Als leidenschaftlicher Hobbykoch und Liebhaber guter Weine gehe ich gerne gut essen, und möchte dies dann auch hier erläutern und bewerten. Dabei achte ich nicht nur auf das Essen an sich, sondern auch die Art der Zubereitung, sowie das handwerkliche Geschick und die Raffinesse die im Gericht steckt.
Auch ist mir wichtig welche Produkte verarbeitet werden. Frische Produkte ziehe ich immer vor, Fertiggerichte gehen bei mir garnicht, dann kann ich auch zu Hause schnell was in die Mikro schieben (sofern ich es wollte).
Lokale die regionale und somit saisonale Ware verarbeiten, werden von mir höher bewertet als solche, die aus dem Großhandel gekauftes "Rindfleisch aus Argentinien" anbieten oder mit Garnelen um sich werfen. Sicher kann das alles schmecken, aber gute Küche hat auch was Kreatives!
Fünf Punkte gebe ich daher äußerst selten und auch nur dann wenn alles perfekt ist und im Verhältnis zum Aufwand steht.
Als leidenschaftlicher Hobbykoch und Liebhaber guter Weine gehe ich gerne gut essen, und möchte dies dann auch hier erläutern und bewerten. Dabei achte ich nicht nur auf das Essen an sich, sondern auch die Art der Zubereitung, sowie das handwerkliche Geschick und die Raffinesse die im Gericht steckt.
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Bewertungs-Statistik
Insgesamt 101 Bewertungen 134151x gelesen 2318x "Hilfreich" 2286x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 15.10.2020 2020-10-15| Aktualisiert am
16.10.2020
Besucht am 15.09.2020Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Rhein. Burgen. Natur. Wandern. Wein. Fünf Dinge, die hier im Welterbe Oberes Mittelrheintal wunderbar harmonieren und selbstverständlich einladen. Nun, dieses Mal habe ich mich selbst eingeladen. Nach dem erfreulichen Wiedersehen am Samstag zuvor in Bingen am Rhein, schloss ich mich GG-Kollege Carsten1972 und seiner Frau auf deren dritten Etappe auf dem RheinBurgenWeg an. Und wie es sich für eine anständige Genusswanderung gehört (zumindest in unserer Region), hatte ich natürlich auch flüssiges Anschauungsmaterial dabei. Zwar nicht aus der direkten Umgebung, sondern aus meiner Wahlheimat, die eine gute dreiviertel Autostunde entfernt liegt.
Von Bacharach ging es hinauf auf die Hochebenen über dem Rhein und den Seitentälern Richtung Oberwesel. Unser Ziel des Tages. Auf halber Wandertour, an einem würdigen Plätzchen, wurde die gut gekühlte Flasche ihres Inhaltes und ich von der schweren Last auf dem Buckel befreit. Glücklicherweise kam der Wein sehr gut an und ich durfte die zweite Hälfte der Tour mit zu Ende wandern. In Oberwesel angekommen trafen wir zunächst auf die Schönburg und da wir zeitig unterwegs waren, gestatteten wir uns eine gemütliche Rast im Außenbereich der Anlage mit Blick über das Rheintal. Nach Pils, Kuchen und einem leckeren, Historischen Emmerbier folgte der Abstieg nach Oberwesel. Dort trennten sich uns erst einmal unsere Wege.
Die Münsterländer wollten sich etwas erfrischen, ich zog durch die Stadt um eine geeignete Abend Lokalität zum Verweilen zu finden. Eine vorab Recherche im Internetz war nicht sonderlich erfolgreich. Viele der möglichen Destinationen hatten an diesem Dienstag Ruhetag. Die anderen wenigen nicht mein Vertrauen. Schon früh liebäugelte ich mit dem Weingut Lanius-Knab, die eine kleine Straußwirtschaft von April bis September betreiben. Doch es war ja noch Zeit und wer weiß was sich in den historischen Straßen so alles finden lässt.
Doch nach einer guten halben Stunde quer durch die Straßen und Gassen gab ich auf. Nichts dabei was mir sofort ins Gesicht sprang. Also wieder kehrt gemacht und zum Auto am Bahnhof marschiert. Erstmal ausruhen und ein wenig umziehen. Keine fünf Gehminuten weiter befindet sich an der Hauptstraße das VDP-Weingut Lanius-Knab. Im Innenhof, direkt am Hang unterhalb der Schönburg befindet sich etwas mediterran anmutend die Straußwirtschaft. Die war schon gut besucht und viele weitere Tische reserviert (dem Anschein nach). Höflich und nett wie ich nun einmal bin, fragte ich um einen Tisch für drei Personen, den mir die Chefin des Hauses dann auch ebenso freundlich noch anbieten konnte. Und kein schlechter Platz dazu. Ich meldete an Carsten also meinen Erfolg und es sollte noch eine gute halbe Stunde dauern, bis die beiden fein herausgeputzt zu mir fanden. Ich vertrieb mir die Zeit bis dahin mit der Speise- und Weinkarte und dem ersten Glas Wein.
Blöderweise war meine erste Wahl, ein 2019er VDP.Ortswein Rheinschiefer Riesling trocken schon ausverkauft. Also dann ein 2019er VDP.Erste Lage Engehöller Bernstein Riesling trocken (0,1 / 4,10€). Dieser wurde dann mit einem informativen Untersetzer serviert. Auf diesen kleinen Zetteln stehen nützliche Dinge wie Geschmacksbild, Alkohol-, Säure- und Restzuckerwerte. In Deutsch und Englisch. So kann man nebenbei noch Gaumen und Nase schulen. Sehr löblich und nachahmenswert. Der Wein war dann schon eine echte Überraschung. Mir wird zwar nachgesagt, ich tränke nur Nahewein und würde anderen Weinanbaugebieten diese Kunst absprechen, aber das ist nur ein Gerücht. Ich trinke gerne gute Weine, egal wo sie herkommen. Solange sie ehrlich und mit solidem Handwerk gemacht wurden. Dieser Ortswein Riesling hatte jedenfalls sofort meine ganze Aufmerksamkeit. Ein knackiger, mineralischer Riesling mit Kanten, der mir so gut gefiel, das ich lange überlegt mir eine Kiste mitzunehmen. Der Abend startete jedenfalls vielversprechend. Eine erste Flasche Wasser (0,75 / 4,90€) sollte auch schon einmal den Weg zu mir finden. Trinken macht ja doch durstig. Dann trafen auch meine Wanderbegleiter ein.
Den ersten Wein ließen sich Carsten und seine Frau noch von mir empfehlen, doch dann war besonders Carsten so sehr von den verschiedenen Rieslingen angetan, dass er nicht mehr zu bremsen war. Auf jeden Fall wollten wir ja auch etwas essen. Auf den ersten Blick bot die einseitige Karte nicht viel Auswahl, dennoch wurden wir alle fündig. Es ist ja auch nur eine Straußwirtschaft. Doch die Zusatztafel, die einen Wurstsalat und einen Flammkuchen mit Räucherforelle, Frühlingszwiebel und Apfel anpries, fand unser aller Zuspruch. Also dreimal Flammkuchen bitte, dazu trinkt der Naheländer einen 2019er VDP.Ortswein Rheingold Riesling feinherb (0,1 / 3,40€). Auch dieser süffige, fruchtige Wein gefiel und sollte später noch einmal den Weg zu mir finden.
Der Flammkuchen (12,50€) selbst war ebenfalls eine schöne Überraschung. Nicht nur dass er lecker duftete und noch besser aussah, er schmeckte auch so. Reichlich Fisch, ein passender Apfel dazu und auch wenn es nach zu viel Frühlingszwiebeln aussah, es passte alles wunderbar zusammen. Der Teig war wohl zugekauft, soll mich an dieser Stelle aber nicht wirklich jucken. Einen besseren Flammkuchen habe ich selten gegessen. 4,5*
Aber satt machte der Fladen noch lange nicht. Also gaben wir eine neue Bestellung auf, dazu eine neue Runde Wein. Und da ich nun etwas Deftiges geordert hatte, brauchte ich einen passenderen Wein. Jörg Lanius, der Chef des Hauses, musste an diesem Abend mehr als einmal Rede und Antwort stehen. Carsten hatte ihm zudem unter die Nase gerieben, dass ich ja von der Nahe käme und anderen Anbaugebieten skeptisch gegenüberstehe. Wieso auch immer. Das nahm Herr Lanius aber als Steilvorlage um den ein oder anderen scherzhaften Seitenhieb gekonnt zu parieren. Zum Hauptgang gab es also einen 2018er VDP.Erste Lage Engehöller Bernstein Riesling "S" feinherb. Der noch einmal gehaltvoller und kräftiger war als der Wein zuvor und somit keine Probleme hatte mit dem Essen mitzuhalten.
Drei auf einen Streich - Spundekäs, Leberwurst und Kräuterquark mit zusätzlichen Pellkartoffeln anstelle von Brot (11,90€), serviert auf einer kleinen Fassdaube mit Weingutsbranding. Reichlich - dachte ich mir. Das mit den Gläsern hatte ich mir schon so in etwa vorgestellt. Doch dass die Kartoffeln auch noch mit zusätzlichem Kräuterquark kommen eigentlich nicht. Aber was soll's. Hilft ja nix. Solange es schmeckt sowieso. Der Spundekäs war ungewöhnlich luftig, aber schön in Geschmack und Aroma. Die Leberwurst war dann für mich das Beste in diesem Trio, schönes Leberaroma, nicht zu fett oder schwer. Sehr fein. Dazu gab es einen groben Senf. Der reichlich vorhandene Kräuterquark war ordentlich, aber nichts was man nicht schon öfter in dieser Qualität gegessen hätte. Die Kartoffeln waren ebenfalls sehr gut im Geschmack. Alles in allem aber rundum lecker, wenn am Ende auch etwas zu viel. 4*
Carsten war mit dem Wein mal wieder vorgeprescht und hatte sich die kleine Weinreise Riesling und Spätburgunder servieren lassen. Die wir eigentlich zusammen durchgehen wollten. Aber was soll ich sagen. Der ein oder andere wird ihn kennen ;-) Ich startete mit dieser kleinen abschließenden Weinreise (6x 0,05 / 18€) nachdem er schon die ersten beiden Kelche geleert hatte.
Erfreulicherweise (oder auch nicht?) waren es etwas mehr als die ausgeschriebenen 0,05 l je Glas. Eigentlich schon fast doppelt so viel. Ob das an unserer lockeren Konversation mit dem Herrn des Hauses lag? Wer weiß das schon. Der erste Riesling lief dann eher nebenbei in den Hals, den zweiten trat ich großzügiger Weise meiner Tischnachbarin ab. Hatte ja schon einen dieser Art gehabt. Mit dem dritten Wein, einem 2018er Großes Gewächs Oberweseler Oelsberg Riesling trocken, waren Carsten und ich dann wieder gemeinsam unterwegs. Mein Favorit an diesem Abend. Ohne Zweifel. Der Wein wurde seinem Namen gerecht.
Dann war es Zeit zu prüfen was die Mittelrheiner an Rotwein zu bieten haben. Den Anfang machte der 2018er VDP.Ortswein Spätburgunder trocken. Doch mit dem schien etwas nicht zu stimmen. Der schmeckte zu reif und die Gerbsäure stach hervor. Das war so nix. Es folgte ein 2019er VDP.Ortswein Winkel Spätburgunder trocken aus den Weingutseigenen Lagen im Rheingau. Ein noch recht junger Vertreter seine Art mit Potential für die Zukunft. Würzig und sehr trocken. Und das bei moderaten 12,5 Vol.%. Das Sextett sollte der 2018er VDP.Erste Lage Engehöller Bernstein "S" Spätburgunder trocken beschließen. Das war dann gleich nochmal ein anderes Kaliber, satte 13,5 Vol.%, tolle Beerenaromen, lang und vollmundig. Der konnte gefallen.
Herr Lanius ließ sich blicken, worauf ich den Einwand brachte, dass der erste Spätburgunder so gar nicht in die Reihe der anderen Weine passe und ob da vielleicht eine alte Flasche zu uns an den Tisch fand. Er nahm sich jedenfalls der Kritik an und servierte uns zwei neue Gläser von einer frisch geöffneten Flasche. Und siehe da - der Wein ist doch ganz passabel. Feinfruchtig, elegant und fast süffig. Danke für die zweite Chance. Danach war auf jeden Fall Schluss. Auch wenn von mir aus der Abend hätte so gerne eine Weile hätte weiter gehen können. Aber es hilft ja nix. Bleiben wir vernünftig ;-)
Was bleibt als Fazit? Die Straußwirtschaft im Weingut Lanius-Knab ist auf jeden Fall eine Einkehr wert, was ich mit Sicherheit wieder in Erwägung ziehen werde. Die tollen Weine haben mich mehr als überzeugt, dazu eine sehr gute Weingutsküche mit Wein affinen Speisen die schmecken. Der Service in Person von Herrn und Frau Lanius war kompetent und freundlich. Und wenn man dazu eine so tolle Gesellschaft haben darf, kann man von einem gelungenen Abend, ja von einem gelungenen Tag sprechen.
Rhein. Burgen. Natur. Wandern. Wein. Fünf Dinge, die hier im Welterbe Oberes Mittelrheintal wunderbar harmonieren und selbstverständlich einladen. Nun, dieses Mal habe ich mich selbst eingeladen. Nach dem erfreulichen Wiedersehen am Samstag zuvor in Bingen am Rhein, schloss ich mich GG-Kollege Carsten1972 und seiner Frau auf deren dritten Etappe auf dem RheinBurgenWeg an. Und wie es sich für eine anständige Genusswanderung gehört (zumindest in unserer Region), hatte ich natürlich auch flüssiges Anschauungsmaterial dabei. Zwar nicht aus der direkten Umgebung, sondern... mehr lesen
Straußwirtschaft im Weingut Lanius Knab
Straußwirtschaft im Weingut Lanius Knab€-€€€Besenwirtschaft06744 8104Mainzer Straße 38, 55430 Oberwesel
5.0 stars -
"Wunderbare Straußwirtschaft im renomierten Weingut" NoluxRhein. Burgen. Natur. Wandern. Wein. Fünf Dinge, die hier im Welterbe Oberes Mittelrheintal wunderbar harmonieren und selbstverständlich einladen. Nun, dieses Mal habe ich mich selbst eingeladen. Nach dem erfreulichen Wiedersehen am Samstag zuvor in Bingen am Rhein, schloss ich mich GG-Kollege Carsten1972 und seiner Frau auf deren dritten Etappe auf dem RheinBurgenWeg an. Und wie es sich für eine anständige Genusswanderung gehört (zumindest in unserer Region), hatte ich natürlich auch flüssiges Anschauungsmaterial dabei. Zwar nicht aus der direkten Umgebung, sondern
Geschrieben am 23.09.2020 2020-09-23| Aktualisiert am
23.09.2020
Besucht am 12.09.2020Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Immer dieser Druck. Kaum lässt man sich mal wieder hier blicken, schreibt ein paar Zeilen, fallen sie über einen her, wie die Geier, die nicht genug kriegen können. Na gut. Bitteschön. Ich wurde ja schließlich gut erzogen. Carsten1972 hatte ja eigentlich schon alles erzählt, hat sich auch ausführlich über meine Speisen ausgelassen, aber zu seiner Schande kaum ein Wort über die Weine. Und das von ihm. Das in einer Rezi zu einer VINOTHEK. So kenne ich den jungen Mann gar nicht. Oder hat er das bewusst mir überlassen? Nun, da muss ich mich anstrengen.
Doch von vorne. Ist es wirklich schon vier Jahre her, dass wir uns (Carsten, seine Frau und meine Wenigkeit) zuletzt gesehen haben. Da freute ich mich natürlich über seine Anfrage und sagte sofort zu. Und auch einer Wandertour mit den beiden war ich nicht abgeneigt. Doch dazu vielleicht später.
Wie gesagt, vier Jahre sind seit dem letzten Treffen vergangen, wohl auch ein Grund, dass mich die beiden, am Wasser sitzend und Federweißen trinkend, nicht sofort erkannten. War wohl auch nicht der erste Fedi? Ich weiß es nicht ;-) . Doch dann war die Begrüßung umso herzlicher, wenn auch Corona konform. Egal. Ich habe mich sofort wieder wohlgefühlt. Ich durfte dann am kleinen Tisch Platz nehmen, die leeren Gläser der beiden wurden auch schon bald abgeräumt. Natürlich wurde sofort viel geredet. Doch reden macht durstig, und ich war schon leicht angeschlagen angereist. Sprich, hatte am Morgen sechs Tonnen Beton schippen müssen (was mir eine Sehnenscheidenentzündung einbrachte - ich werde alt, merke es immer wieder). Immerhin gab es dort anschließend ein paar Bier und Essen vom Grill. Gut, dass ein Zug nach Bingen fährt. Wenn auch über Umwege.
Also eigentlich war ich satt. Aber durstig. Da half nur die Karte. Und wer, wenn nicht ich sollte da Empfehlungen aussprechen? (Sagen andere...) Was mir aber gerade hier in der WeinZeit / Vinothek Bingen am Rhein schon immer etwas schwergefallen ist. Denn um die Binger Winzer aus dieser Karte, die auch nach wie vor hinter der Vinothek stehen, mache ich gerade am alljährlichen Binger Winzerfest (mit Ausnahmen) einen Bogen. Da ist es meist Glückssache, einen richtig guten Wein zu finden. Von daher entschied ich mich als erstes für einen Riesling "vom Quarzit" trocken vom Weingut Bretz / Bingen - Kempten (0,1 / 2,80€) Der war erstaunlich knackig, lecker und gut trinkbar. Hatte ich so nicht erwartet. Ein weiteres Glas sollte an diesem Abend folgen, in der 0,2er Version zu 5,40€.
Aber die beiden Münsterländer hatten ja auch Hunger und (wenn auch mehr aus Anstand als aus Hunger - was das Urteil aber nicht beeinflussen sollte) ich schloss mich natürlich an. Etwas Leichtes sollte es dann sein. Und abgesehen von diversen Weinbegleitern (Tapas ähnlich) gab es nur eine begrenzte Auswahl. Auch lachte mich erst der gebratene Pulpo an, aber ich wollte es noch einmal mit dem Rindercarpaccio probieren, nachdem ich vor kurzem nicht ganz so glücklich damit wurde und ein besseres hier erhoffte. Pustekuchen. Doch erst sollte ein Wein dazu geordert werden. Zu Carstens Verwunderung entschied ich mich für einen Riesling Kabinett / Weingut Dr. Kauer vom Mittelrhein (0,2 / 6,00€). Er steht ja eigentlich mehr auf trockene Rieslinge, oder Weine im Allgemeinen. Wenn auch gerne die gereiften. Seine Frau fuhr an diesem Abend einen eigenen Weg was Weine betrifft und entschied sich mehr für Burgunder.
Also ein Riesling Kabinett, traditionell feinherb, bzw. mit Restsüße ausgebaut. Ich fand den Wein gut, war süffig, trotzdem frisch mit schöner Riesling Note, guter Säure und feiner Mineralität. Das Carpaccio konnte also kommen? Oder kam es vor dem Wein? Ich weiß es nicht mehr. Ich war mir auf einmal nicht mal mehr sicher was ich bestellt hatte. Rucola-Parmesan-Salat mit Rindfleischstreifen? Moment mal. In der Karte steht:
Carpaccio vom Rind - Rucolasalat mit Honig- Senf Vinaigrette und gehobeltem Parmesan (12,50€)
Irgendwo unten war auch Rindercarpaccio, leider ertränkt von der Vinaigrette. Obwohl die gut war. Vom Rind also nicht wirklich viel zu schmecken. Und der Rucola war dann stellenweise auch schlecht geputzt. Wenn der überhaupt in dieser Küche Wasser gesehen hatte. Dazu, nicht wie angekündigt gehobelter, sondern geraspelter Parmesan. Was dem Gericht natürlich eine ganz andere Richtung gibt. Die paar hübschen Sprossen obendrauf - geschenkt. Dazu verirrten sich auch immer wieder mal andere grüne Salatblätter unter den Rucola. Also ehrlich, und es tut mir ein wenig leid es so zu schreiben, dieses Carpaccio war eine schlechte Interpretation des italienischen Klassikers. Das mag für den ein oder anderen recht hübsch und appetitlich ausschauen, geschmacklich war es Welten davon entfernt. Der Rucola, den ich eigentlich liebe, gab mir den Rest. 2* Wegen der schönen Aussicht. Und des guten Weins. Und der netten Begleitung.
Meine Tischnachbarn hatten es da offensichtlich besser erwischt. Und zum Hauptgang sollte sich dann auch das Blatt bei mir wieder wenden. Dem Wein blieben wir erst einmal treu.
Gebratener Zander auf Kartoffel-Gurkensalat mit Remouladensauce (18,50€)
Auf der Haut gebratener Zander, wenn auch nicht mehr durchgängig knusprig, dafür aber noch saftig und wohlschmeckend, wenn auch recht puristisch. Dazu eine recht große Portion Kartoffelsalat mit ein paar Gurken und einer Art Mayonnaise. Evtl. war auch ein wenig Brühe mit im Spiel. Jedenfalls konnte sich das sehen und auch essen lassen. Bis dato gab es hier nichts auszusetzen. An der Remouladensauce mögen sich die Geister streiten. Immerhin hieß es ja "Sauce" und da will ich mal nicht so kleinlich sein, wie es auch Carsten schon schrieb, so passte die Remoulade deutlich besser zu dem Gericht. 3,5*
Und nachdem ich schon satt war bevor ich hier an dem Abend ankam, war ich dann noch einmal satt. Aber so richtig. Nur, was war wieder mal alle? Der Wein - richtig! Und da hilft bekanntlich nur eins. Nachschub. Und da ich guten Gewissens (und auch Wissens) keinen weiteren (Weißen) so wirklich empfehlen konnte, der Gastwinzer aus Ingelheim mir zudem überteuert erschien und ich dessen Entwicklung über die letzten fünf, sechs Jahre nicht mag, kehrten wir, wie eingangs erwähnt, zum Riesling "vom Quarzit" zurück. Mit Wein lebt es sich eben doch noch um einiges geselliger ;-) (Was zwei Tage später erneut bewiesen wurde - stay tuned). Manchmal so gesellig, dass zum Abschluss noch ein Roter her muss. Hier sprang ich dann doch noch über meinen Schatten und wagte den Frühburgunder "R" vom Weingut Bernhard Grünewald aus Bingen-Büdesheim (0,2 / 6,30€). In der Vergangenheit hatte ich den schon mal als gut empfunden. Zur Wahl stand auch noch ein Rheingauer Spätburgunder vom Assmannshäuser Höllenberg, der mit Jahrgang 2018 aber zwei Jahre jünger war als der von uns bestellte. Im Endeffekt hatten wir uns aber wohl richtig entschieden. Immerhin ein kraftvoller Rotwein mit schöner Frucht, rundem Aroma und gutem Trinkfluss.
Doch jeder schöne Abend neigt sich mal dem Ende zu, es frischte auch deutlich auf und mein Zug nach Hause kam auch immer näher. Mit dem Bezahlen klappte nicht mehr so ganz wie ich es gerne gehabt hätte. So musste ich mein letztes Bares den beiden aus dem Rheinland am Tisch überlassen um mich dann zum Bahnhof aufzumachen. Hab’s grad so geschafft. Was die noch offene Differenz der Rechnung angeht, werde ich mich noch revanchieren. Wanderwein hin oder her. Wir werden uns ja hoffentlich wiedersehen.
Noch ein kurzes Fazit: Die Lage ist natürlich gerade zu der Jahreszeit unschlagbar. Und auch drinnen hat sich nach dem Pächterwechsel etwas getan. Leider sind die Toiletten nach wie vor auch für die Allgemeinheit zugänglich und mit einem benachbarten Kinderspielplatz dementsprechend gut frequentiert. Den Rest kann man sich denken. Service - wirkte etwas überfordert, aber stets nett und freundlich. Das Essen ist bestimmt auch besser als es jetzt nur am Carpaccio festmachen zu wollen. PLV ist der Lage wohl entsprechend, dennoch sind wir immer noch in Bingen am Rhein. Dennoch sind weitere Besuche nicht ausgeschlossen.
P.S. das zu meiner Frage: Was soll ich da noch hinzufügen?
Immer dieser Druck. Kaum lässt man sich mal wieder hier blicken, schreibt ein paar Zeilen, fallen sie über einen her, wie die Geier, die nicht genug kriegen können. Na gut. Bitteschön. Ich wurde ja schließlich gut erzogen.
Carsten1972 hatte ja eigentlich schon alles erzählt, hat sich auch ausführlich über meine Speisen ausgelassen, aber zu seiner Schande kaum ein Wort über die Weine. Und das von ihm. Das in einer Rezi zu einer VINOTHEK. So kenne ich den jungen Mann gar nicht.... mehr lesen
WeinZeit / Vinothek Bingen am Rhein
WeinZeit / Vinothek Bingen am Rhein€-€€€Restaurant, Bistro, Weinstube, Ausflugsziel067213098992Hindenburganlage 2, 55411 Bingen am Rhein
4.0 stars -
"Nach wie vor ist die Lage unschlagbar, doch die Speisekarte wurde aufgewertet." NoluxImmer dieser Druck. Kaum lässt man sich mal wieder hier blicken, schreibt ein paar Zeilen, fallen sie über einen her, wie die Geier, die nicht genug kriegen können. Na gut. Bitteschön. Ich wurde ja schließlich gut erzogen.
Carsten1972 hatte ja eigentlich schon alles erzählt, hat sich auch ausführlich über meine Speisen ausgelassen, aber zu seiner Schande kaum ein Wort über die Weine. Und das von ihm. Das in einer Rezi zu einer VINOTHEK. So kenne ich den jungen Mann gar nicht.
Geschrieben am 22.09.2020 2020-09-22| Aktualisiert am
22.09.2020
Besucht am 21.08.2020Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Schon irgendwie seltsam. Da wohnt man eigentlich nur eine gute halbe Stunde voneinander entfernt, und dann dauerte es doch fast zwei Jahre, bis man sich mal wieder trifft. Das darf zukünftig nicht mehr so lange dauern. Was dieser Abend auch wieder einmal bewiesen hat. Irgendwie ging es dann auch ganz schnell, Kollegin PetraIO sollte samt Mann mal wieder in meiner Wahlheimat zum Essen kommen. Ich kümmerte mich dann natürlich um die Lokalität und das Reservieren. Ich wählte diesmal bewusst etwas Unkomplizierteres, damit wir uns mehr auf uns und die bestimmt vielen Gesprächsthemen konzentrieren konnten.
Die Wahl fiel dann auf das im Ortskern am Marktplatz ansässige italienische Ristorante Rosino. Keine schlechte Lage will ich mal sagen. Das Wetter meinte es letzten Endes auch gut mit uns, auch wenn es kurz einmal anfing zu tröpfeln. Ich war kurz vor den beiden im Lokal, meldete mich an, musste aber keine Zettel zur Datenaufnahme ausfüllen. Evtl. reichte aber auch schon meine Email, in der ich reservierte. Man wollte mich gerade zu meinem Tisch begleiten, da trafen auch die beiden Schleckermäuler aus der Edelsteinstadt ein. Und siehe da - wir haben uns auf Anhieb wiedererkannt, trotz meiner Maske im Gesicht.
Also gleich hingesetzt und losgequatscht. Der Tisch war eher spärlich, beziehungsweise so gut wie gar nicht dekoriert oder gar eingedeckt. Rattan Möbel mit einer Glasplatte bedeckt, die Weinkarte lag neben dem Reserviert-Schild und ein Aschenbecher war vorhanden. Das war glaube ich alles. (Ich merke gerade, ich sollte - falls das hier wieder zur Regel wird - mir merken Bilder von der Location und dem Ambiente zu machen. Kann mir auch nicht mehr alles behalten.) Immerhin waren die Stühle recht bequem. Innen im Lokal war nix los, draußen saßen gut 30 Personen an verschiedenen Tischen. Zwei junge Damen versuchten sich am Service um den Patron des Hauses zu unterstützen. Bzw. dessen "Befehlen" folge zu leisten. Denn dieser zog es meist vor mit (Stamm-?) Gästen zu plaudern, aber kam auch immerhin um ein paar leere Teller abzuräumen und natürlich mit der großen Pfeffermühle zu winken.
Bis es so weit war, dauerte es allerdings. Bestimmt 15 Minuten bis wir überhaupt die Speisekarten vorgelegt bekamen. Bis dahin keine Getränkeabfrage oder sonstiges. Als die Karte dann kam, war ich im ersten Moment etwas verwundert, die Seiten, laminiert, klebten aneinander und waren noch feucht. Dann fiel es mir ein - Corona. Hier werden die Speisekarten wohl tatsächlich regelmäßig desinfiziert. Anschließendes Trocknen wäre aber auch noch eine gute Idee.
Wie dem auch sei. Nach ein paar weiteren Minuten durften wir endlich Getränke bestellen, doch auch danach dauerte es wieder bis wir endlich anstoßen konnten. Zudem wurde Petra's Mann zunächst ein falsches Getränk serviert. Das sollte uns an dem Abend aber nicht wirklich aus der Ruhe bringen. Zu sehr waren wir mit uns beschäftigt.
Aber dann. Gegen den ersten Durst gab es ein kleines Pils (0,3 / 2,20€ - Warsteiner :-/ ), mein Gegenüber wählte erst noch die alkoholfreie Variante, Petra begnügte sich zunächst mit einer Flasche Wasser. Den oder die im Laufe des Abends folgenden Weine sollte, bzw. durfte ich natürlich auswählen. Wenn ich mich recht entsinne (wie gesagt, das Alter...) empfahl ich Petra zu Ihrer Vorspeise einen trockenen Spätburgunder Blanc de Noir (0,2 / 5,50€) vom ortsansässigen Weingut K.H. Schneider, ich selbst verließ mich auf einen halbtrockenen Riesling (0,2 / 4,90€) gleicher Herkunft. Gut, wenn man die Weine zu Hause hat und von daher auch gut kennt. Petra war aber wohl angetan von dem blassrosa Tröpfchen. Die Weine waren frisch und angenehm temperiert. Doch nun mal langsam zum Essen.
Das von mir (und auch Petra) ausgesuchte und auch schon bestellte Carpaccio vom Octopus war aus, so die Mitteilung zwei Minuten nach der Bestellung. Also schwenkte ich um auf das klassische Carpaccio, Petra wählte die Version mit Lachs.
Das Carpaccio di Manzo (13,00€) kam erst mal recht ansehnlich an den Tisch. Der Chef des Hauses kam dann noch schnell mit der Pfefferkeule vorbei um nachzuwürzen. Nimmt man dann gerne mit. Schnell wurde aber klar, da passen die Proportionen nicht. Selbst wenn das Rinderfilet sauber geschnitten war, passabel schmeckte, nicht zu kalt war und mit gutem Olivenöl nappiert, waren die (rohen) Champignonscheiben dagegen zu dick geschnitten, der Rucola zu klein und der Parmesan einfach zu viel und mächtig. Und trockenes Brot gab es ja auch noch dazu. Immerhin sorgten die Zitronenschnitzen für die nötige Frische. Die Vorspeise war in meinen Augen jetzt kein totaler Reinfall (wie ich mittlerweile weiß), auch hätte ich nicht alles an Parmesan aufessen müssen. Ich sollte es fast bereuen. Ich gebe mal 3*
Ja, und seit der Zeit des Eintreffens bis zum Servieren des ersten Ganges verging mehr als eine Stunde. Gut, dass wir nichts mehr vorhatten. Mein Wein war natürlich schon alle, Petra hatte das irgendwie besser im Griff. Hilft aber alles nix, zur folgenden Pizza brauchte ich Nachschub und die geschätzte Kollegin schloss sich auch diesmal meinem Urteil an. Sobernheimer Trilogie (0,2 / 5,50€ -laut Karte) eine heimische Rotwein Cuvée aus Cabernet Dorsa, Portugieser und Dornfelder sollte zum italienischen Klassiker begleiten. Auch dieser Wein ist mir gut in Erinnerung. Doch schon der erste Duft in meiner Nase ließ meine vorherigen Bedenken leider Wahrheit werden. Die Flasche war schon ein paar Tage zu langen offen, wirkte deutlich oxidiert und alt, was sich aber im Mund zum Glück nicht ganz so stark ausprägte. Somit konnte man den Wein zur Pizza dennoch gut trinken. Der Wein wird wohl nicht so oft hier getrunken.
Natürlich gibt es neben Pasta und Pizza noch andere Speisen auf deren Karte, recht viel Fisch und Rind, aber sollte an diesem Abend zumindest bei mir nicht zur Debatte stehen. Zumal ich das erste Mal dort essen war. Erst mal einen Eindruck von der Pizza machen.
Meine Wahl fiel auf die Pizza Clemente (12,50€) - belegt mit Bresaola, Tomaten, Rucola und Parmesan. Im Nachhinein vielleicht nicht die glücklichste Wahl, aber die anderen sagten mir so garnicht zu. Und bei luftgetrocknetem Rinderschinken in Verbindung mit Parmesan und Rucola kann ich einfach nicht widerstehen. Watt willste machen... Immerhin war die Pizza deutlich besser als erwartet und richtig gut im Geschmack. Der Teig noch recht luftig und auch größtenteils kross und durchgebacken. War halt so gut wie es aus einem Elektro-Steinofen nicht viel besser geht. Der Schinken reichlich und von schöner Konsistenz und Würze, der Rucola dieses Mal im Ganzen und der Parmesan nicht so übertrieben viel. Dennoch musste ich am Ende ganz schön stopfen. Wie meine Begleitung auch. Gute 3,5*
Somit fiel ein Dessert dem vollen Bauch zum Opfer. Das holten wir anschließend in flüssiger Form an anderer Stelle nach. Nach dem Essen inspizierte ich noch die sanitären Einrichtungen. Und da gab es eigentlich nichts zu beanstanden. Drinnen habe ich mich nicht wirklich umgesehen, wirkte recht dunkel, aber gemütlich. Und nachdem es Petra's Gatte mir gleich getan hatte war auch schon Aufbruch angesagt. Aber hatte ich etwas verpasst? Muss man in Zeiten von Corona nicht mehr in Restaurants bezahlen? Verdutzt und leicht beschämt dankte ich den beiden "Spendern" und ich konnte mich dann im Anschluss in Sobernheim's neuer Vinothek (Veale O Thek - wine and cheese) bei einem abschließenden Glas Wein wenigstens ein bisschen revanchieren. So ging ein schöner Abend in gemütlicher Lounge Atmosphäre noch schöner zu Ende. Das sollten wir bald wiederholen.
P.S. Am 03.10. kann ich leider nicht
P.P.S. Nein, mein Auto riecht nicht mehr nach Pizza
P.P.P.S. Auf das Bild vom Pizzaofen warte ich immer noch ;-)
Schon irgendwie seltsam. Da wohnt man eigentlich nur eine gute halbe Stunde voneinander entfernt, und dann dauerte es doch fast zwei Jahre, bis man sich mal wieder trifft. Das darf zukünftig nicht mehr so lange dauern. Was dieser Abend auch wieder einmal bewiesen hat. Irgendwie ging es dann auch ganz schnell, Kollegin PetraIO sollte samt Mann mal wieder in meiner Wahlheimat zum Essen kommen. Ich kümmerte mich dann natürlich um die Lokalität und das Reservieren. Ich wählte diesmal bewusst etwas... mehr lesen
Ristorante Rosino
Ristorante Rosino€-€€€Restaurant, Pizzeria067519242887Marktplatz 8, 55566 Bad Sobernheim
3.5 stars -
"Da kann man durchaus mal hingehen - wenn man Zeit mitbringt" NoluxSchon irgendwie seltsam. Da wohnt man eigentlich nur eine gute halbe Stunde voneinander entfernt, und dann dauerte es doch fast zwei Jahre, bis man sich mal wieder trifft. Das darf zukünftig nicht mehr so lange dauern. Was dieser Abend auch wieder einmal bewiesen hat. Irgendwie ging es dann auch ganz schnell, Kollegin PetraIO sollte samt Mann mal wieder in meiner Wahlheimat zum Essen kommen. Ich kümmerte mich dann natürlich um die Lokalität und das Reservieren. Ich wählte diesmal bewusst etwas
Besucht am 16.07.2020Besuchszeit: Abendessen 6 Personen
"Sport ist Mord!" Ging es drei Wochen zuvor mit den Sportkameraden noch gemütlich per Rad zum Bowlen mit zwischenzeitlichem Schnitzelessen, führte uns dieses Mal der Weg zum Landgasthof Dorfkrug in Oberstreit durchaus anspruchsvoller per Rad zum Ziel. Satte 40 km und gefühlt 500 Höhenmeter quer durch Prärie mit kurzzeitiger Dusche von Petrus sollten uns in etwas mehr als zwei Stunden zum wohlverdienten Abendessen führen. Da ich meistens max. einen Kilometer am Stück fahre, kommt die Frage bei mir anschließend nicht von ungefähr, wieso ich mir das immer wieder antue. Dass wir vornweg auch noch zwei Schummler mit elektrischer Unterstützung als Tempomacher fahren hatten, machte es nicht besser. Doch auch hier wieder einmal mehr bewiesen, wie schön ich doch lebe, hier mitten im Nahetal. Zwischen Wäldern und Reben und einer wunderbaren Naturlandschaft.
Bestellt war der Tisch für sechs Personen um 20 Uhr. Die "Mofafahrer" waren vorausgeilt um schon mal alles sicherzustellen, der Rest folgte mit gut 15 minütiger Verspätung. Alles war noch im Rahmen, doch ich musste erst einmal das Hemd wechseln. Der Bub ist halt einfach nix mehr gewohnt... Natürlich erst nach ordnungsgemäßer Desinfektion am Restauranteingang.
Dann ab zum Tisch, alles noch mit Mund-Nasen-Schutz wohlgemerkt, und sich dort dann in die Liste eingetragen. Soweit alles coronakonform, der Service nahm es mit dem Mund-Nasen-Schutz nicht ganz so genau, aus der Nase wird hier wohl nicht geatmet. Mich persönlich stört das ganze Getue momentan wenig. Hab keine Probleme Masken zu tragen (wie auch mein Profilbild hier beweist), wenn andere es nicht so eng sehen soll's mir auch recht sein. Egal, aber die paar anderen Gäste im Lokal mögen vielleicht anders gedacht haben, sahen aber doch eher wie Stammgäste aus, die ihren regelmäßigen Stammtisch abhielten.
Gegen den enormen Durst musste erst einmal ein alkoholfreies Kirner Weizen her. Das schmeckt nach solchen Strapazen fast wie ein richtiges Weizen. Leider hab ich den Rechnungsbeleg verlegt. Aber alles an diesem Abend war fair und auch preiswert. Jedenfalls folgte im Laufe des Abends noch ein zweites Gebräu aus Weizen, Gerste und Wasser. Hungrig waren wir natürlich auch, und so bestellten wir recht zügig nach dem Eintreffen und dem gelöschten, ersten Durst. Recht unterschiedlich bestellten wir. Diverse Schnitzelvarianten und auch ein Hacksteak fand an unseren Tisch. Sehr rustikal und gutbürgerlich gestaltet sich die kleine Karte. Ich selbst gönnte mir ein paniertes Schweinekotelett mit Bratkartoffeln und Salat. (ca. um die 15€) Den Salat gab es dann wie gewöhnlich vorweg.
Und was soll ich sagen. Das war einer der besten Beilagensalate die ich je auswärts essen durfte. Alles frisch! Angefangen bei den verschiedenen Blattsalaten wie Lollo Rosso, Bionda sowie Kopfsalat, frisch gehobelten Möhren, Radieschen und Bohnen, (okay, die waren eingemacht gewesen), und sogar gehobelte Zucchini waren zu finden. Dann gab es noch zwei Sorten (hausgemachte) Croutons und ein feines Dressing auf Essig-Öl-Senf-Basis. Geht eigentlich nicht besser. Und dazu noch reichlich in der Portionsgröße.
Es dauerte auch nicht wirklich sehr lange, dann wurden die Hauptspeisen serviert.
Die Bratkartoffeln kamen in einer separaten Schüssel und mussten sich von zwei Personen teilen lassen. Ich hab schon deutlich bessere gegessen, aber auch deutlich schlechtere. Mein Problem daran war, dass sie nach Kühlschrank geschmeckt haben. Soll heißen, die wurden am Tag zuvor gekocht (was ja kein Fehler ist) aber nicht richtig ausgekühlt und dann in Folie oder Plastik im Kühlschrank geparkt. Das erzeugt dann diese komische geschmackliche Note die ich absolut nicht abhaben kann. Vielen mag es vielleicht nicht auffallen. Meiner Meinung nach sind Bratkartoffeln aus rohen eh noch die besseren, allerdings auch zeitaufwendiger. Ansonsten waren diese hier aber gut gewürzt und beinahe rundherum kross angebraten.
Das Kotelett dagegen konnte uneingeschränkt punkten. Saftig gebraten, der Geschmack war pures, glückliches Schwein. Schon lange nicht mehr so ein gutes, schmackhaftes Stück Schweinefleisch gegessen. Wenn ich etwas zu meckern hätte, dann dass ich es länger abtropfen lassen hätte. Es kam doch etwas zu fettig auf den Teller. Man sieht es glaube ich auch ganz gut auf dem Bild. Ein extra Messer wurde dazu serviert, dekomäßig waren zwei Scheiben Zitrone mit Petersilie an Bord, dazu ein paar Tropfen Kräuteröl und ein Brotchip. Es gab eigentlich nichts zu beanstanden. Ein beinahe perfektes Essen. Bis auf die erwähnten Kleinigkeiten.
Ja, am Ende musste ich sogar ein bißchen drücken, war doch reichlich die Portion. Und mit dem letzten Berg nach Hause vor Augen, hatte ich es schon fast wieder bereut. Es wurde sogar noch Nachtisch bestellt, was bei mir beim besten Willen nicht mehr reingehen wollte. Ein paar Kollegen gönnten sich dann noch einen Brand vom gegenüberliegenden, regional sehr bekannten Obstbrenner Dotzauer. Ich verzichtete sportlicherweise ;-)
Abgerechnet wurde dann individuell per Notizblock, ich habe um die 25€ an dem Abend bezahlt. Weiß es nicht mehr. Werde alt. Auf jeden Fall war es netter Abend in schöner Gesellschaft mit gut bürgerlichem Essen auf hohem Niveau. Frische und ausgewählte Zutaten die mich überzeugten. Der hell sowie rustikale Gastraum war aufgeräumt und sauber, draußen lädt ein großer Biergarten zum Verweilen ein. Auch sonst gab es wenig zu beanstanden. Der Servive aufmerksam, freundlich und auch recht redselig. Ich kann den Landgasthof Dorfkrug Messer sehr empfehlen.
"Sport ist Mord!" Ging es drei Wochen zuvor mit den Sportkameraden noch gemütlich per Rad zum Bowlen mit zwischenzeitlichem Schnitzelessen, führte uns dieses Mal der Weg zum Landgasthof Dorfkrug in Oberstreit durchaus anspruchsvoller per Rad zum Ziel. Satte 40 km und gefühlt 500 Höhenmeter quer durch Prärie mit kurzzeitiger Dusche von Petrus sollten uns in etwas mehr als zwei Stunden zum wohlverdienten Abendessen führen. Da ich meistens max. einen Kilometer am Stück fahre, kommt die Frage bei mir anschließend nicht... mehr lesen
4.5 stars -
"Gutbürgerliches Essen auf hohem Niveau." Nolux"Sport ist Mord!" Ging es drei Wochen zuvor mit den Sportkameraden noch gemütlich per Rad zum Bowlen mit zwischenzeitlichem Schnitzelessen, führte uns dieses Mal der Weg zum Landgasthof Dorfkrug in Oberstreit durchaus anspruchsvoller per Rad zum Ziel. Satte 40 km und gefühlt 500 Höhenmeter quer durch Prärie mit kurzzeitiger Dusche von Petrus sollten uns in etwas mehr als zwei Stunden zum wohlverdienten Abendessen führen. Da ich meistens max. einen Kilometer am Stück fahre, kommt die Frage bei mir anschließend nicht
Geschrieben am 26.08.2020 2020-08-26| Aktualisiert am
26.08.2020
Besucht am 25.06.2020Besuchszeit: Abendessen 7 Personen
"Es lebe der Sport!" In Zeiten von Corona ist ja so einiges anders, doch in den Sommerferien gibt es immer die ein oder andere Radtour mit dem "Alt-Herren-Volleyball-Verein". Dieses Mal auch nicht so weit, nur knappe 45 Minuten von Bad Sobernheim nach Hochstetten ins Bowling Center. Donnerstags ist dort nämlich "Schnitzelbowling" angesagt. Zwei Stunden Bowling inkl. Schnitzelgericht für 17,50€ pro Nase. Klingt doch fair, oder nicht?
Um viertel vor sieben treffen wir vier Radler an der gebuchten Location ein, vier weitere "Bowler" sind per KFZ angekommen. Draußen im Biergarten wird ein erstes Getränk zu sich genommen, Aufnahme der persönlichen Daten inklusive. An diesem Abend sind im Service der Chef des Hauses und eine weibliche, junge Kraft tätig. Beide fast vorbildlich mit Maske im Gesicht.
Wir waren schon im letzten Jahr zum Schnitzel Bowling anwesend, allerdings mit deutlich mehr Personal. Corona lässt grüßen...
Drinnen gibt es sechs hochmoderne Bowlingbahnen, in Nebenräumen weitere Spielautomaten, zudem können Sportsendungen via Sky geguckt werden. Aber wir wollten uns ja selbst sportlich betätigen. Und bei zwei Gruppen a drei, bzw. vier Personen (einer trat vorzeitig den Heimweg an), wird es auch schnell zum Sport.
Am Eingang wird vorab bezahlt (bis auf die Getränke) und man leiht sich separat Bowling Schuhe aus (zu 2,50 / Paar). Natürlich alles noch schön mit Mund-Nasen-Schutz, solange bis man auf der Bowling Bahn ist. Zwei Bahnen hatten wir gemietet, eine ließen wir zwischen uns zwecks Abstand frei. Im Laufe des Abends kamen noch drei Gäste, die sich eine weitere Bahn in gebührendem Abstand mieteten.
Wie so oft ist man sich in Gruppen uneinig. Es galt festzulegen ob man während des Bowlings isst, oder erst danach (ab 21:00 Uhr) Irgendwann legten wir dann fest, dass wir so zwischen 20 und 20:30 Uhr essen wollten. Auch in der Hoffnung die Zeit angerechnet zu bekommen. Wurde es später aber nicht. Aber was solls. Als Bowler hat man aber das Privileg auf , bzw. hinter der Bowling Arena zu speisen (hab leider kein Bild). Das ist dann in etwa eine Art Berghütte im Raum, also rustikal aufgemacht und mit alpinem Charakter. Wie eigentlich der Großteil der Location. Fotos sind auf deren Homepage zu sehen.
Also spielten wir erst einmal ein paar Runden, dazu liefen ein paar alkoholfreieKirner Weizen in die durstigen Kehlen (0,5 / 3,50€) Das Essen wurde dann per vorbereitete Zettel ausgewählt. Vier oder fünf verschiedene Schnitzel (Wiener Art, Jäger, Zigeuner (sic!) und Ellis Schnitzel) mit drei zu wählenden Beilagen (Pommes, Kroketten, Wedges). Ich entschied mich für Ellis Schnitzel, eines mit frischen Champignons und geschmorten Zwiebeln satt. Dazu bestellte ich Wedges und einen Beilagensalat gibt es inklusive. (Sorry für das schlechte Bild)
Der Salat kam vorweg, war nix besonderes, aber größtenteils aus frischen Zutaten bestehend. Hauptsächlich Eisbergsalat, geraspelte Möhren aus dem Glas, ein paar Böhnchen hatten sich glaube ich auch verirrt, ebenso wie Krautsalat. Dazu zur Deko dekradierte Gurken- und Tomatenscheiben. Das Dressing natürlich aus der Flasche. Also der Salat konnte schon mal nicht wirklich punkten. Das Schnitzel dagegen schon. Genau wie beim letzten Ma(h)l.
Ein großes, saftiges, ordentlich paniertes und gut gebackenes Schnitzel, leider etwas fettig. Aber anständig im Geschmack. Das Topping aus geschmorten Zwiebeln und frischen Pilzen war reich- wie nachhaltig. Dazu ordentlich (in der Schale) frittierte Kartoffelecken. Am Schnitzel gab es also nicht viel zu meckern. Gut gemeinte 4*.
Nach dem Essen blieben uns dann noch etwa 15 Minuten um noch ein paar Kugeln zu werfen. Verhandlungen um die jeweiligen Runden zu Ende zu spielen wurden gegen uns entschieden. Leider. Also hieß es dann nur noch die Getränkezu zahlen, die Schuhe zurückzugeben und via Drahtesel den Heimweg anzutreten. Immerhin ohne nennenswerte Höhenmeter.
Sicherlich ist das Bowling Center in Hochstetten kein Gourmettempel. Aber für den Spaß und um unkompliziert und preiswert zu essen mit der Familie oder Freunden, ist dieser Ort sicherlich zu empfehlen. Die Räumlichkeiten sind sauber, ebenso die sanitären Einrichtungen. Der Service lässt sich blicken, wenn nicht, gibt es kleine elektronische Helfer mit denen man danach rufen kann. Wie gesagt, zum Zeitvertreib und für eine spaßigen, sportlichen Abend mit Freunden oder Familie sicherlich eine gute Alternative. Und mit den Volleyballern werden wir spätestens im nächsten Jahr wieder dort aufschlagen. Vielleicht auch mal Dienstags zum Pizza Bowling. Für 13,50€ je Nase.
"Es lebe der Sport!" In Zeiten von Corona ist ja so einiges anders, doch in den Sommerferien gibt es immer die ein oder andere Radtour mit dem "Alt-Herren-Volleyball-Verein". Dieses Mal auch nicht so weit, nur knappe 45 Minuten von Bad Sobernheim nach Hochstetten ins Bowling Center. Donnerstags ist dort nämlich "Schnitzelbowling" angesagt. Zwei Stunden Bowling inkl. Schnitzelgericht für 17,50€ pro Nase. Klingt doch fair, oder nicht?
Um viertel vor sieben treffen wir vier Radler an der gebuchten Location ein, vier weitere... mehr lesen
Bowling Center Hochstetten-Dhaun
Bowling Center Hochstetten-Dhaun€-€€€Restaurant, Biergarten, Bowlingcenter067527279812Industriegebiet 3, 55606 Hochstetten-Dhaun
3.5 stars -
"Schnitzelbowling für die ganze Familie und alle die Freude am Spaß haben." Nolux"Es lebe der Sport!" In Zeiten von Corona ist ja so einiges anders, doch in den Sommerferien gibt es immer die ein oder andere Radtour mit dem "Alt-Herren-Volleyball-Verein". Dieses Mal auch nicht so weit, nur knappe 45 Minuten von Bad Sobernheim nach Hochstetten ins Bowling Center. Donnerstags ist dort nämlich "Schnitzelbowling" angesagt. Zwei Stunden Bowling inkl. Schnitzelgericht für 17,50€ pro Nase. Klingt doch fair, oder nicht?
Um viertel vor sieben treffen wir vier Radler an der gebuchten Location ein, vier weitere
Geschrieben am 08.09.2019 2019-09-08| Aktualisiert am
09.09.2019
Besucht am 08.09.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 40 EUR
Anfang September, in Bingen ist Winzerfest. Das längste am Rhein. Und am zweiten Sonntag der weit bekannte Umzug. Da gibt es Wein satt, auch wenn er nicht schmeckt. Und in diesem Jahr so wenig wie noch nie. Und überhaupt, war sehr schwach besucht der Umzug wie das Fest generell. Ob es am unbeständigen Wetter lag? Keine Ahnung. Immerhin hatten wir deswegen auch kaum Probleme einen Platz im Lokal unsrer Wahl zu finden.
Dieses Mal wieder in der Genießerei Alte Wache. Ich geh da eigentlich immer wieder gerne hin. Ob zum Beispiel zum Frühstück, zum Lunch oder zum Dinner. Auch als Bar taugt die Alte Wache was. Ein rundum sorglos Paket.
Viel war nicht los als wir zwei gegen 16 Uhr dort eintreffen. Wir werden schnell als potentielle Gäste erkannt und uns wird ein freier Vierertisch angeboten. Platz genug hätten wir schon mal. Und da die Karte (im Internet einsehbar), die bereits auf dem Tisch liegt klein und überschaubar ist, fällt die Entscheidung auch nicht schwer.
Nach den oftmals schlechten Weinen an diesem Tag, die ich dann doch lieber weggeschüttet hatte, brauchte es jetzt gegen den Durst ein Maisel's Weiße. (0,5 / 4,10€). Das hat dann richtig gut gezischt. Und auf unser Essen mussten wir glücklicherweise auch nicht lange warten.
Beide bestellten wir den Burger mit Steakhaus Fritten, ich in der Variante als Cheeseburger. Kostenpunkt 14,90€. Akzeptabel. Erst recht als das Ding auf Schiefer serviert wurde. Sah schon mal üppig aus, roch gut, machte Appetit. Die Fritten sehr gut frittiert, nicht zu fettig und Salz war auch genügend vorhanden. Das passte schon mal. Zudem schön im Körbchen anzusehen.
Etwas zu viel des Guten die beiden schwarzen Schälchen voll mit Ketchup und Majo. Die Hälfte hätte es auch getan, dazu kam beides offensichtlich aus der Großraumflasche. Der Burger dagegen in allen Belangen super. Das leckere Brötchen, das zwar kein Briochebun war, aber völlig in Ordnung, war leicht angetoastet und hatte einen gutem Biss. Der Hauptdarsteller, das Patty, war trotz das es durchgebraten war noch saftig genug und hatte locker mehr als die üblichen 125 Gramm. Auch da gab es nix zu meckern. Der Käse passte ebenfalls und war schon schön zerlaufen, der Rest bestand aus Salatblättern, Tomaten und Essiggurken. Die Burgersaucen waren okay aber auch diese waren wohl nicht hausgemacht.
Spielte aber auch nicht wirklich eine große Rolle. Wir waren satt und geschmeckt hat es uns auch. Warum mehr meckern als nötig?
Servicetechnisch gab es nichts zu beanstanden. Genug Mädels die sich kümmerten und trotzdem den Überblick behielten. Dazu freundlich und zuvorkommend. Die Frage nach der Zufriedenheit kam, und auch nicht ständig oder nervend. So wünscht man sich das eigentlich immer.
Das Ambiente hat gegenüber früheren Besuchen etwas nachgelassen, war es vorher gemütlich, sind die vielen Sprüche rund um Essen und Trinken einem hellen Anstrich gewischen, alles wirkt eher nüchtern und funktionell.
Die Karte klein und fein, trotzdem wird jeder fündig, an Weinen gibt es eine ansprechende Auswahl von Winzern aus der direkten Umgebung.
Was die Sauberkeit angeht muss man berücksichtigen dass an so einem Tag gefühlt zehnmal so viele Menschen die Örtlichkeiten aufsuchen als das Restaurant Gäste hat. Dementsprechend sieht es dann auch in den entsprechenden Räumen aus. Immerhin bin ich nicht am Boden kleben geblieben obwohl es stellenweise so aussah. Und Papierhandtücher gab es auch noch. Seife und warmes Wasser sowieso. Im Gastraum gab es diesbezüglich nix zu beanstanden. Alles im Rahmen. Wir kommen mit Sicherheit wieder.
Anfang September, in Bingen ist Winzerfest. Das längste am Rhein. Und am zweiten Sonntag der weit bekannte Umzug. Da gibt es Wein satt, auch wenn er nicht schmeckt. Und in diesem Jahr so wenig wie noch nie. Und überhaupt, war sehr schwach besucht der Umzug wie das Fest generell. Ob es am unbeständigen Wetter lag? Keine Ahnung. Immerhin hatten wir deswegen auch kaum Probleme einen Platz im Lokal unsrer Wahl zu finden.
Dieses Mal wieder in der Genießerei Alte Wache.... mehr lesen
Genießerei Alte Wache
Genießerei Alte Wache€-€€€Restaurant, Bistro, Cocktailbar06721-987280Speisemarkt 3, 55411 Bingen am Rhein
4.0 stars -
"Immer noch einen Besuch wert." NoluxAnfang September, in Bingen ist Winzerfest. Das längste am Rhein. Und am zweiten Sonntag der weit bekannte Umzug. Da gibt es Wein satt, auch wenn er nicht schmeckt. Und in diesem Jahr so wenig wie noch nie. Und überhaupt, war sehr schwach besucht der Umzug wie das Fest generell. Ob es am unbeständigen Wetter lag? Keine Ahnung. Immerhin hatten wir deswegen auch kaum Probleme einen Platz im Lokal unsrer Wahl zu finden.
Dieses Mal wieder in der Genießerei Alte Wache.
Geschrieben am 10.12.2018 2018-12-10| Aktualisiert am
10.12.2018
Besucht am 01.11.20189 Personen
Ja. Herbstzeit ist für mich auch seit drei Jahren auch Harz Zeit. Eine Woche abschalten, Natur pur und sich keinen Kopp machen. Für den Spaß sorgen acht Kumpels, das ein oder andere Bierchen und viel laute Musik. Und gerade in diesem Jahr hatte ich einiges zu Verarbeiten, von dem ich hoffte in dieser Woche Abstand zu gewinnen. Doch das ist ein anderes Thema.
An diesem Donnerstag, unser erster voller Tag (einige volle Nächte sollten folgen, aber auch nüchterne), hatten wir eine recht anspruchsvolle Wanderung geplant, 26 km rund um den Wurmberg mit 900 Höhenmetern. Eine Woche zuvor gab es hier den ersten Schnee, der sich in schattigen Mulden auf dem Gipfel noch zeigte. Unten wieder angekommen erreichten wir die ehemalige Grenzstadt Braunlage und da langes Wandern nicht nur Durst sondern auch Hunger fördert, machten wir uns auf die Suche nach einer passenden Lokalität. Viel war los an diesem Donnerstag, ein Tag nach dem Reformationstag, der in Niedersachsen als Feiertag gilt. Da machten sich wohl viele ein verlängertes Wochenende. Auf jeden Fall hatten wir bestimmt fünf oder sechs Lokale abgeklappert bis wir dann endlich im Forsthaus einen Tisch für unsere Bande bekommen sollten.
Also rein in die gute Stube, recht düster war es. Und voll. Und laut. Also eigentlich wie wir. Am langen Tisch nahmen wir neun Mann Platz und wurden auch gleich nach Getränken gefragt. Den meisten verlangte es nach frisch gezapftem Pils. So auch ich. Die Speisekarte präsentiert sich schon regional, saisonal und kann auch im Internet studiert werden.
Auf Vorspeisen verzichteten die meisten, ein oder zwei Beilagensalate fanden dennoch an den Tisch. Man verzeihe mir die Gedächtnislücken, es war aber auch sehr dunkel in dem Laden. Immerhin weiß ich was ich noch bestellt und gegessen habe.
Medaillons vom Hirschrücken auf Wacholdersauce mit Mandelbrokkoli und Kroketten (18,90€)
In der Karte steht "-Lieblingsgericht unseres Küchenchefs-" Das machte mich schon neugierig. Neben Oberharzer Wildragout und Hirschbraten nach Art des Hauses ein saisonales, wildes Gericht und da steh ich ja drauf. Gut, auf die vorgefertigten Kroketten aus der Großverbraucherpackung jetzt nicht, aber die gibt es ja in 90% dieser Läden und war auch zu erwarten. Der Brokkoli dagegen überraschte dann doch. Knackig, noch leuchtend grün und sehr geschmackvoll kamen die grünen Röschen auf den Teller. Allein den spendierten Mandelblättchen hätte ich eine Runde mit Butter in der Pfanne gewünscht. So war das etwas fade. Das beste dann die beiden Tranchen vom Hirsch. Schön rosa gegart, gute Röststoffe hatte das Fleisch auch abbekommen. Und auch an der Würzung wurde nicht gespart. Ob das wirklich Hirschrücken war, wage ich zu bezweifeln. Nicht so zart wie eben der Rücken und auch preislich war das eigentlich zu optimistisch. Die Soße dazu war in Ordnung, wenn auch nicht der Rede wert. Das Bild spricht für sich. Die Birne mit den Preiselbeeren habe ich auch kaum beachtet, Dosenfutter überlasse ich dem Hund. So gesehen ein solider Teller mit Abzügen in der B Note. 3,5*
Ein Wort zum Service, Tja. Hätte, wäre, wenn. Bei soviel Gästen braucht es auch viel Personal. So weit so gut. Doch das wir in diesen 90 Minuten beinahe alle zu Gesicht bekommen und es dennoch nicht wirklich klappt ist ja auch nicht im Sinne des Erfinders, oder? Vier Damen und zwei Herren hab ich gezahlt, gezahlt haben wir wieder bei einer anderen Person. Ich weiß nicht mehr. Jedenfalls habe ich zwischenzeitlich mal nach der Karte verlangt um evtl einen Wein zu bekommen. Die Karte bekam ich zwar, erneut bestellen durfte ich bis heute nicht. Irgendwann fand sich ein weiteres Bier vor mir ein, hab ich dann auch genommen. Die Weinauswahl war sowieso nicht so besonders. Und preislich eher unattraktiv.
Was die Sauberkeit angeht, gibt es nicht viel zu sagen. Es war ja dunkel. Die Toiletten waren angemessen in Schuss, es war schon spät und einige Gäste zu Besuch. Drücken wir mal ein Auge zu.
Bezahlt hat jeder für sich, was in Summe einiges mehr an Trinkgeld generiert haben dürfte. Es waren nicht alle so kritisch wie ich. Und diverse Umstände lassen die Flocken dann auch mal lockerer sitzen.
Gut möglich dass wir in gleicher Situation und Konstellation wieder dort aufschlagen werden (soll aber keine Drohung sein), Solo oder für den romantischen Abend eher nichts.
Ja. Herbstzeit ist für mich auch seit drei Jahren auch Harz Zeit. Eine Woche abschalten, Natur pur und sich keinen Kopp machen. Für den Spaß sorgen acht Kumpels, das ein oder andere Bierchen und viel laute Musik. Und gerade in diesem Jahr hatte ich einiges zu Verarbeiten, von dem ich hoffte in dieser Woche Abstand zu gewinnen. Doch das ist ein anderes Thema.
An diesem Donnerstag, unser erster voller Tag (einige volle Nächte sollten folgen, aber auch nüchterne), hatten wir... mehr lesen
Altes Forsthaus
Altes Forsthaus€-€€€Restaurant, Hotel, Partyservice05520 944200Harzburger Straße 7, 38700 Braunlage
3.0 stars -
"Harzer Küche die keinem weh tut, aber auch keine Jubelstürme hervorruft" NoluxJa. Herbstzeit ist für mich auch seit drei Jahren auch Harz Zeit. Eine Woche abschalten, Natur pur und sich keinen Kopp machen. Für den Spaß sorgen acht Kumpels, das ein oder andere Bierchen und viel laute Musik. Und gerade in diesem Jahr hatte ich einiges zu Verarbeiten, von dem ich hoffte in dieser Woche Abstand zu gewinnen. Doch das ist ein anderes Thema.
An diesem Donnerstag, unser erster voller Tag (einige volle Nächte sollten folgen, aber auch nüchterne), hatten wir
Besucht am 31.08.2017Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 115 EUR
Kaiserhof
Ein knappes Jahr ist der letzte Besuch nun her, und aus aktuellem Anlass reservierte ich vorfreudig einen Tisch eigentlich für Montag. Leider mussten wir kurzfristig absagen, konnten aber einen Tag später schon erneut reservieren, für eben jenen Donnerstag Abend. Mir sind die Tage in der Woche eh meist lieber, da ist nicht so viel los, man muss sich nicht um den Service Gedanken machen und mit etwas Glück schaut dann mal auch der Chef des Hauses vorbei.
So auch diesmal der Plan. Und heuer gab es sogar einige Neuerungen zu bewundern. Das die Karte alle sechs bis acht Wochen wechselt war bekannt. Diesmal hatte man aber dem Innenbereich ein neues Ansehen verpasst. Gab es vormals rustikales und edles Ambiente zeigt sich der Kaiserhof nun moderner. Nicht mehr ganz so nobel wie im oberen Bereich (der entfallen ist und nun zum Lümmeln auf einer großen Couch einlädt) und nicht mehr sehr rustikal, bürgerlich wie im alten Weinhaus. Es wirkt grundsätzlich heller, allein die Beleuchtung ist nach wie vor eher dezent und zurückhaltend. Inmitten des Raumes der ganze Stolz des Patron, eine lange Tafel an der man mit Barhocker sitzen darf.
Die paar Tische sind ohne Tischdecke, allein eine Blumenvase und eine Kerze teilen sich die rustikale Tischplatte mit Messer, Gabel, Serviette und einem schönen, bauchigem Wasserglas. Die Stühle sehen sehr nach Designer aus und die eine Wand wurde mit einer grünlichen Stofftapete geschmückt. Motto: Kolibri.
Dazu gibt es türkisfarbene Sitzkissen. Das neue Ambiente gefällt durchaus. Das aber jetzt weniger Gäste als zuvor bewirtet werden können hat logistische Gründe.
Bei unserem Eintreffen wurden wir nach der Reservierung gefragt und freundlichst zu unserem Tisch geleitet. Die beiden Damen die an diesem Abend den Service machten waren für uns ebenso neu. Nur die Chefin war uns ein bekanntes Gesicht. Dennoch wurden wir (im Gegensatz zum letztjährigen Besuch) wieder wie gewohnt gut umsorgt und durch den feinen Abend gebracht.
Wir saßen kaum, wurde uns die ebenfalls neu gestaltete Karte gebracht(Achtung Mausefalle ;-)) und gleich nach einem Aperitifwunsch gefragt. Ich war mir nicht sicher, Fräulein fragten nach dem aktuellen Hausaperitif (6€) und war überzeugt. Alleine Trinken ist doof, also bestellte ich mir einen einfachen, aber sehr guten Winzersekt (0,1 / 5,20€) vom hauseigenen Weingut. (Die Geschichte hierzu habe ich in früheren Bewertungen hier erläutert)
Die Speisekarte ist stets online einzusehen und somit hatte ich mir in hoher Erwartung schon vorab mein Menü ausgesucht. Beim Fräulein ist das immer so eine Sache und tagesformabhängig. Somit musste ich ein wenig umdisponieren und die Tatsache das ein Tagesgericht angeboten wurde schmiss dann komplett meinen Plan durcheinander. Zum Glück! Also diesmal kein angebotenes Vier- oder Fünf-Gang-Menü.
Nachdem wir uns also einig waren und die Bestellung aufgeben konnten, noch kurz Ratschlag bzgl. der Weine zum Essen eingeholt. Auch hier konnte uns kompetent geholfen und mir sogar ein Wein außerhalb der offenen Weinkarte angeboten werden.
Als Gruß aus der Küche gibt es hier immer verschiedene Sorten Brot mit diversen Aufstrichen oder Dipps. Dieses Mal der der Klassiker TOMATENPESTO und eine Kugel GEFLÜGELLEBERPARFAIT (gerollt in gehackten Pistazien und Pumpernickel) Als Brot ein normales Baguette, eine rustikalere, dunklere Variante und ein mediterranes Brot mit Oliven und Tomaten. Jedenfalls alle drei Sorten sehr gut. Zum Tomatenpesto muss ich eigentlich keine Worte mehr verlieren. Ein Selbstläufer. Überrascht hat mich das Leberparfait im Brot-Nussmantel. Die Kugel war nicht mehr so kalt wie befürchtet, das Leberaroma vorhanden aber nicht zu streng. Eine feine Sache, die ich glücklicherweise alleine verputzen durfte.
Vorweg gab es noch eine Flasche Mineralwasser (Bad Camberger, 0,75/5,90€), den Sekt hatte ich schon zeitig ausgetrunken. Den Wein hatte ich erst zur Vorspeise bestellt. Eine trockene Riesling Spätlese (0,1/2,30€) vom Hausweingut. Ich tippe mal auf mindestens Jahrgang 2015 anhand des reifen Aromas. Der Wein war gefällig und konnte wunderbar mit meiner Vorspeise:
Um es vorweg zu nehmen . Das war somit das Beste was ich je essen durfte. Aber vor allem das Beste was ich jemals im Kaiserhof auf dem Teller vor mir hatte. JEDERZEIT WIEDER! Die Varianten entpuppten sich als dreierlei vom heimischen Reh. Die TERRINE war fein gewürzt und perfekt in der Konsistenz. Gebettet wurde die große Scheibe auf einem Spiegel von eingekochten Brombeeren.
Als zweites gab es „marinierte“ SCHEIBEN von der KEULE. Wenn ich es nicht besser wüsste hätte ich erst auf Schinken getippt oder etwas gebeiztes. Die Streifen waren jedenfalls sehr aromatisch. So schmeckte ich Wacholder und Piment heraus. Etwas wenig aber fein. Die Krönung waren aber die beiden perfekt gegarten Tranchen des REHRÜCKEN. Die bekamen eine Kruste von gehobelten! Erdnüssen. Das Fleisch perfekt. Saftig, hocharomatisch und einfach nur geil. Hier diente als Unterlage eine Art „Coleslaw“ . Dazu ein marinierter / fermentierter Strunk eines weißen Kohls der genauso knackig war wir der Rest. Die beste Beilage fand ich aber das Püree vom jungen Wirsing. Man war das fein. Für diese Vorspeise kann es nur 5* geben!
Mediterraner Salat von Gemüse mit Burrata und Avocado. (15,80€)
Fräuleins Wahl vom vegetarischem Menü. Und beileibe keine Schlechte. Das Gemüse bestand aus Pilzen, grünem Spargel, Zucchini, Paprika, Stangensellerie. Dazu kleinste Würfel von Möhre und (evtl.) Kohlrabi. Alles perfekt abgestimmt und zubereitet. Die Burrata war wie erwartet sehr sahnig, mild im Geschmack und sehr frisch. Als Deko diente neben einer dünnen (leider überflüssigen) Gebäckstange, frittierter Basilikum und diverse Soßenspritzer. Die Scheibe der Avocado fügte sich gut in das Gemüseensamble ein. Ebenfalls 5*!
Fräulein ließ sich dazu einen Blanc de Noir empfehlen (0,2/6,50€) den sie dann auch zur Hauptspeise trank:
Tortelloni vom Pfifferling mit Artischocke (19,50€)
Alleine optisch schon wieder ein Gedicht. Vier oder fünf große Tortelloni versteckten sich unter gedünsteten Zucchinischeiben, gebratenen Pfifferlingen, der Artischocke, diversen Kräutern und ein paar Tomatenstückchen. Die Pastafüllung schmeckte intensiv nach Pfifferlingen, auch wenn die Basis aus Ricotta war. Wunderbar abgeschmeckt hatten die Nudeln noch einen schönen Biss. Und auch hier kam das Wirsingpüree zum Einsatz und passte ebenfalls wunderbar. Allein die Soße vermag ich nicht zu identifizieren. Lecker war sie allemal. 5*
Kotelett vom Schwäbisch-Hallischen Landschwein mit Tomatenravioli und mediterranen Gemüse (26,80€)
Das Gericht wurde mir vorab empfohlen und habe es mit keinem Bissen bereut. Das war ne Megaportion, mindestens 350 Gramm Fleisch (mit Knochen) fast drei Zentimeter dick. Saftig, feinwürzig und äußerst schmackhaft. Sogar der leicht krosse Fettrand wurde von mir verputzt. Die Ravioli hatten mir anfangs noch etwas zu viel Biss, die zogen auf den gut gewärmten Tellern zum Glück noch etwas nach. Das gerillte Gemüse unterschied sich nicht großartig von dem der vegetarischen Vorspeise. Auch hier Spargel, Paprika und Zucchini in vorderster Front. Ich war satt und glücklich! 5*
Leider war für ein Dessert kein Platz mehr. Musste ich ja schon die Reste der Dame mir gegenüber mitessen. Diese ließ sich noch einen Espresso (2,60€) bringen. Ich begnügte mich mit dem kleinen Feingebäck welches beigelegt wurde und mit dem Rest meines roten Cuvée Royal (0,2/5,20€), den ich mir zur Hauptspeise orderte.
Dann kam noch der Chef, wir unterhielten uns ein wenig über die Neuausrichtung des Kaiserhofs und freuten uns des Lebens. Nach dem Bezahlen wurden dann noch mal die Örtlichkeiten aufgesucht und es ging leider m,al wieder viel zu früh nach Hause.
Fazit:
Der Kaiserhof ist nach wie vor eine sichere Bank im Nahetal!
Das Essen war diesmal wieder sehr nah an der Perfektion, da gibt es kaum was zu meckern. Ganz klar 5*
Der Service war diesmal wieder gewohnt kompetent, freundlich und jederzeit präsent ohne aufdringlich zu werden. So wünsche ich mir als Gast perfekten Service! 5*
Das Ambiente war und ist weiterhin genau nach meinem Geschmack. Hier passt alles, hier ist es nie zu laut und man hat stets genug Platz um nicht auf Nachbars Schoß sitzen zu müssen. 5*
Was Sauberkeit und sanitäre Einrichtungen angeht gibt es auch nichts zu beanstanden. Vorbildlich! 5* Das PLV ist auch 5* wert. Was hier geboten wird ist jeden Cent wert!
Natürlich kommen wir wieder!
5–unbedingt wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
Kaiserhof
Ein knappes Jahr ist der letzte Besuch nun her, und aus aktuellem Anlass reservierte ich vorfreudig einen Tisch eigentlich für Montag. Leider mussten wir kurzfristig absagen, konnten aber einen Tag später schon erneut reservieren, für eben jenen Donnerstag Abend. Mir sind die Tage in der Woche eh meist lieber, da ist nicht so viel los, man muss sich nicht um den Service Gedanken machen und mit etwas Glück schaut dann mal auch der Chef des Hauses vorbei.
So auch diesmal... mehr lesen
5.0 stars -
"Der Kaiserhof ist nach wie vor eine sichere Bank im Nahetal!" NoluxKaiserhof
Ein knappes Jahr ist der letzte Besuch nun her, und aus aktuellem Anlass reservierte ich vorfreudig einen Tisch eigentlich für Montag. Leider mussten wir kurzfristig absagen, konnten aber einen Tag später schon erneut reservieren, für eben jenen Donnerstag Abend. Mir sind die Tage in der Woche eh meist lieber, da ist nicht so viel los, man muss sich nicht um den Service Gedanken machen und mit etwas Glück schaut dann mal auch der Chef des Hauses vorbei.
So auch diesmal
Besucht am 11.08.2017Besuchszeit: Abendessen 6 Personen
Rechnungsbetrag: 80 EUR
Stella Restaurant und Biergarten
Da dauert es nun fast ein Jahr, bis sich Nolux und PetraIO wieder treffen. Feststellung: Das darf nicht wieder so lange dauern!
Geplant war schon länger ein Treffen, irgendwie haben wir uns nie unter einen Hut bekommen. Doch am 11.08. sollte es endlich wieder so weit sein. Das wir noch eine Freundin samt Tochter mitbringen würden war zum Glück kein Problem. Also reservierte ich per Email einen Tisch für sechs Personen, was mir recht schnell positiv bestätigt wurde.
Das Scheunenrestaurant und Biergarten STELLA in Simmertal liegt zentral im Ortskern. An Parkplätzen gibt es nur die öffentlichen auf der Straße. Wer suchet der findet.
Wir vier waren dann kurz vor der Zeit am Lokal und sind dann schon mal rein. Allein. In den Hof hinein. Ohne Petralein. Da standen wir nun im Biergarten. Vor uns lag ein Hund. Den kümmerte es aber am wenigsten dass wir etwas essen wollten. Der ursprüngliche Plan war ja draußen zu sitzen, aber der November zog es vor mitten in den August zu fallen, und somit ließen wir die drei rüstigen Damen alleine ihr Viertel trinken. Nur wo geht es in die gute Stube? Kein Mitarbeiter zu sehen. Die Tür links führte auch nicht zum gewünschten Ziel. Hmm. Von geradeaus kam ein Bub mit Vater aus einem Scheunentor. Die Tür knapp ein Meter fünfzig hoch. Soll da das Scheunenrestaurant hinter sein? Tatsächlich. Gebückt hindurchgeschlüpft und am Vorhang vorbei gekämpft steht man in der Scheune. Das Ofenfeuer prasselte (im August), die dezente Beleuchtung tat ihr übriges um eine gemütliche, wohlfühlende Atmosphäre zu schaffen.
Der Herr hinter der Theke erkannte sofort das ich reserviert hatte, nannte sogar den Namen. Wir durften dann am langen, reservierten Tisch Platz nehmen. Platz für acht. Die Bänke waren in der Art von Bierzeltbänken mit Rückenlehne. Die Tische mit rot-weiß-karrierten Tischdecken bedeckt. Ansonsten nix. Wir bekamen dann gleich die Karten und die Farge nach Getränken gestellt. Hmm. Wenn noch nicht mal in der Karte alle Getränke stehen, woher soll man ohne Info wissen was man möchte? Also um Bedenkzeit gebeten und einen Blick in den Bierkühlschrank geworfen. (Und sowas im Weinland Nahe) Da stehen ja außergewöhnliche Sachen. Zwickl Kellerbier, Störtebecker Roggenweizen, Bersteinweizen, und die feinen regionalen Spezialitäten der Kirner Privatbrauerei.
Fräulein wollte einen trockenen Riesling, da keiner im offenen Ausschank, wurde ihr trotzdem einer vom Flaschenarsenal geöffnet. Löblich!
Dann kamen auch schon Obersteiner. Herzliche Begrüßung war obligatorisch. Platz genommen, Karte studiert und dann bestellt. Getränke kamen dann stetig aber zügig. Ich entschied zum Erstaunen von Petra zu einer kleinen Bierprobe und begann mit dem Zwickel. (0,5 / 3,40€) Süffig, lecker, passt! Fräulein bekam ihren trockenen Riesling vom Weingut Weber / Monzingen (0,1 / 2,80€). Auch eine Flasche Wasser fand den Weg an den Tisch. (1,0 /4,90€) keine Ahnung wer das trank ;-)
Zwischen interessanten, lustigen und schönen Gesprächen war auch Zeit sich umzusehen. Und was man sah gefiel. Offenes Mauerwerk, rustikale Einrichtung, gemütliches Ambiente. Und fast voll besetze Hütte. Auch mit ein Grund wieso es an diesem Freitag nur eine reduzierte Karte gab. So erkläre der Chef des Hauses, dass sie gerade an so gut besuchten Tagen nicht mehr die volle Karte bedienen können. So gab es hauptsächlich Burger, Flammkuchen, Feta Variationen und ein paar andere Kleinigkeiten. Und nicht den von Petra hochgelobten und erwarteten Super Food Salat. Sie wurden dennoch fündig.
Eigentlich löblich, die Karte zu reduzieren um die Küche zu entlasten. Aber wirklich zeitig bekamen wir das Essen nicht. Mit der Wartezeit für die Vorspeise konnte man noch leben:
Nicht nur optisch toll. Alles frisch, alles lecker. Lollo Rosso und Bionda, sogar Feldsalat (mit Aroma!) Gurkenscheiben, Radieschenscheiben und (leider) rohe Paprikastreifen. Dazu ein feines, schmackhaftes Dressing mit groben Senf und gutem Öl. Eine ordentliche Portion, die beinahe schon statt machte. 4*
Da brauchte es erst mal ein weiteres Bier um nachzuspülen. Diesmal ein Störtebecker Roggenweizen (0,5 / 3,60€) Was es nicht alles gibt. Ein wirklich feiner, toller aber auch kräftiger Geschmack. Und da das vielen Quatschen um die Wartezeit zum Hauptgang so anstrengend ist und durstig macht , gab es kurz nach dem Servieren der Hauptspeisen noch ein weiteres Roggenweizen :-)
Burger Chili Cheese Bacon (extra scharf bestellt) (10,90€) plus Pommes (2,50€)
Auch hier wieder ein Hingucker. Fast mannshoch hielten zwei Holzstäbe und ein Messer das Fleisch zwischen den beiden Hälften des Buns. Laut Karte 200 Gramm feines Rindfleisch (Rasse stand dabei, leider vergessen). Durchgebraten aber noch saftig. Dazu feiner Bacon, Cheddar Käse, eine Art Bolognese Soße? und Röstzwiebel, Tomaten, Gurken und Salat. Zwischendrin ein paar Jalapenos. Hätte gerne ein paar mehr gehabt damit es noch etwas schärfer wäre. Aber insgesamt ein sehr geiler Burger. Und der erste den ich mit Messer und Gabel essen musste, weil er so mächtig war :-)
Die Pommes, welche im Weckglas serviert wurden, gaben auch keinen Grund zum Meckern. Auch sehr gut. 4,5*
Um es kurz auf den Punkt zu bringen. Groß, knusprig, perfekt gewürzt und äußerst schmackhaft. Die Hackfleischsoße war genug, dazu feine Chilistreifen, Zwiebeln und fertig ist das feine Ding. Allein der Teig war wohl nicht selbst gemacht. Geschenkt. 4*
Die Idar-Obersteiner waren ebenfalls zufrieden mit ihren Burgern, der klassische Flammkuchen unserer weit gereisten Freundin war ebenso wenig zu verachten wie der überbackene Feta.
Und da der Burger, bzw. der Chili Flammkuchen dann doch irgendwann mit Schärfe glänzten (zumindest ein bisschen) und der Abend noch so jung und schön war, gab es noch ein Bierchen. Diesmal ein Störtebeker Bernsteinweizen (0,5 / 3,40€) Auch fein, etwas süffiger aber nicht so kraftvoll wie das Roggen. Jedenfalls war danach Schluss. (Hier zählt ja eh keiner mit)
Bezahlt wurde bar am Tisch. Kartenzahlung geht nicht. Glück fürs Fräulein, da sie eigentlich zahlen wollte, aber nix Bares dabei hatte. So sind die Frauen... Ach, und nen anständigen Beleg gibt es auch nicht.
Der Chef erzählte uns noch ein wenig über finanzielle Betriebsführung und weitere Maßnahmen die der Scheune zu Gute kommen sollen. Das was bisher geleistet wurde kann sich sehen lassen. Sogar die Toiletten im ersten Obergeschoss wurden liebevoll renoviert (hier verweise ich auf Bilder in der Bewertung von PetraIO)
Alles in Allem ein schönes Fleckchen mitten in Simmertal am Rande des Kellenbachtals. Wir kommen wieder! Hoffentlich mal in den Biergarten!
Fazit:
Die Erwartungen wurden deutlich übertroffen. Frische Küche, gut umgesetzt, lecker serviert. Allein die Taktzeiten aus der Küche lassen zu Wünschen übrig. Dennoch gute, verdiente 4* fürs Essen. Der Service wurde meist vom Chef persönlich übernommen, beim Servieren der Speisen bekam er weibliche Unterstützung. Am Ende kam auch mal die Küchenchefin nach draußen um kurzen Plausch mit den Gästen zuhalten. 4*
Man fühlt sich sehr wohl in der Scheune. Alleine das offene Mauerwerk und die heimelische Atmosphäre hätten 5* verdient. Drumherum wirkt aber alles noch wie auf der Baustelle. Daher einen halben Stern Abzug. Sauberkeitstechnisch gibt es nicht viel zu maulen. Durch das schwache Licht war auch nicht viel zu sehen ;-) Aber im ernst. Kein Grund zur Klage. 4* Das PLV finde ich sehr gut. Trotz dem exklusiven Bier, den riesen Portionen kann man über die Preisgestaltung nicht meckern. Dazu wird wert auf die Herkunft der ausgewählten Zutaten gelegt. Vorbildlich! 5*
5 – unbedingt wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
Stella Restaurant und Biergarten
Da dauert es nun fast ein Jahr, bis sich Nolux und PetraIO wieder treffen. Feststellung: Das darf nicht wieder so lange dauern!
Geplant war schon länger ein Treffen, irgendwie haben wir uns nie unter einen Hut bekommen. Doch am 11.08. sollte es endlich wieder so weit sein. Das wir noch eine Freundin samt Tochter mitbringen würden war zum Glück kein Problem. Also reservierte ich per Email einen Tisch für sechs Personen, was mir recht schnell positiv bestätigt wurde.
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5.0 stars -
"Die Erwartungen wurden deutlich übertroffen." NoluxStella Restaurant und Biergarten
Da dauert es nun fast ein Jahr, bis sich Nolux und PetraIO wieder treffen. Feststellung: Das darf nicht wieder so lange dauern!
Geplant war schon länger ein Treffen, irgendwie haben wir uns nie unter einen Hut bekommen. Doch am 11.08. sollte es endlich wieder so weit sein. Das wir noch eine Freundin samt Tochter mitbringen würden war zum Glück kein Problem. Also reservierte ich per Email einen Tisch für sechs Personen, was mir recht schnell positiv bestätigt wurde.
Das
Besucht am 18.07.2017Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 82 EUR
Zum Goldstein Mainz
Nolux lebt. Und spaziert mit seinem Schwager nach Mainz um im Frankfurter Hof einen feinen Blues Rock Abend zu verbringen. Da wir eher nie bist gar nicht ohne unsere Frauen ausgehen, ging es außerdem vorab zwecks Stärkung und Auffüllung des Hopfenpegels zum zwei Minuten entfernten GOLDSTEIN.
Das Restaurant ZUM GOLDSTEIN kannten wir beide von früheren Besuchen, mein letzter Besuch allerdings ist schon über zwei Jahr her.
Es war ein lauer Sommerabend und so versuchte ich optimistisch am gleichen Morgen noch per Email einen Tisch draußen zu reservieren. Ich warte bis heute noch auf eine Antwort :-(
Draußen deshalb, da es das Wetter zu ließ und man im Goldstein herrlich unter großen Kastanien sitzt. Um kurz nach 17 Uhr gelangten wir durchs Tor und die paar Treppenstufen in den Goldstein Biergarten. Von den ca. 20 Tischen waren schon zwei oder drei belegt, einige hatten einen Reservierungsstein auf der Platte liegen. Kurzen Moment gewartet bis uns eine junge Dame vom Service bemerkte. Gleich wurde gefragt ob wir reserviert hätten, worauf ich nur meinte „versucht hab ich's“. Keine Reaktion. Wir durften uns dann von drei Zweiertischen einen raus suchen.
Zwischendurch klingelte immer wieder das Telefon zwecks Reservierungsanfragen, sofern ich das mitbekommen habe. Und immer mehr potentielle Gäste kamen an. Die meisten wurden weggeschickt, es wäre alles reserviert. Nur komisch, dass in den knapp zwei Stunden die wir da waren einige „reservierte“ Tische nicht belegt wurden, sondern erst kurz bevor wir gingen. Da hat man es wohl nicht nötig mehr Umsatz zu machen.
Egal, wir waren ja da, hatte einen Platz bekommen und bekamen auch schnell die Speisekarte gereicht. Wir bestellten dann sofort zwei „Münchener Hell“ von Paulaner, welches hier frisch vom Fass kommt. (0,5 / 4€). Ganz früher wurde hier selbst noch gebraut, mittlerweile hat man mit Paulaner Fass- und Flaschenbieren ein gutes Sortiment an besten Bieren.
Die Speisekarte ist relativ übersichtlich. Da gibt es Kleinigkeiten zum Wein, deftiges aus der Brauhausküche und tagesabhängige feine Spezialitäten. (Karte ist auszugsweise im Internet einzusehen). Ich versuchte mich zwischen dem Goldstein LIM Burger (Burger mit Limburgerkäse), dem Jägerschnitzel und dem Rumpsteak zu entscheiden. Letzteres bekam dann den Zuschlag in der Variante mit Schmorzwiebeln, Kräuterbutter und Bratkartoffeln. Mein Begleiter nahm das Rumpsteak Madagascar in Pfefferrahmsauce. Und da es so warm war und Vitamine gut tun, bestellte ein jeder noch den Beilagensalat und ein weiteres Helles dazu.
Das Bier kam dann auch wieder flott, nur der Salat ließ dann fast eine halbe Stunde auf sich warten. Es wurde nun auch immer voller im Biergarten und die drei Damen im Service hatten gut zu tun mit Getränken nachzukommen.
Genau so wie ich ihn noch vom letzten Besuch in Erinnerung hatte. Die selbe umständliche Schüssel, bei der jederzeit der Salat vorne raus zu springen drohte. Inhaltlich ein bunter Mix an frischesten Zutaten. Lollo Rosso und Lollo Bionda machten das Gros aus, aber auch Radieschen, Tomaten, Gurke und rote Bete waren zu finden. Alles sehr gut mariniert und mit Gartenkresse garniert. So sollte ein Beilagensalat immer sein. 4*
Serviert wurde das Ganze in einem gusseisernen Pfännchen, gerade warm genug um sich nicht daran zu verbrennen. Das Steak wurde unter einem Berg von geschmorten Zwiebeln begraben, die Kräuterbutter saß auf einer Zitronenscheibe. Die Bratkartoffeln rechts daneben sahen erst mal ein bisschen wenig aus, am Ende war die Portion aber genau richtig. Und dieses Mal auch besser gebraten als das letzte Mal. Nur mit der Würze happerte es erneut. Doch diesmal bekamen wir Salz- und Pfeffermühle. Da haben wir es uns passend gemacht. Qualitativ gab es an unseren Essen absolut nichts auszusetzen. Die Steaks wie gewünscht Medium, bzw. Medium-rare. Das Fleisch war saftig und zart. Der Fettrand wurde beim Braten dran gelassen und mit serviert, ich habe ihn dann abgeschnitten und nicht gegessen. War mir noch zu lapprig. Im Grunde gab es nix zu meckern. Nur besser Würzen! 4*
Gut gesättigt bestellten wir aus der gut sortierten Digestif Karte einen Trester aus dem Barrique (3,80€) und einen Dirker Mirabellen Schnaps (3,90€). Und da noch etwas Zeit bis Konzertbeginn war noch jeder ein Bier, diesmal durfte es für mich ein Paulaner Zwick'l sein (0,4 / 4€). Ein schönes, süffiges, naturtrübes Kellerbier. LECKER!
Das Bezahlen war kein Problem, wir teilten uns die Rechnung und bezahlten bar. Freundlich verabschiedet verließen wir die Lokalität. Wir kommen bestimmt wieder. Mann sitzt so herrlich ruhig und entspannt unter den (verdreckten) Schirmen (die hätten es mal nötig) , bzw. den Kastanien.
Fazit:
Nach wie vor eine gute Adresse für leckeres Essen mit besten Bieren aus München! Das Essen erschien mir diesmal besser als beim letzten Besuch vor zwei Jahren. Die Auswahl an Speisen ist toll, die Biere ebenfalls sehr gut und auch die Weinkarte wird von Jahr zu Jahr besser. 4*
Der Service war an diesem Abend stets bemüht, freundlich und präsent. Einen halbe Stern muss ich dennoch abziehen, man kann ja wenigstens auf eine Email antworten. Das nächste Mal rufe ich wohl besser an. 3,5*
Die Sauberkeit (3,5*) betreffend kann ich diesmal ja nur den Außenbereich bewerte und die Toiletten. Diese befinden sich im Keller des Anwesen und hierfür müssen schon ein paar Stufen bewältigt werden. Dort war jedenfalls alles in Ordnung. Draußen die Tische ebenfalls sauber, und auf denn ersten Blick auch sonst nichts zu beanstanden. Nur die Sonnen- oder Regenschirme haben eine Reinigung dringend nötig. Schwarze Flecken gefallen nicht jedem. Eigentlich bräuchte es die gar nicht. Die Bäume sind eigentlich dicht genug. Wenn es wirklich heftig regnen sollte könnte man die Schirme immer noch aufspannen.
Daher muss ich auch beim Ambiente Abstriche machen. Innen ist es urgemütlich, draußen ruhig, ebenfalls urig und eigentlich zum Wohlfühlen. Schaft die Schirme weg! 3,5*
Über das PLV hatte ich bei letzten Bericht schon die Bierpreispolitik bemängelt. Mittlerweile sehe ich es nicht mehr ganz so eng, immerhin stimmen die Preise mit denen von vor zwei Jahren überein und das Paulaner gibt es auch nicht an jeder Ecke. 4*
4 – gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
Zum Goldstein Mainz
Nolux lebt. Und spaziert mit seinem Schwager nach Mainz um im Frankfurter Hof einen feinen Blues Rock Abend zu verbringen. Da wir eher nie bist gar nicht ohne unsere Frauen ausgehen, ging es außerdem vorab zwecks Stärkung und Auffüllung des Hopfenpegels zum zwei Minuten entfernten GOLDSTEIN.
Das Restaurant ZUM GOLDSTEIN kannten wir beide von früheren Besuchen, mein letzter Besuch allerdings ist schon über zwei Jahr her.
Es war ein lauer Sommerabend und so versuchte ich optimistisch am gleichen Morgen... mehr lesen
Zum Goldstein
Zum Goldstein€-€€€Restaurant, Brauhaus06131236576Kartäuserstraße 3, 55116 Mainz
4.0 stars -
"Nach wie vor eine gute Adresse für leckeres Essen mit besten Bieren aus München!" NoluxZum Goldstein Mainz
Nolux lebt. Und spaziert mit seinem Schwager nach Mainz um im Frankfurter Hof einen feinen Blues Rock Abend zu verbringen. Da wir eher nie bist gar nicht ohne unsere Frauen ausgehen, ging es außerdem vorab zwecks Stärkung und Auffüllung des Hopfenpegels zum zwei Minuten entfernten GOLDSTEIN.
Das Restaurant ZUM GOLDSTEIN kannten wir beide von früheren Besuchen, mein letzter Besuch allerdings ist schon über zwei Jahr her.
Es war ein lauer Sommerabend und so versuchte ich optimistisch am gleichen Morgen
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Blick auf Bacharach
Von Bacharach ging es hinauf auf die Hochebenen über dem Rhein und den Seitentälern Richtung Oberwesel. Unser Ziel des Tages. Auf halber Wandertour, an einem würdigen Plätzchen, wurde die gut gekühlte Flasche ihres Inhaltes und ich von der schweren Last auf dem Buckel befreit. Glücklicherweise kam der Wein sehr gut an und ich durfte die zweite Hälfte der Tour mit zu Ende wandern. In Oberwesel angekommen trafen wir zunächst auf die Schönburg und da wir zeitig unterwegs waren, gestatteten wir uns eine gemütliche Rast im Außenbereich der Anlage mit Blick über das Rheintal. Nach Pils, Kuchen und einem leckeren, Historischen Emmerbier folgte der Abstieg nach Oberwesel. Dort trennten sich uns erst einmal unsere Wege.
Blick auf Oberwesel
Die Münsterländer wollten sich etwas erfrischen, ich zog durch die Stadt um eine geeignete Abend Lokalität zum Verweilen zu finden. Eine vorab Recherche im Internetz war nicht sonderlich erfolgreich. Viele der möglichen Destinationen hatten an diesem Dienstag Ruhetag. Die anderen wenigen nicht mein Vertrauen. Schon früh liebäugelte ich mit dem Weingut Lanius-Knab, die eine kleine Straußwirtschaft von April bis September betreiben. Doch es war ja noch Zeit und wer weiß was sich in den historischen Straßen so alles finden lässt.
Doch nach einer guten halben Stunde quer durch die Straßen und Gassen gab ich auf. Nichts dabei was mir sofort ins Gesicht sprang. Also wieder kehrt gemacht und zum Auto am Bahnhof marschiert. Erstmal ausruhen und ein wenig umziehen. Keine fünf Gehminuten weiter befindet sich an der Hauptstraße das VDP-Weingut Lanius-Knab. Im Innenhof, direkt am Hang unterhalb der Schönburg befindet sich etwas mediterran anmutend die Straußwirtschaft. Die war schon gut besucht und viele weitere Tische reserviert (dem Anschein nach). Höflich und nett wie ich nun einmal bin, fragte ich um einen Tisch für drei Personen, den mir die Chefin des Hauses dann auch ebenso freundlich noch anbieten konnte. Und kein schlechter Platz dazu. Ich meldete an Carsten also meinen Erfolg und es sollte noch eine gute halbe Stunde dauern, bis die beiden fein herausgeputzt zu mir fanden. Ich vertrieb mir die Zeit bis dahin mit der Speise- und Weinkarte und dem ersten Glas Wein.
Blöderweise war meine erste Wahl, ein 2019er VDP.Ortswein Rheinschiefer Riesling trocken schon ausverkauft. Also dann ein 2019er VDP.Erste Lage Engehöller Bernstein Riesling trocken (0,1 / 4,10€). Dieser wurde dann mit einem informativen Untersetzer serviert. Auf diesen kleinen Zetteln stehen nützliche Dinge wie Geschmacksbild, Alkohol-, Säure- und Restzuckerwerte. In Deutsch und Englisch. So kann man nebenbei noch Gaumen und Nase schulen. Sehr löblich und nachahmenswert. Der Wein war dann schon eine echte Überraschung. Mir wird zwar nachgesagt, ich tränke nur Nahewein und würde anderen Weinanbaugebieten diese Kunst absprechen, aber das ist nur ein Gerücht. Ich trinke gerne gute Weine, egal wo sie herkommen. Solange sie ehrlich und mit solidem Handwerk gemacht wurden. Dieser Ortswein Riesling hatte jedenfalls sofort meine ganze Aufmerksamkeit. Ein knackiger, mineralischer Riesling mit Kanten, der mir so gut gefiel, das ich lange überlegt mir eine Kiste mitzunehmen. Der Abend startete jedenfalls vielversprechend. Eine erste Flasche Wasser (0,75 / 4,90€) sollte auch schon einmal den Weg zu mir finden. Trinken macht ja doch durstig. Dann trafen auch meine Wanderbegleiter ein.
Den ersten Wein ließen sich Carsten und seine Frau noch von mir empfehlen, doch dann war besonders Carsten so sehr von den verschiedenen Rieslingen angetan, dass er nicht mehr zu bremsen war. Auf jeden Fall wollten wir ja auch etwas essen. Auf den ersten Blick bot die einseitige Karte nicht viel Auswahl, dennoch wurden wir alle fündig. Es ist ja auch nur eine Straußwirtschaft. Doch die Zusatztafel, die einen Wurstsalat und einen Flammkuchen mit Räucherforelle, Frühlingszwiebel und Apfel anpries, fand unser aller Zuspruch. Also dreimal Flammkuchen bitte, dazu trinkt der Naheländer einen 2019er VDP.Ortswein Rheingold Riesling feinherb (0,1 / 3,40€). Auch dieser süffige, fruchtige Wein gefiel und sollte später noch einmal den Weg zu mir finden.
Flammkuchen mit geräucherter Wispertal Forelle, Lauchzwiebel, Apfel
Der Flammkuchen (12,50€) selbst war ebenfalls eine schöne Überraschung. Nicht nur dass er lecker duftete und noch besser aussah, er schmeckte auch so. Reichlich Fisch, ein passender Apfel dazu und auch wenn es nach zu viel Frühlingszwiebeln aussah, es passte alles wunderbar zusammen. Der Teig war wohl zugekauft, soll mich an dieser Stelle aber nicht wirklich jucken. Einen besseren Flammkuchen habe ich selten gegessen. 4,5*
Aber satt machte der Fladen noch lange nicht. Also gaben wir eine neue Bestellung auf, dazu eine neue Runde Wein. Und da ich nun etwas Deftiges geordert hatte, brauchte ich einen passenderen Wein. Jörg Lanius, der Chef des Hauses, musste an diesem Abend mehr als einmal Rede und Antwort stehen. Carsten hatte ihm zudem unter die Nase gerieben, dass ich ja von der Nahe käme und anderen Anbaugebieten skeptisch gegenüberstehe. Wieso auch immer. Das nahm Herr Lanius aber als Steilvorlage um den ein oder anderen scherzhaften Seitenhieb gekonnt zu parieren. Zum Hauptgang gab es also einen 2018er VDP.Erste Lage Engehöller Bernstein Riesling "S" feinherb. Der noch einmal gehaltvoller und kräftiger war als der Wein zuvor und somit keine Probleme hatte mit dem Essen mitzuhalten.
Drei auf einen Streich mit Pellkartoffeln
Drei auf einen Streich - Spundekäs, Leberwurst und Kräuterquark mit zusätzlichen Pellkartoffeln anstelle von Brot (11,90€), serviert auf einer kleinen Fassdaube mit Weingutsbranding. Reichlich - dachte ich mir. Das mit den Gläsern hatte ich mir schon so in etwa vorgestellt. Doch dass die Kartoffeln auch noch mit zusätzlichem Kräuterquark kommen eigentlich nicht. Aber was soll's. Hilft ja nix. Solange es schmeckt sowieso. Der Spundekäs war ungewöhnlich luftig, aber schön in Geschmack und Aroma. Die Leberwurst war dann für mich das Beste in diesem Trio, schönes Leberaroma, nicht zu fett oder schwer. Sehr fein. Dazu gab es einen groben Senf. Der reichlich vorhandene Kräuterquark war ordentlich, aber nichts was man nicht schon öfter in dieser Qualität gegessen hätte. Die Kartoffeln waren ebenfalls sehr gut im Geschmack. Alles in allem aber rundum lecker, wenn am Ende auch etwas zu viel. 4*
Carsten war mit dem Wein mal wieder vorgeprescht und hatte sich die kleine Weinreise Riesling und Spätburgunder servieren lassen. Die wir eigentlich zusammen durchgehen wollten. Aber was soll ich sagen. Der ein oder andere wird ihn kennen ;-) Ich startete mit dieser kleinen abschließenden Weinreise (6x 0,05 / 18€) nachdem er schon die ersten beiden Kelche geleert hatte.
Riesling und Spätburgunder Trinkparade
Erfreulicherweise (oder auch nicht?) waren es etwas mehr als die ausgeschriebenen 0,05 l je Glas. Eigentlich schon fast doppelt so viel. Ob das an unserer lockeren Konversation mit dem Herrn des Hauses lag? Wer weiß das schon. Der erste Riesling lief dann eher nebenbei in den Hals, den zweiten trat ich großzügiger Weise meiner Tischnachbarin ab. Hatte ja schon einen dieser Art gehabt. Mit dem dritten Wein, einem 2018er Großes Gewächs Oberweseler Oelsberg Riesling trocken, waren Carsten und ich dann wieder gemeinsam unterwegs. Mein Favorit an diesem Abend. Ohne Zweifel. Der Wein wurde seinem Namen gerecht.
Dann war es Zeit zu prüfen was die Mittelrheiner an Rotwein zu bieten haben. Den Anfang machte der 2018er VDP.Ortswein Spätburgunder trocken. Doch mit dem schien etwas nicht zu stimmen. Der schmeckte zu reif und die Gerbsäure stach hervor. Das war so nix. Es folgte ein 2019er VDP.Ortswein Winkel Spätburgunder trocken aus den Weingutseigenen Lagen im Rheingau. Ein noch recht junger Vertreter seine Art mit Potential für die Zukunft. Würzig und sehr trocken. Und das bei moderaten 12,5 Vol.%. Das Sextett sollte der 2018er VDP.Erste Lage Engehöller Bernstein "S" Spätburgunder trocken beschließen. Das war dann gleich nochmal ein anderes Kaliber, satte 13,5 Vol.%, tolle Beerenaromen, lang und vollmundig. Der konnte gefallen.
Herr Lanius ließ sich blicken, worauf ich den Einwand brachte, dass der erste Spätburgunder so gar nicht in die Reihe der anderen Weine passe und ob da vielleicht eine alte Flasche zu uns an den Tisch fand. Er nahm sich jedenfalls der Kritik an und servierte uns zwei neue Gläser von einer frisch geöffneten Flasche. Und siehe da - der Wein ist doch ganz passabel. Feinfruchtig, elegant und fast süffig. Danke für die zweite Chance. Danach war auf jeden Fall Schluss. Auch wenn von mir aus der Abend hätte so gerne eine Weile hätte weiter gehen können. Aber es hilft ja nix. Bleiben wir vernünftig ;-)
Was bleibt als Fazit? Die Straußwirtschaft im Weingut Lanius-Knab ist auf jeden Fall eine Einkehr wert, was ich mit Sicherheit wieder in Erwägung ziehen werde. Die tollen Weine haben mich mehr als überzeugt, dazu eine sehr gute Weingutsküche mit Wein affinen Speisen die schmecken. Der Service in Person von Herrn und Frau Lanius war kompetent und freundlich. Und wenn man dazu eine so tolle Gesellschaft haben darf, kann man von einem gelungenen Abend, ja von einem gelungenen Tag sprechen.