Geschrieben am 05.09.2015 2015-09-05| Aktualisiert am
05.09.2015
Besucht am 10.08.2015
Ein Besuch im Europa-Park zu Rust hat uns eine Nacht nach Freiburg verschlagen. Unsere Airbnb-Gastgeberin hatte für den Abend (montags haben ja bekanntlich viele Restaurants geschlossen…) eine gute Empfehlung parat: das alteingesessene spanische Lokal „Casa Española“ in der Innenstadt nahe dem bekannten Martinstor in der Adelhauser Straße.
Die Casa steht seit 1962 (!!!) für spanische Esskultur im Herzen der Breisgau-Metropole. Sie erstreckt sich im Inneren auf zwei Etagen (unten das Comedor und oben die Bar). Im Sommer ist zusätzlich die Terrasse geöffnet. Bei so viel kulinarischer Konstanz erstaunt es nicht, dass selbst die Zeitschrift DER FEINSCHMECKER das ordentliche Speiseangebot, die ambitionierte Weinauswahl sowie die stimmige Tapas-Bar-Atmosphäre bei Freiburgs populärstem Spanier hervorhebt.
Das Tapas-Lokal war leicht zu finden und es waren draußen noch ein paar Plätze frei, welche sich jedoch sehr rasch füllten. Also machten wir es uns unter freiem Himmel gemütlich und studierten die auf dem Tisch ausliegende Speisenkarte. Sie wurde noch von zwei Schiefertafeln, die an der Hauswand der Casa angebracht waren, ergänzt. Darauf ein paar Salatvariationen (mit Pute, Fischfilet oder Gambas), lecker klingende Fleischgerichte (Kotelett vom Iberico-Schwein, gefüllte Poulardenbrust, Lammhüfte, Schweinlendchen und Entrecôte) sowie die obligatorischen Albondigas (Hackfleischbällchen, Portion für 4,20 Euro), ein Standard-Tapa in einer fruchtigen Tomatensauce. Auch auf der Tafel: die Muslos de Pollo (gegrillte Hühnerschenkel, Portion ebenfalls für 4,20 Euro). Na das Tagesangebot hörte sich doch schon einmal gut an. Also wurde davon jeweils eine Portion geordert. Der Vorteil bei den kleinen Tapas-Schälchen ist eben die geschmackliche Vielfalt auf dem Tisch. Das Teilen der Gerichte gehört hier dazu und erlaubt die unterschiedlichsten Gaumenfreuden.
Der Service bemühte sich die vielen Gäste möglichst schnell zu bedienen, was leider nicht immer gelang. Da landete auch mal ein Glas auf dem Kopfsteinpflaster. Aber egal, wir waren im Urlaub und hatten ja Zeit. Der kalte Verdejo (0,2l für 5,50) erschien mir der mediterranen Gesamtsituation angemessen. Meine Begleitung schlürfte einen spanischen Rosé („La Rosa“, 0,2l ebenfalls für 5,50 Euro). Dazu als Durstlöscher einen halben Liter Mineralwasser für 3 Euro.
Als zusätzliche Tapas bestellten wir noch die frittierten Calamares (5,50 Euro), die nicht aus der Packung, sondern frisch zubereitet mit kräftig-pikanter Aioli und etwas Zitrone auf dem Teller landeten. Sie waren ihr Geld wirklich wert. Ein Stück spanische Tortilla (2,80 Euro) sorgte daneben für eine angenehme Sättigung. Ihre Präsenz auf nahezu allen umliegenden Tischen machte mir die Bestellung leicht. Mit fluffiger Konsistenz landete die „spanische Torte“ fein abgeschmeckt auf dem Teller. Die sauer eingelegten Banderillas (die spanische Mixed Pickles-Variante, für 2,80 Euro) setzten zudem frische Akzente am warmen Sommerabend. Das alles kam uns angenehm „spanisch“ vor und dieser laue Abend in der Freiburger City wurde lediglich von ein paar Regentropfen eines – Gott sei Dank – vorbeiziehenden Gewitters gestört. Da ergriff die wasserscheue Klientel (das Wort „Gesindel“ wäre hier wirklich fehl am Platz) schnellstmöglich die Flucht, was den verantwortlichen Service-Chef ein wenig ins Rotieren brachte. Wir blieben sitzen. So ein paar Tröpfchen auf das warme Haupt schaden ja nicht.
Es ist ja immer schön wenn solche Tipps von Ortsansässigen sich auch als solche entpuppen. Bei der Casa Espanola traf dies absolut zu. Sollten wir mal wieder nach Freiburg kommen, gehört sie definitiv zum kulinarischen Rahmenprogramm dazu. Und die gebratenen Knöpfle (Freiburger Spezialität) gibt’s dann eben zum Mittagessen.
Ein Besuch im Europa-Park zu Rust hat uns eine Nacht nach Freiburg verschlagen. Unsere Airbnb-Gastgeberin hatte für den Abend (montags haben ja bekanntlich viele Restaurants geschlossen…) eine gute Empfehlung parat: das alteingesessene spanische Lokal „Casa Española“ in der Innenstadt nahe dem bekannten Martinstor in der Adelhauser Straße.
Die Casa steht seit 1962 (!!!) für spanische Esskultur im Herzen der Breisgau-Metropole. Sie erstreckt sich im Inneren auf zwei Etagen (unten das Comedor und oben die Bar). Im Sommer ist zusätzlich die Terrasse... mehr lesen
Geschrieben am 17.11.2015 2015-11-17| Aktualisiert am
17.11.2015
Da hätte ich doch fast Giuseppe vergessen, einen überaus stressresistenten netten Kellner in Freiburg. Wir sind über die elsässische Weinstraße angereist und das schöne Städtchen Colmar wird uns sicher ewig in Erinnerung bleiben, nie zuvor haben wir so schlecht zu Mittag gegessen. Am Abend sollte es daher nur eine Kleinigkeit sein und ich erinnerte mich an eine Kritik von marcO74. Ein Tapas-Spanier erschien uns genau richtig. Leider fanden wir den Laden in den verwinkelten Gassen der Altstadt nicht, also nachgefragt und ein netter Freiburger macht für uns einen kleinen Umweg und führt uns ein paarmal links und rechts direkt zum Restaurant. Service erster Klasse.
Der Laden auf zwei Ebenen ist gerammelt voll, es ist laut, wir wollen schon gehen aber nein, wir können gerne an der Theke warten und etwas trinken, es müsste gleich ein Tisch frei werden. Gerne, der Cava brut schmeckt und hilft zu vergessen. Giuseppe stört es dabei nicht, dass wir am einzig freien Platz an der Getränkeausgabe stehen, nee, da kommt er schon vorbei, kein Problem. Auch später als wir einen frei werdenden Tisch direkt an der Theke ergattern, greift Giuseppe beherzt ein, als ein Gast unseren Junior darauf hinweist, doch etwas näher an den Tisch zu rücken. Nee, nee, das ist völlig in Ordnung für ihn und außerdem sitzt die Dame am Tresen ja falsch. Alle wollen Nachschub, hier wird mehr getrunken als gegessen, leere Gläser werden registriert und der nächste Cava kommt prompt.
Nebenbein bemerkt sind die Tapas recht ordentlich. Selten hatten wir so milden und gut gereiften Serrano, eine wirklich gute Portion für 5,50 €. Die Patatas bravas und der gebackene Kabeljau sind schön heiß, die Aioli und die Oliven okay. Einzig die Chorizo a la sidra, in Weißwein (oder war es Rotwein?) geschmort, hat einen eigentümlichen Nachgeschmack, die würden wir nicht wieder ordern. Ansonsten alles paletti. Die Getränkepreise sind für die Freiburger Innenstadt wirklich akzeptabel, Cola 0,2 l (2,20 €), Pils 0,3 l (2,80 €), Cava 0,1 l sehr gut eingeschenkt (3,90 €).
Das Casa Española ist sicher eine Institution in Freiburg, sowohl für einen günstigen Snack oder aber auch für einen zünftigen Tapas-Abend mit Freunden in einfachem aber gepflegtem Ambiente geeignet, mit reichlich Cava oder Vino Tinto/Bianco stört dann sicher auch der immense Geräuschpegel nicht mehr.
Besuch: 8.10.15 mit 3 Personen
Da hätte ich doch fast Giuseppe vergessen, einen überaus stressresistenten netten Kellner in Freiburg. Wir sind über die elsässische Weinstraße angereist und das schöne Städtchen Colmar wird uns sicher ewig in Erinnerung bleiben, nie zuvor haben wir so schlecht zu Mittag gegessen. Am Abend sollte es daher nur eine Kleinigkeit sein und ich erinnerte mich an eine Kritik von marcO74. Ein Tapas-Spanier erschien uns genau richtig. Leider fanden wir den Laden in den verwinkelten Gassen der Altstadt nicht, also nachgefragt und ein... mehr lesen
Die Casa steht seit 1962 (!!!) für spanische Esskultur im Herzen der Breisgau-Metropole. Sie erstreckt sich im Inneren auf zwei Etagen (unten das Comedor und oben die Bar). Im Sommer ist zusätzlich die Terrasse geöffnet. Bei so viel kulinarischer Konstanz erstaunt es nicht, dass selbst die Zeitschrift DER FEINSCHMECKER das ordentliche Speiseangebot, die ambitionierte Weinauswahl sowie die stimmige Tapas-Bar-Atmosphäre bei Freiburgs populärstem Spanier hervorhebt.
Das Tapas-Lokal war leicht zu finden und es waren draußen noch ein paar Plätze frei, welche sich jedoch sehr rasch füllten. Also machten wir es uns unter freiem Himmel gemütlich und studierten die auf dem Tisch ausliegende Speisenkarte. Sie wurde noch von zwei Schiefertafeln, die an der Hauswand der Casa angebracht waren, ergänzt. Darauf ein paar Salatvariationen (mit Pute, Fischfilet oder Gambas), lecker klingende Fleischgerichte (Kotelett vom Iberico-Schwein, gefüllte Poulardenbrust, Lammhüfte, Schweinlendchen und Entrecôte) sowie die obligatorischen Albondigas (Hackfleischbällchen, Portion für 4,20 Euro), ein Standard-Tapa in einer fruchtigen Tomatensauce. Auch auf der Tafel: die Muslos de Pollo (gegrillte Hühnerschenkel, Portion ebenfalls für 4,20 Euro). Na das Tagesangebot hörte sich doch schon einmal gut an. Also wurde davon jeweils eine Portion geordert. Der Vorteil bei den kleinen Tapas-Schälchen ist eben die geschmackliche Vielfalt auf dem Tisch. Das Teilen der Gerichte gehört hier dazu und erlaubt die unterschiedlichsten Gaumenfreuden.
Der Service bemühte sich die vielen Gäste möglichst schnell zu bedienen, was leider nicht immer gelang. Da landete auch mal ein Glas auf dem Kopfsteinpflaster. Aber egal, wir waren im Urlaub und hatten ja Zeit. Der kalte Verdejo (0,2l für 5,50) erschien mir der mediterranen Gesamtsituation angemessen. Meine Begleitung schlürfte einen spanischen Rosé („La Rosa“, 0,2l ebenfalls für 5,50 Euro). Dazu als Durstlöscher einen halben Liter Mineralwasser für 3 Euro.
Als zusätzliche Tapas bestellten wir noch die frittierten Calamares (5,50 Euro), die nicht aus der Packung, sondern frisch zubereitet mit kräftig-pikanter Aioli und etwas Zitrone auf dem Teller landeten. Sie waren ihr Geld wirklich wert. Ein Stück spanische Tortilla (2,80 Euro) sorgte daneben für eine angenehme Sättigung. Ihre Präsenz auf nahezu allen umliegenden Tischen machte mir die Bestellung leicht. Mit fluffiger Konsistenz landete die „spanische Torte“ fein abgeschmeckt auf dem Teller. Die sauer eingelegten Banderillas (die spanische Mixed Pickles-Variante, für 2,80 Euro) setzten zudem frische Akzente am warmen Sommerabend. Das alles kam uns angenehm „spanisch“ vor und dieser laue Abend in der Freiburger City wurde lediglich von ein paar Regentropfen eines – Gott sei Dank – vorbeiziehenden Gewitters gestört. Da ergriff die wasserscheue Klientel (das Wort „Gesindel“ wäre hier wirklich fehl am Platz) schnellstmöglich die Flucht, was den verantwortlichen Service-Chef ein wenig ins Rotieren brachte. Wir blieben sitzen. So ein paar Tröpfchen auf das warme Haupt schaden ja nicht.
Es ist ja immer schön wenn solche Tipps von Ortsansässigen sich auch als solche entpuppen. Bei der Casa Espanola traf dies absolut zu. Sollten wir mal wieder nach Freiburg kommen, gehört sie definitiv zum kulinarischen Rahmenprogramm dazu. Und die gebratenen Knöpfle (Freiburger Spezialität) gibt’s dann eben zum Mittagessen.