleichen (wir waren ab halb zehn die einzigen Gäste) für eine zumindest für meine Begriffe etwas ungemütliche Atmosphäre, was der Stimmung an unserem Tisch jedoch  keinen Abbruch tun sollte.
 
Der Service wurde gestemmt von einer sturmerprobten Dame in den besten Jahren, unterstützt von einer jungen Kollegin Anfang Zwanzig, beide in gepflegtes Schwarz-Weiß gewandet und schon auf den ersten Blick agil und zielgerichtet agierend.

Die Karten wurden gereicht, und da ich nicht der einzige war, der „dieses Internet“ bemühte, um vorab einen Überblick zu bekommen, war erst einmal große Neuorientierung angesagt, da sich die aktuelle „Papier-Version“ doch eklatant von ihrem veralteten Digital-Pendant unterschied.

Eine saisonale Karte mit zwei Vor- und vier Hauptgerichten. Die Standardkarte mit fünf Vorspeisen zwischen 4 und 12 Euro, zwei Suppen, zwei vegetarischen Optionen und acht Hauptgängen zwischen ebenfalls sehr moderaten 10 und 22 Euro. Dazu eine separate Dessertkarte mit ebenfalls überschaubaren fünf Positionen.

Die Ausrichtung ist als streng deutsch-regional zu bezeichnen, sofern man Ratatouille und Crème brûlée nicht als exotische Ausflüge in ferne Gefilde bewertet, das Schnitzel „Wiener Art“ hat ebenso seinen Platz wie das Schweinefilet im Speckmantel, ein heimisches Wildragout oder ein Zander auf Graupenrisotto.

Als sehr überzeugend kann man die in einer Weingegend wie der hiesigen typische, mehr als überzeugende - ebenfalls in erster Linie regional geprägte- Auswahl von offenen Weinen, sowie die moderat bepreiste Auswahl von Flaschenweinen nennen.

Ein Menü wird nicht angeboten, und während Frau Nolux draußen noch einen Parkplatz suchte machten wir uns auf die Suche nach unseren kulinarischen Favoriten, eine erste bestens gekühlte Flasche Wasser, Schwollener, 0,75 Liter zu  5 Euro, erreichte den Tisch.

„Wünschen sie einen Aperitif?“ - „Und wie!“

Derweil betrat das Fräulein von Nolux die Bühne, guten Tag Fräulein, ich heiße Shaneymac. Fräulein hat natürlich auch einen richtigen, im Übrigen sehr schönen Namen, und war sichtlich froh, nach einer anstrengenden Woche im Büro nun endlich ins Wochenende zu starten, wir waren komplett und konnten unsere Bestellungen aufgeben.

Irgendwie trauere ich noch immer dem Sommer hinterher, vor mir aus auch dem von 2010, der doch mittlerweile stark angestaubte Hugo – hier zu 5,50 € -lachte mich trotzdem am lautesten an, meine Mitstreiter entschieden sich geschlossen für einen Winzersekt unbekannter Herkunft.

Hugo

Der Hugo mundete, vom bequemen Stuhl hat er mich aber nicht gehauen, zu wenig Säure, die Minze kaum präsent, dafür umso mehr der Holünderblütensirup.

Die hiesige Champagner-Fraktion hätte sich spontan in einer existentiellen Entbehrungs-Krise wieder gefunden, keine Option in dieser Hinsicht, Doc Beermann hätte von Weinkrämpfen geschüttelt die Lokalität verlassen und den Service dabei tränenüberströmt wie entsetzt auf das diesbezüglich gepflegte Sortiment Sylter Discounter verwiesen. ;-)

Hernach wurden zwei Sorten Brot gereicht, das Baguette völligst belanglos, die dunkle Variante aromatischer in der Krume aber leider sehr weich ohne jede Kruste.

Brot & Schnittlauch-Schmand

Dazu ein Schnittlauch-Quark oder Schmand, der zwar essbar war, in seiner Austauschbarkeit von Petra und mir geschmacklich in die Nähe eines gewissen Supermarkt-Produktes verortet, das eine gewisse namentliche Ähnlichkeit zu ihrem Vornamen hat.

Mehr gibt es aus der Abteilung „Amuse“ leider nicht zu berichten.

| Vorspeise |

Hausgebeizter Lachs mit marinierten Gurken und Kartoffelchips – 11,90 €
Weißburgunder, Weingut Hees, Auen, Nahe – 0,2l zu 4,40€

Hausgebeizter Lachs mit marinierten Gurken und Kartoffelchips

Nachdem der von ihnen georderte karamellisierte Ziegenkäse mit Kürbis-Chutney optisch bei Nolux und Petra zwar Anklang fand, aber auch nicht zu ekstatischen Juchzern verführte, erntete ich zunächst einmal ein hauchzart-neidisches Raunen ob meiner optisch durchaus ansprechenden „kalten Platte“.

Der Lachs hat köstlich geschmeckt, die Beize geschmacklich erlebbar aber nicht den Fisch erschlagend, fester, angenehmer Biss der für echten Wildlachs spricht.

Die Kartoffelchips mit einem Kleckser vom „Amuse-Quark“ verziert brachten etwas Texturen-Spiel ins Gericht, sie waren gut, hauchdünn und die dezente Würzung spricht sehr für Hausgemachte – sollte ich einem Convenience Produkt aufgesessen sein sollen sie in der Hölle schmoren! ;-)

Die marinierten, mit frischem Dill verzierten Gurken waren ohne Zweifel mariniert. Allerdings erinnerte diese Marinade an eine extrem verdünnte Variante des Gurkensalat-Dressings meiner Mutter, was in diesem Fall alles andere als ein großes Kompliment ist, weil es für fortgeschrittene Geschmacks-Neutralität spricht.

Da drin war keine Tiefe, keine Kreativität, nichts Überraschendes, der Zunge etwa Symbiotisches oder Konträres zum Fisch bietendes. Es schmeckte wie ein wässriger, hübsch drapierter Gurkensalat.

Gut essbar war das Gericht selbstredend und der Fisch vorzüglich, allerdings merkte Nolux völlig zu Recht an, daß verglichen mit den übrigen Preisen 12 Euro für den Teller in Relation unverständlich seien, zumal angesichts der servierten Menge.

Der mir dazu empfohlene Weißburgunder gefiel mir gut, apfel- und birnen-fruchtig in der Nase, schöne Säure, gut gekühlt serviert, wie erwartet ein universaler, solider Begleiter zu Fisch.

| Hauptgang |

Medaillons von der Lammhüfte mit Kräuterkruste, Ratatouille und Kartoffelgratin – 19,80 €
2011 Frühburgunder –S-, Monzinger Frühlingsplätzchen, Weingut Weber, Nahe

Medaillons von der Lammhüfte mit Kräuterkruste, Ratatouille und Kartoffelgratin

Weinkenner Nolux übernahm dann die Weinauswahl zum Hauptgang und der ebenfalls aus der erweiterten Nachbarschaft stammende Frühburgunder entpuppte sich als hervorragende Wahl, nicht nur zum Lamm, und revidierte erstmalig an diesem Abend meine Vorbehalte, was den Gehalt bezahlbarer deutscher Rotweine angeht.

Optisch empfand ich mein Gericht als durchaus ansprechend, auch wenn die Kräuterkruste meines Fleisches etwas mehr Freundschaft mit dem Salamander hätte schließen können, um die Hitze zu bekommen, von der das Gratin vielleicht einen Ticken zu viel erhielt…

Kartoffelgratin

Solo probierte ich die Sauce, aha, eine Art Thymian Jus, geschmacklich verhalten aber handwerklich perfekt das Ratatouille, das mit seinem schönen Biss überzeugte, oft gerät es ja zu einer matschigen „Lumumpe“, wie ein gewisser Pinneberger TV-Koch gerne zu sagen pflegt.

Die Kräuterkruste geschmacklich verhalten dumpf und etwas breiig in der Konsistenz, das Fleisch wurde gut gebraten, mir im Garpunkt einen Tick zu durch, und natürlich ist Hüfte kein Filet, das Gebiss wurde gefordert, jedoch für diese Partie völlig akzeptabel.

Das Gratin war ebenfalls in Ordnung, aber man nehme es mir nicht übel, ein solches Gratin ist einfache Salz und Pfeffer Küche und dafür hätte ich mir etwas mehr Liebe in der Abschmeckung gewünscht, es war doch etwas verhalten, um es vorsichtig auszudrücken.

Aber der Rotwein schmeckte nach mehr, die Gespräche wurden lebhafter und lauter, wir lachten und hatten eine gute Zeit, und das war ja das „Primary Mission Objective“ an diesem Abend und keine Haute Cuisine, die hier auch keiner erwartete.

Am Tisch durchaus weitere Zufriedenheit, Nolux lobte seine Ente und deren krosse Haut, war aber versucht sie eher Entchen zu nennen, angesichts der putzigen Ausmaße der ihm servierten Brust.

Rosa gebratene Entenbrust mit Ofenkürbis und Kürbiskerngnocchi
 
Frau, äh, Verzeihung, Fräulein Nolux war derweil in völliger glückseliger Ekstase ob der ihr vorgesetzten Semmelknödeln mit Pilzragout. Herr PetraIO war nur semi-begeistert über sein Kürbisgericht mit irritierender Fehlnote, wir rätselten gemeinsam, was der merkwürdige Geschmack denn sein könne – Lorbeer, war die Antwort aus der Küche auf Nachfrage.

Petra hatte Medaillons von der Rehkeule und ich meine mich erinnern zu können, daß sie diesen eine gewisse „Bissfestigkeit“ attestierte, falls das nicht zutrifft bitte ich um empörten Aufschrei weiter unten. :-)

| Dessert |

Parfait vom „SooNahe“ Honig mit Kirschragout – 6,90 €

Parfait vom „SooNahe“ Honig mit Kirschragout

Die kleine Desserkarte wartet mit überschaubaren sechs Positionen auf, das gemischte Eis mit Sahne (auf Nachfrage von Nolux nicht hausgemacht) darf nicht fehlen, die Crème brûlée ebenso wenig und das notorische „Schoko Malheur“ natürlich auch nicht.

Mein Parfait wurde optisch ansprechend auf den Teller gebracht, hätte man nicht den regionalen Honig erwähnt hätte man auch argwöhnisch Convenience vermuten können.

In der Konsistenz etwas widerspenstig beim Zerteilen mit dem Löffel, allerdings noch akzeptabel, etwas mehr Cremigkeit hätte aber trotzdem gut gefallen.

Umso besser der vorsichtige Umgang mit Zucker, die Sahne und der Honig kamen dezent durch, leichte Anklänge eines „milchigen“ Stieleises von Langnese aus den frühen 80ern kamen durch, und das meine ich in diesem Fall durchaus bekomplimentierend.

Das „Kirschragout“ ließ mich etwas ratlos zurück. Gut, „Ragout“ ist ein weit gefasster Begriff, aber ich hatte nicht erwartet, die Kirschen lediglich etwas angedickt mit einem weit, weit entfernten Hauch weihnachtlicher Aromen – allerdings ohne Zimt – zu erhalten.

In Summe schmackhaft und seinen Zweck erfüllend, allerdings mich auch nicht dazu bewegend, den Koch zu beknien mir das – sicher beherrschbare- Rezept zu überlassen.

Zwischenzeitlich hatte sich das Lokal bereits gänzlich geleert, obwohl es erst gegen viertel vor Zehn war, was die Stimmung zwar nicht merklich drückte, allerdings fühlten wir uns mit fortschreitender Zeit doch etwas fehl am Platze.

Das lag allerdings nicht am Service, dieses empfand ich im Rahmen dessen, was man in einem solchen Haus erwarten kann durchaus gut. Präsent, höflich, schnell, in Sachen Wein wusste sich die ältere der beiden Damen zu helfen und auch die Zufriedenheit wurde stets mehrfach erfragt, ohne im Ansatz pomadig aufgesetzt zu wirken.
 
Die Verabschiedung erfolgte freundlich aus einiger Entfernung da man schon klar Schiff machte, zuvor konnte die Bezahlung bar oder per EC Karte erledigt werden, das Auseinander-Rechnen des Bons erfolgte routiniert und fehlerfrei, das geht wesentlich schlechter.

Leider mussten sich die PetraIOs nun schon verabschieden, Herr PetraIO musste früh raus; wir wurden von Fräulein Nolux in ambitioniert sportlicher Fahrweise sicher nach Hause kutschiert und es folgte noch ein langer, wundervoller Abend mit Kostbarkeiten aus dem Noluxschen Weinkeller und entsprechend bac­chan­tischen kulinarischen Geprächen.

Fazit

In einer eher strukturschwachen Region durchaus eine Empfehlung wert, schnörkellose, solide Kost ohne große Überraschungen, anständiges Handwerk und gute Zutaten. Die Erwartungen wegen des Bib doch etwas anspruchsvoller als in einem gut geführten Wirtshaus, daher in Summe - gut gelaunte... - 4 Sterne für die Küche, Begründungen obig.

Der Service etwa auf gleichem Niveau, Gläser einschenken und Mäntel aufhängen bleibt Sache des Gastes, das habe ich hier aber auch nicht erwartet. Den positiven Eindruck möchte ich mit 4 Sternen bewerten.

Das Ambiente gepflegt, allerdings etwas steril für meine Begriffe, hier bin bei 3,5 Sternen,  auch wenn ich das in den Bereich „Geschmacksache“ lege, die angenehmen Tischabstände und der Gesamteindruck sind durchaus für sich betrachtet ein „gut“ wert.

Die Sauberkeit habe ich als makellos empfunden, dafür 5 Sterne, diese kritisiere ich nur, wenn ich Grund dazu habe, die Toiletten habe ich nicht aufgesucht.

Das PLV durchaus angemessen, wenn auch nicht herausragend, bei meinem Lachs einen Hauch sportlich in Relation zur restlichen Karte, überzeugte 4 Sterne hierfür, auch angesichts der Getränkepreise.

Wenn ich in der Nähe wohnen oder es sich ergeben würde, sicher noch mal einen Blick wert, eine längere Anreise finde ich angesichts des Gesehenen eher unangemessen.

P.S.

Nochmals Danke an alle für den schönen Abend, und besonders an Nolux und sein liebes Fräulein für die zauberhafte Beherbergung, ich hoffe ich kann mich mal revanchieren.

P.P.S.

Ich hasse keine Band auf Erden mehr für ihre debil-schwachsinnigen, pseudo-tiefsinnigen Texte wie die Sportfreunde Stiller, allerdings kann man ihnen hierzulande eine gewisse pop-kulturelle Relevanz nicht absprechen, daher das Zitat. Dennoch schäme ich mich rückblickend sehr für den Titel der Kritik und gehe jetzt beschämt duschen um mich gedanklich reinzuwaschen. :-))
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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