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Alles ist hier klein, die Terrasse, der Gastraum und die Speisekarte :-) Die Bedienung begrüßte mich freundlich, ließ mir die freie Platzwahl und brachte mir dann neben der Speisekarte das Besteck in einem „Schlafsack“. Das sieht hübsch aus und gefällt! (Siehe Foto)
Nachdem die Speisekarte auch auf der HP zu finden ist, wußte ich eigentlich schon, was ich essen möchte: Zanderfilet unter der Kürbiskernkruste gebraten auf Hokkaidogemüse (€ 15,90) und dazu bitte eine Rhabarberschorle (0, 4 l. € 3,--).
Ich konnte die junge Chefin in der Küche werkeln hören und freute mich, als nach kurzer Wartezeit ein Teller mit einer stattlichen Portion Fisch den Weg zu mir fand. Zwei große, dicke Filets mit goldbrauner Kruste thronten auf einem Häufchen Kürbiswürfeln. Die ich als erstes probierte und von dem samtigen, weichen Geschmack sehr angetan war. Die Kürbiskerne in der Kruste waren zwar reichlich vorhanden, dominierten den Geschmack des Fischs allerdings nicht. Leider war dieser etwas trocken geraten, und Soße fehlte. Als die fürsorgliche Bedienung nachfragte, ob alles in Ordnung sei, sprach ich die fehlende Soße oder einen Dipp an. Sie eilte in die Küche und kam kurz darauf mit einem Schälchen rasch gezauberten Sauerrahmdip zurück.
Eigentlich war ich nach dieser üppigen Portion pappsatt, aber lieber verzichte ich am nächsten Tag aufs Frühstück, als daß ich mir den so verheißungsvollen Nachtisch entgehen lasse, den ich auf der Karte entdeckt hatte: Gebackenes Mandeleis auf marinierten Zwetschgen (€ 8,90). Und dazu bitte einen Espresso (€ 1,90).
Die Köchin und zugleich Chefin servierte mir das Dessert und bereitete dann den Espresso zu. Währenddessen probierte ich einen Löffel voll und war hin und weg. Was für einen Teig sie denn genommen hätte, wollte ich wissen und erfuhr, daß etwas Bisquit das Eis umschließt, dann wird es in einen Kaiserschmarrnteig getaucht und rausgebacken. Dazu schmecken die karamelisierten Kürbiskerne und das aromatische Zwetschgenkompott geradezu umwerfend. Ganz großes Kino! Da verzeihe ich es auch, daß der Espresso nicht ganz heiß war (Tasse vorher heiß ausspülen hilft!).
Zum Ambiente: die vorherrschenden hellen Töne, die grau/blauen Kissen zu den dunklen Stühlen und den hellen Tischplatten wirken freundlich, allerdings sitzt es sich trotz dünner Sitzkissen etwas hart auf den Bänken. Die Toiletten sind genauso tadellos sauber wie alles andere.
Fazit: Wegen des wirklich trockenen Fischs hätte ich trotz des feinen Gemüses normalerweise vier Sterne fürs Essen gegeben, aber dank des gnadenlos guten Nachtischs gibt’s satte fünf. Die junge Chefin ist engagiert, freundlich und kann was am Herd. Von mir gibt’s eine glasklare Empfehlung.
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