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GastroGuide-User: Ede.
Ede. hat Hohe Schule in 73337 Bad Überkingen bewertet.
vor 8 Jahren
"Saisonal, frisch, schwäbisch ..."
Verifiziert

Geschrieben am 15.03.2016
Besucht am 28.02.2016
... mit diesen Worten wirbt das Gasthaus Hohe Schule für sich. Dies können wir nach einem Besuch bestätigen, und zudem ergänzen: statt wird man ebenfalls.

Das Gasthaus Hohe Schule liegt mitten im älteren Teil Bad Überkingens, unweit der Kirche. Nach kurzem Suche hatten wir es auch gefunden. Allerdings mußten wir mit dem Auto wieder umdrehen und einige Meter zurückfahren, da die verwinkelten Gassen in unmittelbarer Nähe der Gaststätte kaum Parkmöglichkeiten bieten.

Ambiente:
Das Gasthaus besitzt neben dem Raum mit der Getränkebar noch zwei weitere Speiseräume, sowie für die wärmere Jahreszeit einen Biergarten. Einer der beiden Speiseräume ist im typisch ländlichen Stil rustikal mit viel Holzdekor eingerichtet. Der zweite Speiseraum wirkt mit seinen weiß getünchten Wänden, in denen die Fachwerkarchitektur sichtbar ist, und dem großen Kachelofen mit weißen Kachel deutlich heller. Beide Räume sind freundlich aber zurückhaltend dekoriert. Aus meiner Sicht würden einige Dekorationsstücke, die den Charakter als ehemalige Schule (z.B. alte Klassenbilder von Schule, falls noch vorhanden) hervorheben. Einzig die Tische mit einer billigen Kunststoffbeschichtung stören das positive Bild, zumal unser Tisch bereits größere Schrammen bzw. Absplitterungen des Dekors aufwies.

Essen und Getränke:
Geboten werden hauptsächlich regionale, also schwäbische Gerichte Flädlessuppe, Maultaschen in allerlei Variationen, Saure Kutteln, Zwiebelrostbraten usw.. Aber auch verschieden Schnitzel, Steaks und Fischgerichte stehen auf der Speisekarte. Vom Umfang her aus meiner Sicht gerade richtig – nicht zu knapp, so daß jeder etwas an seinem Gusto finden kann, jedoch nicht so umfangreich, daß von vorherein klar ist, daß sich dies nur durch intensiven Einsatz von Fertigprodukten bewerkstelligen läßt.

Nach Studium der Karte entschied sich meine Frau für einen Salatteller als Vorspeise, und einem Württemberger Teller bestehend aus einem panierten Schnitzel, einer handgemachten Maultasche und Kässpätzle. In einer Sauciere wurde noch eine Paprika-Cremesoße gereicht.
Mein Wahl fiel auf eine Leberspätzlesuppe und einem Rumpsteak „Madagaskar“ auf Pfefferrahmsoße mit Spätzle. Dazu gönnte ich mir Brunnenbier (naturtrübes Pils) einer einheimischen Brauerei, während meine Frau sich mit einem stillen Wasser beschied.

Die Preise hierfür:
Kleiner Salatteller: 3,70 EUR
Leberspätzlesuppe: 3,20 EUR
Württemberger Teller: 10,80 EUR
Rumpsteak Madagaskar: 17,30 EUR
Brunnenbier (0,4 l): 3,00 EUR

Für den Salatteller wurde neben grünem Salat noch Kartoffelsalat, Karotten und Krautsalat verwendet. Alles frisch zubereitet, die Salatsoße dürfte keine Fertigsoße gewesen sein sondern selbst gemacht, zumindest war sie geschmacklich sehr gut.
Die Leberspätzlesuppe hatte eine wunderbar kräftige Brühe, und der Koch hat wahrhaftig nicht mit den Leberspätzlen gespart – also keine dünne Suppe.
Die Hauptgerichte waren beides ordentliche Portionen, der Württemberger Teller meiner Frau noch mehr als mein Rumpsteak Madagaskar. Das Rumpsteak war wie gewünscht medium angebraten, eher einen Tick in Richtung englisch (medium rare) als in Richtung durchgebraten. Aber wunderbar weich, ohne jegliche zähe oder flachsige Stücke. Ein Traum war die Pfefferrahmsoße – nicht nur eine normale Bratensoße und eine paar Körner Grüner Pfeffer dazugegeben, sondern auch die Soße selbst mit Pfeffer abgeschmeckt. Sie hatte eine richtig gute Schärfe - was bei mir, der gerne etwas schärfer ißt, etwas heißen muß! Die Spätzle zwar handgemacht, aber nicht geschabt.
Auch meine Frau war voll des Lobes für ihre Essen, wobei die Maultasche besonderes Lob verdiente. Nur die kalten Röstzwiebeln waren etwas enttäuschend. Vermutlich Fertigware, keinesfalls jedoch frisch in der Pfanne angebraten.

Service:
Beim Betreten der Wirtschaft wurden wir sogleich freundlich empfangen, und an unsere vorreservieren unsere Plätze begleitet. Wenig später hatten wir auch die Speisekarte in den Händen, und unser Getränkewunsch wurde aufgenommen. Die Bestellung der Speisen lief indes etwas zäh, und auch im weiteren Verlauf ward die Bedienung nur in größeren Zeitabständen gesehen. Wie wir später mitbekamen, war an diesem Tag wohl die Bedienung mit nur einer Person unterbesetzt.
Die Gaststätte war an diesem Tag bis auf wenige Plätze gefüllt.

Sauberkeit:
Aller wirkte sehr sauber und recht gepflegt. Geringe Abstriche bei den Sanitäranlagen: zwar ebenfalls sauber, und sogar ein Regal mit einigen Pflegeartikeln war vorhanden, die WC-Brillen sind jedoch so wacklig und schief, daß man sich gar nicht hinsetzen traut.

Fazit:
Angenehmes Ambiente, delikates Essen bei einem sehr guten Preis-/Leistungsverhältnis – zwar nicht hundertprozentig perfekt, aber ein rundum empfehlenswertes Lokal. Dem eigenen Anspruch "Saisonal, frisch, schwäbisch" wird die Hohe Schule gerecht.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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