Besucht am 16.05.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 105 EUR
In dem ehemalienen Straßenbahn Bahnhof ( OEG ) von Weinheim untergebracht.
Bekannte hatten uns von ihrem Besuch dort vorgeschwärmt , aber auch das man sehr früh im vorraus reservieren muß ( mehrere Wochen ) - was ja beruflich und privat bedingt leider nicht immer so möglich ist.
Also sind wir auf Nummer sicher gegangen und haben an unserem freien Tag reserviert ,- 4 Wochen im vorraus.
Bei der Inneneinrichtung hat man den Industriestil gut an die vorgegebenen Strukturen angepasst - sehr stimmig. Die freigelegten Ziegelsteinwände, versprühen einen rauhen Charme der einen schönen Bogen spannt zu der ehemaligen Bestimmung des Gebäudes.
Die bodentiefen Fenster lassen viel Licht in das Gebäude.Vor dem Lokal gibt es zusätzlich einen netten Terassenbereich für die Gäste.
Mobiliar ist in gradlinigen ( ohne viel Schnickschnack ), fast skandinavischem Design gehalten , aufgepeppt durch frische Blumen auf den Tischen.
Die Küche ist offen in das Restaurant integriert, sodaß man dem Küchenpersonal bei der Zubereitung der Speisen zuschauen kann.
Das Konzept ist hier etwas anders als gewohnt ,eine Speisekarte sucht man hier vergeblich, angeboten wird ein saisonales Menue mit ausschließlich regionalen Zutaten in 3 Variationen ,- entweder Fleisch, Fisch oder vegetarisch, dazu Vorspeise oder Suppe , Salat und Dessert oder Käsevariation.
Der Menuevorschlag wechselt wöchentlich.
Wir entschieden uns für die Fleischvariante des angebotenen Menues, plus Suppe und Dessert ( wir sind beide " Schleckermäuler " )
1. Gang - Sauerampfersuppe - toll,toll !
2. Gang - Salatvariatin - gut
3. Gang - Odenwälder Gockel mit gebratenem Spargel,Kartoffelstampf und Estragonsauce - ein Gaumenschmaus
4. Gang - Fruchttarte mit Rhababersorbet - ein Traum
dazu leckere hausgemachte Ingwer,-Zitronenlimo und Waldmeisterlimo - herrlich erfrischend .
Beeindruckt hat uns auch der unaufgeregte , lockere freundliche Service und die kleinen kulinarischen Grüße aus der Küche zwischen den einzelnen Gängen.
Innovative Küchencrew die erfolgreich neue Wege geht, weiter so !
Jedoch sollte man unbedingt vorbestellten das sich das hervorragende Image der Bistronauten schon weit herumgesprochen hat.
Nun kann man sagen 40-45 Euro / Person/ Menue ist nicht wenig Geld , aber wir finden jeden Cent wert.
In dem ehemalienen Straßenbahn Bahnhof ( OEG ) von Weinheim untergebracht.
Bekannte hatten uns von ihrem Besuch dort vorgeschwärmt , aber auch das man sehr früh im vorraus reservieren muß ( mehrere Wochen ) - was ja beruflich und privat bedingt leider nicht immer so möglich ist.
Also sind wir auf Nummer sicher gegangen und haben an unserem freien Tag reserviert ,- 4 Wochen im vorraus.
Bei der Inneneinrichtung hat man den Industriestil gut an die vorgegebenen Strukturen angepasst - sehr stimmig. Die ... mehr lesen
Geschrieben am 19.07.2015 2015-07-19| Aktualisiert am
20.07.2015
Besucht am 17.07.2015
.... und das alles ohne künstliche Geschmacksverstärker. Regionales statt internationales, das ist die Devise der beiden ehemaligen Musterschüler des Strahlenberger Hofs. Die Köche Max Stoll und Johannis Raiber haben bewusst bei der Eröffnung der Bistronauten vor knapp eineinhalb Jahren auf Werbung verzichtet, in einem Interview in der Mannheimer Morgenzeitung erklärt der Jungkoch "Wir kochen das, was die Natur hergibt. Und es soll aus der Region kommen. Wir haben damit nicht geworben, weil wir nicht wussten, ob es funktioniert. Aber es klappt - unser Netzwerk wächst immer weiter."
Heißt: Ziegenkäse aus Nußloch, Rohmilchkäse aus Hockenheim, Rind- und Schweinefleisch aus Rippenweier, Lamm aus Ursenbach, Wild aus dem Gemeindewald, Obst und Gemüse aus Dossenheim oder Umgebung und der Fisch aus Heiligkreuzstei- nach oder Großsachsen. Die Köche setzen auf die kurzen Wege und damit auf absolute Frische. Das spricht sich herum. Im Espresso 2015 erkochen sich die Jungköche 5/5 bei Essen, insgesamt gibt es im Espresso-Guide 14/15 Sternen, dem Guide Michelin ist es ein BIP wert (herausragendes Preis-Leistungsverhältnis).
Nur 38 Quadratmeter ist das ehemalige Bistro groß, max. 25 Personen bietet es Platz. Alle Gäste können den beiden Köchen sprichwörtlich in die Töpfe schauen. Möchte man dies als Gast am Wochenende die Speisen genießen, muss man mit einer Wartezeit bis zu 5 Monaten rechnen. Wir haben unseren Termin daher frühzeitig im Februar 2015 gemacht. Schnelles Anrufen und kurz mal vorbeischauen, kann man getrost in die Tonne kloppen.
Dementprechend groß waren unsere Erwartungen für letzten Freitag. Nach der etwas mühevollen Parkplatzsuche im beschaulichen Leutershausen, der erste Dämpfer gleich bei der Begrüßung. Gäste heute nur im Außenbereich, alle Tische wurden vom Serviceteam unter dem Vordach bzw im Vorgarten verteilt, innen sei die Hitze einfach zu groß. Also nichts mit Zuschauen beim Kochen, ich fragte dann nach, ob ich denn für die Gastroguide Leser dennoch ein paar Bilder vom Küchenteam machen durfte, ich durfte.
Eine Speisekarte gibt es bei den Bistronauten nicht. Speisekarten sind in der Gegenwart eh überbewertet. Die "neue" Strategie der Bistronauten, es gibt lediglich eine Schiefertafel. Vorspeise (meist eine Suppe), Bistrosalat, dann Fleisch/Fisch/oder vegetarisch, dann Käse oder süß. Empfohlen werden jedem Gast das 4 Gang Menü, man kann aber auch einzeln bestellen. Die Preise für die Einzelportionen stehen dann dahinter. Wählt man die Einzelgerichte, so sind die Portionen etwas größer. Um die Preise für ein Menü nicht in die Höhe zu treiben, nutzen die Bistronauten auch mal Metzgerstücke, die nicht ganz so alltäglich daherkommen: Flanksteak statt Rinderfilet stand beispielsweise heute auf der kleinen Karte, die wöchentlich wechselt. Bei unserem ersten Vorbeifahren stach mir das Flanksteak ins Auge, ich jubelte (ich wusste ja nicht was es gibt, es hätte auch Kaninchen oder regionale Taube sein können) Als Flanke wird übrigens küchensprachlich das dünne Muskelgewebe von Wirbeltieren bezeichnet, das die Bauchhöhle umgibt, man muss aber laut der Bedienung " schon etwas beißen".
Um uns die Wartezeit auf die einzelnen Gänge zu verkürzen, ich wählte Fleisch (4 Gänge mit Käse), meine Frau Vegetarisch (4 Gänge mit süßem Dessert), gab es eine kleine Vesperplatte mit leckerem Brot. Allerdings stellte man uns diese wortlos hin. Hier sind auch meine Kritikpunkte an den heutigen Abend. Der Service, wenn man im Restaurant ausschließlich auf regionale Zutaten setzt, so kann man doch beim Servieren ein, zwei Sätze dazu sagen. Auch war das Zeitmanagement nicht optimal, als wir noch bei der Vesperplatte waren, servierte man uns die Suppe. Zwischen Bistrosalat und dem Hauptgang vergingen knappe 50 Minuten, der Rotwein war leider eiskalt. Desweiteren ist uns beim Gang auf die Sanitäranlagen etwas negativ aufgefallen: Bei der hohen Auslastung des Lokals müsste doch eigentlich neue Toiletten-Schüssel drin sein :-) ... Daher runde ich beim Service und bei der Sauberkeit auf 3 Sterne ab.
Die kleine Vesperplatte ein netter Gag, das erste Highlight dann der erste Gang. Kalte Rote-Beete Suppe mit Ziegenkäse. Die Suppe ein Traum. Wunderbar abgebunden, hervorragend abgeschmeckt, das Mundgefühl war atemberaubend. Der Ziegenkäse wirkte nicht als Alleinunterhalter, sondern unterstütze die Rote Beete Suppe zu einem einzigartigen Geschmackserlebnis, welches ich selten erlebt habe.
Nach der Suppe servierte man uns den Bistrosalat. Dieser kam in einer größeren Schüssel, für mich war er etwas zu "sandig herb" angemacht, das lag aber an dem bombastischen Olivenöl, es kratzte ein wenig im Hals. Der Salat bestand aus sehr guten Einzelkomponenten, keine Fertiggewürzmischung, sondern nur frische Kräuter. Dazu Rukola und noch andere hochwertige Blattsalate. Meiner Frau schmeckte der Salat spitzen mäßig, super fand ich die Anrichte mit der großen Schüssel und den kleinen weißen Tellern.
Meine Frau war ebenfalls von der angebotenen selbstgemachten Waldmeister Limonade begeistert. ich hab sie probiert, die war bombastisch gut, auch das Hefebier schmeckte mir an diesem Abend herausragend gut, die regionale Brauerei "Huber" hatte ich so noch nicht auf dem Radar - stark würziger Abgang, das passt.
Oben kurz erwähnt gab es dann Probleme mit dem Zeitmanagement, ich suchte mir da in der "Pause" einen Merlot vom Jungwinzer Zelt aus, dieser wurde dann "versehentlich" eiskalt serviert. Bei knappen 32 Grad vielleicht auch als Erfrischung gedacht, ging dieser dann aber zurück. Nach 10 Minuten kam dann ein weiteres Glas, der war nicht optimal temperiert, aber besser. Eine knappe Stunde verging bis uns die Hauptspeisen aufgetischt wurde. Flanksteak mit Bohnenragout, Zuckerschoten und Brotsalat sowie vegetarische Gnocchis mit Sommergemüse und Thymian. Den Thymian habe ich bei den Gnocchis etwas vermisst, dennoch war das Gericht lecker, in sich stimmig, das Gemüse schön knackig.
Mein Flanksteak war wie ein Fächer aufgeschnitten worden, medium gegart, allerdings fand ich es etwas wenig Fleisch. Da hätte es ein bißchen mehr sein können, auch meinte meine Frau, dass sie noch 2,3 Gnocchis hätte mehr essen können. Aber das hier ist schon meckern auf hohem Niveau. Auf beiden Tellern war das Gemüse sehr bissfest, mein Brotsalat war teilweise zu hart.
Als Pre-Dessert wurde uns ein kleines Gläschen mit selbst gemachter Vanille-Creme, Kirschen und Streusel serviert. Das schmeckte uns ausgezeichnet. Zum Abschluss wurde meiner Frau ein Stück selbst gemachter Yoghurtkuchen, sowie Johannisbeere und ein Johannisbeere-Sorbet serviert. Das Dessert ein sehr guter Abschluss, allerdings war meine Auswahl an Rohmilchkäse mir und meiner Frau mit dem angepriesenen Chutney von der Stachelbeere und dem selbstgebackenen Fruchtbrot das "Prädikat" ausgezeichnet wert, so dass ich beim Essen auf aufgerundete 4,5 Sterne komme.
Verlangt man die Rechnung, kommt diese in einem witzigen Luftpostumschlag, Kartenzahlung gibt es bei den Bistronauten nicht. Nur Bares ist wares !!
Fazit:
Bei den Bistronauten isst man ausgezeichnet, aber in gemütlicher Atmosphäre. Beim Service merkt man aber schnell, dass man hier in einem Regionalen-gutbürgerlichen Restaurant sitzt.
Das Essen einfach, in sich stimmig, ausgezeichnet abgeschmeckt und mit besten regionalen Zutaten zubereitet. Ich freue mich schon auf den nächsten Besuch, wenn wir mit Freunden das zweite Mal die Bistronauten in wenigen Wochen besuchen werden, allerdings finde ich den Hype drumherum "5 Monate Wartezeit" etwas überzogen. Empfehlung !!
.... und das alles ohne künstliche Geschmacksverstärker. Regionales statt internationales, das ist die Devise der beiden ehemaligen Musterschüler des Strahlenberger Hofs. Die Köche Max Stoll und Johannis Raiber haben bewusst bei der Eröffnung der Bistronauten vor knapp eineinhalb Jahren auf Werbung verzichtet, in einem Interview in der Mannheimer Morgenzeitung erklärt der Jungkoch "Wir kochen das, was die Natur hergibt. Und es soll aus der Region kommen. Wir haben damit nicht geworben, weil wir nicht wussten, ob es funktioniert. Aber es... mehr lesen
Die Betreiber melden auf ihrer Facebook-Seite: "Es ist vollbracht! Die bistronauten sind in Weinheim gelandet. Ihr findet uns in der Kopernikusstraße 43 ( der alte OEG Bahnhof ) oder reserviert unter der altbekannten Nummer: 06201/8461856"
Und auch die Rhein-Nekar-Zeitung berichtet darüber.
Die Betreiber melden auf ihrer Facebook-Seite: "Es ist vollbracht! Die bistronauten sind in Weinheim gelandet. Ihr findet uns in der Kopernikusstraße 43 ( der alte OEG Bahnhof ) oder reserviert unter der altbekannten Nummer: 06201/8461856"
Und auch die Rhein-Nekar-Zeitung berichtet darüber.
http://www.rnz.de/nachrichten/bergstrasse_artikel,-Hirschberg-Das-Leutershausener-Milchhaeusel-wird-FantasTisch-_arid,190638.html
Bekannte hatten uns von ihrem Besuch dort vorgeschwärmt , aber auch das man sehr früh im vorraus reservieren muß ( mehrere Wochen ) - was ja beruflich und privat bedingt leider nicht immer so möglich ist.
Also sind wir auf Nummer sicher gegangen und haben an unserem freien Tag reserviert ,- 4 Wochen im vorraus.
Bei der Inneneinrichtung hat man den Industriestil gut an die vorgegebenen Strukturen angepasst - sehr stimmig. Die freigelegten Ziegelsteinwände, versprühen einen rauhen Charme der einen schönen Bogen spannt zu der ehemaligen Bestimmung des Gebäudes.
Die bodentiefen Fenster lassen viel Licht in das Gebäude.Vor dem Lokal gibt es zusätzlich einen netten Terassenbereich für die Gäste.
Mobiliar ist in gradlinigen ( ohne viel Schnickschnack ), fast skandinavischem Design gehalten , aufgepeppt durch frische Blumen auf den Tischen.
Die Küche ist offen in das Restaurant integriert, sodaß man dem Küchenpersonal bei der Zubereitung der Speisen zuschauen kann.
Das Konzept ist hier etwas anders als gewohnt ,eine Speisekarte sucht man hier vergeblich, angeboten wird ein saisonales Menue mit ausschließlich regionalen Zutaten in 3 Variationen ,- entweder Fleisch, Fisch oder vegetarisch, dazu Vorspeise oder Suppe , Salat und Dessert oder Käsevariation.
Der Menuevorschlag wechselt wöchentlich.
Wir entschieden uns für die Fleischvariante des angebotenen Menues, plus Suppe und Dessert ( wir sind beide " Schleckermäuler " )
1. Gang - Sauerampfersuppe - toll,toll !
2. Gang - Salatvariatin - gut
3. Gang - Odenwälder Gockel mit gebratenem Spargel,Kartoffelstampf und Estragonsauce - ein Gaumenschmaus
4. Gang - Fruchttarte mit Rhababersorbet - ein Traum
dazu leckere hausgemachte Ingwer,-Zitronenlimo und Waldmeisterlimo - herrlich erfrischend .
Beeindruckt hat uns auch der unaufgeregte , lockere freundliche Service und die kleinen kulinarischen Grüße aus der Küche zwischen den einzelnen Gängen.
Innovative Küchencrew die erfolgreich neue Wege geht, weiter so !
Jedoch sollte man unbedingt vorbestellten das sich das hervorragende Image der Bistronauten schon weit herumgesprochen hat.
Nun kann man sagen 40-45 Euro / Person/ Menue ist nicht wenig Geld , aber wir finden jeden Cent wert.