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GastroGuide-User: Shaneymac
Shaneymac hat Pizzeria Bellanova in 42653 Solingen bewertet.
vor 3 Jahren
"Se bastasse una bella „calzone“ – zu Gast in einer meiner kulinarischen Kinderstuben…."
Verifiziert

Geschrieben am 04.07.2021 | Aktualisiert am 05.07.2021
Besucht am 20.06.2021 Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 30 EUR
Zunächst einmal möchte ich mich bei allen Eros Ramazzotti Fans für die blasphemische Überschrift entschuldigen. :-)

Während des Lockdowns gab es das ein oder andere Solinger Restaurant, das ich nur zu gerne mit regelmäßigen Lieferdienst-Bestellungen unterstützt hätte, einen solchen jedoch nie im Angebot hatte und ich somit im Einzelfall regelrecht sehnsüchtig das Ende der dunklen Zeit herbeiwünschte.
 
Das Ristorante Pizzeria Bellanova ist eines dieser Lokale, seit nunmehr 35 Jahren hocke ich mindestens drei bis vier Mal pro Jahr in diesen vertrauten Räumen an der Kleine Straße 1 und werde dabei immer leicht nostalgisch, viele Erinnerungen werden hier immer verlässlich wach und diese sind stets positiv.
 
Heute kann man mit Fug und Recht behaupten, dass es zu den beliebtesten Solinger Restaurants zählt, hier habe ich als schon immer kulinarisch interessierter Zeitgenosse im zarten Alter von 11 oder 12 Jahren mein erstes Risotto verspeist und wunderte mich bereits damals, warum die halbe Welt dieses Gericht als die ultimative italienische Gaumenfreude handelte.
 
In diesen Kindertagen, wenn es mit meinen Eltern regelmäßig hier hin ging,  war ich stets glücklich mit meiner so geliebten Calzone oder einer Pizza Pirata (beide mit Bolognese-Soße), die ich stets mit gekochtem Schinken bestellte, vorher immer ein paar frische Pizzabrötchen mit Kräuterbutter, denn die köstlichen kleinen Bruschette, die es schon damals immer vom Haus vorab gab, mochte der kleine Shaneymac-Pimpf weiland gar nicht.
 
Ich würde das nur allzu gerne so verkaufen, dass ich schon damals als ein extrem frühreifer, kulinarisch-sensibler Vertreter der „Tomaten nur in der Saison!!!“-Hardcore-Fraktion angehörte, die Wahrheit war allerdings so traurig, wie bei vielen „Blagen“: Ich mochte u.a. schlicht keine frischen rohen Tomaten.
 
Das sollte sich aber sehr schnell ändern, in den Jahren der Pubertät und der Zeit auf dem Gymnasium kam ich auch kulinarisch immer weiter herum und schon bald war ein sonntägliches Mittagessen bei Bellanova gerne mal bestimmt von einer kleinen Primo Piatto Portion Spaghetti AOP, gefolgt von Lachsfilet al pepe verde mit Blattspinat und Kartoffeln aus dem Ofen und der Tag war mein Freund.
 
Und so war es auch das Ristorante Pizzeria Bellanova, das Gegenstand meiner allerersten „Kritik“ auf restaurant-kritik.de war, in verlässlich schwülstigem Pathos schwärmte ich im Frühsommer 2007 in wenigen Zeilen unter anderem über meine bis heute heiß geliebte Pizza Scampi, Fotos hochzuladen war damals fast noch Science Fiction, die große Zeit der Handykameras sollte noch etwas auf sich warten lassen.
 
Die jahrzehntelange Beliebtheit des Lokals erklärt sich sicher auch durch die in den Jahren stets mehr als fair gebliebenen Preise, in der Zeit von Kommunion und Konfirmation kann man immer davon ausgehen, dass an einem Sonntagmittag hier ein entsprechendes großes Familienessen stattfindet, die Küche ist bodenständig-solide, das Preis-Leistungsverhältnis mehr als überzeugend, der Service liebenswürdig und die Atmosphäre gepflegt ungezwungen.
 
Bis heute, wenn der Jahresurlaub ansteht oder ich an einem normalen Sonntagmittag in Stimmung bin, ist es für mich nach wie vor eine, mich an diverse schöne Zeiten erinnernde, gelegentliche Freude, hier spontan einzukehren, die vertrauen Gesichter von Giuseppe Bellanova und seiner charmanten Frau zu erblicken und eine unbeschwerte Stunde oder zwei zu verleben.
 
Auch wenn mein Jahresurlaub noch ein paar Wochen auf sich warten lässt, vor zwei Wochen sollte ich am Sonntag in maximaler Bellanova Stimmung sein, schon am Morgen verkündete ich vorfreudig von meinen spontanen Gelüsten und auch Madame war nicht abgeneigt, das Wetter war prächtig und somit stand der Tag schon da unter einem guten Stern.
 
Wir waren mit kurz vor 14 Uhr relativ spät vor Ort, ich fand somit einen Parkplatz direkt vor dem Lokal, durch die große Supermarkt-Parkfläche gegenüber ist das Thema „Auto unterbringen“ hier jedoch grundsätzlich ein sehr entspanntes, zumindest am Sonntag.

Außenansicht
 
Ich schaute kurz rein und wurde sofort aufs Herzlichste von Angela, der Dame des Hauses begrüßt und ich fragte, da man nur bis 15 Uhr geöffnet hat, ob wir noch etwas essen könnten, zumal nur noch drei Tische besetzt waren.
 
„Aber natürlich, gerne, wird sind ohnehin hier, kein Problem, darf auch gerne länger dauern, lasst euch Zeit bitte.“ hörte ich wie aus der Pistole geschossen, das kam von Herzen, die resolute Dame ist nicht auf den Mund gefallen und trägt ihr Herz sympathischer Weise gerne mal auf der Zunge.
 
Ich versprach dennoch, dass wir uns beeilen würden und wir fanden ein nettes Plätzchen am Fenster, die mindestens 15 Jahre überfällige Renovierung vor einiger Zeit hat dem Gastraum mehr als gut getan.

Vorderer Gastraum
 
Die mintgrüne 80er Jahre Höhle ist passé, wobei auch diese stets teilweise skurrile Erinnerungen weckte an die frühen Jahre im Bellanova, in der jahrelang – kein Witz – in der Stereoanlage (ja die guten alten zeitgenössischen Stereotürme mit dem Plattenspieler in der obersten Etage…) auf dem Regal, auf dem heute ein Fernseher thront, IMMER die gleiche Mix-CD mit Eros Ramazotti Tophits und Co. lief: Se bastasse una bella „calzone“, der Bellanova Soundtrack für die Ewigkeit.
 
Heute sind die Farben im Gastraum zeitloser und erinnern nicht mehr frappierend an LP-Cover von Rondò Veneziano, an den Wänden stellt eine lokale Künstlerin ihre hier erwerbbaren Werke aus, die dezente Musik ist zeitgenössisch italienisch und abwechslungsreich, die Räume sind klimatisiert; hier kann man es auf dem bequemen Gestühl durchaus länger aushalten.
 
Da wir eigentlich schon vorher wussten, was wir bestellen würden, ging die Auswahl recht schnell vonstatten, die Karte bietet eine große Bandbreite in den naheliegenden italienischen Disziplinen, wer hier nicht bei Pizza, Pasta, Fisch und Fleisch fündig wird hat wohl so ziemlich in jedem Lokal ein Problem, auch ein Grund für die Beliebtheit des Bellanova für Feste und Gesellschaften: hier wird einfach jeder etwas finden.
 
Zunächst fanden jedoch eine Flasche San Pellegrino zu moderaten 5 Euro, sowie die obligatorische Rhabarberschorle (4,00€) meiner Begleitung auf den Tisch, beides gut gekühlt wie immer.
 
Nur wenige Momente später dann der so lange vermisste kleine „Gruß aus der Küche“, dessen Geschmack sich seit über 30 Jahre nicht geändert hat, ein kleiner Teller für zwei mit ofenfrischem, belegtem Pizzabrot, klassische Bruschetta im Miniformat mit aromatischen Tomaten, etwas Rucola und einem selbst für mich hinreichenden „Aglio-Pegel“.

der kleine „Gruß aus der Küche“
 
Ich muss immer aufpassen bei den Dingern, ich hätte keine Probleme zwei dieser Teller alleine zu verschlingen, hätte dann aber kaum noch Platz für andere schöne Dinge, und die sollten auch heute noch folgen.
 
Die perfekte Bruschetta ist das für mich nicht, dazu hatte ich schon zu viele gesteigert köstliche Varianten, gerade auch mit schön angegrilltem Sauerteigbrot und noch etwas mehr Knoblauch und ein feineres Öl.
 
Aber erstens ist das hier kein Gourmet-Tempel, zweitens ist dies ein kostenloser Appetitmacher vom Haus, und drittens muss sich das kleine Bellanova Amuse in Zeiten, in denen selbst die belanglosestem Bruschette in der hiesigen Gastronomie mit 5 bis 7 Euro angeboten werden, vor den meisten von diesen in Sachen Genuss nicht verstecken, ganz im Gegenteil sogar.
 
Dann sollte die meiner Meinung nach verblüffendste Vorspeisenkombination folgen, die man auf grün-weiß-roten Solinger Speisekarten findet….
 
| Vorspeisen |
 
Gemischte Vorspeisen für eine (!) Person – 11,00€
 
Nein die 11 Euro sind kein Tippfehler, all das, was auf diesem Foto zu sehen ist, erhält man zu diesem angesichts des servierten geradezu lächerlichen Betrag:

Gemischte Vorspeisen für eine (!) Person
 
Unten links im Uhrzeigersinn beginnend sieht man Frutti di mare, Parmaschinken und Caprese, frisch gebratene Champignons, Melanzane al forno, ofenfrisches Pizzabrot und einen kleinen Teller Carpaccio.
 
Der Preis hat sich in den Jahren kaum verändert, es ist mir völlig unverständlich, angesichts dessen, dass es sich auch mitnichten um Ramschware handelt, wie man das kalkulatorisch darstellen kann.
 
Wenn man sich alleine die Marmorierung des Schinkens anschaut, wird man wohl beipflichten, dass es sich hier kaum um Billigware handelt, was der Geschmack auch bestätigt und das Foto täuscht, das war fast eine ganze Lage hauchdünn aufgeschnittener Prosciutto.

Parmaschinken | Caprese
 
Wenn man bedenkt, was hier alles auf dem Tisch kommt, ist der einzige Wermutstropfen, nämlich dass bei der Caprese ein milder Schnittmozzarella verwendet wird statt frischem vom Büffel, sicher sehr leicht zu verschmerzen, zumal es geschmacklich gut gefiel.
 
Die bei größter Hitze sautierten Pilze mit frischer Petersilie und einer gehörigen Portion Knoblauch sind so wie serviert perfekt, da vermisst man keinen Dip oder Beiwerk, ich vielleicht ein passendes Glas Wein, aber das ich mittags fast nie Alkohol trinke, dürfte ja mittlerweile bekannt sein.

sautierte Pilze frisch aus der Pfanne
 
Mit nicht minder gelungener italienischer Hausmannskost geht es weiter, die Melanzane al forno werden à la minute in den Ofen geschoben, geizen weder mit Käse noch mit aromatischem Sugo, alleine dies eine Portion zum Sattwerden.


Melanzane al forno

Die zugegeben gut getarnte Portion Carpaccio war einst sogar noch etwas größer, aber nochmals: dies hier ist eine Vorspeisenkombination für EINE Person und somit auch diese Menge mehr als ausreichend, das Fleisch zart und makellos, ein paar Fäden von Olivenöl darauf, passend mit Salz und Pfeffer gewürzt und bei weitem nicht so fade, wie oft erlebt.

Carpaccio
 
Heute in eher rustikaler optischer Tagesform dann die Frutti di Mare, der tadellos weich gegarte Pulpo und auch das Gemüse sind ansonsten etwas feiner gearbeitet, aber der Geschmack und die Vielfalt – ich liebe es wenn darin mit viel Muscheln gearbeitet wird – konnten auch hier wieder überzeugen, hier war mehr zu schmecken als die oft triste Kombination aus Staudensellerie, diffuser Zwiebel und neutralem Gummi-Pulpo, das misslungene Versionen dieses Gerichtes leider oft ausmacht.

Frutti di mare


 
Dazu schmeckte das erwähnte, beim Servieren noch glühend heiße Pizzabrot, ich richtete mir einen kleinen Teller her und freute mich nach Kräften über den so lange herbeigesehnten ersten „Post-Lockdown“ Besuch in einer meiner kulinarischen Kinderstuben:

Let the good times roll...
 
Es blieben noch diverse Reste übrig, die das Abendessen bereichern sollten, und trotzdem schafften wir die folgenden Pizzen nicht, auch wenn ich mich wiederhole ist es mir ein Rätsel, wie man Speisen in dieser überzeugenden Güte zu diesem Preis in dieser Menge auf den Tisch bringen kann.
 
Wer hier isst, sollte sich das nicht entgehen lassen und wenn immer ich hier Leute hin empfohlen habe, kam ungläubiges Feedback zurück ob dieser Vorspeisenkombination, davon kündet übrigens auch die Vorkritik aus dem Januar 2015 eines hier vermissten ehemaligen Users, kleiner Lesetipp in dieser Sache.
 
Aber auch in 2021 hält das Staunen, an. Als ich das Foto der Vorspeisen-Totale in unserer GastroGuide WhatsApp Gruppe teilte und fragte, was man glaube, was dieses kleine Teller-Ensemble denn kosten würde, kamen erwartbare Antworten jenseits der 25 Euro, Bad Herrenalb tippte auf 30 und als ich den Preis verriet, folgte aus Bremen ein ungläubiges „Nein!!“ – wer könnte es den lieben Mitstreitern verdenken.
 
 
 
| Hauptspeisen |
 
Pizza Scampi klein – 7,00€
Pizza klein, nur mit der Sauce der Scampi Variante – 3,50€
 
Was in der Kindheit hier meine geliebte Calzone und Pizza Pirata war, wurde in den folgenden Jahren sehr schnell die Pizza Scampi.

Pizza Scampi - klein
 
Zum Thema „Scampi“ in der Deklaration ist hier glaube ich schon alles gesagt worden und die einst aufgeregte Diskussion kürzlich in Kommentaren auch erfrischend unemotional und harmonisch begraben worden, was den Sprachgebrauch abseits der gehobenen Gastronomie angeht, wo die Preise echte Scampi erwarten lassen.
 
Der Teigfladen-Aficionado könnte optisch bemängeln, dass die Pizza in einer Form gebacken wird und der Rand daher nicht das leicht archaische besitzt, was die im Steinofen direkt auf Schamott gebackene hat.
 
Auch ist mir der Teig vielleicht einen Hauch zu dick, aber das sind Nuancen, der Teig hatte Ruhe zum Gehen, hat Charakter, genügend Salz (für mich mit das Wichtigste neben Konsistenz) und ist nicht unangenehm sättigend sondern eher luftig.
 
Dass die Pizzaiola gut schmeckte, der cremige Käse ebenfalls und zudem in idealer Dosierung auf den verehrten Teigfladen kam ist das eine, was diese Pizza aber so besonders und bei den Gästen derart beliebt macht, dass gleich mehrere Solinger Betriebe wie bspw. das Mille Gusti oder Bei Pina diese mit eigenen Versionen mit der Zeit auch in ihre Karten aufnahmen, ist die Sauce.
 
Die Garnelen werden separat gebraten und erst nach dem Backen zusammen mit einer hocharomatischen Tomaten-Sahne-Knoblauch-Sauce übergossen, bevor diese köstlich duftende Herrlichkeit vor den hungrigen Gast kommt.
 
Diese Sauce hat aber erfreulich mehr Tiefe, als man es ihr auf den ersten Blick ansieht bzw. was ihre namentliche Beschreibung vermuten lässt. Thymian, Lorbeer, ein Hauch von Krustentierfond und Provence vielleicht, ich habe es nie komplett dechiffriert bekommen, aber so what, das Ergebnis zählt und das hat zu Recht sehr viele Freunde in Solig.
 
Auch meine Madame liebt die Sauce sehr und hat diese Pizza in der Vergangenheit hauptsächlich wegen dieser bestellt, wobei ich dann immer den Großteil der Gambas abgestaubt habe, weil sie die eigentlich gar nicht gerne mag, die Textur ist dabei ihr Problem.
 
Diesmal fragte sie erstmalig, ob sie ihre Pizza auch ohne die Garnelen bekommen könnte, was Signora Bellanova natürlich gerne möglich machte. Das Ablichten dieser Version habe ich mir gespart, was ich allerdings bemerkenswert fand, war auch hier wieder der Preis, den ich erst heute auf dem Bon wahrgenommen habe.
 
„Dreifuffzig“ für eine gut belegte Pizza, dazu eine ordentliche Ladung dieser anständigen, frisch gekochten Sauce??? Das kosten woanders beinahe schon die Pizzabrötchen, einfach unglaublich das PLV.
 
Wir schafften auch hier nur jeder die Hälfte, nahmen den Rest mit und warfen kurzerhand die Pläne für das Abendessen über den Haufen, hatten die Reste vom Mittag, dazu noch einen frischen Salat und einen guten Wein, herrlich, zumal die Pizza das Aufwärmen fast klaglos überstehen sollte.
 
An ein Dessert war nicht zu denken, zum Abschied konnten wir auch endlich Giuseppe Bellanova „Hallo sagen“, der hatte vorher in der Küche gewerkelt - er ist nicht der Koch! - und freute sich sichtlich uns zu sehen, die Freude war jedoch auch ganz unsererseits.
 
Wann immer ich das Bellanova an einem sonnigen Sonntagmittag wie heute, nach einer wie immer herzlichen Verabschiedung verlasse, schwebe ich auf einer „Ommmhh“-Wolke der Zufriedenheit mit dem Moment.
 
Der verwöhnte Gourmet-Shaney hat dann Pause, obwohl er weiß, daß man für weitaus mehr Geld besser italienisch essen kann, der Peter Pan Shaney freut sich über die schönen Erinnerungen an diesen Ort und der pragmatische Vernunfts-Shaney weiß, dass es zu diesem Geld nicht nur in der Klingenstadt SEHR einfach ist, unendlich viel weniger zu erhalten, sei es geschmacklich, und nicht zuletzt quali- wie quantitativ.
 
Daher nun der Versuch eines subjektiven Fazits, abseits aller Nostalgie und Sympathie….
 
 
 
Fazit
 
Das Bellanova ist weit mehr als rührselige Kindheitserinnerungen, auch wenn man hier keine gehobene Küche erwarten kann, was zu diesen Preisen auch nur leicht umnachtete Gäste tun dürften.
 
Ich möchte angesichts der zahlreichen neuen Solinger Leser nochmal erklären, wie ich bewerte: nämlich immer in Relation zum Gastro-Genre, dem Anspruch des Restaurants und der gelieferten Leistung.
 
D.h. fünf Sterne für das Bellanova bedeuten nicht, dass die Küche absolut betrachtet besser ist, als die eines Michelin-besternten Edel-Italieners, der für sein 200 Euro Essen nur vier Sterne erhalten hat, sondern dass hier die Gesamtleistung in Relation zu den im letzten Absatz angesprochenen Aspekten perfekt gepasst hat.
 
Hätte ich hier 60 Euro für das Essen bezahlt, wüsste ich, was ich ansprechen müsste und könnte, angesichts eines Rechnungsbetrages von 30 Euro verbietet sich mir aber jede Haarspalterei, wer so etwas zu diesem Preis liefert, hat somit fünf Sterne für die Küche redlich verdient und wer mir trotz allem dabei einen halben Sympathiepunkt unterstellen möchte, kann dies gerne tun und mich dabei verständnisvoll aber maximal unberührt Lächeln sehen.
 
Der Service den ich in den Jahren erleben durfte, steht dem in Nichts nach, immer präsent, höflich, gut aufgelegt und den Gästen wird so ziemlich jeder Wunsch erfüllt, auch hier fünf Sterne.
 
Das Ambiente hat sich gemacht nach der Renovierung, früher war ich hier bei sehr wohlwollenden drei Sternen, heute bei überzeugten vier Sternen.
 
Die Sauberkeit, egal ob im Gastraum oder auf den Toiletten, stets makellos, wie immer fünf Sterne wenn ich keinen noch so kleinen Grund zur Beanstandung habe.
 
Bei Thema Preis-Leistung reichen fünf Sterne eigentlich kaum für das Erlebte, man denke sich gerne noch zwei hinzu.
 
Und so komme ich auch in der Gesamtwertung auf knappe fünf Sterne und hoffe, hier noch viele Jahre die Familie Bellanova erleben zu dürfen, mir würde auf so mancher Ebene viel fehlen, sollten sich hier einmal die Türen schließen.
 
È stato bello come sempre, torneremo presto! 
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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