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GastroGuide-User: Jenome
Jenome hat Zur Guten Quelle in 02708 Löbau bewertet.
vor 7 Jahren
"Ein Allerweltslokal-Cleo24de seine 5 Sterne können wir nicht ganz teilen"
Verifiziert

Geschrieben am 14.06.2017 | Aktualisiert am 15.06.2017
Besucht am 08.04.2017 Besuchszeit: Abendessen 4 Personen Rechnungsbetrag: 80 EUR
Ein Kabarett-Abend mit Kathrin Weber führte uns an diesem Tag in das ostsächsische Löbau. In der dortigen Messe führte sie ihr Solostück vor ausverkauften Haus auf. Auf Einladung unsere Freunde, absolute Fans dieser Dame, mussten wir ebend in den sauren Apfel beißen und da durch.
Ich-wieder zuständig für die Gastronomie im Vorhinein-suchte also in der näheren Umgebung der Löbauer Messe nach einer geeigneten Gaststätte. Zwei sehr gute Gaststätten gibt es auf dem Löbauer Berg, aber in der Stadt wird es da schon schwieriger.
Gaststätte "Zur guten Quelle" Löbau
Ich entschied mich zu guter Letzt dann für die Gaststätte „Zur guten Quelle“, wenige hundert Meter von der Messe entfernt. Da Cleo24de hier vor einiger Zeit mal eine kurze, aber zufriedene Rezension hinterließ, und einige Tage zuvor auch noch in unserer örtlichen Presse über die „Quelle“ berichtet wurden, stand unsere Entscheidung fest.

Ein paar Tage zuvor ein kurzer Anruf, und unser Tisch war reserviert. Das war auch gut so, denn am besagten Abend waren dann alle Tische, ausnahmslos mit Katrin Weber Fans, besetzt. Scheinbar lebt die kleine Gaststätte ganz gut von der naheliegenden Messe.

Gastraum
Der Gastraum ähnelt eher einem langen Schlauch, wo an eng zusammengerückten Stühlen knapp 50 Leute Platz finden.

Schöner, zumindest in der warmen Jahreszeit, ist da der große, schattige Biergarten. Die Inneneinrichtung bestand aus massiven Tischen und gemütlichen, rustikalen Lederstühlen. Das Mobiliar war neu, der Gastraum ebenfalls neu renoviert. Alles in allem erinnerte es mehr an eine gute Stube, als an eine normale Gastro. An der Wand dann noch Sprüche im schönsten sächsischen Dialekt. Man fühlte sich wie in Omas guter Stube.

Zwei Damen begrüßen die Gäste an der Theke, welche sich unmittelbar am Eingang befindet,
Tischdekoration
und begleiten die angemeldeten Gäste an ihre Plätze.
Auszug aus der Speisekarte
Eine kleine, aber völlig ausreichende Karte mit Gerichten von 7-19 Euro wurde flux ausgeteilt, und wie so oft wurde auch schon die Frage nach den Getränken gestellt. Manno-lasst uns doch mal 5 Minuten Zeit…… 
0,4ér Löbauer Pilsner für je 2,90 €
Naja, nach eingehender, guter Beratung entschieden wir Herren uns schließlich für ein 0,4ér Löbauer Pilsner für je 2,90 €, unsere weibliche Begleitung wünschte ein 0,3´er Löbauer Pils für 2,30 €,
Schoppen weißen Hauswein a´3,90 €
und meine Frau entschied sich für einen Schoppen weißen Hauswein a´3,90 €. Nun waren die Damen erst mal beschäftigt, und wir konnten ausgiebig in der Speisekarte stöbern. Als nach wenigen Minuten unsere Getränke an den Platz kamen, konnten wir auch schon unsere Essenswünsche zu Protokoll geben.

Wir entschieden uns für zwei Hausgemachte Soljanka mit Toast für je 3,60 €, sowie für zwei Hausgemachte Würzfleisch mit Toast für 4,90 €. Als Hauptspeisen wählten unsere Freunde beide die Rinderzunge mit Gemüse und Salzkartoffeln für je 13,50 €, meine Frau wählte das Schweinesteak „Würzfleisch“-ein Steak mit Würzfleisch und Käse überbacken mit Bratkartoffeln für 10,95 € und ich wünschte schlussendlich das Steak „Strindberg“-ein Steak gebacken in einer Zwiebel-Senf-Eihülle ebenfalls mit Bratkartoffeln für 10,95 €. Bei allen Gerichten konnte man zwischen Pommes Frites, Kroketten, Kartoffelspalten, Bratkartoffeln, Salzkartoffeln, Kartoffelklößen, Böhmischen Knödeln, Reis, Brot und Toast kostenfrei wählen.

Trotz vollen Hauses, ließen unsere Vorspeisen nicht allzu lange auf sich warten. Aber siehe da, statt zwei bestellter Würzfleisch kam erst mal nur eins an. Na gut, Küche hat zu tun.
Hausgemachte Soljanka mit Toast für je 3,60 €
Wir probierten uns also in unserer Hausgemachten Soljanka mit Toast, welche auf einem großen Suppenteller serviert wurde. Im Gegensatz zur Soljanka einige Tage vornweg in Radeberg, war hier die Soße dünn wie Wasser und künstlich mit Paprika und Chili geschärft. Die Wurststreifen ok, aber auch der leicht säuerliche Geschmack einer richtig guten Soljanka fehlte uns.
der leckere Toast zur Soljanka
Vom Toast wollen wir mal lieber nicht sprechen, der war scheinbar vom Discounter um die Ecke.
Hausgemachtes Würzfleisch mit Toast für 4,90 €
Das zweite Würzfleisch war noch immer nicht da, und so teilten sich unsere beiden gegenüber das eine verbliebene Hausgemachte Würzfleisch mit Toast. Das bei uns gewohnte Schälchen war voll mit Würzfleisch vom Hähnchen, obenauf eine (fast zu) dicke Schicht Käse. Hier kann man wieder streiten ob ein Würzfleisch vom Kalb, Kaninchen oder Hähnchen sein muss. Dieses hier schmeckte sehr fertig nach Großmarkt, der viele Käse obenauf machte es sehr fettig. Hier ebenfalls der „leckere“ Toast. Naja-die Vorspeisen waren erst mal nicht soooo besonders. Das zweite Würzfleisch war in der Zwischenzeit noch immer nicht eingetroffen, und als die leeren Teller geholt wurden, fragten wir noch mal höflich nach. Upps da wurde wohl was vergessen. Da die Hauptspeise aber bereits parat stand, verzichteten wir dann auf das zweite Würzfleisch.

Nun aber also zu unseren Hauptgerichten.
Rinderzunge mit Gemüse und Salzkartoffeln für je 13,50 €
Die Rinderzunge mit Gemüse und Salzkartoffeln waren 4 dünne, zarte Scheiben Rinderzunge mit etwas zerlassener Butter obenauf. Das Gemüse war ein TK-Mix aus Rosenkohl, Broccoli und Bohnen, „verfeinert“ mit Möhrchen aus der Dose. Während der Blumenkohl und der Rosenkohl noch halbwegs ok waren, gingen die Möhrchen gar nicht. Diese waren Büchsentypisch pappig, die Bohnen waren nicht weit davon entfernt. Oben auf ein kleiner Klecks von fertiger Hollondaise. Zusätzlich garnierte den Teller noch ein kleines Häufchen Rettich-und Möhrenraspel. Die Salzkartoffeln waren auch nicht mehr die frischsten, denn sie waren weder mehlig noch fest, eher weich. Naja, das geht erheblich besser.
Schweinesteak „Würzfleisch“-ein Steak mit Würzfleisch und Käse überbacken mit Bratkartoffeln für 10,95 €
Das Schweinesteak „Würzfleisch“-ein Steak mit Würzfleisch und Käse überbacken mit Bratkartoffeln war ein dickes, saftiges und scheinbar frisches Schweineschnitzel. Obenauf wieder das bekannte Würzfleisch mit Käse, dazu angenehm krosse Bartkartoffeln. Speck und Zwiebel fehlte bei denen, über die Würze kann man streiten, aber sie waren nicht pappig und nicht zu fettig. Auch hier wieder ein kleines Häufchen Rettich-und Möhrenraspel. Das war Ok, mehr verlange ich von einer „Allerweltskneipe“ nicht.
Steak „Strindberg“-ein Steak gebacken in einer Zwiebel-Senf-Eihülle ebenfalls mit Bratkartoffeln für 10,95 €
Mein Steak „Strindberg“-ein Steak gebacken in einer Zwiebel-Senf-Eihülle ebenfalls mit Bratkartoffeln war mit einer dicken und sehr würzig-leckeren Zwiebel-Senf-Eihülle umgeben. Auch hier wieder ein dickes und saftig, frisches Schnitzel. Auch die Zutaten wie Bratkartoffeln und Beilagen entsprachen dem Schweinesteak mit Würzfleisch. Ein Salz-und Pfefferstreuer standen in Reichweite, und so konnten die Bratkartoffeln nachgewürzt werden.

alkoholfreies Erdinger Weizen für 3,60 €
Da unsere ersten Pils mittlerweile verdunstet waren, bestellte mein Gegenüber noch ein weiteres, ich stieg um auf ein alkoholfreies Erdinger Weizen für 3,60 €.

Zur Sauberkeit des Lokals und der Toiletten gibt es nichts zu meckern, alles war ok.
 
Fazit: für uns ist die „Zur guten Quelle“ in Löbau eher eine Allerweltskneipe. Die Preise für ostsächsische Verhältnisse ok, dafür kann man dann aber auch nichts Außergewöhnliches erwarten. Die Rinderzunge hatte vor allen in den Beilagen erheblich Luft nach oben, die Vorspeisen waren so naja. Die beiden anderen Hauptgerichte waren ok. Sehr schön fand ich, dass hier lokales Löbauer Bier(bis auf das alkoholfreie) ausgeschenkt wird. Das ist ja leider selten der Fall.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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