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GastroGuide-User: Trüffeline
Trüffeline hat MoschMosch | Baseler Arkaden in 60329 Frankfurt am Main bewertet.
vor 10 Jahren
"Ich habe immer wieder einmal berufl..."

Geschrieben am 12.06.2014
Ich habe immer wieder einmal beruflich in der Rhein - Main - Metropole zu tun.Als ich vor einiger Zeit dort war, meldete sich am frühen Nachmittag der leere Magen, der offenbar nicht mit leerem Bauch nach Hause fahren wollte, wo ein schmackhaftes , aus frischen Zutaten vorbereitetes Abendessen mich erwartete.
Also musste ich nach einem "Magenberuhigerle" schauen, bevor er rebellieten würde.

Nun sind die Möglichkeiten um den Frankfurter Hauptbahnhof vielfältig - vorzugsweise suche ich dann den Stand von Gosch auf, nachdem ich mir in der Filiale von Leysieffer eine Tafel meiner Lieblingsschokolade mit Lavendelblüten für genüssliche Stunden daheim gegönnt habe. Das stillt immer ein wenig meine Sehnsucht nach Sylt.

Da kam ich an diesem Restaurant vorbei, dessen Name mich neugierig machte.Um so erstaunter war ich, dass es sich um ein Japanisches Restaurant handelte. Ich hätte eher auf eine Cocktailbar o.ä. getippt.

Ich kenne gute Thai -, Vietnam- Chinarestaurants etc., aber Japanisch war für mich neu.

Also nichts wie hinein.Die Einrichtung ist nüchtern und modern. Man sitzt an langen Tischen auf Holzhockern. Links neben der Theke befindet sich die Küche. Von den dortigen Plätzen kann man bei der Zubereitung der Speisen zuschauen.
Die Karte - als Platzset ausgelegt - bietet Vorspeisen und Hauptgerichte, insbesondere Reis -, Nudel- und Suppengerichte an, die auch für die sonstige asiatische - insbesondere vietnamesische - Küche typisch sind.
Gesondert beworben wurden appetitlich aussehende Platten " Jippi Yakitori " mit Geflügel oder Geflügel u. Garnelen so um 10 € - sehen echt toll angerichtet aus -und die Yakitori Sauce gibt es auch zum mit nach Hause nehmen, die Flasche für 5 €.

Es dauerte nicht lange bis die von mir bestellte Geflügelplatte gebracht wurde.
Sah zwar ganz nett aus, aber nicht so nett wie auf der Speisekarte abgebildet.
Vom kulinarischen Genuss hielt es sich auch sehr in Grenzen: convenientes Fastfood auf Japanisch (?).
Der Reis schmeckte vollkommen neutral, der Spinat war schon fast unnatürlich grün und mit einem interessanten Topping. Das Entenfleisch war gummiartig, das Fleisch des Hähnchenbrustspieses wirkte künstlich , das Fleisch vom Hähnchenfiletspies hatte eine merkwürdig aufgelockerte Konsistenz schmeckte jedoch am besten, da mit der malzigen, leicht süsslich - würzigen Yakitorisauce überzogen. Allerdings ist die nun wiederum nicht so ein Kracher, dass der Hipe darum nachvollziehbar wäre. Die drei Chickenwings rissen es auch nicht raus.
Ehrlich gesagt entsprach die Mahlzeit meinen schlimmsten futuristischen Visionen von Nahrungsaufnahme - Wunsch in die Tastatur des Handy eingegeben und wenige Minuten später aus dem Automaten der zentral auf der Büroetage aufgestellt ist, ausgeworfen.

Ja selbst für ein auch am Nachmittag noch blitzweises Blüschen und einen kleckerfreien Schlips der versnobbten Bussinessmenschen aus den umliegenden Büroetagen ist durch das Bereithalten von Lätzchen gesorgt - im Ernst!
Insgeheim habe ich mich über die bornierte Art der Möchtegerngourmets amüsiert, nicht ohne beruhigt festzustellen, dass auch Lockere, Alternative, Coole und Normalos auf Japanese Jippi Jakitori Fastfood abfahren.

Ich für meinen Teil brauches es nicht noch einmal .... zahlte am Tresen und lief zum Bahnhof.

Wenigstens erreichte ich pünktlich den Sprinter in Richtung Hauptstadt, den ich leider im povinziellen Osthessen wieder verlassen musste, wo aber der Jippi Yakitori Hipe zum Glück noch keinen Einzug gehalten hat neben den 1 € - Burgerschmieden.


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