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GastroGuide-User: uteester
uteester hat Restaurant Der Schneider in 44143 Dortmund bewertet.
vor 6 Jahren
"Hervorragende Cross-Over-Küche, sehr gute Küchenleistungen, sehr guter Service"
Verifiziert

Geschrieben am 12.03.2018 | Aktualisiert am 12.03.2018
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu Restaurant Der Schneider
Besucht am 03.03.2018 Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Fazit vorab für den eiligen Leser:

Sehr kreative Cross-Over-Küche super präsentiert, ein starkes Küchenteam zaubert am Herd und ein starkes Serviceteam gibt alles, so dass sich der Gast rundherum wohlfühlt und das alles in einem modernen unkonventionellen Ambiente. Philipp Schneider wurde 2017 von der Fachzeitschrift „Der Feinschmecker“ zum „Aufsteiger des Jahres“ gekürt.

Wie schon der Kritiker „Siebecko“ schrieb, Zitat: „Geschickt hat er aus seinem Namen „Schneider“ ein Markenzeichen gemacht: In seinem kreativen Kochatelier wird jedoch nicht mit Schneiderwerkzeug, sondern mit Kochwerkzeugen maß-“geschneiderte“ („taylored-food“) Küche aus hochwertigen frischen Produkten der Saison, interessanten Gewürzen und unterschiedlichen neuzeitigen Kochtechniken ganz nach den Wünschen der Gäste gezaubert.“

Lage:

Gleich neben dem Hauptfriedhof Am Gottesacker im Hotel „Ambiente“, mit dem PKW schnell über die B 1 (A 40) und gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln (U-Bahn-Haltestelle ist in wenigen Minuten fußläufig entfernt) erreichbar. Hauseigene Parkplätze direkt vor dem Haus.
Das Restaurant selbst ist als Flachbau neben dem Hotel „Ambiente“ angegliedert und verfügt sowohl vor dem Restauranteingang über mittels Sonnenschirm eingerichtete Sitzplätze als auch hinter dem Restaurant einen schönen „Biergarten“.

Ambiente:

Nach Betreten des Restaurants geht man durch einen langen Flur an der Küche vorbei und betritt den eigentlichen Restaurantbereich. Linker Hand führt eine Treppe zum Hotel inkl. Bar, im Restaurantbereich dominieren in den Ecken drei große wuchtige Holzgondeln (ideal für „Verliebte“ oder angehende Pärchen), Ca. 30 Sitzplätze an 2-er und 4-er Tischen sind großzügig im Raum verteilt, so dass keine Enge zwischen den Tischen aufkommt. Modern und kreativ die Einrichtung. Dunkles Stabparkett auf dem Boden.
 
Überwiegend helle Wände, bestückt mit modernen Gemälden, eine hohe luftige Raumdecke, an der sich alufarbene Lüftungsrohre winden, das Ganze wirkt wie ein Loft. Dazwischen jede Menge großformatige helle Lampenschirme, alles von einem Lichtband umrandet, das wechselnde Lichtfarben in den Raum wirft. Golden lackierte Heizkörper und goldene schwere Gardinen an den bodenlangen Fenstern.
 
Unkonventionelle, bequeme und gepolsterte mit Armlehnen versehene Stühle. Alle Zweiertische können variabel zu größeren Tischgruppen zusammengestellt werden. Die Tische mit mittelgrauen Tischdecken, teilweise mit Stoffläufern eingedeckt. Eine Vase mit frischen Blumen (heute Tulpen), einem Windlicht sowie mit Brottellern, weißen Stoffservietten, Besteck und Gläsern eingedeckt.
 
Die Windlichter sind angezündet und verbreiten eine gemütliche Atmosphäre im Restaurantbereich.
Ein offenes Fenster gewährt den Blick in die Restaurantküche. Daneben ein Sideboard für den Service.
 
Der Service:
 
Die Restaurantleiterin/Sommelière Tülay Tsakiridis und ihre beiden Mitarbeiterinnen Kim und Lisa managten den Service in hervorragender Weise: Ohne Hektik, immer ruhig, aufmerksam, konzentriert, kompetent, gepaart mit viel Charme und Höflichkeit, immer auf den Gast eingehend, bei einem Vierertisch grundsätzlich zu Zweit erscheinen, ganz auf das Wohl des Gastes bedacht. Wir fühlten uns rundherum perfekt aufgehoben und bestens versorgt. Das änderte sich auch nicht, als das Restaurant mit den vielen Gästen voll war. Vielen Dank für diese hervorragende Leistung!
 
Dass sich die Restaurantleitung auf der letzten Seite der Speisenkarte ausdrücklich bei den vielen „Helferlein“ von Küche und Service bedankt, finde ich, ist eine sehr gute Geste und nachahmenswert. Denn ohne diese Brigade in Küche und Service kann ein Restaurant nicht so gute Leistungen erbringen, wir wir sie heute wieder erleben durften! Hier arbeiten sie alle Hand-in-Hand!
 
Speisenkarte:
 
Aus der übersichtlichen Speisenkarte wählten wir unser „Menü nach Maß“:
 
Unsere Speisen:
 
Vorab: gab es Apero und Amuse
 
Zunächst wurde in einer viereckigen Holzschachtel dreierlei Brotsorten gereicht, dazu Butter, Olivenöl, Salz (Brot frisch gebacken, würzig und knusprig)
 
Als erstes Amuse in einer Keramikschüssel mit erhöhtem Rand: Ceviche vom Knurrhahn auf fermentiertem Sauerkraut, Saiblingskaviar, Süßkartoffel und rote Zwiebel. Wunderbar anzusehen (ein Augenschmaus) und sehr erfrischend im Gaumen. Ein wunderbarer Auftakt!
 
In einem weiteren viereckigen Holzkästchen auf Sanddornspänen ruhend zwei Kügelchen Pilzkroketten (sehr gaumenschmeichelnd und kräftig nach Pilz schmeckend) obenauf jeweils 1 dehydriertes Blättchen Topinambur sowie ein Keramikbecher, in dem sich fermentierter Waldorfsalat mit einem krönenden  Sellerie-Apfelschaum befand. Auch hier wieder eine Steigerung der Aromen!
 
Der Amusevielfalt  nicht genug: Nun folgte ein weißer Porzellanteller mit sehr breiter Fahne. In diesem Teller befand sich ein grasgrüner Perlgraupenrisotto, gefärbt durch Petersilie und obenauf fein geraspelter Käse der Belper Knolle. Nicht nur die Augen wurden positiv überrascht von der Farbenvielfalt, auch der Gaumen erfreute sich der Aromenvielfalt!
 
Nun ging es an die gewählten Speisen:
 
Chicorée/Salzmandarine/Lamm: In einem dunklen Keramikteller mit hohem Rand seitlich platziert ein Chicoreeblatt, darauf Friseesalat und Blüten, daneben ein Schaum von Lamm, bedeckt mit crunchigem Lammspänen. Dazu wurde dann aus einem Becher der kräftige sämige Saft einer Salzmandarine mittig gegossen. Ich war hin und weg !
 
Steinbutt/Spinat/Haselnuss: Meine Begleitung wählte dieses Gericht als kleineres Zwischengericht, das war ein guter Griff: Schon das Auge war erfreut: Auf einem cremefarbigen Teller erkannte man dehydrierte grüne Blätter von Spinat als Segel platziert, daneben Püree von frischem Spinat und darunter der Steinbutt und feinst gemahlenem Haselnuss: Ganz top gebraten, noch sehr glasig, wie wir es lieben, zerfiel fast von der Berührung der Gabel und ungemein frisch im Geschmacksabgang. So gut kann Steinbutt dem Gast präsentiert werden. Volle Achtung!
 
Rote Bete: Ich wählte diesen Zwischengang. Wer allerdings die üblichen rote Bete erwartet, der wär hier enttäuscht: Seitlich auf dem Keramikteller ein weißer Schaum liegend, darüber drapiert frittierte Scheiben von roter Bete und roter-Bete-Sirup, dazu noch kleine Blätter von roter Bete.
Köstlich und erfrischend.
 
Reh/Morchel/Serviettenknödel: Meine Begleitung wählte dieses Hauptgericht, auch ein Volltreffer!
Auf einem ebenfalls dunklen Keramikteller mittig platziert eine kräftige Scheibe Serviettenknödel, daneben die wundervolle geschmeidige sahnige Morchelrahmsoße und eine kräftige Scheibe Medium rare gebratenes Rehfilet, daneben kräftig große Scheiben von Morcheln und einigen grünen Salatblättern, sehr kräftig rosa und zart beim Anschnitt und im Gaumen.
 
Steinbutt/Spinat/Haselnuss: Ich wählte dieses Gericht als Hauptgang. Beschreibung siehe oben. Solch Fischgenuß liebe ich.
 
Das Dessert:
 
Wie schon meine Mutter zu sagen pflegte: Ein Essen ohne Dessert ist kein Essen. Also hielt ich mich daran und wählte aus der Karte:
 
Zitrone/Petersilie/Joghurt: Die Kritikerin Obacht aus Garmisch wäre verzückt! Auf einem grasgrünen Keramikteller seitlich angeordnet: unten ein Spiegel von Amalfi-Zitronen-Gelee, darüber zwei Nocken von Petersilieneis, große Scheiben von dehydriertem Joghurt und dazu noch drei große Schaumkrönchen von Ginschaum. Himmlischer Genuss und perfekter Abgang des Menüs!
 
Petit four: Der Gaumen wurde nochmals gefordert: Auf einem Glaskristallteller: 3 Schokokügelchen, 2 Schokoladenmuffins (außen kross und innen geschmeidig weich – perfekt !), 2 Marschmellos und 2 Orangengelees. Einfach alles sehr lecker!
 
Unsere gewählten Getränke:
 
Vorab wählten wir einen Aperitif: 1 Glas Cremant d’Alsace AC Grand C rosé 6,90 € und ein alkoholfreies Hugo (ohne Alkohol) Holunderblüte, Zitronengras, Soda, Limette, Minze 6,10 € (empfand ich ausgesprochen erfrischend und wohlschmeckend)
 
0,75 l Selters classic, 5,90 €
0,2 l Apollinaris 2,40 €
Chardonnay Pfaffmann, Pfalz, 0,1 l zu 5,80 €
Pinot Noir Rosè Schneider Saigner, Pfalz, 0,1 l zu 6,90 €
 
Fazit:
 
Ein hervorragender kulinarischer Abend mit ausgezeichneter Serviceleistung. Diese Qualität findet man hier in Dortmund leider nicht so häufig. Hier werde ich zum Wiederholungstäter!
 
Meine Bewertung:
 
5 – unbedingt wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
 
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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