Soban
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J2, 22, 68159 Mannheim
Restaurant Imbiss
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GastroGuide-User: DaueresserGK0712
DaueresserGK0712 hat Soban in 68159 Mannheim bewertet.
vor 6 Jahren
"모든 좋은 것들은 셋이다"
Verifiziert

Geschrieben am 29.10.2017
Besucht am 28.10.2017 Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 30 EUR
Aller guten Dinge sind 3, das war heute unser Motto: auf koreanisch 모든 좋은 것들은 셋이다 - modeun joh eun geosdeul eun ses-ida. Das Soban ist nicht in U2,3 wie in Gastroguide hinterlegt,sondern seit ein paar Monaten in J2, 22.

Meine Frau und ich waren vor Wochen schon mal vor Ort, damals war nur ein winziger 2er Tisch noch frei, die etwas unsympathische Kellnerin versuchte uns den Platz schmackhaft zu machen, aber wir wollten uns nicht wie der Thunfisch in der Dose fühlen. Beim letzten Mal war das Restaurant zu, also hofften wir heute das a.) offen war und b.) wir einen schönen Platz bekommen sollten.

Die koreanische Küche ist anderen asiatischen Küchen in vielem ähnlich, besitzt jedoch einige deutliche Alleinstellungsmerkmale. Reis einer der wichtigsten Bestandteile der koreanischen Küche. Suppen spielen in der koreanischen Küche eine deutlich größere Rolle als in den anderen asiatischen Küchen.  In fast jeder alltäglichen koreanischen Mahlzeit wird eine Suppe mitserviert, da die Suppe in Korea in früheren Zeiten als Alternative für das Wasser diente. Daneben wird eine Vielzahl von Gemüsearten zubereitet.


Liest man die fast 80 google Bewertungen durch, fallen immer wieder „authentischer Koreaner“ oder „bester Asiate in Mannheim“ auf. Mit "besten und authentischen" tue ich mir immer schwer. Schwer tat ich mich heute auch mit den Servicekräften, wir traten ein und wurden erst nicht beachtet. Eine etwas kleinere in weißem T-Shirt, dazu eine Art Oberkellner in schwarzen T-Shirt. Im hinteren Teil des Restaurants standen 4 größere Tische mit jeweils 4 Stühlen frei, vorne an der großen Fensterfront ein sechser Tisch (weiß) und ein zweier Tisch weiß und an diesen wollte uns die Servicekraft wieder hinsetzen. Wir wollten aber etwas mehr Freiraum, also schaute sie genervt in ihr Kassensystem, tippte ca 40 Sekunden herum und zeigte auf den hintern Tisch. „Hier ist doch alles frei, versteh ich nicht“ so meine Frau, „irgendwie unsympathisch und unfreundlich“. Im Verlauf des Nachmittags verstärkte sich der erste Eindruck. Unaufmerksam, nervig wirkend, den Gast nie im Blickfeld, richtig wohl gefühlt haben wir uns heute nicht.


Wir bekommen die Speisekarten gereicht. Meine Frau in deutsch ich in englisch und koreanisch. Als ich die Bedienung drauf aufmerksam mache, kein Entschuldigen, also schaue ich bei meiner Frau mit bis die andere mir irgendwann auch eine deutsche Karte bringt. Drei Seiten mit Essen, einige Vorspeisen, Teigtaschen und Suppen. Dann die Hauptgerichte, viele Suppen, dann Suppen und danach nochmal Suppen. 5 Studenten sitzen am Nachbartisch, die schon engen Tische werden noch enger zusammengerückt, zeitgleich werden ihre Speisen serviert. Suppen, in Steingefäße dampfendes Gemüse und nochmal eine Suppe. Sieht aber alles lecker aus, lecker sehen auch die abgebildeten Speisen auf der Karte aus. Jede angebotene Speise hat ein kleines Bild auf der Karte, da können sich die deutschen und italienischen Restaurants mal was abschneiden.


Ich bin aber kein freund der Koreanischen Suppe, ich merke, vielleicht bin ich im falschen Lokal. Ein Koreaner, der bei mir im Badminton ist, hat mir mal erklärt, es sei eine Todsünde in Korea, wenn man die servierten Suppen rumrührt, und ich bin nun mal ein Rumrührtyp. Also keine Suppe heute.


Ich lese die Hauptspeise, Fleischgerichte gbt es wenige. Rind und Schwein, mal gedämpft mal gebraten und überall ist eine Miosuppe dabei. Etwas weiter unten in der mittleren Seite stehen die Spezialitäten: Bi Bim Bap – nein, nicht der neue Stürmer Star der Frankfurter Eintracht sondern Bi Bim Bap heißt auf deutsch „Reis umrühren“. Meine Frau favorisiert die gebratenen Tintenfische mit Reis, allerdings steht da „scharf“ dabei. Also fragen wir kurz nach „isst sehl schalf. Fühl mich nicht, abel fühl sie bestimmt schaahhf“ ihre Antwort, also nix mit Tintenfisch. Ohne scharf geht einfach nicht, sie erklärt alle Gerichte werden so serviert wie sie in der Karte stehen, Änderungswünsche gibt es nicht, wär ja noch schöner. Etwas mehr als 70 Millionen Koreaner wohnen auf der Erde, zwei Familien haben sich in Mannheim niedergelassen und Restaurants eröffnet. Möchte man koreanisch essen, kann man entweder ins Soban oder ins Bori. Wir sind heute im Soban und ich habe Durst. Aber keine Bierchen, kein Wein. Flasche Wasser 5,50 (0,7) oder softe Drinks ala Sprite, Cocal Cola etc und koreanische Teesorten, die allesamt in Steingefäßen serviert werden. Fürmich also eine Cola und für meine Frau eine Cola Light. 5 Minuten später bekommen wir 2 frische Dosen mit Getränke, dazu zwei Gläser, zwei Servietten und 2 silberne Spieße, dazu noch jeweils ein Löffel. Ich probiere mit den Spießen/Stäbchen theoretisch zu Essen, das wird nix. Es gibt nämlich ein Gruß aus der Küche, jeweils für meine Frau und mich:


Auf einem weißen länglichen Teller mit drei Nischen gibt es pikant eingelegte Sellerie, in der Mitte Gemüsestifte, sowie rechts eingelgte kalte Kartoffeln in Asia Sauce. Mmhm lecker, vor allem die Gemüse Stifte haben es mir angetan. Leicht scharf, nach Fisch und Asia Sauce schmeckend obwohl die eigentlich original ausgesehen haben (also ohne Tunke). Wir bestellen uns eine Vorspeise. Gun Man Du für 6 Euro mit Asia Sauce. Mandu (kor. 만두, 饅頭) sind in der koreanischen Küche Teigtaschen mit einer Füllung aus Hackfleisch, ähnlich den Maultaschen. Im Soban hat man die Wahl: Gebraten, frittiert, gedämpft oder gekocht: Wir entscheiden uns für gedämpft und anschließend gebraten:


Lecker !! So gute Mandus habe ich noch nie gegessen. Die haben aber auch mit den schwäbischen Maultaschen überhaupt nichts überein. Luftig, locker und fluffig die Füllung. Außen die Haut so mit einer Art „abgeschmelztem Crunch“ die Mandus in die Sauce getunkt, ein Traum.


Allerdings war das dann auch alles Gute heute. Es werden unsere Hauptspeisen serviert, da meine Frau nicht scharfe Tintenfische haben wollte, entschied sie sich in letzter Sekunde für den Frankfurter Angreifer, ich entschied mich vorab für Kim-Chi Bokum, nein kein Asiatischer Lustfilm sondern Kimchi ( auf koreanisch 김치) nennt man in Korea die Zubereitung von Gemüse durch Milchsäuregärung als auch das auf diese Art fertig zubereitete Gemüse. Ja, Gemüse. Jesses, nur Gemüse.


Mein Kimchi Bokum Gericht beinhaltete noch eine Miosuppe (bitte nicht umrühren) und ein Spiegelei. Serviert wurde das Gericht dann in einem heißen weißen spiegelglänzenden Soban Suppenteller, was eine Riesenportion. 

Das Gericht war mit „scharf“ gekennzeichnet“. Meine Frau staunte nicht schlecht über Bi Bim Bippi äähh Bap. 

Kochend und zischendes Gemüse mit Sesam, sah super aus (mein Kimchi Bokum sah ebenfalls sehr ansprechend zubereitet aus), aber, machen wir es kurz: Geschmeckt hat es uns nicht. Die Miosuppe ungerührt hatte einen ganz ekligen Eigengeschmack, also rührte ich um → Puhh, noch ekliger, hatte meine Badminton Kollege doch recht. Nur nicht umrühren. 

Umrühren ist aber beim Bippi Bim Bappa Gericht allerdings gewünscht. Die Zutaten werden beim Bippi Bappa im Steintopf auf Reis serviert, obendrauf das gut ausschauende Gemüse, in einem separaten kleinen Teller die scharfe Chilli Paste. Hier ist Vorsicht zu genießen, also wagte sich meine Frau da nur sehr zögerlich ran. Am Ende wird alles schön umgerührt und gegessen, aber: es hat nicht geschmeckt. Schade. Dem Essen fehlte es irgendwie an Power und Geschmack. Mein Kimchi Bokum hatte ein schön gebratenes Spiegelei oben drauf, aber ich vermisste das Fleisch.Ich dachte unter dem Spiegelei sei ein schönes 300 Gramm Schweinesteak, in Tranchen geschnitten, aber insgesamt war da wohl nur ein Suppenlöffel Fleisch, hauchdünn aufgeschnitten im Gericht. Als ich ungefähr das Viertelgericht aufgegessen hatte brannte meine Mund dermaßen stark, dass ich sogar freiwillig die ungerührte Suppe herunter löffelte. Am Reis fehlte Butter, Salz, ich hatte das Gefühl das Gericht wurde nur mit Fisch-Asia und Chillisauce gewürzt. Über die Hälfte ließ ich dann zurückgehen. Meine Frau schaffte ihre Portion auch nicht, wollte sie auch nicht, ihr ging es ähnlich wie mir. Soban haben wir jetzt mal getestet, war in Ordnung, auch wegen den tollen Mandus, müssen wir aber nicht mehr haben. Daher eine verdiente 2,5 im Gesamtschnitt Positiv: Bezahlt haben wir 30 Euro für das Essen zu zweit, da macht man nicht viel verkehrt, auch wenn es uns nicht geschmeckt hat (Vorspeise und Gruß waren aber super), aber das ist halt Geschmackssache. Wenn einem die Küche schmeckt, dann kann man hier sogar Schnäppchen machen. Die Gerichte sahen alle ansprechend zubereitet aus.


Fazit:
추천 없음 - Chucheon eobs-eum !!

 
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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