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GastroGuide-User: Gast im Haus
Gast im Haus hat Mohren-Post in 88239 Wangen im Allgäu bewertet.
vor 6 Jahren
"Teil 2 zur letzten Rezi oder: Der Parkplatz entscheidet!"
Verifiziert

Geschrieben am 04.04.2018
Besucht am 02.04.2018 Besuchszeit: Abendessen 1 Personen Rechnungsbetrag: 16 EUR
Frühling in Wangen- d.h. die gesamte Innenstadt verwandelt sich in ein großes Freiluft-Cafe-Eisdielen-Restaurant – da, wo die Woche vor Ostern noch die Parkplätze für das Hotel waren stehen nun hinter einem eisernen kunstschmiede-Gitterzaun angenehme Terrassenmöbel und Tische und warten auf Gäste, die sich am Ostermontag Nachmittag  noch am Mittagessen erfreuen oder schon Kaffee trinken. Für mich als Hotelgast ein Problem – ich stehe dort mit Koffern und Taschen zwar nur hundert Meter entfernt, aber via Kopfsteinpflaster nicht gerade begeisternd. Dennoch begeistere ich mich doch für die Prise Frühlingsluft, du Sonne und setze mich auf eine Tasse Kaffee und eine Portion Joghurt mit Früchten, um das pulsierende Leben in der Fußgängerzone am Feiertag zu genießen.
 
Für den Abend habe ich mich durchgerungen, dass ich Eurer Erwartungshaltung an einen guten GG, sich für die Berichte hier aufzuzehren entsprechen möchte – die Wachtel schlägt, oder wie das so heißt – doch gerade als mich der Weg am Hotel vorbeiführt ist da einer von drei Parkplätzen vor dem Hotel frei – nicht lange, denn jetzt stehe ich mit meinem Französ‘chen drin, freu mich wie Bolle und lass die Wachtel Wachtel sein. Das Restaurant im Mohren-Post ist ja nicht gerade schlecht – und lässt Platz für neue Erfahrungen.
 
Heute entscheide ich mich für die Penne Ruccola mit Zanderfilet – eigentlich ein sehr hübsche Portion fürs Abendbrot, die Penne gut al dente gekocht, das Grünzeug heute nicht so meins, das Zanderfilet ist in Feine Streifen (wie Pommes) geschnitten, mehliert und dann in der Pfanne genau richtig saftig gebraten. Es könnte Alles so schön sein,   doch leider hat man wohl 1b-Ware gekauft, und dann die Nacharbeit vergessen- Gräten im Filet müssen wirklich nicht sein. Gerade beim Schneiden und mehlieren hätten die relativ vielen Gräten auffallen müssen. Schade. Ganz durch allerdings ist für mich der Genuss, als sich im inneren des Nudelhaufens die Nudeln mit dem Feta-Köse und feingeschnittenen Zwiebelringen zu ultraheißen Käsenudeln allgäuer Art  gemixt haben. Dafür kann die Küche nichts, aber mich als Gast überrascht das unangenehm. Mein Getränk ist ein leichtes Rhabarerschorle – wenigstens das ist heute ideal gemixt – ganz  geringer Saftanteil erfrischt.
Der Montag sieht mich fast genauso glücklich bezüglich Parkplatz vor dem Hotel, zuerst –keiner, dann nach einer Leerrunde wird einer frei. Das muss gefeiert werden – und wenn am Oster-Wochenende mein Sohn mich fast zu einem Lamb-Burger überredet hat, warum dann nicht auch hier bei den Burgers vorzufühlen. Drei Burger stehen zu jeweils 13,20€ dazu gehören entweder Pommes oder ein Salat. Ihr wisst, ich bin kein Burger-Fan – auf den Besten, den ich je hatte- das war in den USA ein Burger der toll geschmeckt hat, medium gegrilltes Fleisch in Masse, relativ fetthaltig – geschmeckt hat er gut – auch rückwärts, aber mein Burgerbedarf ist danach auf Jahrzehnte gedeckt – zeitweilig mal mit den Kids beim M oder der Krone – sie haben mir die Entscheidung gegen Burgers leicht gemacht. Und 13,20€ für einen Burger - selbst wenn es das Gourmet-Modell wird – omg – wie weit bin ich gesunken – 13;20 für `ne Bulette im Brötchen! Dann kommt der Burger – komisch, bei den anderen Gästen hatte ich die Dinger immer viel höher in Erinnerung – und ich entschließe mich, das Teil mit Messer und Gabel zu sezieren. Der Deckel vom Bun ist locker, weich und schmackhaft – so ganz das Gegenteil von den lätscherten Buns der Großketten. Schmeckt überraschend gut, die Ketchup/Majo Creme, die auf der Unterseite des Bun-Deckels gestrichen ist macht das Ganze lecker, darunter die Tomaten, Käsescheibe (Chester –der Farbe und Geschmack nach) und Bacon, gut – und dann kommt das Patty – 220g frisch gewolftes Fleisch – lecker medium gegrillt und gewürzt begeistern mich geradezu. Dafür kann man gerne 13,20€ hinlegen – aber don’t call it  „Burger“ was die Dinger vom Gold-M and Friends betrifft. Das hier ist ein Burger! Auch die Pommes sind schon kurz – für Handesser ungeeignet, als Gabelbissen zusammen mit der Majo aus dem Portionsbeutel, der mit serviert wird können mir heute richtig gut gefallen!
 
Der nächste Tag ist Mittwoch – ich würde heute entgegen aller Vernunft gerne doch Wachteln – fahre dort hin, ohne auf die Webseite zu schauen – es ist 18:18 – aber sie Tür ist verschlossen. Warum weiß ich nicht – es hat sich ausgewachtelt. Also kommt wieder die Idee, heute noch einmal meine neu erwachte Burgerliebe zu festigen.  Schon mal nicht schön, es regnet heute leicht und mein Glück hinsichtlich Parkplätzen gibt es heute nicht. Tolle Voraussetzungen, um sich für Neues zu begeistern. Aber die Erinnerung an gestern ist wach – frisch auf – der nächste Burger, das Alpen Modell . Das hat zusätzlich einen Kartoffelrösti dabei und diesmal nimm ich den Salat dazu. Als der Burger kommt, sieht der ganz nett aus.- Der Bun-Deckel ist gut – für mich nun nicht mehr überraschend, sondern Bedingung. Darunter Tomaten, Sauce, der fast cremige Rösti, und das Patty sieht gut aus. Heute allerdings ist der Käse darüber recht hell und auch geschmacklich blass und das Fleisch ist zwar auch fein medium, nur etwas schwach gewürzt – für mich zu schwach- So schnell kann eine neue Liebe vergehen. Der dazu gereichte Salat ist deutscher Restaurant-Standard,  da fehlt heute die sonst durchaus gegebene Inspiration der Küche. Aber vielleicht hab ja nicht nur ich, sondern auch die Hotelküche heute nicht den entscheidenden Kick, der Gewöhnliches außergewöhnlich werden lässt
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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