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GastroGuide-User: First
First hat Trattoria Lorenzo in 42389 Wuppertal bewertet.
vor 9 Jahren
"Gemütliches italienisches Lokal an der Stadtgrenze Wuppertal-Schwelm"

Geschrieben am 06.02.2015 | Aktualisiert am 06.02.2015
Besucht am 27.03.2012
Und noch eine Kritik aus 2012 aus meiner Anfangszeit - überarbeitet 2015

Keine Lust selber zu kochen und nach den vorherigen Kritiken, die sehr polarisierten auch skeptisch - neugierig entschieden wir uns heute am Dienstag Abend die Trattoria Lorenzo zu besuchen - wir haben es nicht bereut.


Die Trattoria war, wie man an der festen Inneneinrichtung feststellen kann, einmal eine bergische Gaststätte, jetzt angereichert mit italienischen Details, die man in einer Trattoria anzutreffen erwartet. Die Fotos der Homepage geben einen recht guten Eindruck wieder. Man sitzt auf verschiedenen antiken Stühlen an alten Holztischen, wobei das "antik" keine Kritik sein soll, denn es strahlt Gemütlichkeit aus und passt zum Stil.

Wir haben kurzfristig reserviert, was sich aber als unnötig herausstellte, da das Lokal recht wenig besucht war. Dienstag bis Donnerstag sind übrigens Aktionstage mit Angeboten, wobei es z. B. nur am Donnerstag Pizza gibt. Diese Aktionen sind durchaus preiswert und auch für den kleineren Geldbeutel.

Die Speisekarte ist nicht besonders umfangreich, bietet aber durchaus für jeden Geschmack etwas, es gibt eine Auswahl an Vorspeisen, darunter gemischte Antipasti, eine Salatauswahl, Nudel- Fisch- und Fleischgerichte. Die Karte ist ebenfalls im Internet einzusehen.

Wir bestellten einen offenen Weißwein, dazu die obligatorische Flasche Wasser, als Vorspeise gemischte Antipasti, einen gemischten Salat und als Hauptgericht Seeteufel und Saltimbocca.

Die Getränke kamen schnell, zu kritisieren wäre nur, das der recht junge und höfliche vielleicht noch etwas unsichere Kellner die Getränke nur auf den Tisch stellte und nicht einschenkte.

Die Vorspeisen kamen nach angemessener Wartezeit. Der gemischte Salat war frisch und knackig mit Balsamico und Olivenöl angerichtet, dazu geröstete Pinienkerne. Die Antipasti auch mit etwas Salat, Tomatenscheiben, gebratener eingelegter Zucchini, Aubergine, Zwiebel, Paprika, Mozzarella, Parmaschinken und italienischer Salami, alles doppelt, daher gut aufzuteilen. Alles sehr frisch und schmackhaft. Das dazu gereichte Brot (Baguette) hätte ich aber gerne etwas knuspriger gewünscht.

Auf die Hauptgerichte mussten wir etwas, aber nicht zu lange warten, Die Zubereitung startete wohl erst nachdem wir mit den Vorspeisen fertig waren. Nicht schlimm, denn uns hetzte ja niemand und wir hätten ja auch äußern können, wenn wir es eilig gehabt hätten. Der Seeteufel war auf einem Bett aus Ruccola und Cherrrytomaten angerichtet, dazu gab es Rosmarinkartoffeln als Salzkartoffeln gekocht und anschließend in Olivenöl angebraten. Die Kartoffeln ausreichend fest, nicht zerkocht und schmackhaft gewürzt. Der Seeteufel in mehreren Stücken angerichtet, gegrillt hätte vielleicht etwas länger gegart sein können.

Zu den Saltimbocca gab es ebenfalls Rosmarinkartoffeln, dazu Zuchini- und Möhrenstreifen und Broccoli, das Gemüse genau richtig gegart mit frischen Olivenöl angerichtet. Das Gemüse auf einem Extrateller angerichtet hätte ich mir eher auf einem Teller mit den Saltimbocca gewünscht. Die Saltimbocca aus Kalbfleisch waren geschmacklich vollkommen in Ordnung, ich habe weder Salbei noch Parmaschinken vermisst wie in einer vorherigen Kritik beschrieben. Die Sauce war, wie sie sein soll, mit Wein abgelöscht und mit Butter vermischt, keine dicke Sahnetunke wie man es schon mal erlebt. Normalerweise kenne ich Saltimbocca zusammengeklappt mit Salbei-Schinken-Einlage, hier war der Schinken außen einseitig aufgelegt, aber ok, dem Geschmack war es nicht abträglich. Kritikpunkte wären, dass ich mir das Fleisch etwas zarter gewünscht hätte und dass das Gericht optisch schöner angerichtet werden könnte. Hier habe ich etwas vermisst.

Die obligatorischen Espressi, woanders würden diese als "Doppio" durchgehen waren schön mit Crema, für unseren Geschmack etwas bitter, was sich aber mit ausreichend Zucker relativieren ließ. Eine kleine Beilage zum Espresso wäre nicht schlecht gewesen, aber das kann man manchmal auch in Spitzenrestaurants, wo der Espresso 2,80 kostet nicht erwarten. Auf das Haus gab es dann noch einen sehr guten Grappa Riserva, schön mild und leicht süß wie ich ihn mag.

Fazit, wir kommen gerne wieder, wenn es sich ergibt.


Ich habe mich entschlossen, hier den Gesamteindruck (nicht die einzelnen Bereiche nach dem Schema von "Küchenreise" zu bewerten.
Dieser Bewertungshintergrund löst sich von einer Restaurantklassifizierung ab. "Gern wieder" das kann sowohl für ein Sternelokal wie auch für eine Pizzeria oder einen Imbiss gelten. Das finde ich fair, wird jeder Restaurantkategorie gerecht und ich würde es schön finden, wenn sich weitere Freunde dem anschließen würden und sich dieses für den Gesamteindruck hier durchsetzen würde.

Gesamteindruck: 3 – wenn es sich ergibt wieder

(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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