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GastroGuide-User: Hanseat1957
Hanseat1957 hat Pratirio | Meze-Bar in 10623 Berlin bewertet.
vor 9 Jahren
"Feinerer Grieche mit gehobener Küchenleistung nahe am Savignyplatz"

Geschrieben am 31.01.2015
Besucht am 22.01.2014
Zeche: 37 €

Allgemein:

Wieder in Berlin und ein weiteres griechisches Restaurant sollte für ein gutes Abendessen sorgen. Das Pratirio war den Besuch wert.

Das Restaurant ist kein Blau-weiß-Grieche, sondern betont die mediterrane Küche (vergleichbar dem Z in Kreuzberg). Die Karte weist aber überwiegend griechische Gerichte auf, wobei die Mezedes auch als Ausdruck zypriotischer Küche auf der Karte bezeichnet werden. Die Tageskarte auf der Schiefertafel erweitert dann die griechischen Klassiker um einige allgemein mediterrane Gerichte. Auch der frische Fisch, der in einer Vitrine auf Eis ausliegt, geht über die klassische griechische Speisekarte hinaus.

Eine Bildergalerie und die Speisekarte kann auf der Internetseite betrachtet werden (www.pratirio.de).
Insgesamt ist das Pratirio ein sehr gediegenes Restaurant mit gehobenem Anspruch, dem es auch gerecht wird.

Das Preis-Leistungs-Verhältnis möchte ich bei vier Sternen verorten.

Wer also im klassischen Ausgehherzen von Charlottenburg rund um den Savignyplatz gut griechisch essen möchte, dem kann ich das Pratirio gerne empfehlen.

Am besuchten frühen Mittwochabend waren wenige Tische besetzt, meist mit jüngeren Paaren resp. Zweiergruppen.

Hier meine weiteren, besseren "Griechenerfahrungen" in Berlin: Taverne Athene,  Der Kretaner,  Berkis, Restaurant Z, Elena, Estiatorion Jevssis, Nemesis, Ousies. Nobel, mit griechischen Restanklängen das Cassambalis. Teuer Dimokritos, mittelmäßig das Ypsilon.


Service:

Die jungen Männer im Service einheitlich schwarz und ansehnlich gewandet. Ihre Ansprache ist freundlich. Hervorhebenswert, dass mir nach den Vorspeisen angeboten wurde, dass ich die Küchenorder für die Hauptspeise auslösen könne, was ich gerne annahm.

Die Getränkepreise auf leicht angehobenem Niveau: 0,3 l Pils 2,80 € (sollte kälter ins Glas kommen), 0,75 l Wasser 5,50 €, der Weißwein 0,2 l startet bei 4,00 € und der Rotwein bei 5,00 €. Die separate Weinkarte weist viele
griechische Gewächse auf.

Zur Rechnung wurde ein Digestif angeboten. Ich wählte einen guten Ouzo auf Eis.

Die Getränke, der Gruß aus der Küche und die Vorspeisen kamen schnell bzw. in kurzer Folge auf den Tisch.
Für den angenehmen Service gerne vier Sterne.

Essen:

Auf einer länglichen Platte wurden vorab gute Ciabattascheiben und ein Schälchen mit Kräuterdip serviert. Das Brot teilweise mit einem kräuterigen Olivenöl beträufelt. Das machte Lust auf mehr.

Das Mehr bestand dann aus Aliada (Walnuss-Kartoffel-Knoblauch-Creme, 4,40 €) und Levkos Taramas (5,50 €). Beides von nicht zu cremiger Konsistenz und gut gewürzt und in ordentlicher Portionsgröße. Das Taramas weiß und mit merklichem Fischgeschmack. Die Freude hielt also an.

Dann der Mix Grill mit zwei kleinen Lammkoteletts, einem kleinen Hacksteak, Lamm- und Schweinefilet (16,50 €). Dazu ein Schälchen mit Pommes und ein kleiner Beilagensalat, der aus geschnittenen Blattsalaten mit milder Balsamicosoße bestand. Das Fleisch kräftig und griechisch kräuterig gewürzt. Der Garzustand sehr gut. Gefehlt hat der auf der Karte ausgewiesene Tzatzikidip. Trotzdem hielt die Freude an.

Der Grillteller wahrlich kein „Fleischberg“ und für die Sättigung bedarf es schon des Brotes und besser noch einer zusätzlichen Vorspeise.

Geschmeckt hat es rundweg sehr gut und angesichts des guten Brotes mit Dip vorweg und den gut bemessenen Vorspeisen gebe ich auch unter Berücksichtigung der Portionsgrößen glatte vier Sterne für das Essen.

Eine Pfeffermühle wurde mir auf meine Bitte hin gebracht.

Die Fotos stammen von einem Besuch im Sommer 2014, der den guten "Wintereindruck" bestätigte.


Ambiente:

Der Hauptraum besticht durch die eingedeckten, mit weißen Tischdecken belegten Tische. Dazu geschmackvolle dunkle Stühle auf einem Holzfußboden. An den abgetönten Wänden Weinregale, Spiegel und gerahmte Fotos.
Auf den eingedeckten Tischen Stoffservietten, doppeltes Besteck und Gläser. Das macht einen schon feinen Eindruck. Die Tische meist für zwei Personen gedacht und ausreichend groß; sie stehen aber recht dicht beieinander, so dass man Nähe zum Nachbarn nicht scheuen sollte.

Der Wintergarten, in dem geraucht werden darf, ist etwas rustikaler mit blanken Tischen und kaminroten Farben. In ihm ist die Beleuchtung schon fast schummrig. Vor dem Wintergarten noch eine schmale Terrasse. Im

Hintergrund ist leichte griechische Schlagermusik zu vernehmen.

Sauberkeit:

Das Restaurant macht einen sehr gepflegten Eindruck. Als beengt empfand ich die Herrentoilette.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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uteester und 4 andere finden diese Bewertung gut geschrieben.