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GastroGuide-User: Huck
Huck hat Hennefer Wirtshaus in 53773 Hennef bewertet.
vor 9 Jahren
"Leckeres Essen – direkt am Bahnhof"

Geschrieben am 25.01.2015 | Aktualisiert am 26.01.2015
Besucht am 18.09.2014
Das Wirtshaus im … Bahnhof
Bis wir zuhause sind, ist es sieben Uhr. Dann stell' ich mich nicht mehr in die Küche!, hörte ich rechts neben mir im Stau auf dem Kölner Autobahnring. Wo sie recht hat, hat sie recht!, dachte ich. Aber wo zu Abend essen? Laß uns mal ins Hennefer Wirtshaus gehen!, sagte sie, bevor ich überhaupt einen Vorschlag machen konnte. Akzeptiert, und Kurs auf den Hennefer Bahnhof!

Das Ambiente
Ja, wer zum Hennefer Wirtshaus will, muß zum Hennefer Bahnhof. Das Hennefer Bahnhofsgebäude ist vor etlichen Jahren saniert und "aufgemöbelt" worden, in seinem – von vorne gesehen – linken Teil ist jetzt das Hennefer Wirtshaus gelegen, modern und ansprechend im Brauhaus-Stil eingerichtet.
Im großen Gastraum dominiert eine dunkelbraune Möblierung, von der sich die brauhausüblichen hellen Tischplatten geschmackvoll abheben. Vor dem langen Thekenbereich warten – in Ergänzug zu den anderen Tischen – Stehtische und Hocker auf Gäste. Irgendwie urtypisch, dieser Gastraum, aber dennoch zeitgemäß!
Vor dem Wirtshaus ist ein großer Teil des ursprünglichen Bahnhofsvorplatzes als Biergarten abgetrennt. Hier spenden bei Sonnenschein alte, hohe Bäume Schatten. Zusätzlich aufgestellte Sonnenschirme im XXL-Format halten herabfallende Blätter von den bayrisch-typischen Biertischen und Stühlen fern. Ein uriger Biergarten, direkt vor'm Bahnhof!
Es war warm am Abend des 18. Septembers, weshalb ich meine Frau leicht zum Abendessen im Biergarten überzeugen konnte. Kaum hatten wir an einem der in langer Reihe stehenden Biertische Platz genommen, erschien auch schon eine freundliche junge Dame.

Der Service
Die junge Dame, schwarz uniformiert gekleidet wie auch die andern Servicekräfte, schien sehr motiviert, was sie im Laufe des Abends durch ihr Handeln bestätigte. Sie war kompetent, zitierte bei Nachfragen aus der Speise- und Getränkekarte, und sie war aufmerksam. Ohne aufdringlich zu wirken, fragte sie nach unseren Wünschen und versäumte auch nicht, uns zu fragen, ob es geschmeckt habe.
Mit den anfänglichen Getränken, ein alkoholfreies Kölsch (0,33 l zu 2,60 €) und ein Oktoberfest-Bier (0,33 l zu 2,50 €) ließ sie nicht lange auf sich warten. Zuvor schon hatte sie uns …

die Speisekarte …
gereicht.
Diese bietet neben Salattellern, Suppen und Desserts etliche kölsche Spezialitäten, so bei den Kleinigkeiten den halve Hahn (halber Hahn, ist aber ein Käsebrötchen!) und bei den Hauptspeisen Himmel un Ääd (Himmel und Erde) und Hämmche (Eisbein). Traditionelles wie Schnitzel, Tafelspitz, Leberkäse oder Hering fehlt neben Gerichten wie Spaghetti mit Lachs, Rumpsteak oder Ravioli nicht.
Wir waren fixiert auf die Flammkuchen und bestellten:
– einen Flammkuchen mit Speck, Zwiebeln, Käse und Rahm (8,90 €) und
– einen Flammkuchen mit Chorizo, Tomaten und Mozarella (ebenfalls 8,90 €).
Die junge Dame tippte es in ihr funkendes Kassensystem-Mobilgerät und kam wenig später mit Baguette und Aioli zurück. Ehrlich gesagt, wir hatten gar nicht mit einem Gruß aus der Küche gerechnet. Er schmeckte. Das Brot war frisch, die Aioli schön knobig.

Das Essen
Ein wenig später steuerten nacheinander zwei junge Damen auf unseren Tisch zu, ein großes Holzbrett vor sich tragend. Da lachten sie uns an, die Flammkuchen. Beide schmeckten ausgezeichnet, waren schön dünn gebacken, richtig heiß und an den Rändern knusprig.
Der mit Speck, Zwiebeln, Käse und Rahm hatte eine dicke Schicht Rahm und war schön würzig, kein Nachpfeffern oder -salzen nötig. Käse, Speck und Zwiebeln gaben den würzigen Geschmack.
Würzig war auch der mit Chorizo, Tomaten und Mozarella. Hier war es die Chorizo, die reichlich auf dem Kuchen lag. Heiße Kirschtomatenhälften lagen auf einer dicken Schicht Mozarella. Eine Portion Rauke, die nicht in der Speisekarte stand, gab grünen Kontrast zum roten Belag des Flammkuchens.
Dem reichlich belegten Chorizo-Flammkuchen mußte noch ein Wacholder folgen, der wohl wegen des Aromas, aber rheinland-brauhausuntypisch im Cognacschwenker und ungekühlt serviert wurde. Aromatisch war er, aber: Ich bin noch aus der Generation, die bei Schnaps auf "eiskalt" programmiert ist.

Die Sauberkeit
Kein Makel, auch die Toiletten waren sauber und modern ausgestattet. Zum Händetrocknen war sogar neben einem Papierhandtuchspender eines dieser "Düsenjägergebläse" montiert.

Das Preis-/Leistungsverhältnis …
ist mehr als in Ordnung. Die Flammkuchen waren ihr Geld wert. Der Service stimmte.

Das Fazit
Die Flammkuchen waren fünf Sterne wert, der Gruß aus der Küche seine 3,5 Sterne, also beim Essen insgesamt knappe fünf Sterne. Ambiente, Service, Sauberkeit und Preis-/Leistungsverhältnis scheren wir über einen Kamm: alles vier Sterne. Meine Frau war zufrieden, ich auch. Wir empfehlen das Henneter Wirtshaus weiter.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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