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GastroGuide-User: Shaneymac
Shaneymac hat Pizzeria Colosseo in 82467 Garmisch-Partenkirchen bewertet.
vor 3 Jahren
"Yin und Yang – zwei Abende, zwei Erleben: und erstmalig eine Enttäuschung in diesem Lokal."
Verifiziert

Geschrieben am 25.10.2020 | Aktualisiert am 26.10.2020
Besucht am 08.09.2020 Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Urlaubsnotizen vorab…
 
…gibt es heute so gut wie keine, weil dies der Abend des „Windbeutel-Tages“ war, dessen todesmutige, hochalpine Grenzerfahrungen ich ja bereits in der dazugehörigen Bewertung geschildert und bebildert habe.
 
Diesen Tag und jenen, an dem der Besuch im Steakhaus Waffenschmiede stattfand, eint, dass ich trotz körperlicher Ertüchtigung mittags nur eine späte süße Leckerei zu mir nahm, anstatt eines ausgewachsenen Mittagessens; mit entsprechend gutem Appetit war ich abends bei der Sache.
 
Ein oder zwei Besuche im Colosseo gab es in den letzten Jahren eigentlich immer und ich kann mir eigentlich nicht erklären, warum das Ristorante immer wieder durch mein Kritikraster gefallen ist.
 
Es war und ist nach der ersten Befriedigung akuter Haxen-Pfannkuchensuppen-Etc.-Gelüste am ersten Abend gerne der erste Anlaufpunkt gewesen, wenn sich wieder Lust auf mediterrane Aromen meldete, so auch in diesem Jahr.
 
Ich hatte am Vormittag vor Ort einen Tisch reserviert und noch ganz verzückt von den sonnendurchfluteten, kontemplativen Eindrücken auf dem Kramer Plateau Weg ging es gegen 19:30h frisch geduscht in tiefenentspannter Manier zur nahgelegenen Klammstraße, dem gastronomischen Broadway Garmischs wie es scheint…
 
 
 
Kritik
 
Eines vorweg: Diese Kritik berücksichtigt wie der Titel schon andeutet zwei diesjährige Besuche, den ersten schildere ich wie gewohnt. Den zweiten, der leider zu einer spürbaren Abwertung der Küche führte, erwähne ich in reiner Fokussierung auf das Essen direkt im Anschluss weiter unten im Text.
 
Schaut man sich die gastronomische Fluktuation auf der Klammstraße der letzten Jahre an, so mutet das sich im ersten Stock eines Geschäftshauses, über einem Supermarkt und einem Fahrradgeschäft befindliche Restaurant schon beinahe an wie der sprichwörtliche Fels in der Brandung.


 
Denn das Lokal gibt es in der Tat bereits seit über 35 Jahren wie ich heute erfuhr, in Urzeiten gab es im Erdgeschoss ein Kino und man gelangte über eine große geschwungene Treppe auf eine Galerie im Obergeschoss. Als das Kino schloss wurde das Haus neu erbaut und auch das Colosseo musste seine Türen währenddessen zusperren, unten zog der Supermarkt ein, die Treppe im inneren gab es nicht mehr und man gelangt seither über die steile Außentreppe oder einen Aufzug zum Restaurant.
 
Gleich mehrere bereits von mir bewertete Betriebe liegen in unmittelbarer Nähe, rechts das Hotel Zugspitze mit seiner Joseph Naus Stubn, vis-à-vis das Restaurant 4-Eck und schräg gegenüber existierte lange Jahre der „Steirer Sepp“. Dessen Nachpächter, eine Pizzeria, schickt sich an dem Colosseo Konkurrenz machen zu wollen, irritiert aber nachhaltig mit einer riesigen, quasi nach Halbfertig-Produkten geradezu miefenden Mexiko-Abteilung in der aushängenden Karte.
 
Bei gutem Wetter bietet die beliebte Terrasse des Colosseo einen entspannten Rahmen für italienische Gaumenfreuden al fresco mit einem unbezahlbaren Ausblick auf das Zugspitzmassiv und das stets muntere Treiben auf der Klammstraße.

Alpenglühen
 
Da unsere Garmischer Freunde später noch dazu stoßen wollten und der Abend sicher nicht um 20 Uhr zu Ende gehen würde, hatte ich aber vorsichtshalber um einen Tisch im Inneren gebeten, denn ich bin was abendliche Temperaturstürze in den Bergen angeht mittlerweile ein verkühltes… pardon… gebranntes Kind.
 
Aber der Gastraum des Colosseo ist ein durchaus angenehmer solcher, wendet man nach dem Eintreten den Blick zur Linken erhascht man fast schon ein wenig Wohnzimmer-Atmosphäre bedingt durch die Gestaltung der Stirnwand.


 
Wir hatten einen netten Ecktisch im Bereich zur Rechten reserviert, der zwar eher gepflegte Sachlichkeit als Wohnzimmer transportiert aber bei vollem Haus die weitaus ruhigere Option darstellt wie ich finde:



 
Zu diesem wurden wir nach einer freundlich-routinierten Begrüßung eines jungen Herrn aus dem Land der Zitronen zwar nicht begleitet aber man wies uns mit bella figura im Wortsinne zielführend den Weg zum Tisch.
 
Die Karten erschlagen einen ein wenig mit ihrem Umfang, es gibt alles, was man von einem Pizzeria-Ristorante hierzulande gemeinhin erwartet, positiv fallen stets die wechselnden Specials auf, die das ohnehin große Angebot erweitern.
 
Pizza-Fans dürfte die recht ungewöhnliche Sektion „Pizza Speziali“ reizen, in der Pizza nicht nur in den Varianten „Bianche, Rosé und Rosse“ angeboten wird, sondern auch als „Focaccia morbida“ oder als „Pizza Baguette“.



Dabei fallen auch die zum Teil recht außergewöhnlichen Belags-Kombinationen auf, ein Pizza Baguette mit Steinpilzen, Philadelphia, Parmaschinken und Rucola erhält man zumindest in meiner Region nicht unbedingt an jeder Ecke.

Masochisten oder allergisch Betroffene können die Rundlinge übrigens auch für zwei Euro Aufpreis in einer Dinkel-Version bestellen.


 
Um die Dimension der Karten wissend hatte ich vorab online bereits die Specials gesichtet und wurde schnell fündig, die Auswahl der Speisen dauerte daher nur ungewohnt kurze Zeit, unser aufmerksamer Twenty-Something Kellner registrierte dies umgehend und wir konnten unsere Wünsche loswerden.
 
Da ich Zuhause immer der arme Fahrer bin und immer neidisch werde, wenn ich hier von treusorgenden Ehefrauen lese, die ihre nicht mehr 100% fahrtüchtigen Gatten nach Hause kutschieren, nutze ich im Urlaub gerne die Gelegenheit für mich so exotische Bräuche wie „Aperitif“ oder gar „Digestif“ zu pflegen. Unnötig zu erwähnen, dass bei uns noch erschwerend hinzukommt, dass Madame a) einen Führerschein hat aber nicht fährt und b) keinen Alkohol trinkt….
 
Bei den Aperos fand ich abermals nichts wirklich Spannendes, aber der mittlerweile doch sehr altgediente In-Drink vom Gardasee hat für mich etwas „urlaubiges“, schon weil ich ihn eigentlich nur dann bestelle, siehe nochmals letzter Satz vom letzten Absatz.
 
Der wohltemperierte Apero-Klassiker sollte bald vor mir stehen, 6,90€ verlangt man hier für den etwas karg präsentierten flüssigen Auftakt.

"Aperol Spritz Prosecco"
 
Madame freute sich derweil über eine kalte Johannisbeerschorle , der halbe Liter zu 4,90€.
 
Einen kleinen Gruß aus der Küche gibt es im Colosseo leider nicht was ich schade finde, ein paar nette Oliven, Brot und Öl kosten nicht die Welt und würden dem Haus gut zu Gesicht stehen.
 
Da ich vor kurzem noch Helmut Gote in seiner wunderbaren Radiosendung „Alles in Butter“ bei ausladenden Schwärmereien zum perfekten Vitello Tonnato erleben durfte, schlug ich vor eine kleine Portion des beliebten Vorspeisen-Vertreters zu teilen, ich hatte hier schlicht noch keines probiert was sich bald ändern sollte:
 
| Vorspeise |
 
Vitello Tonnato, kleine Portion – 9,50€
 
Weißweinschorle – 0,4l zu 5,50€

Vitello Tonnato, kleine Portion
 
Nun, rein optisch war es einer der Vitello Tonnato Vertreter, gegen den ein frisch gegossener Epoxydharz-Boden wie eine elektrisierende kulinarische Weltsensation anmutet aber aus Erfahrung weiß man ja insbesondere bei diesem Gericht: form follows function - und so freute ich mich bei aller Ödnis auf dem Teller über das verheißungsvoll rosa schimmernde Fleisch unter der appetitlich cremig aussehenden Soße.
 
Die Kalbsnuss wurde in nicht zu dünne Scheiben geschnitten und überzeugte mit zarter Konsistenz und Saftigkeit. Der Soße half ich mit etwas Pfeffer aus der Mühle noch etwas auf die Sprünge, hier hätte mich mir noch etwas mehr Pfiff gewünscht, aber zusammen mit den milden Kapern ergab sich das typische, schmackhafte Gesamtbild das ein gutes Vitello ausmacht.


 
Etwas enttäuschend das begleitende Brot auf weihnachtlicher Servietten-Unterlage, es stammte gottlob zwar nicht aus dem letzten Advent, war allerdings von der Sorte „pappig-schnellsättigend“ bei weitgehender Geschmacksneutralität und hatte somit beim Sauce-Auftunken eher mechanische als kulinarische Qualitäten.


 
Da mich die offenen Weißweine hier nicht ansprechen und ich mit der Weinschorle hier im Sommer schon einmal gute Erfahrungen gemacht hatte entschied ich mich nochmals für diese und wurde nicht enttäuscht. Ein frischer, herber, einfacher Wein mit wunderbarer Säurewucht, denke ein halbwegs brauchbarer Frascati, falls es so etwas geben sollte.
 
Auch so ein Urlaubs-Ding, zuhause würde es mir nie einfallen, eine Weinschorle zu trinken, hier schmeckte sie mir bei den sommerlichen Temperaturen, beim Anblick der Alpenglühen-verursachenden, gerade hinter den Bergen untergehenden Sonne, geradezu wie Ambrosia.
 
 
 
| Hauptspeisen |
 
Duetto di Mare – 23,50€
 
Pizza Margherita – 7,00€ (+1,20€ für Knoblauch…….)
 
Duetto di Mare - grandios!

Mein maritimes Duett wurde auf einem Wagenrad-großen Angeberteller auf den Tisch gewuchtet und wirkte daher für das Auge zunächst überschaubarer als für den Magen.
 
Neben einer per geeigneter großer Pasta-Gabel hübsch auf den Teller gedrehten Portion Spaghetti AOP befanden sich obig gegrillte Tuben und Tentakel von Baby-Calamari so wie untig zwei der Länge nach halbierte und ebenfalls – in der Schale – gegrillte Scampi. Dass es keine Garnelen waren zeigte nicht zuletzt der feine süßliche Geschmack sondern auch die Optik der Schwanzflosse, Garnelen stehen natürlich auch separat deklariert bei diversen Gerichten mit auf der Karte.
 
Ein herrliches Gericht, ich liebe solche puristischen Leckereien, das ist für mich die Quintessenz guter italienischer Küche. Olivenöl, Knoblauch, Chili, Salz und Pfeffer, ein wenig Petersilie und dazu gute Produkte, mehr brauchte man heute nicht um Genuss zu generieren.
 
Die Pasta war auf den Punkt, der Knoblauch wohldosiert und nicht in der Pfanne bitter geraten, Calamari und Scampi ebenfalls ideal gegart, zart und aromatisch im Eigengeschmack.
 
In einem Anfall von mutiger Selbstüberschätzung probierte ich gegen Ende die Hälfte der Chilischote mit etwas Pasta, da ich einen Hauch Schärfe vermisste was sich daraufhin schlagartig ändern sollte, noch nie war eine griffbereite kalte Weinschorle so wertvoll gewesen, mehr sage ich dazu nicht.
 
Nur gut, dass ich die Meeresbewohner da schon verspeist hatte, für ein paar Minuten herrschte latente Taubheit auf dem Gaumen…
 
Madame hatte sich ihre geliebte Pizza Margherita in „dunkel gebacken“ bestellt, „ben cotta per favore“ … „ahh ben cotta, naturalmente signorina!“
 
Das der von ihr erbetene Knoblauch geschlagenen 1,20€ Aufpreis kosten sollte, verschwiegen sowohl Service als auch die Karte.

Pizza Margherita
 
Von diesem sollte dann allerdings auch eine mehr als üppig bemessene Menge auf dem Steinofen-Erzeugnis landen, so viel, dass es ihr eigentlich doch etwas zu arg war, für diesen Aufpreis ist das separate Servieren in einem kleinen Schüsselchen zwecks eigener Dosierung sicher keine überzogene Erwartungshaltung.
 
Dennoch war meine Begleitung sehr zufrieden, der Teig superdünn und direkt nach dem Servieren eine leckere Geschichte, wenn auch etwas flach im Eigengeschmack- ich durfte probieren und hatte hier in der Vergangenheit auch schon Pizza.


 
Leider neigt der Teig nach wenigen Minuten dazu, sehr labbrig zu werden, das leidige Thema von  heißer Pizza auf kaltem Porzellan bei entsprechender Neigung zeigendem Teig.


 
Inzwischen waren Frau und Herr Obacht aufgetaucht, schnell tauchte eine Flasche Prosecco im netten Schampus-Kübel auf dem Tisch auf, ebenso wie – in diesem Fall am Tisch, nicht auf - eine sehr nette Freundin Obachts, die zufällig vor Ort war um ihre Geburtstag-feiernde Tochter abzuholen, uns Gesellschaft leistete und bei der Gelegenheit ebenfalls ihr Abendessen zu sich nahm.


 
Eine sehr nette Runde, die Dame mit argentinischen Wurzeln erwies sich als äußerst unterhaltsame, redselige Zeitgenossin, ein schöner, harmonischer Moment.
 
Nach dem Essen auch noch ein kleines Highlight, Herr Obacht hatte gerade hochzufrieden einen der angebotenen Burger-Kreationen verschlungen und dürstete nach einem süßen, alkoholischen Abschluss.
 
Gesagt getan, prompt wurde bestellt aber was dann auf den Tisch kam, empörte den sympathischen Vorzeige-Bayern neben mir doch sehr, was ist das denn für ein Kinderkram?
 
Der Affogato al Caffè al Bailey ́s, also Espresso mit Vanilleis, Bailey’s und Sahne war zwar grundsätzlich seine Wahl, allerdings nicht in der gewohnten Herr Obacht! Spezial-Portionierung.


 
Somit wurde dieser mir abgetreten – schmeckte gut, was soll da auch schon passieren, bin aber kein Bailey’s Freund - und fand sich auch nicht auf der Rechnung, was man zum Affogato in Pint Größe meines Tischnachbarn sicher nicht sagen kann. Spontan musste ich an Crocodile Dundee denken: „Das nennst du Affogato? (bäm, der Eimer kommt auf den Tisch) DAS ist ein Affogato!“

Affogato al Caffè al Bailey ́s | Herr Obacht Portion :-))
 
Der Abend nahm bei einem gemeinsamen Grappa auf der Terrasse ein schönes Ende, Bud Spencer schaute uns dabei wohlwollend zu…

Bud Spencer approved this place! (Hochformat...)
 
…und nur zu gerne hätte diese Gelegenheit für ein allseits beliebtes Selfie-Einbauen genutzt, leider aber zeigen die Bilder mich nur in trauter Eintracht mit Herrn Obacht und da hat natürlich die Diskretion Vorrang.
 
An diesem Punkt wäre ich bei sonnigen, zugegeben leicht aufgerundeten, zufriedenen 4,5 Sternen für ein gutes Essen gelandet, aber es sollte drei Tage später noch ein weiterer Besuch folgen…
 
 
| 2. Besuch am 11.9.2020 |
 
Fast schon hochsommerlich sollten die Temperaturen am folgenden Freitag sein, dementsprechend sollte statt bayerischer Deftigkeit und dampfenden Pasta-Bergen eher die kalte Küche zum Zuge kommen und wir entschieden uns erneut für das Colosseo.
 
Der nette Service, fast der gleiche Tisch: die Rahmenbedingungen waren wieder die gleichen, inkusive Aperol Spritz und folgenden Weinschorlen, daher nur ein paar Sätze zum diesmal leider nicht wirklich gelungenem Essen:
 
 
 
Bruschetta – 3,00€
 
Bruschetta

Auf einem bereits leicht durchgeweichten Stück eines kalten, fast gänzlich ungerösteten Weißbrotes eine eigentlich recht leckere Tomatenzubereitung mit frischem Basilikum. Darauf große Späne von Grana Padano neben naiver Crema die Balsamico „Tellerkunst“. Durch das leicht aufgeweichte Brot kein Genuss, Käse-Platten brauche ich auch keine auf Bruschetta, durch den akzeptablen Tomatenbelag noch eine knappe Vier in Schulnoten.

 
Carpaccio – 13,50€

Carpaccio
 
Dünn gehobelter Grana Padano scheint hier eine kleine Allzweckwaffe zu sein, auch auf dem Carpaccio wurde er recht wahllos verteilt.
 
Mit Abstand das langweiligste Carpaccio das ich je gegessen habe. Es gab nichts, was dem ganzen Geschmack hätte verleihen können, für 13,50€ servierte man ein paar dünne Fetzen eines belanglosen, ungewürzten Rindfleisches, ein wenig Rucola und mittig eine halbe Zitrone - das war es.
 
Ich bastelte mit dem bereitstehenden – eher preiswert schmeckenden – Aceto, Öl, Pfeffer und Salz noch so etwas wie Geschmack in das Gericht, zu diesem Preis eine lieblose Halb-Frechheit, mehr ist dazu nicht zu sagen, leider.
 
 
 
Insalata di Mare – 11,90€

Insalata di Mare
 
Lieblosigkeit war dann auch beim Meeresfrüchte-Salat die oberste Küchen-Maxime. Auf ein paar Blätter grünen Salat schüttete man einen kleinen Haufen Frutti di Mare, daneben wieder eine halbe Zitrone, Punkt.
 
Die Meeresfrüchte schmeckten durch die Bank nach fast nichts, der üppig vorhandene Sellerie überlagerte alles und der Pulpo neigte vereinzelt deutlich zur Autoreifen-Konsistenz.
 
Das konnte man zwar durchaus essen aber der Vorgang hatte deutlich mehr mit Stoffwechsel zu tun als mit Genuss, resigniert dachte ich an die köstliche Variante in meinem geliebten Ristorante Russo in Solingen.
 
 
 
Diesen zweiten Besuch würde ich glatt mit 1,5 Sternen für die Küche resümieren, das war leider geschmacklich ein kleiner, völlig unerwarteter Totalausfal und wir wussten aufgrund der bislang guten Erfahrungen nicht wirklich wie uns geschah.
 
Fairerweise muss man allerdings erwähnen, dass dies das erste enttäuschende Erlebnis in ca. acht bisherigen Besuchen war, was ich auch in die Wertung einfließen lassen möchte, kommen wir also zum
 
 
 
Fazit
 
Der Schnitt aus beiden Besuchen in dieser Woche würde eine knappe drei für die Küche ergeben, ich würde allerdings mit Blick auf die über die Zeit erlebte Gesamtleistung, auch aus dem letzten Jahr, einen halben Stern höher gehen, weil es dem Gebotenen laut meinem Bauchgefühl eher entspricht, der zweite Besuch war eine bislang einmalige Negativ-Premiere in dieser Form.
 
Ich komme daher für die Küche auf knappe 3,5 Sterne für grundsätzlich solide italienische Kost. Ein wenig mehr Augenmerk auf geschmackliche Feinheiten wäre wünschenswert aber auch handwerkliche Dinge wie die fast ungeröstete Bruschetta müssen nicht sein.
 
Den Service habe ich immer als sympathisch, höflich und freundlich erlebt, ein eingespieltes Team das Speisen und Getränke zielsicher und fehlerfrei an die Gäste bringt und diese immer im Blick hat, 4,5 Sterne hierfür.
 
Das Ambiente im Sommer auf der Galerie sicher noch ein Stück schöner als innen, trotzdem vier Sterne für das Gesamtpaket, man kann sich hier durchaus wohlfühlen
 
Die Sauberkeit sehe ich bei vier Sternen, ein Punkt Corona Abzug für Essig und Ölflaschen auf den Tischen die nicht getauscht wurden wenn neue Gäste an den Tisch kamen. Da es sich beim Essig zudem um einen dünnen solchen mit breitem Ausgießer handelte ist nicht auszuschließen, dass Gäste mit dem Daumen dosieren, was ich hier bei anderer Gelegenheit auch schon sah.
 
Das PLV sehe ich in Korrelation zum Essen ebenfalls bei 3,5 Sternen, manche Dinge passen, andere wie die Preise für den Spritz oder das Carpaccio im Verhältnis zum Gebotenen sicher nicht ganz.
 
 
 
Das Colosseo gehört für mich zu einem Garmisch Urlaub mittlerweile einfach dazu, wenn man weiß, was man hier bestellen und erwarten kann wird man nicht enttäuscht und ich hoffe mit meiner Kritik auch dazu beigetragen zu haben dieses Wissen zu vermitteln.
 
 
 
 
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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