Basil
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Dragonerstraße 30, 30163 Hannover
Restaurant Partyservice Eventlocation
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GastroGuide-User: hbeermann
hbeermann hat Basil in 30163 Hannover bewertet.
vor 8 Jahren
"Nach 1,5 Jahren Pause wieder einmal eine ausgesprochen schöne Erfahrung"
Verifiziert

Geschrieben am 06.08.2016 | Aktualisiert am 07.08.2016
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Besucht am 05.08.2016 Besuchszeit: Abendessen 4 Personen Rechnungsbetrag: 358 EUR
Den Eingang des Restaurants muss man ein wenig erahnen. Eine deutliche Kennzeichnung gibt es nicht an der Glastür. Etwas  verwinkelt gelangt man ebenerdig zum Gastraum mit dem Reservierungsstehpult gleich vorn rechts. Dann eröffnen sich dem Blick die tollen Kreuzgewölbe, die so prachtvoll den Schall nach oben ableiten. Die immense Höhe trägt natürlich auch zu einer guten Luftqualität bei.

Wir hatte uns um 19:30 Uhr mit Wirtschaftswunder und seiner Frau (bei RK Princess of Bavaria) im Basil verabredet und waren sehr pünktlich da. Die beiden kauten aber bereits, als wir zum Tisch gebracht wurden. Das hausgebackene Brot, Pizzabrötchen und eine leichte Creme standen bereits auf dem Tisch, der ausgezeichnet eingedeckt war mit der basiltypischen 45-Grad-Schräglage der Besteckteile. Frische Blumen, Kerze und hochwertige dreieckig gefaltete Servietten rundeten das Bild ab. Vom Tisch blickt man durch riesige Fensterflächen auf die Baldachine und Sitzgruppen im Hof für die Tabakkonsumenten.

Unser Tisch
Eine heraus ragende Besonderheit des Basil sind die extrem moderaten Getränkepreise. Nach den Sylt-Erfahrungen vor ein paar Wochen reibt man sich fast ungläubig die Augen. Wir kamen somit überein, mit einer Flasche Bollinger zu beginnen. Es gibt Unmengen verschiedener Champagnersorten, von denen viele billiger sind als der Bollinger (65.-). Die Flasche San Pellegrino wird auch nur mit 5,50 berechnet. Vier davon tranken wir an diesem Abend aus. Beim Champagner baten wir, ihn bis zum Dessert im Eiseimer zu belassen, damit wir dann den Rest vertilgen könnten.
Die hochwertigen Karten wurden uns aufgeschlagen einzeln überreicht von unserer Hauptservicekraft, die uns auch empfangen hatte. Insgesamt locker, mitteilsam und hinreichend aufmerksam. Fachlich wirkte sie fit. Es war nur wenig Sommelierunterstützung nötig. Dieser machte seinen Job aber wirklich hervorragend.

Ein Amuse gueule kam auf den Tisch. Es war eine Blumenkohl-Rahmsuppe in einer Tasse. Die leicht grüne Farbe rührte wohl von ein paar Broccoliröschen her. Mir schmeckte das Süppchen ausgezeichnet, und ich hatte zwei davon (meine Frau verschmähte es). Zusammen mit dem ausgezeichneten Brot eine harmonische Eröffnung.
AMUSE GUEULE

Drei von uns hatten ein Menü mit leichten Änderungen (problemloses Hin- und Herschieben aus den anderen Menüs) gewählt, meine Frau wollte nur drei Gänge, was zwischen Vorspeise und Hauptgericht zu einer Stunde Wartezeit für sie führte - ziemlich blöd.

Wenn wir uns mit den beiden treffen, vergeht die Zeit immer sehr schnell. Nur die Uhr erinnert uns daran, dass zu Hause zwei Katzen in die dunkle Freiheit hinaus wollen. So waren die 3 1/4 Stunden für uns etwas schwer erträglich, zumal die eigentlich gut gepolsterten Stühle für größere Menschen ausgelegt sind. Ich hatte beim Aufstehen Knochenschmerzen, meine Frau dicke Füße. Zur Entschuldigung sei gesagt, dass es rappelvoll war.
Ich eröffnete mit gebeiztem Thunfisch, der sehr schön angerichtet war (siehe Bild) und ausgezeichnet schmeckte. Zur Vorspeise hatten wir einen Ortswein von Wittmann, den Westhofener Riesling 2014 zu 34,50, ein sehr schöner Riesling mit leicht stählernen Anklängen. Der erste hatte laut Sommelier Kork. Deshalb wurde in Windeseile ein zweiter herunter gekühlt.
gebeizter Thunfisch

Mein Zwischengericht bestand aus zwei Jakobsmuscheln (wohl eher Tiefsee-Scallops) mit einem frittierten bissfesten Gemüseheu und Stachelbeer-Kartoffelstampf als Unterlage. Das war keine gute Idee. Stachelbeersäure harmoniert gar nicht mit den Muscheln, und die recht dicken Kartoffelstücke in der Unterlage schmeckten recht minderwertig. Zumindest eine Linda hätte der Koch nehmen sollen. Bei diesem Gericht kommen natürlich wieder Sylterinnerungen hoch. Der Jakobsteller bei Gosch kostet 16 Euro, hat nur Baguette und Salat als Beilage, aber neun(!) ausgewachsene Jakobsmuscheln, ebenso perfekt gebraten.
Jakobsmuschel auf Stachelbeer-Kartoffeln

Als Hauptgericht hatte wir alle Rinderfilet mit einem Gemüse-Süßkartoffelbratling on Top, einem Kaffeeschaum, einer dunklen Soßenreduktion und eine Rahmsoße um die Pfifferlinge herum. Die Pilze waren hinreichend entsandet und harmonierten perfekt mit ihrer Soße. Meine Frau hatte kandierte Schalotten und Bratkartoffeln als Beilage und war sehr beglückt über diese geniale Wahl. Die Gargrade (einmal medium, dreimal medium rare) waren perfekt getroffen.
Zum Hauptgericht hatten wir einen Rheingauer Pinot noir, Chat sauvage, eine ausgezeiuchnete Wahl für 37,50. Inssgesamt hatte wir somit für 158 Euro Flüssiges durch die Kehlen laufen lassen.

Rinderfilet mit Pfifferlingen
Brot wurde zwischendurch neu gebracht, ebenso die Creme. Die Amuse-Gueule-Teller verbleiben bis zum Schluss auf dem Tisch.

Als Dessert hatte ich partiell flüssigen Schoko-Brownie mit Früchten (Erdbeeren, Johannisbeeren und Blaubeeren) und etwas Fruchtmark.  Es war süß und wohlschmeckend
Brownie mit Früchetn

Der Bezahlvorgang war problemos über die Maestrocard von Wirtschaftswunder möglich. Wir machen es meist so, dass einer bezahlt und der andere dann überweist.
Wein und Dessert-Champagner mussten wir je einmal selbst einschenken, Wasser öfter.
Unsere Hauptservicemitarbeiterin bestellt uns ein Taxi und verabschiedete sich mit Handschlag von uns. Sehr gut, sehr nett.
 Nach Küchenreise die 5 = unbedingt wieder
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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