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GastroGuide-User: Ehemalige User
Ehemalige User hat Brauereigaststätte Ederkeller in 63762 Großostheim bewertet.
vor 8 Jahren
"Brauereigaststätte, die eigentlich immer gut besucht ist!"
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Geschrieben am 27.05.2016
Besucht am 26.05.2016 Besuchszeit: Mittagessen 4 Personen
Gestern war Feiertag, Fronleichnam, in Bayern sowie in angrenzenden hessischen Orten. Für die anstehenden Fronleichnamsprozessionen hatte der Herrgott für tolles, fast sommerliches Wetter mit viel Sonnenschein gesorgt. Davon profitierten natürlich auch die vielen Radfahrer, die wie wir mit dem Drahtesel unterwegs waren.
 
Nach einem morgendlichen Telefonat mit dem gleichen Schwager wie am Sonntag ergab sich für uns, dass wir nach einer Radtour durch die Äcker ins Hessische auf dem Rückweg über Großostheim fahren wollten, um in einer Hecke einzukehren. Als wir dann gegen 13.30 Uhr durstig und hungrig sowie mit über 40 km in den Beinen vor dem Eingang der Hecke standen und lesen mussten, dass erst ab 15 Uhr geöffnet ist, war ein Umdenken erforderlich. Also Plan-Änderung und rein nach Großostheim zum Eder-Keller, der einen guten Ruf. Allgemeiner Tenor von etlichen Bekannten: Dort konnste gut un billisch esse.
 
Der Eder-Keller ist, wie der Name schon sagt, die Brauerei-Gaststätte der alteingesessenen Eder-Brauerei, die auch das beliebte Schlappeseppel-Bier nach der Übernahme der Brauerei brauen und logischerweise auch ausschenken. Gut ist an solchen Tagen auch, dass dort durchgehend geöffnet und warme Küche von 11 bis 22 Uhr zu Verfügung steht. Vor etlichen Jahren waren wir auch schon einige Mal dort eingekehrt und aus der Erinnerung heraus immer zufrieden. Normalerweise muss man dort besonders an Sonn- oder Feiertagen reserviert haben, sonst wird es nix mit einem freien Plätzchen. Gestern, ohne Reservierung, hatten wir Glück. Schon beim Einbiegen in den großen Brauereihof, der als Parkplatz genutzt wird, konnten wir in Augenschein erkennen, dass um diese Zeit schon wieder einige Lücken auf dem Parkplatz zu sehen waren. Wir stellten unsere Räder an den dafür vorgesehenen Fahrradständern ab und begaben uns in den Gastgarten, in dem drei freie Vierer-Tische zur Auswahl standen. Unsere Wahl fiel auf einen Tisch, der sowohl über Sonnenplätze als auch Schattenplätze verfügte.
 
Kaum saßen wir, war auch schon eine weibliche Bedienung zur Stelle, begrüßte uns mit einem sympathischen Lächeln auf den Lippen freundlich und bedachte uns mit der reduzierten Feiertags-Karte sowie einer Saisonkarte von Spargelgerichten. Die reguläre Karte kann man übrigens auf deren Homepage nachlesen, allerdings ohne Preisangabe. Noch bevor wir uns mit der Karte beschäftigten bestellten wir, durstig wie wir waren, gleich mal was zu trinken. Die Damen alkoholfreies Weizen (Bavaria, 0,5 l 2,90 €), die Herren selbstverständlich Schlappeseppel. Kellerbier bzw. Dunkles vom Fass (0,5 l, 2,80 €), Export und Pils von Eder selbst gab es auch im Angebot. Unsere Getränke wurden zügig gebracht. Alle waren bestens eingeschenkt mit schöner Krone und auch gut gekühlt. Bis auf mein Kellerbier, das war zwar sehr süffig, aber irgendwie doch nicht so kalt wie die restlichen Biere. Kurzum, mir eigentlich etwas zu warm, aber immer noch trinkbar. Nichtsdestotrotz bin ich dann beim Getränkenachschub auf Hefeweizen umgestiegen. Da hat dann auch wieder alles gepasst.
 
Die reduzierte Speisekarte, 1 DIN A4-Blatt mit Vorder- und Rückseite, aber für jeden was dabei, hatte ein Spektrum von fränkischen Vespersachen über Bratengerichte bis zu Schnitzelvariationen und diversen Salaten. Die Herren der Schöpfung entschieden sich für die groben Bratwürste, ich mit Sauerkraut, Soße und Brot, der Schwager mit Pommes und Soße (je 6,90 €). Meine Frau für die Ofenkartoffel mit Hähnchenfiletstreifen (8,10 €) und ihre Schwester für einen großen Salat mit Roastbeefstreifen, dessen Preis ich leider nicht mehr im Kopf habe, da ich ja nur unseren Beleg eingesteckt habe.
 
Nachdem die Bedienung unsere Essenswünsche in ihr Handgerät getippt hatte, wurden wir von ihr aufmerksam gemacht, dass heute zu jedem Essen eine Spargelcremesuppe inkludiert ist, die man sich bitte selber, wie auch den Beilagensalat, falls beim Gericht dabei, aus dem großen Suppentopf bzw. vom Salatbuffet holen soll.
 
Anstelle der Bedienung servierten uns dann unsere Angetrauten die heiße, schön cremige und gut schmeckende Spargelcremesuppe. Den Löffel brachten sie von drinnen mit. Messer und Gabel befanden sich eingewickelt in Papierservietten in einem tönernen Maßkrug, der auf dem Tisch stand.
 
Schön war, dass wir gleich mal eine Suppe löffeln konnten, denn das Servieren der Hauptmahlzeit zog sich doch etwas dahin. Dem Andrang entsprechend, drinnen gut besucht und der Biergarten auch bestens besetzt, waren ca. 40 Minuten Wartezeit gerade noch in einem vertretbaren Rahmen. Und schließlich hatten wir es ja auch nicht einig, aber halt Hunger.
 
Die Bratwürste waren super, sowohl in der Konsistenz als auch im Geschmack. Früher hat der Chef Willi Rödig sie selber hergestellt. Heutzutage werden sie nach seinem Rezept von einem Metzger hergestellt und geliefert, so hat es uns die Bedienung jedenfalls auf Nachfrage geschildert. Auch das Sauerkraut und die Soße einfach prächtig, dazu für mich zwei Scheiben Bauernbrot. Mit hat es bestens geschmeckt. Auch der Schwager, der die Variante ohne Kraut und Brot, aber mit Pommes wählte war super zufrieden.
 Grobe Bratwürste mit Kraut

Leider konnten das die Damen von ihren Speisen nicht so sagen. Die Ofenkartoffel meiner Frau war zwar okay, aber die Hähnchenfiletstreifen ziemlich trocken gebraten, dazu kam noch, dass der Kräuterquark einen leichten Zitronengeschmack hatte, was aus ihrer Sicht gar nicht passte. Das Salatbouqet war kein bisschen angemacht, die gegrillten Champignonstreifen waren okay, aber das ganze Ensemble irgendwie lieblos auf den Teller geklatscht. Alles in allem eine unglückliche Wahl. Da wären meine Bratwürste für sie doch die eindeutig bessere Wahl gewesen.
 Ofenkartoffel mit Hähnchenbrust


Ähnlich erging es ihrer Schwester, die eigentlich fast immer einen Salat bestellt, weil sie gut gemachte Salate liebt. Ihr Salat Ederkeller, bestehend aus einem großen bunten Salatteller mit Roastbeefstreifen, gegrillten Champignons, Zwiebeln, Paprika, Parmesankäse, Balsamico-Creme, Joghurt, Hausdressing und Weißbrot war eine große Portion. Leider wurde der erste gute Eindruck getrübt, da der Parmesankäse quasi in viel zu großer Menge als geriebener Parmesan, wahrscheinlich auch noch aus der Tüte über das ganze Ensemble verteilt war und so dominierte, dass der Geschmack der anderen Bestandteile gar nicht zur Wirkung kam. So blieb dann auch die Hälfte auf dem Teller zurück. Bei der Nachfrage, ob es schmeckt, wurde die Bedienung auf diese Tatsache aufmerksam gemacht. Antwort: Man hätte ja den Parmesankäse abbestellen können.
 
Wer bitte schön, kann schon im Voraus wissen, dass hier mit dem Parmesan so vorgegangen wird. Wenn man ein paar gehobelte Parmesanspäne draufgetan hätte, wäre der ganze Salat geschmacklich verfeinert und in der Tat gut gewesen. So war aber irgendwann der Zeitpunkt gekommen, dass Zunge und Gaumen streikten.
 
Aus diesen Gründen vergeben die Herren 4 GG-Sterne und die Damen leider nur zwei, macht summa summarum 3, was ja immer noch okay heißt, für das Essen.
 
Die Bedienung war kommunikativ, freundlich, aufmerksam, locker, wie in einem Biergarten eben. Deshalb von mir 3,5 GG-Sterne.
 
Zum Ambiente kann ich wenig bis nichts sagen, denn wir saßen ja nur draußen, dort allerdings schön bequem. Auch für Gehandicapte geignet.
 
Lobend und erwähnenswert noch die neu renovierten Toiletten. Saubere und schöne Optik. Alles picco bello.
 
 
Mein Fazit:
 
Meistens volles Haus heißt, die vielen Gäste können sich nicht irren, dort kann man gut essen und trinken. Wie aber überall, kann man mal eine Niete ziehen, sei es, weil man es sich anders vorgestellt hat oder weil es wirklich nicht gut war. So wie gestern für unsere Damen.
 
Mein Gesamteindruck:
 
3 – wenn es sich ergibt, wieder!
 
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
keine Wertung
Preis/Leistung


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