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Zwei große Fenster machen den Eindruck, als ob es sich früher um ein Ladengeschäft gehandelt hat, aber die Gaststube innen lässt doch auf eine frühere Karriere als bergische Wirtschaft schließen. Eichenbalken und Eichenfachwerk dominieren, als Boden würde man sich hier Dielen wünschen anstatt der grauen Teppichfliesen. Die Wände mit einem Sammelsurium an alten Schwarz-weiß-Fotografien und Bildern bedeckt, eine Wand mit Plattencovern von Pink Floyd und den Doors, alte Weinflaschen dürfen auch nicht fehlen, ein Sammelsurium alter Stühle wie in einem Antiquitätengeschäft reiht sich an der Wand und wartet darauf an Tischen dazu gestellt zu werden, einige alte Leuchten mit Stoffschirmen verstreuen ein schummrig-gemütliches Licht. Die Tische mit rot-weiß karierten Tischdecken eingedeckt, kleine Teelichter, doppelt eingedeckt mit Messern und Gabeln, hier wird man schon dazu verleitet auch eine Vorspeise zu nehmen, man kann sich aber auch mit dem Gruß aus der Küche beschränken. Alles passt, ist stimmig, auch wenn es nicht mein Stil ist. Lediglich die Papierservietten bunt geblümt passen nicht so in das Bild.
Die Gaststube ist heute nur spärlich gefüllt, von ca. 10 Tischen sind nur drei belegt. Wir wurden sehr freundlich begrüßt und zu einem Tisch geleitet. Die Frage ob wir schon einmal da gewesen wären wurde verneint, worauf wir die Auskunft bekamen, dass es keine Karte gäbe, sondern alle Gerichte auf einer Schiefertafel aufgeschrieben wären, die auch gleich zu unserem Tisch gerückt wurde. Falls wir nichts finden würden, "die Küche würde auch gerne auf Sonderwünsche eingehen, wir sollten es sagen".
Das war aber kein Problem, da diese Tafel doch eine Anzahl sehr vielfältiger Gerichte erhielt und die Entscheidung nicht einfach war. Drei Pizzen, verschiedene Nudelgerichte dazu Seehecht, Calamaris, Sepia, Rumpsteak, Leber, Lammkotelett und Putenbrust als Fleisch-Fischgerichte. Die Preise doch recht gehoben, so unser Eindruck.
Wir wählten: Antipasti „Mamma Rita“, 12,50 € - Panzerotti gefüllt mit Scampi Spinat und Ricotta 17,50 € - Fusilli mit Trüffelpesto und Scampi 18,50 €. Dazu eine Flasche Pellegrino und ein 1⁄2 Liter offenen trockenen Weißwein, welcher sich dann als halbtrocken entpuppte aber so in Ordnung war, da wir sowieso mit Wasser „spritzen“ wollten.
Zwei Gruß aus der Küche schon erwähnt kamen als zwei Scheiben angeröstetes Weißbrot mit kleinen Tomatenwürfeln, Petersilie und Olivenöl, frisch und schmackhaft.
Nicht lange auf sich warten ließen die Antipasti, eine Riesenportion, selbst für Zwei, 4x2 verschiedene Salamischeiben, mehrere Schinkenscheiben, Käse, eingelegte, bzw. gebratene Zucchini, Pilze, Paprika, Artischocken, Oliven und Zwiebeln, dazu Pizzabrötchen. Viel – gut - schmackhaft, besser geht es nicht.
Wir waren gerade fertig, da kamen auch schon die Hauptspeisen, hier hätten wir uns doch etwas mehr zeitlichen Abstand gewünscht und die Vorspeise etwas sacken lassen.
Die Fussili entpuppten sich dann als Gnocchetti und wenn wir bei der Pesto eine grüne Sauce erwartet hätten, so war es eher Olio mit ein wenig Kräutern, im Geschmack dezent. Sie hätte gerne etwas kräftiger sein können. Die Scampi, dazu gibt es jede Menge unterschiedliche Bezeichnungen und Größen, für mich war es so wie ich es kenne ein Scampi noch in der Schale und einige große Garnelen. Die Begriffe sind bei Garnelen sehr dehnbar und wohl auch nicht klar definiert. Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.
Die Panzerotti, drei große Teigtaschen waren wie angegeben gefüllt, dazu eine Tomaten- Sahnesauce, mit diesmal kleinen Garnelen und jeder Menge Knoblauch waren ein Gedicht, leider muss ich dafür wegen des Knoblauchs heute Nacht auswärts schlafen.
2 Espresso noch zum Abschluß, schön schwarz, kräftig mit Crema aber leider etwas säuerlich.
Fazit: sehr empfehlenswert, ein kleines, ursprünglich-individuelles Restaurant, das sich selbst als Trattoria bezeichnet, Werbespruch: „Hausmannskost, so wie die italienische Mamma kocht“.In der Tat, so ist es.
Der Service sehr freundlich und zuvorkommend. Wir kommen bestimmt wieder, wenn uns unser Weg mal wieder auf der A1 an Remscheid vorbei führt und das kommt öfters vor.
Ich habe mich entschlossen, hier den Gesamteindruck (nicht die einzelnen Bereiche) nach dem Schema von "Küchenreise" zu bewerten.
Dieser Bewertungshintergrund löst sich von einer Restaurantklassifizierung ab. "Gern wieder" das kann sowohl für ein Sternelokal wie auch für eine Pizzeria oder einen Imbiss gelten. Das finde ich fair, wird jeder Restaurantkategorie gerecht und ich würde es schön finden, wenn sich weitere Freunde dem anschließen würden und sich dieses für den Gesamteindruck hier durchsetzen würde.
Gesamteindruck: 4 – gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")