Der Lennhof
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Menglinghauser Straße 20, 44227 Dortmund
Restaurant Hotel Ausflugsziel
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GastroGuide-User: uteester
uteester hat Der Lennhof in 44227 Dortmund bewertet.
vor 4 Jahren
"Ein gut geführtes Haus mit sehr guter Küchenleistung, die Bestätigung des BiB-Gourmands des Michelin vollauf gerechtfertigt."

Geschrieben am 08.03.2020 | Aktualisiert am 08.03.2020
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu Der Lennhof
Besucht am 05.03.2020 Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
 
Lage:

Der Lennhof ist in einem schönen restaurierten Fachwerkhaus aus dem 14. Jahrhundert im südlichen Stadtteil Dortmund-Menglinghausen untergebracht. Früher war dies einmal die „gute Stube“ des BvB Dortmund vor der Saisonvorbereitung und die Spieler waren in dem dazugehörigen Hotel untergebracht.
Parkplätze in ausreichender Zahl vor dem Hotel und dem Restaurant. Die Gebäude betritt man mittig ebenerdig. Linker Hand betritt man das Restaurant, rechts den Hoteleingang mit Bar. Die Toiletten sind ebenerdig, somit behindertenfreundlich. Auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist das Restaurant zu erreichen.

Service:
Ein junger Mann begrüßte uns freundlich und führte uns zum Tisch, den wir selber aussuchen durften. Eine grau gebundene Speisenkarte mit eingelegten weißen bedruckten Seiten wurde uns gereicht. Die Speisenkarte macht einen gehobenen Eindruck. Die Unterteilung in Salaten, Vorspeisen, Klassikern, Fleisch- und Fischspeisen, Desserts mit Hinweis auf das derzeit stattfindende Menükarussel. Die Aufnahme von Speisen und Getränken erfolgte professionell und wurden flugs gebracht. Assistiert wurde er von einer jungen Dame, ebenfalls freundlich und aufmerksam. Wir fühlten uns gut aufgehoben.

Die gebundene Weinkarte rot eingebunden enthielt 7 Sektsorten und 32 verschiedene Weinsorten aus unterschiedlichen Anbaugebieten. Aperitifs und weitere Getränke wurden in der normalen Speisenkarte offeriert.

Ein kleiner Hinweis für den Service: Ich hätte es gut gefunden, wenn man uns beim Betreten des Restaurants die Mäntel abgenommen und nach Verlassen des Restaurants die Mäntel wieder ausgehändigt hätte. So mussten wir dies selber tätigen. Es ist letztlich zwar nur eine kleine Geste, die aber erfreut den Gast und zeigt ihm, dass er willkommen ist.

Ambiente:
Schönes Ambiente des Restaurants in einer offenen Deele mit oberen Galerien, einem großen bodentiefen Fenster (hier war wohl früher das Tor), hellbrauner Holzfußboden, helle Tische mit hellen und gepolsterten Stühlen. Tische schön eingedeckt mit grauen Filzsets oder Läufern, Edelstahlbesteck für mehrere Gänge, jeweils mit einem schönen großen und kleinen Weinglas,  1 kleine Vase mit frischen Blumen, 1 Glasteelicht,  weiterhin eingedeckt mit einem verchromten Platzteller, weißen Stoffservietten mit Kardinalshutfaltung, weiße viereckige Porzellansalz- und Pfefferstreuer und einem kleinen Porzellanteller für das gereichte Brot. Sehr geschmackvoll eingedeckt
eingedeckter Tisch
eingedeckter Tisch
eingedeckter Tisch mit Aperitiv

Die gewählten Speisen:
Vorab wurde uns eine Etagere mit dreierlei Dips (Butter, Spundkäse (Frischkäse), Currybutter sowie dreierlei Salzsorten wie tomatisiertes Salz, geräuchertes Salz und Kräutersalz) und einer kleinen runden Holzkiste mit zwei verschiedenen frischen Brotsorten serviert. Von den verschiedenen Salzsorten war ich ganz begeistert, sie schmeckten sehr gut, hatten intensive mineralische Aromen auf der Zunge. Insgesamt alles sehr ansprechend und gut mundend, das Appetit auf die nachfolgenden Speisen machte.
Etagere mit dreierlei Salzen und dreierlei Butter
dreierlei Butter
frisches Brot

Die Speisenfolge begann mit einem Amuse: Auf einem kleinen viereckigen Teller wurde ein dünne Scheibe Lachscarpaccio mit Croutons, Fenchel und zwei kleinen verschiedenen Sößchen serviert. Ein schöner Auftakt, guter Geschmack auf der Zunge. Aber auch hier eine kleine Anregung: Wäre die Scheibe Lachs mit ein paar kleinen Schnitten unterteilt, könnte man sie besser mit der Gabel aufnehmen und muss nicht den ganzen Lachstranch am Stück essen.
 Amuse: Lachscarpaccio

Ich begann mit einer   Perlhuhnessenz mit Kräuter-Klößchen und Frühlingsgemüse    (12 €). Drei schöne Kräuterklößchen und fein gehobelte Gemüsesorten lagen in einem tiefen Teller. Mit Hilfe einer gläsernen großen Teekanne wurde die Essenz über die Kräuterklößchen gegossen, ein schön anzusehendes Schauspiel.
Perlhuhnbrust mit Kräutereinlage
Perlhuhnbrust eingegossen mit einer Teekanne

 Die Perlhuhnessenz sehr kräftig und vollmundig im Geschmack, sie hinterließ auf dem Gaumen einen kräftigen wohlschmeckenden Abgang.
 Perlhuhnbrust nach dem Eingießen

Als Hauptgang wählte ich: Lammcarreé mit  Gemüse-Chartreuse und gebackenen Tomaten-Krapfen  (28,00 €).
 Auf einem kupferfarbenen Keramikteller wurden die top-gegarten 6  Lammcarreès  (noch rosa gegart, wirklich medium bis medium rare – ausgezeichnet !) serviert, Klasse im Geschmack, sehr zart und schmelzend im Biss , mittig platziert ein Gemüse-Chartreuse, umrandet von einer Lauchblatt. Das Gemüse topp noch leicht bissfest gegart. Drei gebackene Tomaten-Krapfen vervollständigten das Ensemble. Die Krapfen handmade, toller Geschmack.  Abgerundet durch einen sehr kräftigen Jus und  einen lockeren Schaum. Gekrönt wurde das Gericht durch ein frittiertes Kartoffelgitter, das wie ein Segel die Speisen toppte. Kräuter bedeckten die Oberseite der Carreès. Von diesem Gericht war ich total begeistert.
Lammcarreè
perfekter Gargrat des Lammcarreès
Kräuterkruste Lammcarreè
Anschnitt tomatisierter Krapfen
Beilage zum Lamm: Gemüse-Chartreuse

Meine Begleitung wählte: Brust vom Freilandhähnchen unter Bärlauch-Pinienkruste mit buntem Gemüse und Risoni (19,00 €), bat aber statt der Risoni um Kartoffelgratin als Beilage.

Die Brust des Freilandhähnchens, überdeckt mit einer kräftigen Bärlauch-Pinienkruste, umrahmt von schön tourniertem frischem Gemüse wie Zucchini, roten und gelben Möhren, einer schmackhaften, kräftigen Soße (Bratenjus) und Schaum kam auf einem braunen Keramikteller daher. Zusätzlich wurde ein kleines rundes braunes Keramik-Schüsselchen mit einem Kartoffel-Gratin (die Küche bezeichnet es als „gratinierter Erdapfel“) serviert.
Freilandhähnchen
Kartoffelgratin

Das gesamte Gemüse bissfest gegart, sehr gut, die Brust des Freilandhähnchen durchgebraten, aber innen saftig. Die Haube der Bärlauch-Pinienkruste empfand meine Begleitung als bröselig und trocken. Jus und Schaum wohlschmeckend und kräftig.


Die Getränke:

0,1 l Geldermann rosè trocken (6,50 €), 0,2 l Grauer Burgunder Ihringer Föhrenberg, Winzergenossenschaft Ihringen Baden (7,00 €), 0,2 l Spätburgunder Feuerbacher Steingässle, Bezirkskellerei Markgräfler Land (7,00 €), 0,75 l Mineralwasser Apollinaris Medium (6,00 €).

Fazit:

Ein wiederum gelungenes und gutes Abendessen in einem sehr gemütlichem Ambiente eines gut geführten Hauses. Wir kommen wieder!

Meine Bewertung:

5 – unbedingt wieder

(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder,
5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)  
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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