Magaretenhof
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Margaretenhof 1, 66802 Überherrn
Restaurant Hotel Eventlocation
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GastroGuide-User: simba47533
simba47533 hat Magaretenhof in 66802 Überherrn bewertet.
vor 9 Jahren
"Im Gastraum wird geschwenkt!"
Verifiziert

Geschrieben am 25.05.2015 | Aktualisiert am 31.05.2015
Besucht am 25.05.2015
Anstatt wie geplant das Bierzelt des Bauern Ehl zwecks Spargelkonsums aufzusuchen haben wir während der Fahrt zugunsten des "Margaretenhofs" in Überherrn-Berus umdisponiert. Der "Margaretenhof" firmiert als Hotel (mit sicher nur wenigen Zimmern). Das zugehörige Restaurant ist neben der "Bauernstube" in Saarbrücken-Jägersfreude das einzige mir bekannte Restaurant, in dem mitten im Gastraum geschwenkt wird. Ich zitiere aus der Homepage des  "Margaretenhofs": "Sie suchen das Besondere, eine Oase des Genusses und der Ruhe inmitten des schönsten Bundeslandes der Welt? Dann Sind Sie bei uns genau richtig!" Na ja, Klappern gehört zum Handwerk, aber ganz so sehr muss man meiner Ansicht nach nicht   unbedingt auf die Kacke hauen, zumal ich persönlich mir  eine Oase des Genusses und der Ruhe irgendwie doch ganz anders vorstelle.

Der Gastraum, in dem der grosse Buchenholzschwenker steht, ist mir erheblich zu dunkel, wirkt von Ausstattung und Ambiente her sehr "altertümlich", etwas muffig und nicht unbedingt einladend. Wir wurden, da wir nicht reserviert hatten, im sogenannten "Wintergarten" plaziert. Erheblich heller als der vordere Gastraum, aber nicht gerade gemütlich. Schön ist  allerdings der Ausblick aus dem Wintergarten über das Saartal und bei gutem Wetter kann man auch draussen sitzen; das wäre uns eigentlich am liebsten gewesen, war aber leider des doch recht wechselhaften (und auch regnerischen) Wetters wegen heute nicht möglich. Der Betreiber des Etablissements scheint ein Porsche-Fan zu sein, dem die Bilder (ausschnittsweise Zeichnungen) von Porsche-Kotflügeln oder -Schnauzen an den Wänden gefallen; ich fand sie ausnahmslos nichtssagend und schlecht gemacht. Auch vermochte ich keinen vernünftigen Bezug zu diesem Raum zu erkennen.

Die Karte des Restaurants findet sich auch auf der Homepage des "Margaretenhofs" wieder, entspricht dort aber nicht ganz dem aktuellen Stand. Die Karte ist klein aber fein und aufgeteilt in die Bereiche "Kalte Vorspeisen", "Warme Vorspeisen", "Unsere Spezialitäten vom Buchenholzgrill", "Empfehlung aus der Küche", "Für unsere kleinen Gäste" und "Desserts". Weniger gefallen hat mir die Weinkarte: zwei offene Weissweine, ein offener Roséwein und zwei offene Rotweine, dazu drei Flaschenweine  (La Crave Expression in blanc, rosé bzw. rouge) ist einfach zu wenig; für mich selbst hätte ich beispielsweise keinen vernünftigen oder gar guten bis sehr guten Wein gefunden. An Aperitifs standen immerhin acht zur Wahl, während Digestifs überhaupt nicht gelistet waren. Na ja!

Der Service war freundlich und recht flott, die Küche hingegen weniger. Wenn zwischen dem Gruss aus der Küche und dem eigentlichen Gericht nahezu eine Stunde verstreicht, sollte die Organisation innerhalb der Küche überdacht und verbessert werden: Dies vor allem da der Küche durch das Schwenken auf dem Grill im Gastraum ja schon viel Arbeit abgenommen wird.

Bestellt haben wir "Rumpsteak vom argentinischen Angusrind" (EUR 21,50) und "Feuerspiess" (EUR 18,00); als Beilagen waren gelistet Kräuterbutter, Crême fraîche oder Sahnemeerrettich sowie Pommes Frites und Kroketten. Zwar wurde vom Service der gewünschte Gargrad des Rumpsteaks nachgefragt, nicht jedoch, ob wir gerne Kräuterbutter oder doch lieber Crême fraîche bzw. Sahnemeerrettich hätten. Getrunken haben wir Karlsberg Urpils und Apfelschorle. Der Brotkorb kam schnell und ebenso schnell auch der Gruss aus der Küche, eine sehr feine Spargelcrèmesuppe mit kleinen Spargelstückchen. Obwohl ich nicht so der Spargelfreak bin, hat sie auch mir ausgezeichnet geschmeckt. Dann gab es den bereits beschriebenen zeitlichen "Durchhänger" bevor man uns das Rumpsteak  und den Feuerspiess servierte. Das Rumpsteak war sehr gut geschnitten, sollte laut Karte ca. 230 Gramm haben (für mich lag es bei etwas über 250 Gramm), war wie gewünscht medium mit Tendenz zu medium rare gegrillt, butterzart und schmeckte wirklich ganz vorzüglich. Der Feuerspiess (verschiedene Filetstücke mit Speck und Paprika) war ebenfalls sehr lecker und die Fleischstücke waren im Gegensatz zum krossen Speck innen noch schön rosa; der Griller versteht sein Handwerk ausgesprochen gut! Die Pommes Frites (in die Schüssel hatten sich auch zwei Kroketten verirrt) waren schön knusprig, die giftgrüne Kräuterbutter (Geschmack gleich Null) hingegen konnte man getrost vergessen. Insgesamt waren wir des sehr guten Fleisches und der gelungenen Zubereitung wegen aber sehr zufrieden. Und nur deshalb bewerte ich auch den Gesamteindruck mit vier Sternen.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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