Fazit (für schelle Leser Innen vorab)
Wer so einen Mittagstisch, zu so humanen Zeiten (11.00 - 17.00 Uhr), so preiswert anbietet, den kann man unbedenklich auch für abends empfehlen.
Lage und Anfahrt
Das Lokal liegt sehr verkehrsgünstig an der Verbindungsstraße nach Reichenbach/Fils und ist leicht zu finden. Kostenfreie Parkplätze sind ausreichen auf dem Lidl Parkplatz eingerichtet.
Auch der S-Bahnhof Plochingen liegt in unmittelbarer Nähe (5-10 Minuten Fußmarsch).
Historie
Das Waldhorn - die frühere Brauereigaststätte der aufgelösten Waldhornbrauerei der Familie Endriss - ging 1997 auf die Plochinger Gastronomenfamilie Staiger (Stammsitz Gasthof Bären) über und wurde in "Staiger's Waldhorn" umbenannt. Heute ist es ein Betrieb der Staiger Gastronomie GmbH. Wer mehr darüber erfahren möchte dem empfehle ich das Studium der sehr gut aufgemachten, informativen Homepage.
Motivation
Ich muss leider gestehen, dass ich das Waldhorn seit der Ära Staiger nicht besucht habe. Einem Bericht in unserem Amtsblatt zur Folge hat die Staigergruppe das Quadrium in Wernau übernommen und wird dieses nach abgeschlossener Generalsanierung weiterführen. Allerhöchste Zeit mal zu sehen, was die Küche bietet.
Angebot
Das Lokal hat eine gut gestaltete Speisekarte von 8 Seiten im Ledereinband. Angeboten werden u.a.:
8 Vorspeisen
8 Maultaschengerichte (jedem Schwaben geht dabei das Herz auf)
8 Gerichte der Region
9 Klassiker des Waldhorns
5 vegetarische Gerichte
2 Fischgerichte
Eine Seite Lokalhistorie, eine Seite Aufzählung der Lieferanten, Vesper und Getränkekarten. Zudem gibt’s eine Wochenkarte mit 2 täglich wechselnden Gerichten (diese gilt bis 17:00 Uhr)
Bedienung / Begrüßung
Ich wurde sehr freundlich von der Bedienung in Empfang genommen. Bei der Platzwahl ließ sie mir freie Hand (es waren außer mir nur 5 andere Gäste anwesend). Zügig brachte Sie mir die Karte und erkundigte sich nach dem Getränkewunsch. Verständnisvoll nahm sie entgegen, dass ich erst mein Essen aussuchen wollte.
Service
In der Erfüllung meines Wunsches auf ein Schorle aus einem Grantschener Riesling machte sie kein Problem. Zügig servierte sie das bestellte Getränk. Kurz danach kam auch schon die Suppe, nach weiterer angenehmer Wartezeit das Hauptgericht.
Das Essen
Hatte heute mal Lust auf vegetarisches. Also bestellte ich das Tagesgericht Nr. 1:
Gemüsesuppe
Kräuterflädle mit Wokgemüse und Orangen-Pfefferhollandaise überbacken 5,50 €
Die Gemüsebrühe aus pürierten Gemüsen war sehr gut abgeschmeckt mit deutlichem Brokkoli- /Blumenkohlgeschmack (keine Päckles-Suppe). Ein gelungener Opener.
Statt wie erwartet 1 Kräuterflädle waren 2 auf dem Teller. Davon konnte auch ein guter Esser satt werden, für mich war’s einfach zu viel, schade. Die Pfannkuchen (schwäbisch Flädle) waren sehr dünn und goldgelb ausgebacken. Die Füllung (Wokgemüse) war leider nicht pfannengerührt (wie ich es mag) sondern lediglich gedünstet. Sie bestand im Wesentlichen aus Zuckerschoten, Möhren, Bohnen Tomaten und Lauch. Der Renner war die goldgelbe Orangen-Pfefferhollandaise mit grünem Pfeffer, die das ganze sehr appetitlich machte.
Dazu passte mein Grantschener Riesling-Schorle ausgezeichnet 3,30 €
Zufrieden habe ich das Lokal verlassen und bin jetzt auf die Fortsetzung in Wernau gespannt.
Das Ambiente Erster Eindruck Der erste Blick beim Eintreten ins Lokal fällt auf die wuchtige Theke aus mittelbraunem Holz. Wände und Decken im Sitzbereich sind mit dem gleichen Holz verkleidet. Hier wurde ein bisschen viel Alpenland ins Neckartal importiert, für mich nicht mehr ganz zeitgemäss. Mit etwas heller Farbe könnte ein fixer Maler die Holzverschalungen geschickt aufhellen, ohne den Holzcharakter zu zerstören und den Raum so etwas freundlicher gestalten. Das würde auch die Wirkung des sehr dunklen Keramikboden neutralisieren.
Ausstattung / Möblierung Ein wahrer Blickfang ist die historische Zapfanlage (Deko) in der Raummitte. Die hat mich einfach nicht mehr losgelassen. Geht allerdings ein bisschen in dem vielen Holz unter.
Passend zur Holzvertäferung ist das Lokal mit deftigen Holzmöbeln ausgestattet. Deren Wucht könnte bei Verwendung heller Tischdecken statt der dunkelroten Karos sicher abgemildert werden.
Deko und übriges ist in sich stimmig, wenn auch nicht unbedingt mein Geschmack.
Die Tische sind mit Messer und Gabel eingedeckt, Löffel kommt mit der Suppe. Die traditionellen Salz- und Pfefferstreuer waren mir allerdings ein Dorn im Auge. Zur Ehrenrettung möchte ich bemerken, dass auch große Pfeffermühlen bereitstehen, die auf Wunsch serviert werden.
Toiletten
Ein riesiger "Saal" erwartet einem beim Betreten der Anlage in gehobenem Standard. Funktionell, sauber, praktisch, gut. Was ich in einem Haus dieses Genres vermisse sind die kleinen hygienisch- / kosmetischen Aufmerksamkeiten, die man in anderen Häusern dieses Genres zum Standard gehören.
Sauberkeit
Was ich gesehen habe machte alles einem gepflegten Eindruck.
Fazit (für schelle Leser Innen vorab)
Wer so einen Mittagstisch, zu so humanen Zeiten (11.00 - 17.00 Uhr), so preiswert anbietet, den kann man unbedenklich auch für abends empfehlen.
Lage und Anfahrt
Das Lokal liegt sehr verkehrsgünstig an der Verbindungsstraße nach Reichenbach/Fils und ist leicht zu finden. Kostenfreie Parkplätze sind ausreichen auf dem Lidl Parkplatz eingerichtet.
Auch der S-Bahnhof Plochingen liegt in unmittelbarer Nähe (5-10 Minuten Fußmarsch).
Historie
Das Waldhorn - die frühere Brauereigaststätte der aufgelösten Waldhornbrauerei der Familie Endriss - ging 1997 auf die... mehr lesen
Geschrieben am 30.09.2016 2016-09-30| Aktualisiert am
01.10.2016
Besuchsmotivation
Nachdem ich in letzter Zeit mehrmals im Bekanntenkreis darauf angesprochen wurde, wann ich zum letzten Mal das Lokal besucht hätte, schwante mir Arges. Beschloss daher heute mal wieder dort mein Mittagessen einzunehmen.
Als ich kurz vor 12:00h das Lokal betrat, waren gerade mal vier Gäste da. Bis 1:00h kamen noch drei weitere dazu und in dem großen Biergarten verloren sich weitere drei.
Service
Eine Bedienung in etwas reiferem Alter brachte mir die Speise- und Tageskarte. Schon ca. 2m vor meinem Tisch erkundigte sie sich lautstark, ob sie schon was zum Trinken bringen dürfte. Meine Antwort, dass ich das erst nach der Essenswahl entscheiden möchte, quittierte sie mit einem OK.
Bei einem der beiden Tagesgerichte waren „wilde Kartoffeln“ als Beilage angegeben. Ich erkundigte mich, ob es sich dabei wirklich um Kartoffeln bzw. Kartoffeleckenspalten oder das heute leider so oft verwendete Convenience-Produkt „Pommes Wedges“ handele. Sie bestätigte mir, dass es ein hausgemachtes Produkt sie, wie „Pommes“ nur eine andere Form. Zur Bestätigung ging sie in die Küche und brachte zwei Ecken zur Demonstration (habe sie leider nicht probiert, was ich später bereute).
Eine jüngere, sehr freundliche Kollegin (vermutlich AZUBI) servierte mir kurz danach das bestellte Pils. Kleiner Faux pas, sie stellte es links vom Teller auf statt rechts. Für einen Rechtshänder unbequem.
Das Essen
Auf einem Holzklemmbrett wurde die Tageskarte präsentiert. Hab mich für die Variation 1 (5,90 €) entschieden
· Tagessuppe
· Bratwurst mit grünen Bohnen, wilden Kartoffeln und Bratensoße
Hätte vielleicht doch lieber die Garnelen in Tempurateig nehmen sollen, denn was da auf den Tisch kam war alles andere als zufriedenstellend. Tagesgericht 1
Die Tagessuppe, eine (fast) klare Brühe mit zwei kleinen Knödelscheibchen war verziert mit ein paar Krümelchen Petersilie. Ich vermisste den typischen Geschmack einer Fleischbrühe, weil alles vom Salz überdeckt wurde. Tagessuppe
Die Bratwurst war weiß, lauwarm und nur schwach angebraten. Bratenspuren musste man mit der Lupe suchen. Röstaromen Fehlanzeige. Das Brät im Darm sehr fein, komprimiert, sehr trocken. Neben einem mir unbekannten, nicht sehr angenehmen Aroma schmeckte ich nur Salz. Blasse Bratwurst
Die grünen Bohnen sahen zwar optisch gut aus, schmeckten aber fade und wässrig. Bohnenkraut scheint im Waldhorn nicht bekannt zu sein.
Die wilden Kartoffeln waren das, was ich befürchtet habe, ein in Form gepresster, geschmackloser, frittierter Kartoffelbrei (wie hab ich mich da nach den Kanaren gesehnt). Auch fehlte der für dieses Gericht typische Rosmarinduft.
Die dazu servierte braune Soße kann ich auch nur unter braun und salzig einordnen.
Habe dies alles beim Bezahlen der jungen Bedienung gesagt, die meine Beschwerde mit Bedauern entgegennahm und mir versicherte, dass sie das an die Küche weiterleiten werde. Aber das war’s dann auch.
Das Pils vom Fass (0,3l à 2,90 €), ein Trost, wenn auch nur ein schwacher.
Meine Beurteilung vom 30.06.2014 muss ich bezüglich dieses Essens doch erheblich nach unten korrigieren.
Besuchsmotivation
Nachdem ich in letzter Zeit mehrmals im Bekanntenkreis darauf angesprochen wurde, wann ich zum letzten Mal das Lokal besucht hätte, schwante mir Arges. Beschloss daher heute mal wieder dort mein Mittagessen einzunehmen.
Als ich kurz vor 12:00h das Lokal betrat, waren gerade mal vier Gäste da. Bis 1:00h kamen noch drei weitere dazu und in dem großen Biergarten verloren sich weitere drei.
Service
Eine Bedienung in etwas reiferem Alter brachte mir die Speise- und Tageskarte. Schon ca. 2m vor meinem Tisch erkundigte... mehr lesen
Super! Auf jeden Fall zu empfehlen!
Das Brauhaus gehört zum Gasthaus "Bären", aber ich finde es wesentlich gemütlicher und schöner eingerichtet. Es ist ein wenig urig, man fühlt sich seehr wohl.
Das Essen ist spitze. Ich hatte Maisgriesschnitten auf einem Erbsenpüree mit Gemüse und einer Paprikaschaumsoße,das war wirklich spitze. Die Bedienungen sind sehr freundlich. Schade war nur,dass die leeren Teller vom Salat sehr lange noch vor uns auf dem Tisch standen bis sie abgeräumt werden.
Trotzdem super! Wir kommen wieder!
Super! Auf jeden Fall zu empfehlen!
Das Brauhaus gehört zum Gasthaus "Bären", aber ich finde es wesentlich gemütlicher und schöner eingerichtet. Es ist ein wenig urig, man fühlt sich seehr wohl.
Das Essen ist spitze. Ich hatte Maisgriesschnitten auf einem Erbsenpüree mit Gemüse und einer Paprikaschaumsoße,das war wirklich spitze. Die Bedienungen sind sehr freundlich. Schade war nur,dass die leeren Teller vom Salat sehr lange noch vor uns auf dem Tisch standen bis sie abgeräumt werden.
Trotzdem super! Wir kommen wieder!
Wer so einen Mittagstisch, zu so humanen Zeiten (11.00 - 17.00 Uhr), so preiswert anbietet, den kann man unbedenklich auch für abends empfehlen.
Lage und Anfahrt
Das Lokal liegt sehr verkehrsgünstig an der Verbindungsstraße nach Reichenbach/Fils und ist leicht zu finden. Kostenfreie Parkplätze sind ausreichen auf dem Lidl Parkplatz eingerichtet.
Auch der S-Bahnhof Plochingen liegt in unmittelbarer Nähe (5-10 Minuten Fußmarsch).
Historie
Das Waldhorn - die frühere Brauereigaststätte der aufgelösten Waldhornbrauerei der Familie Endriss - ging 1997 auf die Plochinger Gastronomenfamilie Staiger (Stammsitz Gasthof Bären) über und wurde in "Staiger's Waldhorn" umbenannt. Heute ist es ein Betrieb der Staiger Gastronomie GmbH. Wer mehr darüber erfahren möchte dem empfehle ich das Studium der sehr gut aufgemachten, informativen Homepage.
Motivation
Ich muss leider gestehen, dass ich das Waldhorn seit der Ära Staiger nicht besucht habe. Einem Bericht in unserem Amtsblatt zur Folge hat die Staigergruppe das Quadrium in Wernau übernommen und wird dieses nach abgeschlossener Generalsanierung weiterführen. Allerhöchste Zeit mal zu sehen, was die Küche bietet.
Angebot
Das Lokal hat eine gut gestaltete Speisekarte von 8 Seiten im Ledereinband. Angeboten werden u.a.:
Eine Seite Lokalhistorie, eine Seite Aufzählung der Lieferanten, Vesper und Getränkekarten. Zudem gibt’s eine Wochenkarte mit 2 täglich wechselnden Gerichten (diese gilt bis 17:00 Uhr)
Bedienung / Begrüßung
Ich wurde sehr freundlich von der Bedienung in Empfang genommen. Bei der Platzwahl ließ sie mir freie Hand (es waren außer mir nur 5 andere Gäste anwesend). Zügig brachte Sie mir die Karte und erkundigte sich nach dem Getränkewunsch. Verständnisvoll nahm sie entgegen, dass ich erst mein Essen aussuchen wollte.
Service
In der Erfüllung meines Wunsches auf ein Schorle aus einem Grantschener Riesling machte sie kein Problem. Zügig servierte sie das bestellte Getränk. Kurz danach kam auch schon die Suppe, nach weiterer angenehmer Wartezeit das Hauptgericht.
Das Essen
Hatte heute mal Lust auf vegetarisches. Also bestellte ich das Tagesgericht Nr. 1:
Die Gemüsebrühe aus pürierten Gemüsen war sehr gut abgeschmeckt mit deutlichem Brokkoli- /Blumenkohlgeschmack (keine Päckles-Suppe). Ein gelungener Opener.
Statt wie erwartet 1 Kräuterflädle waren 2 auf dem Teller. Davon konnte auch ein guter Esser satt werden, für mich war’s einfach zu viel, schade. Die Pfannkuchen (schwäbisch Flädle) waren sehr dünn und goldgelb ausgebacken. Die Füllung (Wokgemüse) war leider nicht pfannengerührt (wie ich es mag) sondern lediglich gedünstet. Sie bestand im Wesentlichen aus Zuckerschoten, Möhren, Bohnen Tomaten und Lauch. Der Renner war die goldgelbe Orangen-Pfefferhollandaise mit grünem Pfeffer, die das ganze sehr appetitlich machte.
Dazu passte mein Grantschener Riesling-Schorle ausgezeichnet 3,30 €
Zufrieden habe ich das Lokal verlassen und bin jetzt auf die Fortsetzung in Wernau gespannt.
Das Ambiente
Erster Eindruck
Der erste Blick beim Eintreten ins Lokal fällt auf die wuchtige Theke aus mittelbraunem Holz. Wände und Decken im Sitzbereich sind mit dem gleichen Holz verkleidet. Hier wurde ein bisschen viel Alpenland ins Neckartal importiert, für mich nicht mehr ganz zeitgemäss. Mit etwas heller Farbe könnte ein fixer Maler die Holzverschalungen geschickt aufhellen, ohne den Holzcharakter zu zerstören und den Raum so etwas freundlicher gestalten. Das würde auch die Wirkung des sehr dunklen Keramikboden neutralisieren.
Ausstattung / Möblierung
Ein wahrer Blickfang ist die historische Zapfanlage (Deko) in der Raummitte. Die hat mich einfach nicht mehr losgelassen. Geht allerdings ein bisschen in dem vielen Holz unter.
Passend zur Holzvertäferung ist das Lokal mit deftigen Holzmöbeln ausgestattet. Deren Wucht könnte bei Verwendung heller Tischdecken statt der dunkelroten Karos sicher abgemildert werden.
Deko und übriges ist in sich stimmig, wenn auch nicht unbedingt mein Geschmack.
Die Tische sind mit Messer und Gabel eingedeckt, Löffel kommt mit der Suppe. Die traditionellen Salz- und Pfefferstreuer waren mir allerdings ein Dorn im Auge. Zur Ehrenrettung möchte ich bemerken, dass auch große Pfeffermühlen bereitstehen, die auf Wunsch serviert werden.
Toiletten
Ein riesiger "Saal" erwartet einem beim Betreten der Anlage in gehobenem Standard. Funktionell, sauber, praktisch, gut. Was ich in einem Haus dieses Genres vermisse sind die kleinen hygienisch- / kosmetischen Aufmerksamkeiten, die man in anderen Häusern dieses Genres zum Standard gehören.
Sauberkeit
Was ich gesehen habe machte alles einem gepflegten Eindruck.