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GastroGuide-User: AndiHa
AndiHa hat Western Grill in 73614 Schorndorf bewertet.
vor 6 Jahren
"Die Lage rechtfertigt die Leistung nicht. Aber man kennt ja die Eltern"
Verifiziert

Geschrieben am 05.11.2017 | Aktualisiert am 05.11.2017
Wir waren zum Einkaufen in Schorndorf und nahmen Töchterlein mitsamt deren Freundin mit, da diese dort etwas bummeln und sich noch mit einer weiteren Freundin treffen wollten.
Da man mit hungrigem Magen tunlichst nicht einkaufen sollte wollten wir zwei Alten noch gleich etwas Habhaftes zwischen die Kiemen bekommen.
Wir ließen die beiden Mädels direkt am Bahnhof (hier sehr zentral gelegen) aus dem Auto springen und wollten uns gerade noch umschauen wo es eine Parkmöglichkeit gäbe als wir einen 30 Minuten Parkscheiben-Parkplatz direkt am Bahnhof sahen. Im Prinzip die Pole position.
Das fing ja gut an.
Im Bahnhofsgebäude gibt es „natürlich“ einen Mäckes. Dies wäre aber sicherlich nur Plan F gewesen, wenn die anderen Optionen nicht zugesagt hätten.
Aber ein „Schnellrestaurant“ sollte es schon sein. Ein Candlelightlunch wurde nicht angestrebt.
Schaut man vom Bahnhof Richtung Marktplatz gibt es die eine oder andere Offerte in der gewünschten Kategorie.
Gleich halbrechts über die Straße lockte uns der „Western-Grill“.


Bei näherer Betrachtung ein Gyrosgrieche mit erweitertem Angebot von griechischen Imbissgerichten wie Bifteki, Souvlaki, diversen Würsten, auch deutscher Provenienz, und Burgern (ähm, Börgern).
Für ein gutes Gyros in der Pitta sind wir immer zu haben. Und der Blick in’s Innere zeigte einen Drehspieß auf dem das Gyros im perfekten Gargrad geradezu auf uns zu warten schien.
 
Eingetreten, Order platziert, 2x Gyros Pitta (je 4.-) und einmal Pommes groß (2,60), und Plätzchen gesucht.
Ließ sich gut an. Die andauernd offen stehende Glastüre haben gleich mal hinter uns zu gemacht, da es von draußen dann doch heftig herbstlich herein drückte.
 
Neben unserem Plätzchen gab es noch einen Raucherraum mit Groschengräbern an der Wand welche von zwei Gästen dauerqualmend bespielt wurden.. Dessen Türe war ebenfalls offen und der Gestank ließ uns alsbald auch diese Türe schließen. Selbst ist der Gast.
 
Wir mussten nicht lange warten bis unsere Gerichte auf grünen Plastiktabletts an unseren Tisch kamen. Meine Portion sah schon mal grundsätzlich nicht schlecht aus..
Ich hatte wohlweislich gezielt auf Pommes im Gyros-Pitta verzichtet und dies auch kund getan. Was dagegen bei meiner Frau ankam war eine nicht unerkleckliche Portion Pommes welche meines Erachtens in der Pitta nichts verloren hat und eine immer mehr um sich greifende Unsitte darstellt.


 
Das Gyros schmeckte im ersten Augenblick ganz nett, wenn auch zurückhaltend, gewürzt. Aber wo waren die Röstaromen? Offenbar hatte der Wirt eine nicht unerkleckliche Menge zuvor schon abgeschnitten, diese auch leider für mein Empfinden viel zu dick, und warm gehalten.
 
Stichwort „warm gehalten“. Was immer mehr in den Vordergrund rückte war ein gewisses „saueln“ des Gyrosfleisches.
Was der Begriff  „saueln“ letztlich bedeutet ist das Geschmacksempfinden, daß das Fleisch irgendwie etwas überlagert, zu lange eingefroren oder wiedererwärmt sein könnte.
Was sich leider nicht mit der Ankündigung auf dem mitgenommenen Flyer deckt, auf dem von täglich frisch hergestelltem Gyros mit Fleisch aus der Region von guter Qualität geworben wird.
Oder vielleicht doch. Es wird nicht geschrieben, daß nix eingefroren wird oder war.
Es war aber auch pupsegal. Das Gyros schmeckte nicht und wurde nur halb gegessen.
 
Dort werde ich meine Zelte sicherlich nicht wieder aufschlagen. Ich möchte dem Wirt kein Unrecht tun und behaupten, daß der Spieß schon mal eingefroren oder zu lange warm gehalten war. Mein Eindruck war aber so. Und frisch abgeschnittenes Gyros hätte ich eigentlich auch lieber wie warm gehaltenes. Letztlich lässt sich aber auch das machen wenn man richtig gutes Fleisch als Grundlage hat. „Aus der Region“ bietet auch Lidl Fleisch in der unsäglichen Sauerstoffverpackung. Und da schmeckt das Fleisch dann genauso sauelig.
 
Beim Schreiben dieser Bewertung und der zeitgleichen Recherche im Netz kam zum Vorschein, daß dieses Haus seit 29.03.2016 von der Familie Georgiadis betrieben wird, welche auch „seit einem Jahrzehnt“ das Restaurant „Taverna Mykonos“ inne hat.
Das erklärt für uns manches. Hatten wir das Mykonos doch nach unserem Erstbesuch vor Jahren schnell auf dem Schirm, waren die Folgebesuche eher enttäuschend. Und nun ist das Haus sogar im Gutscheinbuch.
 
Folgendes Bild, welches ich im mitgenommen Flyer fand braucht wohl nicht weiter kommentiert zu werden….


 
 
Vielleicht wäre der Mäckes doch der bessere Plan gewesen…
 


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