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GastroGuide-User: Erika11
Erika11 hat Gräfrather Klosterbräu in 42653 Solingen bewertet.
vor 9 Jahren
"Große Pleite"
Verifiziert

Geschrieben am 01.10.2015 | Aktualisiert am 01.10.2015
Besucht am 30.09.2015
Gestern traf ich mich mit einem ehemaligen Mitschüler nach 40 Jahren wieder. Nachdem wir schon einige Jahre per Internet Kontakt hatten, war es an der Zeit, sich nach all den Jahren persönlich neu kennen zu lernen. Mein Mitschüler von einst schlug als Treffpunkt den Klosterbräu in SG- Gräfrath vor. Nach einer Pleite vor einigen Jahren mit dem Lokal war ich sehr skeptisch. Aber ich gebe gerne Lokalen eine zweite Chance. Leider ging das voll daneben.

Die Einrichtung karg und kühl, wenn auch sauber. Die Stühle und Bänke ungepolstert, was sich bei der Auffrischung unserer Schulzeit nicht so gut auf den Achtersteven auswirkte. Klar, die Stühle in der Schule waren damals auch hart, aber wir sind keine 17 Jahre mehr sondern doch was reifer. Kein noch so kleiner Schmuck oder sonstiges fürs Auge angenehme im Gastraum. Die Fenster nackt und ohne Gardinen oder Schmuck.Bestecke in einem Bierkrug mit Servietten und daneben grauer Staub, auch Pfeffer genannt und Salz im Streuer. Die Tische sehr eng gestellt und als eine Herrengruppe eintraf, stieg der Lärmpegel, sodass wir uns nur schwer verständigen konnten. Fürs Ambiente gebe ich nur 1 Stern, denn das sah mir schwer nach Massenabfertigung aus.

Die Bedienung freundlich, aber da fehlte noch Übung. Kaum hatten wir Platz genommen und uns nach all den Jahren in Augen schein genommen, war die weibliche Bedienung zwecks Getränken und Essen zur Stelle. Wir baten nach den Getränken um ein wenig Zeit fürs Essen und wurden dann alle 2 Minuten gefragt. Danach gar nicht mehr. Ich hielt dann die junge Dame an, damit wir unsere Essenbestellung aufgeben konnten. Obwohl das Lokal nicht sehr voll war, saßen wir lange nach dem Essen vor den Tellern. Die wurden nicht abgeräumt. Auch mussten wir die Bedienung rufen, als wir neue Getränke bestellen wollten. Geht so eigentlich gar nicht.

Der Gesamteindruck recht kühl und nüchtern. Mit viel gutem Willen gebe ich 2 Sterne . Sauberkeit, da gab es nicht zu meckern und auch die Toiletten 1 A sauber. Volle Sternzahl von 5 Stück.

Aber nun zum Essen. Vorab der Gruß aus der Küche. Frisches Körnerbrot mit extrem harter und dicker  Kruste. Leider nicht mein Fall. Das im Töpfchen gereichte Schmalz schmeckte leicht angeranzt und war nicht gewürzt.

Wir bestellten beide das Bergische Schnitzel mit Spiegelei , geschmorten Zwiebeln , Spiegelei und Pommes. Mein Begleiter mit Salzkartoffeln. Bratkartoffeln, wie auf der Speisekarte angekündigt, gab es aus Gründen auch immer nicht. Dazu ein Beilagensalat.Kostete Euro 11,90

Das Schnitzel machte auf mich den Eindruck, als hätte es die Pfanne schon vor längerer  Zeit gesehen und wurde dann noch schnell in der Mikrowelle erwärmt. Das es nicht besonders heiß war, untermauert meine Ansicht. Größe war nicht gerade üppig und geschmacklich recht fade. Man forme aus Daumen und Zeigefinger beider Hände einen Kreis, dann dürfte das die Größe sein. Um es in mundgerechte Stücke zu zerteilen, reichten die vorhandenen Messer nicht aus. Es wäre besser gewesen, wir hätten uns entsprechende Scheidwaren aus dem benachbarten Klingenmuseum besorgt.

Darauf dann in wenig geschmorte Zwiebeln und darauf dann ein Spiegelei oder was man dazu sagen sollte. Eigentlich wollte ich diese Zumutung zurück gehen lassen, aber wollte vor meinem Begleiter nicht zu sehr aus dem Rahmen fallen.  Aus diesem Grund verzichtete ich auch auf Fotos. Das Ei war so gut wie ungenießbar. Eiweiß zu einer harten, braunen Angelegenheit gebraten  und von weiß kaum eine Spur. Das Eigelb bei mir ausgelaufen und hart gebraten. Es war von dem Ei das einzige, was ich essen konnte.

Die Pommes zwar goldgelb, aber knochenhart und nicht gewürzt. Da ich leider nicht mehr alle eigenen Beißerchen im Mund habe, hatte ich Sorge um den Ersatz und aß nur wenig davon. Da keine Sauce dabei war, alles eine recht dröge Angelegenheit. Mein Begleiter hatte das Problem mit den Kartoffeln.

Der Salat eine bunte Mischung aus riesigen Stücken Salat, Gurke, Tomate und Paprika. Auch hier hatte man von der Erfindung des Messers in der Küche noch nichts gehört. Besonders die Paprikas durften einer Nachbesserung, ehe man sie verzehrte. Das alles ertrank in einem nach Fertigprodukt schmeckenden Dressing. Da war so ein eigenartig säuerlicher Nachgeschmack dran, der es als nicht selbst gemacht auswies. Leider nur 1/2 Stern und auch 1 /2 Stern für Preisleistung.

Als Getränke dazu Wasser und alk. freies Bier. Aber damit konnte man nichts falsch machen.Auch wenn die Rechnung nach diesem Abend in die Jugend nicht so hoch ausfiel, werde ich den Klosterbräu nicht noch einmal besuchen. Da gibt es in der Nachbarschaft bessere Alternativen.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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Huck und 8 andere finden diese Bewertung gut geschrieben.