Geschrieben am 23.07.2017 2017-07-23| Aktualisiert am
23.07.2017
Besucht am 23.07.2017Besuchszeit: Mittagessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 68 EUR
Das Restaurant Agra ist innerhalb von Remscheid umgezogen. Am alten Lokal an der Inzestraße hing schon seit einiger Zeit ein Zettel, den ich aber vom vorbeifahrenden Bus aus, nicht lesen konnte. Zuerst dachte ich „Betriebsferien“, dann sogar „Schließung“.
Aber ein Blick auf die Homepage klärte mich auf: Neue Adresse - Umzug.
Jetzt also an der Hindenburgstraße – im Haus des Handwerks. Hoffentlich bringt der Ort Glück; denn hier haben schon einige Gastronomen Schiffbruch erlitten.
Wir waren auf einem Trödelmarkt auf dem Schützenplatz in Remscheid gewesen - und nicht weit davon entfernt liegt das neue Agra.
Also bot sich ein Besuch an: Länger nicht mehr indisch gegessen und mal sehen, was sich eventuell geändert hat (oder mit anderen Worten etwas Neugier).
Ambiente
Das „Haus des Handwerks“ sieht von außen schon recht imposant aus, ein Bau aus der „Gründerzeit“ (1902 erbaut).
Da die Ausstattung im Gasthaus vorher eher bergisch und bürgerlich ausgefallen war, ist noch nicht ganz viel „Indien“ zu bemerken. Am ehesten im Eingangsbereich.
Die Tische und Stühle wirken stabil und wuchtig wie in einem bürgerlichen Lokal. Tischdecken sind ausgebreitet. Darauf befinden sich einfache Papierservietten und das Besteck ist eingedeckt.
Die Herrenabteilung liegt im Erdgeschoss, die Damen müssen eine Etage höher. Es ist alles wesentliche ordentlich vorhanden. Aber es ist noch Verbesserung möglich, weil die Anlagen zu Zeit eher im „Jugendherbergsstil“ eingerichtet sind.
Service
Der Chef des Hauses kümmert sich persönlich um die Gäste. Seine freundliche und offene Art ist sehr angenehm. Jede Frage wird gerne und fachkundig beantwortet.
Die Saucen waren nicht zu scharf, aber angenehm würzig und abwechslungsreich. Die dünnen Fladen aus Kichererbsenmehl waren noch mit Gewürzen wie Kümmel verfeinert und kross frittiert.
Das schmeckt uns schon recht gut. Wir hätten davon noch mehr gegessen.
Die Vorspeisen hießen Paneer Pakora (5,00 €), Samosa (4,50 €) und Sabzi Pankora (5,50 €).
Beim ersten Gericht handelt es sich um Frischkäse mit Teigmantel. Der Käse ist schnittfest und mit einer dünnen Mehlmasseumgeben, die frittiert und mit mildem Curry gewürzt wurde. Der Käse hat wenig Eigengeschmack und erhält seine Aromatik durch die krosse Hülle.
Das vegetarische Gericht ist mit allerlei Gemüse und weichen kartoffelartigen Teilen bestückt. Die zwei großen kegel- oder pyramidenförmigen Gebäcke sind auch relativ zurückhaltend gewürzt. Aber mit den weiteren Dips sowohl mild als auch scharf zu gestalten.
Das dritte Gericht bestand aus verschiedenen frittierten Gemüsen im Teigmantel. Dabei waren Zwiebelringe, Pilze, Blumenkohlröschen oder Auberginenscheiben.
Wir haben untereinander die Speisen auch getauscht und alle Gerichte haben uns geschmeckt – am besten hat mir jedoch das frittierte Gemüse gemundet.
Die Hauptgänge hießen Murgh Mango (12,00 €), Murgh Saagh (11,00 €) und Tandori Mix (18,00 €).
Das andere Hähnchengericht bekommt seine Aromatik durch die weiteren Zutaten im Sud: Spinat, Tomaten und Lauchzwiebeln. Für mich war der Spinatgeschmack besonders charakteristisch für die Speise.
Der dritte Hauptgang bestand aus dreierlei Fleisch: Huhn, Lamm, Hackfleisch und kleinen Garnelen. Sie wurden im Tandoori zubereitet, dem traditionellen Backofen aus Indien. Dieses Gerät hatte Agra am alten Ort noch nicht. Aber gut, das dies nun anders ist.
Mir schmeckten die Fleischhappen wirklich ausgezeichnet. Die Fleischstücke waren außen angebraten und innen noch saftig. Die Hackröllchen erinnerten mich an Cevapcici (die ich durchaus gerne mag, wenn sie nicht zu weich sind). Auch sie waren saftig. Die beiden kleinen Garnelen waren ebenfalls knusprig, aber auch dem Weg zur Trockenheit.
Die zusätzlich gereichten verschiedenen Dips (zwei milde Saucen und zwei schärfere Chilipasten) ergaben in der Kombination mit Fleisch und Beilagen erfreuliche Noten.
Naan und Basmati-Reis gab es ebendalls reichlich als weitere Beilagen.
Wir mögen das knusprige Brot recht gerne und auch der Reis war körnig und angenehm weich.
Fazit Uns hat der Aufenthalt gefallen und die Gerichte haben gut geschmeckt.
4 – gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“ Datum des Besuchs: 23.07.2017 – mittags – 3 Personen
Das Restaurant Agra ist innerhalb von Remscheid umgezogen. Am alten Lokal an der Inzestraße hing schon seit einiger Zeit ein Zettel, den ich aber vom vorbeifahrenden Bus aus, nicht lesen konnte. Zuerst dachte ich „Betriebsferien“, dann sogar „Schließung“.
Aber ein Blick auf die Homepage klärte mich auf: Neue Adresse - Umzug.
Jetzt also an der Hindenburgstraße – im Haus des Handwerks. Hoffentlich bringt der Ort Glück; denn hier haben schon einige Gastronomen Schiffbruch erlitten.
Wir waren auf einem Trödelmarkt auf dem... mehr lesen
Geschrieben am 13.05.2015 2015-05-13| Aktualisiert am
13.05.2015
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu Agra
Besucht am 12.05.2015
Wenn wir nach Remscheid mit dem Bus fahren, kommen wir nach dem „Intzeplatz“ Richtung „Zentralpunkt“ immer an der Ecke vorbei, wo das Restaurant steht. Das Gasthaus hat oft frische Schilder an der Wand, weil wieder ein neuer Pächter sein Glück dort versucht.
Die Kritik von „Playa20202“ hier auf dem Portal hat mich neugierig auf indische Küche im Allgemeinen und auf das „Agra“ im Speziellen gemacht. Im Bericht bekam ich einen guten Überblick über typische Gerichte des Landes. Und die Bilder sowie eine Mail von „Mr.Slowhand“ haben mir weitere Hinweise gegeben. Das sollte zum Einstieg reichen.
Aber Begriffe wie Na(a)n, Lassie, Kulfi, Murgh - nur als Beispiele - waren mir nicht wirklich geläufig.
Lediglich einige Zutaten aus der Landesküche kenne ich schon: Basmati, Kardamon, Kichererbsen, Linsen oder Garam masala.
Also auf nach Remscheid – und ausprobieren. Am besten lernt man Speisen durch probieren kennen – nur lesen hilft nicht (immer).
Ambiente 3/5
Das Lokal sieht von außen wie eine Kneipe aus. Es gibt zwar an zwei Fronten sogar Fenster aber besonders einladend sieht das Haus nicht aus. Es gibt sogar einige wenige Parkplätze neben dem Gasthaus; sonst muss man sich in der Umgebung eine Lücke suchen. Mit dem Bus ist jedoch alles klein Problem, weil Haltestellen in der nähe sind.
Innen ist das Restaurant einfach eingerichtet. Die Theke ist beim Betreten der erste Blickfang. Die Tische sind einfach und zweckmäßig für Gruppen von zwei bis sechs Personen zusammen gestellt – etwa 40 Plätze.
Am Platz findet man eine Kerze und künstliche Blumen als Dekoration auf der Tischdecke. Rote Papierservietten liegen neben einem Teller und Besteck bereit. Viele Farbtöne im Lokal gehen in Richtung „alt-rosa“ und „rot“.
Sauberkeit 3/5
Die Tischdecke wird wohl erst bei größerer Verschmutzung gewechselt; denn es gab einige kleine Flecken. Aber sonst war alles ordentlich gepflegt, wirkt aber nicht frisch.
Sanitär 3/5
Die Toiletten sind im Keller über einige Stufen zu erreichen. Auch hier ist alles sauber aber sehr spartanisch, dunkel und kühl.
Service 4/5
Im Lokal sind zwei Personen vom Haus anwesend. Die Dame war gelegentlich an der Theke zu sehen. Der Herr kümmert sich um die Gäste. Ich fand ihn äußerst sympathisch und hilfsbereit im Umgang mit den Gästen. Er erklärte bereitwillig die Gerichte und war dabei überhaupt nicht aufdringlich oder überheblich, sondern angenehm.
Wir hatten für drei Personen reserviert und wurden von ihm an einen Vierertisch am Fenster gebracht. Er fragte sogleich, ob uns der Platz genehm sei und übereichte kurz darauf die Karte.
Die Karte
Eine umfangreiche Karte mit fast 90 Positionen ist gut aufgebaut: Salate, Vorspeisen, Suppen, Hähnchen (Murgh), Reisgerichte (Biryani), Hackgerichte (Kimma), Fisch (Machli), Lamm (Mutton), vegetarische Gerichte und Nachspeisen.
Es gibt auch ein Mittagsgericht für schlanke 5,50 Euro. Die verkosteten Speisen
Dünnes knuspriges indisches Brot mit Gewürzeinlage und einem Dipp wurde uns als Gruß aus der Küche gereicht. Den Namen habe ich vergessen. Nach einer Internetsuche könnte es „Papadam“ gewesen sein.
Das Brot war lecker und schmeckte nach leicht nach Kümmel. Die Soße war aromatisch lieblich und gab ein zusätzliches Aroma. Es wirkte insgesamt wie ein hauchdünnes Knäckebrot.
Dann wählten wir aus den Vorspeisen „Komma Nan“ und „Samosa vegetarisch“. Als wir auch noch ein drittes Gericht wählen wollten, meinte er, dass wir mit zwei Speisen als Einstieg genau die richtige Menge hätten. Aber natürlich wäre es unsere Entscheidung. Wir nahmen den Hinweis auf und fanden uns auch später richtig beraten.
Kimma Nan (3,50 €) ist ein weiches Fladenbrot mit Hackfleisch- und Kräuterfüllung und erinnert etwas an Pizzateig. Die servierten vier Stücke waren angenehm gewürzt und hatten für uns einen leicht fremdartigen aber leckeren Geschmack. Auch dieses Brot hat uns gemundet und wird sicher von uns wieder genommen werden.
Samosa vegetarisch (4,00 €) ist eine gefüllte Teigtasche. Die zwei großen kegel- oder pyramidenförmigen Gebäcke enthielten allerlei Gemüse und weiche kartoffelartige Stücke. Uns war das insgesamt zu weich und wenig gewürzt. Da wir auch dieses Gericht nicht kannten, wissen wir nicht, ob es so sein soll. Jedenfalls werden wir es in dieser Form eher nicht wieder wählen. Mutig werden wir dafür „Paneer Pakora“ wählen, denn Käse mögen wir eigentlich
Bei den Hauptspeisen haben wir beim ersten Zugriff auf Geflügel (Hähnchen) gesetzt.
Wir wählten:
Murgh Korma (10,50 €): Hähnchen mit milder Currysauce, Nüssen, Rosinen, Rosenwasser und frischen Kräutern.
Das Gericht war wirklich sanft gewürzt und hatte süßliche Aromen. Das Currypulver gab der Sauce eine gelbliche Färbung. Durch den vorsichtigen Gebrauch von Koriander bekam es eine orientalische Note. Das Essen war lecker; vielleicht werden wir etwas mehr „Kraft“ in Zukunft bestellen. Sicher nimmt die Küche Rücksicht auf „deutsche“ Gaumen. Wir sind aber etwas mehr Schärfe aufgeschlossen.
Murgh Nawabi (10,50 €): Hier kommt schon mehr Gewürz ins Spiel, denn es werden Ingwer, Knoblauch und Koriander verwendet. Die Tomatengrundlage ergab eine rote Gesamtfarbe. Diese Zubereitung werden wir gerne wieder bestellen.
Murgh Tikka Masala (12,00 €): Hier soll das Hähnchen mariniert und gegrillt sein. Als Gewürzmischung wird Masala verwendet. Auch dieses Gericht hatte eine orientalische Geschmacksrichtung. Durch die Servierung in der Sauce konnte ich nicht mehr feststellen, dass das Fleisch gegrillt war, sondern ich konnte in der Konsistenz keinen Unterschied zu den anderen Hähnchenteilen in den obigen Gerichten bemerken. Die Aromen waren aber natürlich anders, aber ebenfalls lecker im Geschmack.
Beilage waren Basmatireis und Nam. Anders als chinesischer Reis war dieser körnig und leicht al dente. Wir mögen dies lieber als die klebrigen oder klumpigen Varianten.
Beim nächsten Mal reizen daher uns die Reis- und das Lammgerichte.
Wir waren schon ganz ordentlich gesättigt. Aber das „Kulfi“, das indische Eis, wollten wir unbedingt probieren. Eine Portion kostet 4,00 €.
Es handelt sich um ein Milch-Dessert. Die eingedickte Milch wird gezuckert und mit allerlei Kräutern sowie Gewürzen angereichert und dann gefroren und ich Stücke geteilt. Physalis und Ingwerstücke bildeten beim Gericht oben den Abschluss. Die Konsistenz erinnert mich an Cassata-Eis, der Geschmack an süße Kondensmilch.
Ich fand das Eis durchaus schmackhaft und durch die Würzung ergab es eine neue Erfahrung.
Als wir dann fertig mit unseren Gerichten waren, brachte der Wirt noch eine Schale - mit vielerlei Samen und Kräutern mit kleinen Zuckerperlen sowie Rosenwasser vermengt - an den Tisch. Wir sollten einen Teelöffel voll in die Hand nehmen und in den Mund befördern und gut kauen. Es dient der besseren Verdauung und den Mund nach dem Essen neutralisieren.
Die Gewürzmischung sah gut aus und ergab für mich einen erfrischenden Geschmack im Mund. Im Internet habe ich ein Rezept gesucht und bin unter zwei Namen fündig geworden: Mithi Supari und Mukhwas. Sicher werde ich mir eine Mischung für zu Hause anferigen. Getränke
Mineralwasser (0,75 l) 4,50 €
Lassi salzig – 2,50 €
Das Joghurtgetränk war erfrischend und schmackhaft
Fazit
4 – gerne wieder. Indische Küche möchte ich im Auge behalten. Es ist eine Bereicherung und Abwechslung zu anderen Küchenstilen.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Wenn wir nach Remscheid mit dem Bus fahren, kommen wir nach dem „Intzeplatz“ Richtung „Zentralpunkt“ immer an der Ecke vorbei, wo das Restaurant steht. Das Gasthaus hat oft frische Schilder an der Wand, weil wieder ein neuer Pächter sein Glück dort versucht.
Die Kritik von „Playa20202“ hier auf dem Portal hat mich neugierig auf indische Küche im Allgemeinen und auf das „Agra“ im Speziellen gemacht. Im Bericht bekam ich einen guten Überblick über typische Gerichte des Landes. Und die Bilder sowie... mehr lesen
Diese Bewertung habe ich ursprünglich auf einem anderen Portal veröffentlicht und nun hierher übertragen.
Allgemein
Das Restaurant Agra ist ein Restaurant mit indischer Küche. Die Gaststätte wahr in den letzten Jahren vielen Wechseln unterzogen. Ganz früher war dort einmal ein chinesisches Lokal, anschließend ein Russe und zuletzt ein Spanier. Nun versucht also das Agra sein Glück und der Südbezirk kann sich über ein neues Restaurant freuen. Da wir auch neugierig waren haben wir das Agra besucht und sind nicht enttäuscht worden. Die Kritik bezieht sich im allgemeinen auf unseren dritten Besuch im Hause.
Bedienung
Die Bedingung ist ein wenig der "Fluch und Segen" des Hauses. Der Besitzer ist sehr freundlich, erklärt einem zu jedem Gericht oder Getränk gerne Details, ist sehr aufmerksam und sehr bemüht die Küche und Kreationen dem Gast näher zu bringen. Bei den drei Besuchen hatten wir jedoch immer eine, ebenfalls freundliche, aber sehr unsichere Kellnerin. Hatte Sie beim ersten Besuch noch den ersten Tag, war hier bisher leider noch keine Entwicklung zu sehen. Ein Beispiel: Sie kommt mit 5 Gerichten und Fragt die Gäste "So wer hatte denn jetzt was hiervon?". Für uns etwas schwierig nachzuvollziehen, da wir ja nicht wussten was welches Essen ist. Außerdem hat Sie uns auch einmal ca 35 Minuten ignoriert obwohl wir gerne ein Getränk und eine Nachspeise bestellen wollten. Die Dame ist freundlich und sehr bemüht, sollte aber ggf. nochmals in Puncto Aufmerksamkeit geschult werden.
Das Essen
Allgemein:
Die Karte im Agra ist angenehm groß und sehr übersichtlich gestaltet. Es gibt Hühnergeerichte, Lammgerichte, Reisgerichte und Hackfleischgerichte sowie natürlich Vorspeisen. Der preisliche Rahmen bewegt sich so zwischen 8-17 Euro. Die Gerichte werden immer in kleinen Schälchen serviert, dazu immer eine große Portion Reis und Nan (indisches Brot) als Beilage.
Für den Durst kann man zwischen den klassischen Getränken wählen wie Softdrinks und frisches Bier vom Fass oder Wein. Der Wein wurde sehr neutral aufgenommen. Außerdem kann man auch landestypische Getränke bestellen wie z.B. ein Lassie (Süß oder Salzig). Die süße Variante ist ein Joghurt-Mango Drink und sehr zu empfehlen wenn einem ggf. ein Dessert zu viel ist. Der Salzige Lassie ist in etwa vergleichbar mit einem Ayran. Also ein Joghurt mit Salz und Wasser vermischt.
Neben Vorspeisen und Hauptgerichten kann man finden sich auch noch Desserts auf der Speisekarte. Hier wird einem indisches Eis (Kulfi) angeboten, welches jedoch bei allen drei besuchen bisher nicht vorrätig war, unabhängig von der Uhrzeit zu der wir speißten. Hier kann vielleicht noch etwas besser kalkuliert werden. Dem unschlüssigen Gast kann mit einer Dessertvariation gehofen werden, bei uns bestehend aus einem Schälchen Obst, einem Mango-Joghurt (wohl ein Lassie) und einer süßen Creme mit Zimtgeschmack (ähnlich Milchreis, habe leider versäumt zu Fragen was genau es war).
Als Gruß aus der Küche bekommt man eine sehr dünne indische Teigware mit einer fruchtigen Sauce. In dem Brot ist Kümmel. Als Appetitanreger sehr schmackhaft. Als Vorspeise bestellten wir ein Nan mit Hackfleisch gefüllt, ein vegetarisches Nan und gefüllte Teigtaschen. Alle Speisen waren lecker, mit Kräutern verziert und von ausreichender Größe.
Zur Hauptspeise haben wir verschiedene Gerichte bestellt. Der Chef des Hauses bot uns noch ein Chilli-Chicken als Tagesgericht an. Ich persönlich hatte Huhn in Spinatsauce (Murgh ...), wir hatten noch Murgh Tikka Masalla, das Chilli Chicken sowie weitere Gerichte. Die Hähnchengerichte bewegen sich im preislichen Rahmen von ca. 12 Euro. Die Spinatsauce wahr sehr kräftig gewürzt aber sehr lecker. Das Fleisch war saftig und nicht trockengezogen. Die Sauce vom Tikka Masalla war pikant und ebenfalls kräftig gewürzt. Generell würde ich sagen, die Gerichte sind sehr stark gewürzt aber nicht überwürzt. Es passt zur indischen Küche und die Sauce mit dem Brot oder dem Reis zu vermengen und zum Fleisch zu essen ist wirklich ein Genuss. Menschen die etwas emfpindlich sind sollten ggf. den Kellner darauf hinweisen dass Sie gerne die Sauce etwas milder (oder auch schärfer) möchten. Wenn man die Küche nicht gewohnt ist, dann kann man sich jedenfalls zunächst etwas "erschrecken" es schmeckt aber sehr lecker. Die Saucen sind selbstgemacht und mit natürlichen, frischen Zutaten. Man merkt einen deutlichen Unterschied zu z.B. den üblichen Chinarestaurant mit Glutamatversetzten Saucen. Brot und Reis kann auf wunsch nachbestellt werden.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Portionen von der Größe okay sind aber eine Vorspeise empfehlenswert ist, zumindest wenn man ordentlichen Hunger mitbringt. Die Vier Sterne vergebe ich nicht, weil wir hier Sterneküche erhalten, jedoch in Anbetracht der Qualität, des sehr guten Geschmacks und des Preis-Leistungs-Verhältnis finde ich die Anzahl für angemessen.
Nach dem Essen wird im Übrigen eine Schale mit verschiedenen Gewürzen (u.a. Anis) und Zuckerperlen gereicht. Dies kann man kauen und soll sowohl den Atem erfrischen und die Verdauung anregen, wie der Ladenbesitzer freundlich erklärte.
Das Ambiente
Das Restaurant hat einen Parkplatz hinterm Haus mit wenigen Parkplätzen die nicht sehr komfortabel zu erreichen sind. In den umliegenden Straßen sind jedoch genug Parkplätze. Das Restaurant ist gemütlich, die Tische sind schlicht gedeckt was aber nicht stört. Die Wände sind rot gestrichen und mit indischen Akzente versehen. Unterm Strich ist das Ambiente okay, solide und gemütlich. Aber nicht Spektakulär oder besonders erwähnenswert.
Sauberkeit
Alle Bereiche die ich gesehen habe waren sauber und einwandfrei. Ich persönlich habe die Waschräume nicht aufgesucht, habe jedoch von meiner Begleitung nichts gegenteiliges gehört.
Diese Bewertung habe ich ursprünglich auf einem anderen Portal veröffentlicht und nun hierher übertragen.
Allgemein
Das Restaurant Agra ist ein Restaurant mit indischer Küche. Die Gaststätte wahr in den letzten Jahren vielen Wechseln unterzogen. Ganz früher war dort einmal ein chinesisches Lokal, anschließend ein Russe und zuletzt ein Spanier. Nun versucht also das Agra sein Glück und der Südbezirk kann sich über ein neues Restaurant freuen. Da wir auch neugierig waren haben wir das Agra besucht und sind nicht enttäuscht worden. Die... mehr lesen
Aber ein Blick auf die Homepage klärte mich auf: Neue Adresse - Umzug.
Jetzt also an der Hindenburgstraße – im Haus des Handwerks. Hoffentlich bringt der Ort Glück; denn hier haben schon einige Gastronomen Schiffbruch erlitten.
Wir waren auf einem Trödelmarkt auf dem Schützenplatz in Remscheid gewesen - und nicht weit davon entfernt liegt das neue Agra.
Also bot sich ein Besuch an: Länger nicht mehr indisch gegessen und mal sehen, was sich eventuell geändert hat (oder mit anderen Worten etwas Neugier).
Ambiente
Das „Haus des Handwerks“ sieht von außen schon recht imposant aus, ein Bau aus der „Gründerzeit“ (1902 erbaut).
Da die Ausstattung im Gasthaus vorher eher bergisch und bürgerlich ausgefallen war, ist noch nicht ganz viel „Indien“ zu bemerken. Am ehesten im Eingangsbereich.
In einem Gastraum ist zum Beispiel ein riesiger Remscheider Löwe über eine ganze Fläche abgebildet.
Der Thekenbereich erinnert fast an eine Bar.
Die Familie will aber im Laufe der Zeit weitere Änderungen durchführen (sagte der Patron zu uns).
Die Tische und Stühle wirken stabil und wuchtig wie in einem bürgerlichen Lokal. Tischdecken sind ausgebreitet. Darauf befinden sich einfache Papierservietten und das Besteck ist eingedeckt.
Sauberkeit
Alles ordentlich gepflegt.
Sanitär
Die Herrenabteilung liegt im Erdgeschoss, die Damen müssen eine Etage höher. Es ist alles wesentliche ordentlich vorhanden. Aber es ist noch Verbesserung möglich, weil die Anlagen zu Zeit eher im „Jugendherbergsstil“ eingerichtet sind.
Service
Der Chef des Hauses kümmert sich persönlich um die Gäste. Seine freundliche und offene Art ist sehr angenehm. Jede Frage wird gerne und fachkundig beantwortet.
Die Karte(n)
Die umfangreiche Karte ist trotzdem übersichtlich aufgebaut und gegliedert: Getränke, Salate, Vorspeisen, Suppen, Hähnchen (Murgh), Reisgerichte (Biryani), Hackgerichte (Kimma), Fisch (Machli), Lamm (Mutton), vegetarische Gerichte und Nachspeisen.
Die verkosteten Speisen
Wir wählten – nachdem uns der Patron einige Zutaten erklärt hatte – je Person eine Vor- und Hauptspeise.
Zuerst wurden uns dreierlei Dips (Minze, Koriander, Joghurt) und Brot (Papadam) gereicht.
Die Saucen waren nicht zu scharf, aber angenehm würzig und abwechslungsreich. Die dünnen Fladen aus Kichererbsenmehl waren noch mit Gewürzen wie Kümmel verfeinert und kross frittiert.
Das schmeckt uns schon recht gut. Wir hätten davon noch mehr gegessen.
Die Vorspeisen hießen Paneer Pakora (5,00 €), Samosa (4,50 €) und Sabzi Pankora (5,50 €).
Beim ersten Gericht handelt es sich um Frischkäse mit Teigmantel. Der Käse ist schnittfest und mit einer dünnen Mehlmasseumgeben, die frittiert und mit mildem Curry gewürzt wurde. Der Käse hat wenig Eigengeschmack und erhält seine Aromatik durch die krosse Hülle.
Das vegetarische Gericht ist mit allerlei Gemüse und weichen kartoffelartigen Teilen bestückt. Die zwei großen kegel- oder pyramidenförmigen Gebäcke sind auch relativ zurückhaltend gewürzt. Aber mit den weiteren Dips sowohl mild als auch scharf zu gestalten.
Das dritte Gericht bestand aus verschiedenen frittierten Gemüsen im Teigmantel. Dabei waren Zwiebelringe, Pilze, Blumenkohlröschen oder Auberginenscheiben.
Wir haben untereinander die Speisen auch getauscht und alle Gerichte haben uns geschmeckt – am besten hat mir jedoch das frittierte Gemüse gemundet.
Die Hauptgänge hießen Murgh Mango (12,00 €), Murgh Saagh (11,00 €) und Tandori Mix (18,00 €).
Beim ersten Gericht sind die Hühnerbrust-Stücke in einem fruchtigen Mango-Chutney eingetaucht. Das Fleisch ist mild und saftig.
Das andere Hähnchengericht bekommt seine Aromatik durch die weiteren Zutaten im Sud: Spinat, Tomaten und Lauchzwiebeln. Für mich war der Spinatgeschmack besonders charakteristisch für die Speise.
Der dritte Hauptgang bestand aus dreierlei Fleisch: Huhn, Lamm, Hackfleisch und kleinen Garnelen. Sie wurden im Tandoori zubereitet, dem traditionellen Backofen aus Indien. Dieses Gerät hatte Agra am alten Ort noch nicht. Aber gut, das dies nun anders ist.
Mir schmeckten die Fleischhappen wirklich ausgezeichnet. Die Fleischstücke waren außen angebraten und innen noch saftig. Die Hackröllchen erinnerten mich an Cevapcici (die ich durchaus gerne mag, wenn sie nicht zu weich sind). Auch sie waren saftig. Die beiden kleinen Garnelen waren ebenfalls knusprig, aber auch dem Weg zur Trockenheit.
Dazu gab es noch Gemüsestückchen, die leicht angegart waren.
Die zusätzlich gereichten verschiedenen Dips (zwei milde Saucen und zwei schärfere Chilipasten) ergaben in der Kombination mit Fleisch und Beilagen erfreuliche Noten.
Naan und Basmati-Reis gab es ebendalls reichlich als weitere Beilagen.
Wir mögen das knusprige Brot recht gerne und auch der Reis war körnig und angenehm weich.
Zum Abschluss gab es noch die leckeren Perlen und Gewürze (Mukhwas).
Getränke
Mineralwasser (4,50 € - 0,75 Liter) und Lassi salzig (2,50 €)
Fazit
Uns hat der Aufenthalt gefallen und die Gerichte haben gut geschmeckt.
4 – gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“
Datum des Besuchs: 23.07.2017 – mittags – 3 Personen