Besucht am 03.06.2016Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 61 EUR
Allgemein:
Nach der Enttäuschung in Luisa`s Fischer Treff war unser Interesse, am letzten (Freitag)Abend in Cuxhaven wieder ein Fischrestaurant aufzusuchen, eigentlich nicht sehr ausgeprägt. Geplant war der Spanier Don Quijote, in dem nach Sichtung und Telefonversuchen aber wohl kein Leben mehr herrscht.
Da wir in der Woche schon griechisch, italienisch und jugoslawisch hatten, drängte sich auch kein "Ausländer" auf. Aber eine ordentliche Portion Nordseekrabben, fiel mir spontan ein, wäre ein schöner kulinarischer und passender Ausklang. Also wieder mit dem Fahrrad die in Betracht kommenden Meilen im Hafenrevier abgefahren und das Restaurant "Hafenblick" ausgeguckt. Das Kartenangebot stimmte und es ist das einzige Restaurant am alten Fischereihafen mit Blick auf das Hafenbecken und die an der Restaurantseite des Hafens liegenden Krabbenkutter. Da kam erst einmal alles zusammen.
Der Hafenblick ist, wie ich im späteren Gespräch mit dem Koch und wohl auch Wirt (Herr Hiepler?) erfuhr, das älteste Restaurant im Fischereihafen und besteht so um die 30 Jahre in einem Gebäude, in dem mal eine Bootsschreinerei untergebracht war. Die Familie Hiepler betreibt den Hafenblick nun seit neun Jahren, bewusst traditionell im Hinblick auf Einrichtung und Küche.
Insgesamt haben wir den Hafenblick als eine Art Gesamtkunstwerk erlebt, in dem die Zeit stehen geblieben ist. Es bildet einen wunderbaren Kontrast z. B. zu den nach aktuellen Trends eingerichteten neuen Restaurants wie die besuchten und besprochen Gastros Seeterrassen und El Greco.
Die wenigen Gäste am warmen Abend setzten sich alle auf die Terrasse und bildeten ein recht gemischtes Völkchen.
Eine Homepage des Hafenblicks gibt es nicht.
Das Preis-Leistungsverhältnis ist gastfreundlich und vier Sterne sollen es dafür sein.
Gerade gelesen, dass Huck eine schlechte, ölige Erfahrung im Hafenblick hatte und eine sehr kritische Bewertung abgegeben hat. Er hat sicherlich eine angespanntere Situation für Service und Küche vorgefunden als wir. Es bleibt dabei: Jede Kritik ist eine Momentaufnahme und es kann deutliche Abweichungen auch unter erfahrenen Rezensenten geben, wie hier oder auch - mit anderem Vorzeichen - zwischen Jenome und mir in Bezug auf Luisa`s Fischer Treff.
Service:
Es gibt ihn noch, den klassischen Kellner, der in schwarzer Hose und weißem Hemd schon viele Jahre Gastronomieerfahrung auf dem Buckel hat. Solche Kräfte stehen Traditionsgaststätten gut zu Gesicht. Unser Kellner ist seit drei Jahren im Hafenblick und war zuvor viele Jahre in einem anderen Haus in Cuxhaven tätig. Er bespielte Theke und Tische (es waren vielleicht sechs besetzt) souverän. Er war freundlich und offen, empfahl den sehr milden und eiskalt servierten Kümmel Helbing (auch die Schnapsgläser werden im Hafenblick im Eisfach vorgehalten, wie er berichtete, als wir skeptisch fragten, ob denn der Kümmel auch "richtig" kalt sei) und wusste über die auf der anderen Hafenseite stationierte Wasserschutzpolizei zu berichten.
Die Ducksteiner und Helbinge (wir hatten uns dann an den Schnaps gewöhnt) brachte er schnell. Vor- und Hauptspeisen passten hier von der Taktung her sehr gut.
Die Getränkepreise sind moderat bis üblich angesetzt. Klassische Schnäpse wie Korn, Bommerlunder oder Schinkenhäger bekommt man ab 1,40 €. Das Krombacher 0, 3 l liegt bei 2,50 € und das Ducksteiner bei 2,70 €. Die "Weinauswahl" ("Rheinwein", "Moselwein", französischer Rotwein) ist bescheiden und mit 3,70 € für das Glas 0,2 l bewertet.
Essen:
Die Karte ist eine Art Loseblattsammlung, die in Klarsichthüllen mit Einband geordnet ist. Sie bietet eine erstaunliche Vielfalt an Zubereitungen klassischer Nordmeerfische (5 x Scholle, 3 x Kabeljau gedünstet, Rotbarsch, Seelachs, Steinbeißer, Limandes solo und auf gemischten Tellern, 5 x Matjes, 3 x Krabben). Für Fleischesser gibt es sieben Schnitzelgerichte, wahlweise mit 200 Gramm oder 300 Gramm Fleischgewicht, vier Rumpsteakgerichte und sechs Steakpfannengerichte (meist Schwein, Huhn oder Pute). Nicht zu vergessen vier Suppen und - ganz wichtig - Labskaus. Scampi, Calamares und Co. habe ich nur als "Deko" bei zwei Gerichten gesichtet.
Ich wählte wie schon in den Seeterrassen die klare Fischsuppe (5,90 €) und meine ständige Begleiterin eine Ofenkartoffel mit Schmand und kleinem Salat (4,90 €). Auch im Hafenblick hatte die Fischsuppe eine kräftige Basis, war heiß und hatte gut Einlage, die aus Fischstücken, zwei Miesmuscheln und einigen kleinen Eismeerkrabben bestand. Dazu eine geröstete Hälfte eines Baguettebrötchens. Im direkten Vergleich siegt bei mir die Suppe in den Seeterrassen, deren Einlage etwas wertiger war (Lachs, zwei mittelgroße Garnelen).
Die Folienkartoffel mit dem kräuterigen Schmand ordentlich.
Mein Krabbengericht war das Lotsenfrühstück. Zu den Krabben gesellen sich Rührei und Bratkartoffeln. Es kostet regulär 14,80 €, zur Zeit wird aber ein Aufschlag von drei Euro berechnet, weil die Nordseekrabben knapp und teuer sind, was ich zufällig auch an dem Tag in der Welt gelesen hatte. Dafür bekam ich aber auch eine große Portion sehr frisch schmeckender Krabben auf einer traditionellen Glasplatte in Fischform serviert. Dazu Rührei und hausgemachte Bratkartoffeln mit Speck und Zwiebeln. Das Rührei hätte ich mir etwas fluffiger gewünscht. Ansonsten ein sehr stimmiges Gericht.
Meine ständige Begleiterin wählte das Tagesangebot, nämlich Backfisch (Seelachs) und Speckkartoffelsalat (8,90 €, alternativ hätte es auch Mayo-K-Salat oder Bratkartoffeln gegeben). Drei knusprig ausgebackene Seelachsstücken mit einer guten Portion eines wohlschmeckenden Kartoffelsalats, der im direkten Vergleich mit dem eindeutigen Convenienceprodukt in den Seeterrassen die Nase vorn hat. Zitrone brachte uns der Kellner auf unseren Wunsch hin. Kleine Kritik an diesem Gericht: Zum Ausbacken bevorzuge ich gleichmäßig dicke Stücke des Fisches, damit er noch saftig bleibt. Hier wurde es an den Rändern dünn und trocken.
Es sind sehr gute 3,5 Sterne, die ich für das Essen vergeben möchte.
Ambiente:
Der Hafenblick nutzt die ganze Tiefe des früheren Werkstattgebäudes. Der Eingang liegt an der Straßenseite und man betritt die Gaststube mit ihrem Fliesenboden, einer dunklen Holzdecke und zwei Reihen großzügig gestellter Tische. Alles im Geschmack vergangener Jahrzehnte, aber gut in Schuss. Die maritime Deko (Steuerrad, Reedereiflaggen) hält sich in Grenzen. Vergleichbar gediegen ist ein Gesellschaftsraum, der an der rückwärtigen Terrassenseite gelegen ist.
In der warmen Jahreszeit ist die sehr große Terrasse, die man auch über eine kleine Treppe direkt vom Hafen aus betreten kann, sicherlich von großem Vorteil, sitzt man auf ihr doch deutlich besser als bei allen Konkurrenten im Fischereihafen (das Fischereihafenrestaurant einmal ausgenommen).
Auch hier ist das Mobiliar in die Jahre gekommen, aber man sitzt bequem und hat gut Platz auf den Tischen. Gewagt sind die Tischdecken auf einigen Tischen mit ihrem psychedelischen Farbspiel. Müssen im Angebot gewesen sein oder wurden im Rausch erstanden.
Am Abend hat nur noch die äußere linke Tischreihe Sonne, ansonsten liegt die Terrasse im Gebäudeschatten. Da ich Essen in der Sonne überhaupt nicht mag, sehe ich dies als Vorteil an, aber es gibt ja Zeitgenossen, für die das Sitzen in der Sonne einen Wert an sich darstellt; deswegen mag die Info für einige Leser von Belang sein.
Sauberkeit:
Hier gibt es nichts Kritisches anzumerken. Die Toiletten sehr großzügig und frisch.
Allgemein:
Nach der Enttäuschung in Luisa`s Fischer Treff war unser Interesse, am letzten (Freitag)Abend in Cuxhaven wieder ein Fischrestaurant aufzusuchen, eigentlich nicht sehr ausgeprägt. Geplant war der Spanier Don Quijote, in dem nach Sichtung und Telefonversuchen aber wohl kein Leben mehr herrscht.
Da wir in der Woche schon griechisch, italienisch und jugoslawisch hatten, drängte sich auch kein "Ausländer" auf. Aber eine ordentliche Portion Nordseekrabben, fiel mir spontan ein, wäre ein schöner kulinarischer und passender Ausklang. Also wieder mit dem Fahrrad die... mehr lesen
3.5 stars -
"Traditionelles Fischrestaurant mit nostalgischem Charme und sehr ordentlicher Küche" Hanseat1957Allgemein:
Nach der Enttäuschung in Luisa`s Fischer Treff war unser Interesse, am letzten (Freitag)Abend in Cuxhaven wieder ein Fischrestaurant aufzusuchen, eigentlich nicht sehr ausgeprägt. Geplant war der Spanier Don Quijote, in dem nach Sichtung und Telefonversuchen aber wohl kein Leben mehr herrscht.
Da wir in der Woche schon griechisch, italienisch und jugoslawisch hatten, drängte sich auch kein "Ausländer" auf. Aber eine ordentliche Portion Nordseekrabben, fiel mir spontan ein, wäre ein schöner kulinarischer und passender Ausklang. Also wieder mit dem Fahrrad die
Geschrieben am 10.09.2015 2015-09-10| Aktualisiert am
10.09.2015
Besucht am 31.08.2015
Eine ausgedehnte Tour per pedes durch Cuxhaven liegt an diesem letzten, noch immer warmen Augusttag hinter uns. Die Wanderung über die Deiche und durch die Stadt fordert nun ihren Tribut. Durst und Hunger lassen uns nach einem von unserem Hotel nicht so weit entfernten Restaurant suchen. Es ist Montag, viele Restaurants haben Ruhetag, und wir wollen wieder Fisch essen. Wir sind doch schließlich an der Küste.
Im alten Fischereihafen auf der Kapitän-Alexander-Straße stoßen wir auf das Restaurant Hafenblick.
Das Ambiente ***
Die Kapitän-Alexander-Straße liegt im Hafen- und Gewerbegebiet. Dementsprechend trostlos ist die Umgebung des Restaurants. Das Restaurant selbst ist in einem mehrstöckigen Backsteinbau im Erdgeschoß untergebracht. Bis zum Übergang vom Erdgeschoß zur ersten Etage ist der Backsteinbau außen signalrot gestrichen, so daß der riesige weiß-silberfarbige Schriftzug Restaurant Hafenblick über der Fensterfront des Lokals besonders gut auffällt.
Wir betreten das Restaurant, eher aus Neugier auf ein Hafenrestaurant denn aus Überzeugung, daß wir hier sehr gut essen werden, und kommen als erstes in einen urigen Gastraum mit maritimem Flair, der gut besucht ist. Da es noch warm ist, gehen wir durch einen zweiten Gastraum, in dem wir letztendlich dann doch sitzen werden, zur Terrasse durch.
Von hier überblickt man einen Teil des alten Fischereihafens, blickt auf Werften, Fischhallen, Kutter und Polizeiboote. Idyllisch oder gar romantisch ist der Ausblick nicht, aber authentisch.
Die Terrasse mit ihrer Möblierung paßt in diese gewerblich geprägte Umgebung: dicke Holzbohlen, Gartenstühle mit rotem Kunststoffgeflecht und Tische mit abwaschbaren gelben Wachstuchdecken. Nicht gerade prickelnd dieses Arrangement!
Sehr schnell ziehen dunkle Wolken auf, und kräftig weht eine frische Brise vom Wasser her. Wir sind gerade von einem bedienenden Mann mittleren Alters mit den Speisekarten versorgt worden, als wir uns entschließen, ob des auffrischenden Windes ins Innere umzuziehen.
Also nehmen wir im zweiten hinteren Gastraum, den wir eben durchquert haben, Platz. Ein Tisch ist besetzt, der Rest der Tische frei. Ein irgendwie gutbürgerliches Flair verströmt dieser Raum, braune Stühle mit rot gepolsterten Kunststoffsitzen und -lehnen, Holztische mit zum Rot der Stuhlsitze und -lehnen passenden Tischdecken, ein Orientläufer auf dem braun-ockerfarbigem Steinplattenfußboden, tiffanyartige Hängelampen über den Tischen, braun-gelbe Wände mit gemalten Schiffsbildern. Der Raum erinnert an vergangene Jahrzehnte.
Das Ambiente geht insgesamt in Ordnung, also drei Sterne.
Der Service **/***
Inzwischen hat der bedienende Mann mittleren Alters unsere Getränkewünsche abgefragt. Es soll denn zuerst einmal je ein Ducksteiner für meine Frau und mich sein (0,3 l für 2,70 €). Der Servicemann wirkt angestrengt, leicht verschwitzt und ist offensichtlich für die beiden Säle und die Terrasse zuständig. Es dauert dann auch eine ganze Weile, bis wir die Ducksteiner bekommen. So richtig zügig sind wir den Abend über nicht bedient worden.
Als wir später die Qualität des Essens bemängeln, kommt kein Wort des Bedauerns von unserer Bedienung. Dazu später mehr.
Offensichtlich ist hier zu wenig Bedienungspersonal tätig. Darunter leidet der Service, zumindest hinsichtlich der Geschwindigkeit. Und ein wenig mehr Empathie mit dem Gast - gerade im Beschwerdefall - würde auch nicht schaden. So richtig zufrieden sind wir mit dem Service am Ende unseres Besuches nicht, deshalb zweieinhalb Punkte für die Bedienung.
Das Essen **
Die Speisekarte bietet Fisch in allen Variationen, schließlich ist das Lokal ein Restaurant im alten Fischereihafen. Aber auch Steaks und Schnitzel werden angeboten. Die Preise sind akzeptabel und üblich.
Wir entscheiden uns beide für den
– Nordseeteller (Limandes-, Steinbeißer-, Silberlachsfilet) mit Kräuterbutter, Bratkartoffeln und Salat vom Buffet zu 14,50 €.
Das Salatbuffet ist im ersten Gastraum aufgebaut, worauf uns unser Kellner aufmerksam macht. Also begeben wir uns dorthin und werden mit der vermutlichen Angst des Wirtes konfrontiert, daß die Gäste bei Selbstbedienung zuviel auf den Teller packen könnten. Wir finden nämlich Mini-Schüsselchen vor, die wir dann nach unserem Gusto füllen.
Meine Frau verdrängt das geringe Luftvolumen mit Mais, Krautsalat, Rotkohlsalat, Weißkohlsalat mit Curry, Tomatenscheibe, Gurkenscheiben, Pepperoncini, etwas Blattsalat und Radischeiben. Ich bleibe bei Herkömmlicheren: Tomatenscheiben, Gurkenscheiben, Radischeiben und Blattsalat. Als Dressings werden ein French-Dressing, ein Joghurt-Dressing und eine Thousand-Islands-ähnliche Sauce angeboten. Wir nehmen das French-Dressing.
Die Salate sind frisch, meiner Frau fällt der Weißkohlsalat mit Curry geschmacklich auf. Das Dressing schmeckt auch.
Die Nordseeteller kommen. Die drei Filets sind garniert mit einer Tomatenscheibe und mit einer Zitronenscheibe neben Kräuterbutter auf einem Salatblatt. Einige Frühlingszwiebelringe liegen auf den Filets. Was uns als erstes auffällt: Das Licht der Hängelampe über dem Tisch läßt die Filets glänzen. Zu den geschmacklichen Folgen gleich mehr.
Unser Herr vom Service stellt eine silberne Schale mit teils wenig gebräunten Bratkartoffeln den Fischtellern zur Seite. Auch hier die Reflexionen des Lichts auf den Kartoffelscheiben.
Nun ja, wir nehmen den ersten Happen vom Fisch und den Kartoffeln, und prompt gibt der Geschmackssinn Alarm: Alles ölig und fettig, beim Biß in den Fisch drängt das Öl aus dem Filet. Auch die Kartoffeln sind ölgetränkt und viel zu fettig.
Genossen haben wir den Nordseeteller nicht, es ist nicht mehr als eine notwendige Nahrungszufuhr geworden.
Als unser Mann vom Service uns fragt, ob es geschmeckt habe, verneinen wir mit dem Hinweis auf das Ölgetriefe. Die machten das sonst in der Küche nicht so fettig, ist seine Entgegnung. Keine Entschuldigung, kein Bedauern!
Wir verdünnen das Öl noch mit Kümmelschnaps (1, 70 € für zwei Hundertstel), den uns der Kellner empfohlen hat. Allerdings gibt es keinen Nachschub mehr, deshalb wählen wir anschließend noch einen Bommerlunder (ebenfalls 1, 70 € für zwei Hundertstel). Das war's, und nicht mehr als zwei Sterne für die Sättigung.
Die Sauberkeit ***
Im Gastraum ist uns nichts Negatives aufgefallen. Die Toiletten haben wir nicht aufgesucht. Drei Sterne, okay!
Das Preis-/Leistungsverhältnis **/***
Hier geben wir zweieinhalb Sterne. Mehr gibt der erbrachte Service und erst recht das präsentierte Essen nicht her.
Das Fazit **/***
Der Hafenblick ist bei uns eher als ölgetrübter Blick in Erinnerung. Bei der Zubereitung unserer Speisen läßt sich einiges besser machen – und auch beim Service. Was wir erlebt haben, verbietet eine Empfehlung des Restaurants. Da gibt es in Cuxhaven bessere Alternativen, allenfalls zweieinhalb Sterne für den Gesamteindruck.
Eine ausgedehnte Tour per pedes durch Cuxhaven liegt an diesem letzten, noch immer warmen Augusttag hinter uns. Die Wanderung über die Deiche und durch die Stadt fordert nun ihren Tribut. Durst und Hunger lassen uns nach einem von unserem Hotel nicht so weit entfernten Restaurant suchen. Es ist Montag, viele Restaurants haben Ruhetag, und wir wollen wieder Fisch essen. Wir sind doch schließlich an der Küste.
Im alten Fischereihafen auf der Kapitän-Alexander-Straße stoßen wir auf das Restaurant Hafenblick.
Das Ambiente ***
Die Kapitän-Alexander-Straße... mehr lesen
2.5 stars -
"In Öl ertränkt – nein, das geht besser!" HuckEine ausgedehnte Tour per pedes durch Cuxhaven liegt an diesem letzten, noch immer warmen Augusttag hinter uns. Die Wanderung über die Deiche und durch die Stadt fordert nun ihren Tribut. Durst und Hunger lassen uns nach einem von unserem Hotel nicht so weit entfernten Restaurant suchen. Es ist Montag, viele Restaurants haben Ruhetag, und wir wollen wieder Fisch essen. Wir sind doch schließlich an der Küste.
Im alten Fischereihafen auf der Kapitän-Alexander-Straße stoßen wir auf das Restaurant Hafenblick.
Das Ambiente ***
Die Kapitän-Alexander-Straße
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Nach der Enttäuschung in Luisa`s Fischer Treff war unser Interesse, am letzten (Freitag)Abend in Cuxhaven wieder ein Fischrestaurant aufzusuchen, eigentlich nicht sehr ausgeprägt. Geplant war der Spanier Don Quijote, in dem nach Sichtung und Telefonversuchen aber wohl kein Leben mehr herrscht.
Da wir in der Woche schon griechisch, italienisch und jugoslawisch hatten, drängte sich auch kein "Ausländer" auf. Aber eine ordentliche Portion Nordseekrabben, fiel mir spontan ein, wäre ein schöner kulinarischer und passender Ausklang. Also wieder mit dem Fahrrad die in Betracht kommenden Meilen im Hafenrevier abgefahren und das Restaurant "Hafenblick" ausgeguckt. Das Kartenangebot stimmte und es ist das einzige Restaurant am alten Fischereihafen mit Blick auf das Hafenbecken und die an der Restaurantseite des Hafens liegenden Krabbenkutter. Da kam erst einmal alles zusammen.
Der Hafenblick ist, wie ich im späteren Gespräch mit dem Koch und wohl auch Wirt (Herr Hiepler?) erfuhr, das älteste Restaurant im Fischereihafen und besteht so um die 30 Jahre in einem Gebäude, in dem mal eine Bootsschreinerei untergebracht war. Die Familie Hiepler betreibt den Hafenblick nun seit neun Jahren, bewusst traditionell im Hinblick auf Einrichtung und Küche.
Insgesamt haben wir den Hafenblick als eine Art Gesamtkunstwerk erlebt, in dem die Zeit stehen geblieben ist. Es bildet einen wunderbaren Kontrast z. B. zu den nach aktuellen Trends eingerichteten neuen Restaurants wie die besuchten und besprochen Gastros Seeterrassen und El Greco.
Die wenigen Gäste am warmen Abend setzten sich alle auf die Terrasse und bildeten ein recht gemischtes Völkchen.
Eine Homepage des Hafenblicks gibt es nicht.
Das Preis-Leistungsverhältnis ist gastfreundlich und vier Sterne sollen es dafür sein.
Gerade gelesen, dass Huck eine schlechte, ölige Erfahrung im Hafenblick hatte und eine sehr kritische Bewertung abgegeben hat. Er hat sicherlich eine angespanntere Situation für Service und Küche vorgefunden als wir. Es bleibt dabei: Jede Kritik ist eine Momentaufnahme und es kann deutliche Abweichungen auch unter erfahrenen Rezensenten geben, wie hier oder auch - mit anderem Vorzeichen - zwischen Jenome und mir in Bezug auf Luisa`s Fischer Treff.
Service:
Es gibt ihn noch, den klassischen Kellner, der in schwarzer Hose und weißem Hemd schon viele Jahre Gastronomieerfahrung auf dem Buckel hat. Solche Kräfte stehen Traditionsgaststätten gut zu Gesicht. Unser Kellner ist seit drei Jahren im Hafenblick und war zuvor viele Jahre in einem anderen Haus in Cuxhaven tätig. Er bespielte Theke und Tische (es waren vielleicht sechs besetzt) souverän. Er war freundlich und offen, empfahl den sehr milden und eiskalt servierten Kümmel Helbing (auch die Schnapsgläser werden im Hafenblick im Eisfach vorgehalten, wie er berichtete, als wir skeptisch fragten, ob denn der Kümmel auch "richtig" kalt sei) und wusste über die auf der anderen Hafenseite stationierte Wasserschutzpolizei zu berichten.
Die Ducksteiner und Helbinge (wir hatten uns dann an den Schnaps gewöhnt) brachte er schnell. Vor- und Hauptspeisen passten hier von der Taktung her sehr gut.
Die Getränkepreise sind moderat bis üblich angesetzt. Klassische Schnäpse wie Korn, Bommerlunder oder Schinkenhäger bekommt man ab 1,40 €. Das Krombacher 0, 3 l liegt bei 2,50 € und das Ducksteiner bei 2,70 €. Die "Weinauswahl" ("Rheinwein", "Moselwein", französischer Rotwein) ist bescheiden und mit 3,70 € für das Glas 0,2 l bewertet.
Essen:
Die Karte ist eine Art Loseblattsammlung, die in Klarsichthüllen mit Einband geordnet ist. Sie bietet eine erstaunliche Vielfalt an Zubereitungen klassischer Nordmeerfische (5 x Scholle, 3 x Kabeljau gedünstet, Rotbarsch, Seelachs, Steinbeißer, Limandes solo und auf gemischten Tellern, 5 x Matjes, 3 x Krabben). Für Fleischesser gibt es sieben Schnitzelgerichte, wahlweise mit 200 Gramm oder 300 Gramm Fleischgewicht, vier Rumpsteakgerichte und sechs Steakpfannengerichte (meist Schwein, Huhn oder Pute). Nicht zu vergessen vier Suppen und - ganz wichtig - Labskaus. Scampi, Calamares und Co. habe ich nur als "Deko" bei zwei Gerichten gesichtet.
Ich wählte wie schon in den Seeterrassen die klare Fischsuppe (5,90 €) und meine ständige Begleiterin eine Ofenkartoffel mit Schmand und kleinem Salat (4,90 €). Auch im Hafenblick hatte die Fischsuppe eine kräftige Basis, war heiß und hatte gut Einlage, die aus Fischstücken, zwei Miesmuscheln und einigen kleinen Eismeerkrabben bestand. Dazu eine geröstete Hälfte eines Baguettebrötchens. Im direkten Vergleich siegt bei mir die Suppe in den Seeterrassen, deren Einlage etwas wertiger war (Lachs, zwei mittelgroße Garnelen).
Die Folienkartoffel mit dem kräuterigen Schmand ordentlich.
Mein Krabbengericht war das Lotsenfrühstück. Zu den Krabben gesellen sich Rührei und Bratkartoffeln. Es kostet regulär 14,80 €, zur Zeit wird aber ein Aufschlag von drei Euro berechnet, weil die Nordseekrabben knapp und teuer sind, was ich zufällig auch an dem Tag in der Welt gelesen hatte. Dafür bekam ich aber auch eine große Portion sehr frisch schmeckender Krabben auf einer traditionellen Glasplatte in Fischform serviert. Dazu Rührei und hausgemachte Bratkartoffeln mit Speck und Zwiebeln. Das Rührei hätte ich mir etwas fluffiger gewünscht. Ansonsten ein sehr stimmiges Gericht.
Meine ständige Begleiterin wählte das Tagesangebot, nämlich Backfisch (Seelachs) und Speckkartoffelsalat (8,90 €, alternativ hätte es auch Mayo-K-Salat oder Bratkartoffeln gegeben). Drei knusprig ausgebackene Seelachsstücken mit einer guten Portion eines wohlschmeckenden Kartoffelsalats, der im direkten Vergleich mit dem eindeutigen Convenienceprodukt in den Seeterrassen die Nase vorn hat. Zitrone brachte uns der Kellner auf unseren Wunsch hin. Kleine Kritik an diesem Gericht: Zum Ausbacken bevorzuge ich gleichmäßig dicke Stücke des Fisches, damit er noch saftig bleibt. Hier wurde es an den Rändern dünn und trocken.
Es sind sehr gute 3,5 Sterne, die ich für das Essen vergeben möchte.
Ambiente:
Der Hafenblick nutzt die ganze Tiefe des früheren Werkstattgebäudes. Der Eingang liegt an der Straßenseite und man betritt die Gaststube mit ihrem Fliesenboden, einer dunklen Holzdecke und zwei Reihen großzügig gestellter Tische. Alles im Geschmack vergangener Jahrzehnte, aber gut in Schuss. Die maritime Deko (Steuerrad, Reedereiflaggen) hält sich in Grenzen. Vergleichbar gediegen ist ein Gesellschaftsraum, der an der rückwärtigen Terrassenseite gelegen ist.
In der warmen Jahreszeit ist die sehr große Terrasse, die man auch über eine kleine Treppe direkt vom Hafen aus betreten kann, sicherlich von großem Vorteil, sitzt man auf ihr doch deutlich besser als bei allen Konkurrenten im Fischereihafen (das Fischereihafenrestaurant einmal ausgenommen).
Auch hier ist das Mobiliar in die Jahre gekommen, aber man sitzt bequem und hat gut Platz auf den Tischen. Gewagt sind die Tischdecken auf einigen Tischen mit ihrem psychedelischen Farbspiel. Müssen im Angebot gewesen sein oder wurden im Rausch erstanden.
Am Abend hat nur noch die äußere linke Tischreihe Sonne, ansonsten liegt die Terrasse im Gebäudeschatten. Da ich Essen in der Sonne überhaupt nicht mag, sehe ich dies als Vorteil an, aber es gibt ja Zeitgenossen, für die das Sitzen in der Sonne einen Wert an sich darstellt; deswegen mag die Info für einige Leser von Belang sein.
Sauberkeit:
Hier gibt es nichts Kritisches anzumerken. Die Toiletten sehr großzügig und frisch.