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GastroGuide-User: NoTeaForMe
NoTeaForMe hat Arsién Sushi Art in 23552 Lübeck bewertet.
vor 4 Jahren
"Das "Sushi to go" machte schon einmal Lust auf mehr."

Geschrieben am 12.07.2020 | Aktualisiert am 12.07.2020
Besucht am 12.07.2020 Besuchszeit: Abendessen Rechnungsbetrag: 50 EUR
In den letzten Jahren hat sich vor allem das Sushi-Angebot in der Lübecker Innenstadt nahezu explosionsartig vergrößert. Waren es vor 5 Jahren noch 3 Restaurant, so hat sich die Zahl aktuell auf geschlagene 8 erhöht! Es erstaunt mich dabei immer wieder, dass sich diese allesamt selbst nach der Zwangsschließung zur Hochphase der Corona-Pandemie in Deutschland weiterhin halten.
Eine dieser Sushi-Stationen ist seit August 2017 das nach dem Vornamen des Besitzers benannte "Arsien" in der Mühlenstraße (auf der sich übrigens im Abstand von vielleicht 200m gleich 3 Sushi-Lokale befinden!).
Außenansicht.
In den Räumen einer alten Bar hat man mit dem Erhalt des Klaviers im Eingangsbereich, warmen Wandfarben, Kronleuchtern und 50er-Jahre-Schwarz-Weiß-Bildern, sowie weiteren kleinen Dekoelementen den Charme einer gemütlichen Vintage-Bar weitestgehend erhalten. Dazu trägt auch die entspannende Jazzmusik im Hintergrund bei.
Sushi würde man hier also ohne Vorwissen zunächst gar nicht vermuten, was aber durchaus sehr positiv im Vergleich zu vielen eher sterilen "Running Bars" oder „Sushi-Tempeln“ zu verstehen ist.
Das Klavier im Eingangsbereich.
Innenansicht.
Da sich auf verschiedenen Plattformen überwiegend sehr positiv, vor allem auch im Hinblick auf die Sushi-Qualität berichtet wird, wollte ich mein regelmäßig immer wieder aufkommende Sushi-Lust einmal mit dem Abruf des seit Corona-Beginn eingezogenen "To Go"-Option stillen und mir gleichzeitig selbst ein Bild von der hier gebotenen Qualität machen.
Aus diesem Grund lasse ich eine Bewertung des Service und der Sauberkeit aus, da ich ja nur kurz zum Abholen im Lokal vorbeigeschaut habe.
 
Die Erwartungen an die angebotenen Rollen ist angesichts der im Vergleich zum Durchschnitt doch etwas höheren Preise (9-12€ pro 6-8 Stck.) schon einmal ebenfalls größer. Da muss Frische und Geschmack dahinterstecken, damit man von einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis im Vergleich zu anderen Anbietern sprechen kann.
 
Folgende Rollen konnte ich zu Hause also probieren, wobei ich gleichbedeutend für alle Varianten bereits vorweg die Einschätzung geben kann, dass der Reis eine gute Festigkeit und schönen Biss besaß und die Rollen keineswegs sofort auseinanderfielen. Ein wenig mehr Feuchtigkeit hätte er noch haben können, da vereinzelte Rollen doch ohne Sojasaucen-Tunke etwas trocken waren, aber ein dramatischer Genussverlust war das definitiv nicht.

(Noch eine Anmerkung vorweg: Bitte bei den Bildern auf diese klicken, damit die Rollen auch in der ganzen Pracht zu sehen sind. Ich entschuldige mich abermals für die Formatbedingte Einschränkung der hier eingegliederten Bilder.)
 
Fleischig sollte es mit den „Lucky Duck California", bestehend aus frittierter Ente, Gurke, Rucola und Sesam on Top werden.
„Lucky Duck California", bestehend aus frittierter Ente, Gurke, Rucola und Sesam on Top.
Die Ente war in Tempura-Teig frittiert und bei solch kleinen Stücken kann man natürlich hinsichtlich der Saftigkeit nicht z.B. wie bei einer Peking-Ente bewerten. Natürlich war das Fleisch schon etwas trocken, aber der Entengeschmack kam trotzdem durch.
Die Gurken waren erfreulich knackig und zusammen mit dem ebenso frischen Rucola waren das gute, da nicht übertünchende Begleiter für die Ente.
Hier befanden sich noch zwei Saucen auf den Portionen, wobei geschmacklich nur die dunkle Sojasaucen-Creme hervortat, indem Salzigkeit und leichte Süße in passender Menge hinzufügte.
 
Gespannt war ich auch auf die „Ciao Bella Magic"-Roll, welche Lachs mit Avocado, Lachs-Kaviar, sowie Wakame-Algen und flambierter Cherry Tomate on Top kombinierte.
„Ciao Bella Magic"-Roll: Lachs mit Avocado, Lachs-Kaviar, sowie Wakame-Algen und flambierter Cherry Tomate on Top .
Gleich beim ersten Happen offenbarte sich noch eine weitere Überraschung, welche gar nicht in der Speisekarte genannt wurde. Jeweils eine kleine Zitronenscheibe verbarg sich unter der flambierten Tomate und den Wakame-Algen. Die Säure war dabei sehr fein dosiert und machte die Kombination mit den knackigen Algen und der cremigen Avocado spannend.
Die Tomate konnte sich da natürlich kaum geschmacklich präsentieren, wohingegen die Lachs-Qualität wirklich lobenswert war. Trotz der Vielzahl an Zutaten konnte man seine zarte, fast schon auf der Zunge schmelzende Textur ganz klar wahrnehmen. Das ist definitiv ein bemerkenswerter Unterschied zu den meisten "Standard-Sushi-Läden".
Während die süss-salzige Sojasaucen-Creme den Geschmack sinnvoll ergänzte, machten sich die kleinen Mayonnaise-Tupfer nicht bemerkbar.
 
Bei den "Vegan Friends Tempura" wollte ich mir ein Bild davon machen, wie gut man auch rein pflanzliche Zutaten in Szene setzen kann.
"Vegan Friends Tempura" mit Avocado, Rucola, Gurke, Mango und Tomate.
Die in trotz Transports noch knusprigen Tempura-Teig gehüllte Rolle war dabei mit Avocado, Rucola, Gurke, Mango und Tomate gefüllt. Um den Bogen zur Frage von oben zu spannen: Auch vegetarisches Sushi kann man hier defnitiv!
Gut gewählt war bei dieser Rolle schon einmal der etwas reduzierte Reis-Anteil, der so dem Gemüse mehr geschmacklichen Raum gewährt.
Wie schon zuvor überzeugten die Gurken mit saftiger Knackigkeit, die Mango stimulierte die süßen Geschmacksknospen und die Avocado fügte fettige Cremigkeit als Geschmacksträger hinzu. Der Rucola lieferte weiteren Biss, während die Tomate insofern Sinn machte, dass sie die Rolle zusätzlich saftig machte.
Erneut sorgte die bereits erwähnte Sojasaucen-Creme für zusätzliche Würze.
 
Die Inside-Out-Variante "Sweet and Tuna California" präsentierte Thunfisch in Kombination mit Mango und Sesam on Top.
"Sweet and Tuna California": Thunfisch in Kombination mit Mango und Sesam on Top.
Wie schon beim Lachs konnte man auch bei der Qualität des Thunfischs einfach nur positives erschmecken. Festfleischig und frisch mit einer tiefroten Farbe, die man nur direkt vom Fischmarkt bekommt (wobei hier übrigens Hamburg regelmäßige Anlaufstelle ist). Gut war auch das Verhältnis zur Mango, wodurch sich eine angenehme, aber nicht zu Starke Süße zum Thunfisch gesellte. Etwas Mangosauce auf den Rollen hatte hingegen einen eher säuerlichen Geschmack, der sich der Süße passend entgegenstellte.
Gerade bei diesen Rollen war die Sojasaucen-Creme nicht verwendet wurden, doch eben diese Salzigkeit hätte für mein Empfinden noch gefehlt. Aber zum Glück konnte man ja mit der Sojasauce zum Dippen entgegensteuern.
 
Ein verbreiteter Klassiker „modernen Sushis“ ist mit Sicherheit auch die „Mr. Shrimp Tempura" bei der sowohl die ganze Rolle als auch die Garnele in Tempura-Teig frittierte war und nur von Avocado begleitet wurde.
„Mr. Shrimp Tempura" mit Tempura-Teig frittierter Garnele und Avocado.
Auch bei dieser letzten, von mir ausprobierten Variante, stimmte das Gesamtbild. Die Garnele war erstaunlicherweise noch leicht saftig. Die, wie übrigens bei allen Sushis perfekt gereifte Avocado fügte zusätzliche Cremigkeit bei, welcher der krosse Mantel einen perfekten Gegenpart gegenüberstellte. Noch einmal tat die Sojasaucen-Creme ihr würzendes Übriges in passender Dosierung.
 
Mein rein kulinarisches Fazit zum für mich ersten Sushi aus dem „Arsien“ lautet also: Wer dazu bereit ist, für eine Sushi-Qualität oberhalb des breiten Standards etwas mehr Geld auszugeben, der wird im "Arsien" definitiv nicht enttäuscht. Mich konnten die Rollen schon überzeugen, obwohl ich sie nur "To Go" und damit eine lange Zeit nach der frischen Zubereitung verköstigen konnte. Dann kann die Qualität vor Ort wahrlich nicht schlechter sein.
Es war zwar nicht jede Variante perfekt, doch trotzdem möchte ich das in der Gesamtheit nur im Preis-Leistungs-Verhältnis mit einem minimalen "Punktabzug" einfließen lassen. Eine für mich lohnende Investition war das Sushi trotzdem allemal.
Ein Besuch vor Ort mit einem weiteren Eindruck zum Service und Ambiente sollte also hinsichtlich des Essens schon einmal definitiv kein Flopp werden.
DETAILBEWERTUNG
Service
keine Wertung
Sauberkeit
keine Wertung
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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