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GastroGuide-User: uteester
uteester hat Restaurant im Parkbad Süd in 44575 Castrop-Rauxel bewertet.
vor 7 Jahren
"Kreative und gute beständige Küchenleistung, guter Service und schönes Ambiente"
Verifiziert

Geschrieben am 05.11.2016 | Aktualisiert am 05.11.2016
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu Restaurant im Parkbad Süd
Besucht am 04.11.2016 Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
{FAZIT VORAB FÜR DEN SCHNELLEN LESER:
Nach einem kleinen Schwächeanfall bei meinem letzten Besuch nun aber wieder eine ausgezeichnete Küchenleistung mit gutem Essen, kreativer und beständiger Küchenleistung sowie mit einem guten Service und einem sehr schönem Ambiente, und vorab: Wir wurden nicht enttäuscht und freuen uns auf den nächsten Besuch.

Wiederum ist es dem Parkbad Süd aus Castrop-Rauxel anläßlich der Bewirtung des exklusiven 20/20 Clubs vom Mövenpick-Weinkeller Dortmund bei der speziellen Weinprobe „Große Frankreichverkostung mit über 40 Weinen“ gelungen, diese Kunden mit guter Leistung zu überzeugen: Geflügelsaltimbocca mit einem Graupenrisotto und Shitakepilzen und einem leckeren Dessert von Creme-Caramel mit Joghurt. Dabei machte in einem Gespräch der Inhaber des Parkbad Süd, Herr Rainer Schorer, mit seiner entzückenden, bildhübschen und zugleich kompetenten Mitarbeiterin Jacqueline (der ehemalige RK-Kritiker „Food-Lover“ hätte hier mindestens die Kategorie VI vergeben) darauf aufmerksam, dass sie augenblicklich in der Herbstzeit Gänse anbieten. Das war das Stichwort für das Wiederaufsuchen dieses Restaurants.
 
Lage:
In einem ehemaligen Freibad, 1926 im Stadtpark errichtet und mittlerweile unter Denkmalschutz stehend, wurden die Räumlichkeiten zu einem ansehnlichen Restaurant umgebaut. Über eine langen geschotterten Weg geht man durch einen schönen Park und trifft auf das rot-gestrichene Gebäude. Es ist u-förmig – wie eben die Freibäder früher waren – um das Wasserbecken gebaut. Das Wasserbecken wird nunmehr als Event-Veranstaltungsbereich (Konzerte usw.) genutzt. Die Freifläche davor bestuhlt mit weißen rustikalen Tischen und Bänken dient als Freiluftgastronomie. Insgesamt ein sehr einladender Eindruck.

Sehr schön bei Dunkelheit die Beleuchtung des Gehweges zum Restaurant sowie die herbstliche Dekoration am Eingang des Gebäudes.
nächtlicher Eingangsbereich zum Restaurant

Parken kann man vor dem Gebäude leider nicht, sondern nur auf der Straße davor.
 
Ambiente:
Über drei Stufen betritt man das rote Gebäude, im linken Trakt befindet sich der eigentliche Restaurantteil, rechtwinklig angeordnet.

 Ein modern gestalteter Eingangsbereich empfängt den eintretenden Gast und fast bodentiefe lange Glasflächen geben sofort den Blick auf das früher mal mit Wasser gefüllte Schwimmbecken und die großzügige Terrasse frei.  Feines Stäbchenparkett in hellen und dunklen Brauntönen dämpfen die Schritte. Der Raum ist mit  quadratisch dunkelbraunen Holztischen und moderne, hell gepolsterte Stahlstühle mit schmalen Rücklehnen eingerichtet.
In der Mitte der Tische fungiert ein schmales cremefarbenes Papierband als Tischdeckenersatz, das das  dunkle Mobiliar angenehm aufnimmt. Darauf die üblichen Utensilien:  Glaswindlicht, Glasblumenvase mit frischen Blumen, Wasserglas, Weinglas und am Tischrand Messer, Gabel und eine mittelblau/türkisfarbenen Papierserviette der hochwertigeren Art. Nett und einladend!
Restaurantbereich mit Servicetheke
Restaurantbereich
Eingangsbereich
Restaurantbereich


Service:
Der Inhaber, Herr Rainer Schorer stand mit weiteren Kunden an der Servicetheke, vertieft in ein Gespräch mit seinen Kunden, erkannte uns sogleich und bot uns eine freie Auswahl der Tische an. Eine freundliche hübsche junge Frau (auch hier hätte der ehemalige RK-Kritiker "Food-Lover" seine Kategorie VI vergeben) , namens Dalia, in schwarzer Hose und Bluse bekleidet begrüßte uns sehr freundlich und höflich. Wir suchten uns einen Vierertisch visa vie des Blickes zum ehemaligen Freibad aus. Sie brachte sogleich die in hellblauem Karton auf einem Klemmbrett geheftete Speisen- und Getränkekarte und annoncierte das Tagesangebot. Ferner wurde die Bestellung der Getränke aufgenommen, da wir uns beim Studium der Weinkarte schnell entsprechend entschlossen hatten. Später stieß zum Service noch die junge Mitarbeiterin Jacqueline hinzu, so dass wir rundherum von beiden Damen gut umsorgt wurden.
 
Die  gewählten Speisen:
Wir bestellten aus der Speisekarte: Hausbrot mit zweierlei Dips (3,50 €), Das „Hausbrot“, bestehend aus 2 frischen Brotsorten (hell und dunkel) wurde mit 2 Dips (Aprikosendip mit Frischkäse und Paprikadip mit Frischkäse) auf einer viereckigen Schieferplatte serviert. Das Brot schön frisch, kross und wohlschmeckend, ebenso beide Dips, damit hätte ich mich schon den ganzen Abend daran festhalten können, so lecker war beides.
Hausbrot und 2 Dips

Als „Gruß aus der Küche“ wurde uns auf einem runden türkisfarbenen Teller das Amuse gereicht:
Tataki vom Lachs auf Wakamealgen, beträufelt mit geröstetem Sesamöl, einigen Scheiben Shitakepilzen, und einem Streifen von Sojasoße.
Amuse: Tatakilachs auf Wakamealgen

Allein dieser Gruß aus der Küche schon jetzt für mich eine Aromenexplosion im Gaumen: ein langer Abgang des Geschmacks und förderlich für das Erwarten der nächsten Speisen.

Als weiteren Gang wählten wir die Probierportion von Kürbis-Ingwer-Suppe mit Tandoori-Hühnchen (3,50 €). Eine sehr kräftige sämig-cremige Suppe, der Ingwer im Hintergrund sehr gut wahrnehmbar, der pürierte Hokkaidokürbis ebenfalls angenehm auf der Zunge, darauf Kürbiskernöl mit Kürbiskernen und gut gebratenen Tandoori-Hühnchenstücken. Geschmacklich von hervorragender Qualität. So wünsche ich mir eine Kürbissuppe.
Kürbis-Ingwer-Suppe

Meine Begleitung entschied sich für Pasta: Bavette Aglio Olio mit Knoblauch und Blattpetersilie in Olivenöl mit Gambas (15,50 €). Herr Schorer bot sogar noch an, nach Wunsch weitere Fischsorten dazuzulegen, aber meine Begleitung wünschte nur die Gambas. Die Pasta al dente gegart mit einer Soße aus Knoblauch, Olivenöl und kleingeschnittener Blattpetersilie war sehr aromatisch. Die Gambas perfekt gegart, schön von der Schale befreit, vom Darm entfernt, noch mit der Schwanzspitze serviert, jedenfalls so wie sie sein müssen: noch leicht glasig und damit mit leichtem Biss.
Bavette mit Garnelen

Aufgrund der Info bei der Weinverkostung entschied ich mich für die Gans. Gänsebrust mit Rotkohl, Bratapfelstücken, Maronensoße und Serviettenknödel (29,00 €). Die Gänsebrust, serviert auf einem türkisfarbenen runden Teller, bestand aus Brust und Keule, 3 aufgeschnittenen Serviettenknödeln, einer großen Portion Rotkohl, einer sehr leckeren aromareichen Maronensoße, durchsetzt von vielen kleinen Maronenstücken, dazu wurde noch ein Porzellanteller mit einer Extrasoße und einem Schälchen Extra Bratapfelstückchen gereicht.

Die Gans wunderbar gegart, sehr schöne braune Färbung, die Haut kross, das Fleisch saftig. Es ließ sich wunderbar leicht von den Knochen trennen. Die Serviettenknödel angenehm bissfest, gut abgeschmeckt, sie nahmen die Soße hervorragend auf, der Rotkohl leicht süßlich-fruchtig, ein schönes Pendant zur Soße, die Bratapfelstücke schmelzend auf der Zunge, dennoch leicht rösch, ein fruchtiger Geschmack, leicht auch an Orangensaft erinnernd, förderte die Geschmacksaromen.
Gänsebrust mit Rotkohl, Serviettenknödel, Maronensoße, Bratapfelstücke
Estra Soße und Bratäpfel zur Gans

Das war eine leckere Sache dieses Gericht! Aber: für mich vergleichbar mit einer Holzfällerration, ich habe es nicht geschafft, den Teller leer zu essen. Freundlicherweise wurde uns angeboten, den Rest (es ergab nochmals eine ganze Portion am nächsten Mittag) einzupacken und mitzunehmen. Dafür herzlichen Dank.

Leider passte ein Dessert nicht mehr in den zarten Körper hinein, das holen wir beim nächsten Mal nach!

Getränke:
Wir wählten eine große Flasche Gerolsteiner (0,75 L, zu 5,20 €) kühl serviert in einem Edelstahlkühler und erst am Tisch geöffnet. Dazu eine Flasche Grauburgunder von Becker-Landgraf (0,75 L, 22,80 €):
Getränke mit Kühlern

Der Wein passte m. M. sehr gut zu den dargereichten Speisen mit seiner saftig-eindringlichen und konzentrierten Frucht von Mango-, Passionsfrucht – und Zitrusaromen, hat viel Länge und mineralischen Druck im Gaumen, sowie eindrucksvolle Intensität und Frische zugleich und konnte daher sowohl bei der Kürbis-Ingwer-Suppe als auch bei der Pasta und bei der Gans im Geschmack mithalten, ergänzen und bestehen.
 
Sauberkeit:
Alle Räumlichkeiten, die wir gesehen hatten, tadellos in jeglicher Hinsicht. Die Toiletten bauartbedingt leider etwas eng, sauber, lediglich das Licht über den Waschbecken und Spiegel war defekt.

Fazit:
Bei meinem letzten Besuch war ich leider enttäuscht. Das war vermutlich ein einmaliger Ausrutscher. Daher war ein erneuter Besuch angesagt und dieser heutige Besuch aber zeigte die gewohnte positive und gute Leistung der Küche, wie ich sie vorher bereits erleben durfte und wird nicht zuletzt mein letzter Besuch dieses Restaurants sein.
Ich freue mich auf den nächsten, daher:
 
Meine Bewertung: 5 – unbedingt wieder
 
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder,
5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)

DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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