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GastroGuide-User: hbeermann
hbeermann hat Kokenkrug · Hotel Kokenhof in 30938 Burgwedel bewertet.
vor 8 Jahren
"Zu Gast im Hotel von Hannover 96 - es gehört dem Präsidenten"
Verifiziert

Geschrieben am 23.01.2016 | Aktualisiert am 23.01.2016
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu Kokenkrug · Hotel Kokenhof
Besucht am 20.01.2016
Wieder einmal war ich von einer Pharmafirma in den Kokenhof eingeladen, um die Marktchancen für ein neues sehr spezielles Antibiotikum auszuloten. Bevor nun einer aufschreit, muss ich sagen, dass es nicht in der Kälber- oder Schweinemast einzusetzen ist.

Nach der knapp dreistündigen Beraterrunde, bei der ich ausnahmsweise außer erheiternden Sprüchen wenig beitragen konnte, ging es in die Kokenstube. Das Essen war vorgegeben, und es gab nur beim Hauptgericht eine Wahlmöglichkeit zwischen Fleisch und Fisch.

Da ich nur noch 15 km auf eisglatten Straßen vor mir hatte, bestellte ich mir sofort 1/4 Riesling. Er kam in einer Karaffe, und ich tippe auf Baden (es ist auch denkbar, dass die Flasche schon einen Tag offen war).

Der sehr weiß eingedeckte Tisch für acht war mit allem versehen, was dazu gehört: gut polierte Gläser, hochwertiges blankes Besteck, eine gut gestärkte dicke Damast-Serviette, dezent beige, ein Teelicht in nettem Halter, eine weiße Rose in einer kleinen Vase.

Zuerst wurde die Perlhuhnsuppe mit Gemüseeinlage gebracht. Vorsichtshalber stand der Suppenteller auf einem Unterteller, weil die Suppe fast glühend war.  Alle saßen in Dampfschwaden vor ihren Tellern und hatten es gar nicht eilig, anzufangen. Bis auf meinen Nachbarn und mich sprachen alle dem in Kühlern servierten Wasser reichlich zu. Das ausgezeichnete Weißbrot (noch warm) war auch schon fast vergriffen, bevor die Suppe endlich probiert werden konnte.

Inzwischen war es 19:15 Uhr, und der Letzte der 16:00-Uhr-Runde traf ein, blass, mit zitternden Fingern und aufgerissenen Augen. Blitzeis! Er hatte versucht, über die Dörfer der Niedernhägener Bauernschaft zum Kokenhof zu kommen.

Sehr schnell kamen dann die Hauptgerichte. Einige hatte schon zu verstehen gegeben, dass es eilig sei. Das sind dann immer die, die als letzte aufbrechen.

Nur eine hatte die Hähnchenbrust gewählt, alle anderen die Dorade. Diese waren perfekt auf der noch knusprigen Haut gebraten und über einen ordentlichen Berg gewürfelter Bratkartoffeln mit halben geschwärzten Oliven gelegt. Knoblauch muss auch gut enthalten gewesen sein, wie ich zu Hause beim Aufstoßen feststellte. Alles war perfekt gewürzt, und die Bratkartoffeln hatten gute Röstaromen.

Serviert und abgeräumt wurde stets perfekt von rechts. Durch Hilfe von zwei Kollegen kamen alle Sachen auch sehr schön gleichzeitig auf den Tisch.

Auch sehr schnell kam unser Schokoladenparfait mit Früchten. Es war sehr schmackhaft mit der richtigen Festigkeit und ergänzt durch eine schöne Fruchtauswahl, ganz, wie ich es mag, mit viel Kiwi, Banane und Birne, nicht fast ausschließlich Apfel.

Nach dem Abräumen der Dessertteller tranken wir noch Espresso oder Capuccino, liebevoll serviert mit drei Zuckersorten und Süßstoff.

Bemerkenswert ist das Ambiente. Durch die Weitläufigkeit und aufgelockerte Anordnung der Tische nimmt man von den anderen Gästen nur ein Raunen wahr. Das Servicepersonal hat so breite Laufwege, dass ein unabsichtlicher Kontakt mit sitzenden Gästen fast ausgeschlossen ist.

Das Beste zum Schluss war natürlich, dass wir einfach gehen konnten und alles bezahlt war.

Im Foyer wurde auch Martin Kind gesichtet, dem 96er Präsident, dem der Laden gehört.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung
keine Wertung


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