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GastroGuide-User: First
First hat Roberts Essen und Trinken in 42117 Wuppertal bewertet.
vor 9 Jahren
"Versteckte Perle am Arrenberg"

Geschrieben am 07.02.2015
Besucht am 08.03.2013
Wiederaufnahme anlässlich eines erneuten Besuchs 2013. Es erfolgten noch weitere Besuche, die ich dann aber nicht mehr beschreiben habe, weil die sich in den Kanon einfügten. Ich habe gezögert, die beiden hier bei diesem Portal einzustellen, habe es aber dennoch getan, ehe heute oder morgen neue Bewertung(en) zu unserem Freundestreffen kommen. 


Bei Gelegenheit werde ich dann auch mal einen neuen aktuellen Bericht einstellen und eventuell eine alten löschen.

Das Lokal wirkt von außen recht unscheinbar, versteckt in einer Seitenstraße am Arrenberg  innerhalb der für Wuppertaler Gründerzeit typischen Bebauung.  Normalerweise kommt man hier nicht vorbei und wenn dann fällt es nichts ins Auge, das einzige was auf einer Gaststätte hindeutet sind die 2 Laternen an der Eingangstür. Da besteht Verbesserungsbedarf!



Das Restaurant ist im Inneren recht einfach gehalten, zuerst ein kleiner Empfangstresen mit einem Stehtisch und Getränkeausschank, dahinter dann der Gastraum, recht schmal und lang mit hoher Decke, Kronleuchtern, Kristallüster an den grüngrau geschlemmten Wänden. Die antiken Tische mit weiß gestrichenen Gestellen und dunkelbraun gebeizten Holzplatten waren nett eingedeckt mit weißen Stoffservietten und jeweils einer kleinen Vase mit Blume und einer Kerze. Dazu Bistrostühle, die stabiler und bequemer waren als sie zuerst aussahen. Wir hatten reserviert und bekamen von der freundlichen Kellnerin einen Tisch mitten im Restaurant zugewiesen, an dem auch 6 Personen Platz gefunden hätten.
Das Roberts verfügt über gut 50 Sitzplätze, an diesem Abend auch fast alle belegt waren, wer aber später gekommen wäre, hätte auch gegen 20.30 Uhr noch einen Platz ergattern können, da die ersten Gäste schon wieder gegangen waren. Gerne nahmen wir ein Aperitif, Prosecco und ein lecker Pilsken gegen den Durst. Eine bestellte Flasche Wasser kam auch schnell zusammen mit einem Brotkörbchen und einem tomatisierten Aufstrich.
Das Brot erschien leider etwas altbacken, der Tomatenaufstrich war etwas knapp bemessen. Getränke wollten wir erst nach Wahl der Speisen bestellen. 

Die Speisekarte ist nicht besonders umfangreich, trotzdem braucht man dann wirklich Zeit sich zu entscheiden, weil fast alle Gerichte interessant klingen, phantasievoll beschrieben sind und einem die Wahl wirklich schwer machen. Ein Grund das "Roberts" wieder aufzusuchen.
Zusätzlich waren auf einer Wandtafel noch 4 aktuelle Gerichte empfohlen.  Wir wählten eine Sauerampfersuppe mit Mangostücken (Tagesempfehlung) € 7,90, einen Blattsalat mit Ziegenkäse € 10,50, Lammfilet mit provenzalischer Sauce € 22,50 und "drei Fische an drei Saucen“ € 17,90.
Dazu suchten wir uns aus der Weinkarte eine Flasche Lugana (Region Verona/Gardasee) aus € 21. Die offenen Weine im „Roberts“ liegen bei 4,50 €, die Flaschenweine beginnen bei ca. 15 €.  Die Flasche Gerolsteiner der Vollständigkeit bekommt man für € 5,50.



Die Vorspeisen kamen nach angenehmer Wartezeit. Die Suppe im Einmachglas serviert – ich habe da noch keine Vorbehalte, mit reichlich Sahne, sehr schmackhaft, gut gewürzt, der Blattsalat mit leichter Vinaigrette, der Ziegenkäse angenehm mild, schön cremig, dazu warme Kirschtomaten und Oliven.



Die Hauptgerichte ließen dann nicht allzu lange auf sich warten, die "drei Fische" Scampi, Seeteufelund Lachs auf einem dreigeteilten Teller angerichtet. Der Seeteufel mit einer pfeffrigen Tomatensauce, der Lachs mit einer Weißwein-Kräutersahnesauce und die Scampi auch mit einer cremigen Tomatensauce.Dazu auch etwas Gemüse, u.a. Zuckerschoten und Kirschtomaten.
Das Gericht ohne „Sättigungsbeilage“, trotzdem vom Umfang her ausreichend. Wer größeren Hunger hat sollte sich dennoch eventuell eine entsprechende Beilage bestellen.
Die Lammfilets schön rosa gebraten kamen wie beschrieben an einer provenzalischen Kräutersauce, ich hätte diese „tomatig“ erwartet und hatte deshalb bei Speisewahl etwas gezögert, zu oft waren Gerichte dann damit „übergossen“ worden, aber die Sauce war „weiß“, angenehm gewürzt auf Sahnebasis. Dazu gab es schön bissfest gedünstetes Gemüse, Zuckerschoten, Zucchini, Broccoli und Bohnen nebst Drillingen. Beide Gerichte wunderschön und liebevoll auf dem Teller angerichtet.

Nach längerer Pause, die wir auch mit Kaffee überbrückten entschieden wir uns zum Dessert noch für die uns schon bekannte wunderbar cremige Zabaione mit Himbeermark.Nochmals 2 Espressi zum Abschluß, 1,90 € mit schönem Crema.



Insgesamt wieder ein sehr schöner Abend, der mit letztendlich 110 € zu Buche schlug. Wenn man die angebotene Qualität mit anderen Restaurants auch hier im Tal vergleicht, muss man sagen, dass man woanders dann doch mindestens ein Viertel mehr zahlen muss.



Die Sternevergabe diesmal kritischer als beim letzten Besuch.Das Essen wunderbar bis auf das am Anfang gereichte Brot, auch könnte über den Aufstrich oder generelle Alternativen mal nachgedacht werden. Wegen des Brotes doch leider abgerundet dieses Mal nur 4 Sterne.
Den Service sehe ich diesmal etwas kritischer, obwohl im Gegensatz zu einem vorherigen Besuch, siehe meine Kritik dazu, die Wartezeiten auf die Speisen angenehm waren, wohl bedingt dadurch dass die Gäste in guten Abständen kamen

Zwei Servicekräfte bei rund 40 Gästen müssen wohl etwas überfordert sein,  überall und jederzeit präsent zu sein. Die Bedienung war sehr freundlich und zuvorkommend, aber insgesamt hätte dem Service eine Person mehr gut getan, damit Wein und Getränke nachgeschenkt werden können.
Das hätte ich bei dem Ambiente eigentlich erwartet, auch dass z.B der Aufstrich beim Servieren aus dem Brotkorb genommen wird.

Eine nachbestellte Flasche Mineralwasser wurde uns auf den Tisch gestellt, erwarten würde man, dass die leeren Wassergläser dann auch gefüllt werden.
Auch dauerte es – nicht bei uns – etwas lang bis das Geschirr nach dem Essen abgeräumt wurde.

Das Preis-Leistungsverzeichnis ist, obwohl die Speisen nicht billig sind, sehr gut, Qualität und Frische hat ihren Preis und dieser ist bei der angebotenen Qualität allemal "preiswert".
Aber auch hier fehlt mir diesmal das letzte Quäntchen im Service für die Bestnote.

Dieser Bewertungshintergrund löst sich von einer Restaurantklassifizierung ab. "Gern wieder" das kann sowohl für ein Sternelokal wie auch für eine Pizzeria oder einen Imbiss gelten. Das finde ich fair, wird jeder Restaurantkategorie gerecht und ich würde es schön finden, wenn sich weitere Freunde dem anschließen würden und sich dieses für den Gesamteindruck hier durchsetzen würde.


Gesamteindruck: 5 – unbedingt wieder

(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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