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Wer ein ausgezeichnetes Essen zu moderaten Preisen sucht, Ambiente und Service für untergeordnet hält ist hier am richtige Platze. Sehr zu empfehlen für die Mittagspause nach dem Wochenmarkt.
Das Restaurant liegt am Ende der Fußgängerzone in der Altstadt und ist zu Fuß leicht zu erreichen. Fußmarsch vom S-Bahnhof bzw. den Parkhäusern an der Ringstraße aus max. 10-15 Minuten. Die wenigen Parkplätze vor dem Haus sind stark frequentiert, die Suche in der näheren Umgebung führt schnell zu einer Stadtrundfahrt, weil es in Kirchheim von Einbahnstraßen nur so wimmelt.
Service
Bedient wurde von der Seniorchefin, deren angeschlagene Gesundheit sich verständlicherweise auf ihre Stimmung schlug. (Konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, daß die junge Schwiegertochter nicht so darf, wie sie gerne möchte). Der Service war kurz, prägnant eben typisch schwäbisch herb. Ein neuer Gast muss sich traditionsgemäß erst mal beweisen. Das bestellte Getränk kam nach sehr kurzer, das Essen nach angemessener Wartezeit. Der Salat wurde vorab serviert und konnte in aller Ruhe verspeist werden bis das Hauptgericht kam. Bratkartoffeln und Sahnemeerrettich wurden jeweils in getrennten Schälchen serviert. Habe dies für sehr angenehm empfunden.
Das Essen
Meine Entscheidung fiel auf Ochsenfleisch mit Sahnemeerrettich und Bratkartoffeln 12,50 €
Das Ochsenfleisch, drei ca. 1cm starke Scheiben (Metzgerei!), war butterweich und sehr saftig, aber trotzdem noch bissfest. Hier merkt man deutlich, dass der Juniorchef Koch und Metzger von der Pike auf gelernt hat. Die Präsentation mit viel frischem Gemüse und Kräutern (siehe Foto) verrät eine ordentliche Portion Kreativität, die jetzt in der Küche waltet.
Der Sahnemeerrettich war offensichtlich auch hausgemacht. Ihm fehlte die häufig dominierende Essignote, die ich von Grund auf verabscheue. Das Tüpfelchen auf dem I dieses Essens.
Die separat servierten Bratkartoffeln - natürlich aus der Pfanne goldgelb gebraten und nur mit dem allernötigsten Fett - waren eine Augenweide und schmeckten vorzüglich. Leider konnte ich sie wegen vorzeitig eintretender Sättigung nicht vollständig aufessen - ein wahrer Jammer.
Dieses Essen in diesem Genre ist mir gut und gerne 5 Sterne wert.
Das Ambiente
Der Eingangsbereich ist für Behinderte wegen der mehrstufigen Treppe nur schwer zu meistern (ob's dafür einen separaten Hintereingang gibt entzieht sich meiner Kenntnis. Einen entsprechenden Hinweis konnte ich nicht entdecken). Die Keramikplatten sind mit einem Schmutzfänger belegt, der sich nach Erneuerung sehnt.
Gleich nach der Türe zur Gaststube ist rechter Hand die Theke und in Fortsetzung davon der offene Garderobenschrank. Alle Bestellungen müssen daran vorbeigetragen werden. Die Speisekarte bleibt so sicher noch einige Zeit in Erinnerung.
Das Interieur entspricht dem einer Bauernwirtschaft der 60er Jahre und vermittelt den Eindruck, dass sich hier mehrere Hobbyarchitekten ausgetobt haben. Quadratisch, praktisch, gut, wie man früher dazu sagte. Die Wände sind mit allem möglichen Krimskrams planlos dekoriert (gerahmte Meisterbriefe, kupferne Backformen, Sammelstücke, Metzgerwerkzeug u.a.m.). Eine vernünftige professionelle Grundrissplanung, die den Arbeitsablauf verbessern könnte, wäre sicher angebracht.
Auch der Toilettenbereich könnte eine Erneuerung vertragen. Dem Duft älterer Anlagen diese Art könnte damit entgegengewirkt werden.
Sauberkeit
Der Gastraum und das Nebenzimmer wirken gut gepflegt, der Toilettenbereich wird offensichtlich etwas stiefmütterlich behandelt.