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GastroGuide-User: Siebecko
Siebecko hat SEN Restaurant in 44139 Dortmund bewertet.
vor 9 Jahren
"Preiswertes chinesisches Restaurant mit Küchenleistungen, die verbesserungswürdig sind."

Geschrieben am 13.02.2015 | Aktualisiert am 13.02.2015
Besucht am 19.09.2014
Chinesisches Restaurant mit wenigen trendig angesagten vietnamesischen und thailändischen Gerichten sowie Sushi in typisch chinesischem Ambiente. Preiswerte Gerichte bis maximal 13 €. Mein Mittagstisch kostete 5,20 € und wies einige kochtechnische Mängel auf. Kreativ geht anders. Bei Getränken sollte man darauf achten, dass man statt laut Karte Selters Mineralwasser nicht preiswerteres Bonaqua für den gleichen Preis bekommt.

 
Anfahrt und Ambiente

Das Restaurant befindet sich in der Hohen Straße in der südlichen Innenstadt Richtung Westfalenhalle. Parkplätze muss man suchen. Über einige Stufen erreicht man das im Erdgeschoss liegende Restaurant.
Das Restaurant wurde im Mai 2014 eröffnet und ein Großteil der Einrichtung wurde vom Vorgänger-Chinesen übernommen. Das Restaurant hat nach eigener Aussage insgesamt 80 Sitzplätze in zwei Räumen, wobei der hintere für geschlossene Veranstaltungen geeignet ist.
Die Wände sind überwiegend mit kirschbaumfarbenem Holz (?) verkleidet, ebenso die blau gepolsterten Holzstühle. Auf den Fensterbänken wachsen einige grüne Zimmerpflanzen vor sich hin; einige knallbunte künstliche Blumen „lockern“ das optische Bild auf den Fensterbänken auf.
Der Fußboden wurde mit neuem dunkelbraunem Laminat ausgelegt.
Die Tische sind mit gelben Stofftischdecken eingedeckt. Knallgelbe einfache Papierservietten, ein Windlicht mit knallgrünen Steinen sowie die übliche Menage mit Salzstreuer, Pfefferstreuer, Sojasauce und Sambal Olek befinden sich auf dem Tisch.
 
Service

Eine weibliche und eine männliche Servicekraft machten den Service an diesem Tag. Mich bediente die junge Dame höflich und freundlich.
Als ich sie fragte, welches Mineralwasser mir im Cola-Glas mit 0,3 l  offen serviert wurde, sagte sie „Bonaqua“. Ich antwortete, ich hätte aber Mineralwasser von Selters bestellt und nicht ein Tafelwasser. Sie schaute mich groß an. Entweder kannte sie den Unterschied nicht oder wollte mich nicht verstehen. Damit war das Gespräch beendet.
Später sah ich auf meiner Rechnung, dass mir Selters naturell 0,25 l zu 1,90 berechnet wurden. Billiges Tafelwasser getrunken und teures Mineralwasser bezahlt!
Genau gesagt, ist das aus meiner Sicht Betrug am Gast, auch wenn es nur ein kleiner Betrag ist.
Trotzdem will ich das der jungen Servicedame nicht anlasten, da ich nicht glaube, dass sie entscheidet, welches Wasser den Gästen serviert wird.
 
Speisenkarte

Diese beinhaltet ca. 100 Positionen bis maximal 13 €.
Die Mittagskarte hat zusätzlich 9 Positionen von 4,50 € bis 6,50 €.
Ich finde die Karte zu umfangreich, jedoch kann man dort „für kleines Geld“ essen.
Das zusätzliche Mittagsbuffet kostet 6,90 €, das Abendbuffet kosten 9,90 €. 
Alle Speisen können auch mitgenommen werden. Die Preise der Mitnahmekarte sind mit der Restaurantkarte identisch, obwohl der Gastronom bei Mitnahme nicht 19 %, sondern nur 7 % versteuern muss! Außerdem spart er bei Mitnahme den Serviceaufwand.
Das Restaurant wirbt damit, dass alle Gerichte glutamatfrei sind.
 
Mein Essen 

Hühnerfleisch mit Wokgemüse zu 5,20 €. Eine Vorsuppe oder eine Frühlingsrolle vorab gab es nicht. Das habe ich bei dem Preis auch nicht erwartet.
Der weiße Teller war prall gefüllt mit großen Stücken von Hühnerfilet, Blumenkohl, Broccoli, Möhren und Paprika. Außerdem Lauch, Zwiebeln, Bambusstreifen, Sojasprossen. Die seitlich auf dem Teller liegende Reis-Halbkugel drohte wie ein berstender Eisberg vom Teller zu stürzen.
Die Esswerkzeuge, Gabel und Löffel, wurden auch auf dem Teller liegend serviert.
Ich begann den Kampf mit den überwiegend viel zu groß geschnittenen Stücken – und kapitulierte! Sollte ich etwa jedes Stück mit der Gabel aufnehmen und daran rumknabbern, bis es für mich mundgerecht war? Nein, ich ließ mir ein Messer reichen! Damit ließen sich die noch viel zu harten Gemüseteile, wenn ich vorsichtig war, besser schneiden, ohne dass sie vorwitzig vom Teller flutschten. Die härtesten Brocken habe ich auf dem Teller gelassen.
Die Sauce klassisch chinesisch und ohne Schärfe mit Speisestärke leicht angedickt, war ordentlich.  Der chinesische Klebereis war nicht matschig verkocht.
In der Mitte des Tellers befindliche Teile von Fleisch und Gemüse waren kochend heiß. Sollte das Gericht vorgekocht und dann in der Mikrowelle nur aufgewärmt worden sein?
 
Fazit

Ich wäge ab: Falsches Wasser, Fleisch- und Gemüsestücke zu groß und zu hart, nur die Sauce ordentlich. Ich frage mich, welche Produkte werden bei diesen Dumpingpreisen verarbeitet?
Am Gesamteindruck konnte auch der Glückskeks nichts ändern. Er versprach mir „Es liegen viele Abenteuer vor Ihnen“.
Auf dem Außenschild bezeichnet sich das Restaurant wie folgt: "new asian cook - art". Davon habe ich bei dem konservativen Mittagsgericht nichts gespürt.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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