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Daher ist das Cafe Ristorante Umwalzer in der Regel gut besucht und bietet neben deftigen Speisen wie diversen Schnitzelvariationen und saarländischen Spezialitäten (Ringel Lyoner mit Bratkartoffeln, Gefilde mit Speckrahmsoße, Vöklinger Hüttenschmaus…) tatsächlich auch schon herzhafte Frühstücke an. So kann man das Hüttenfrühstück wahlweise mit Kaffee oder Bier bestellen. Neben zwei urigen, kleineren Gasträumen mit origineller Möblierung und Dekor und natürlich reichlich Patina an Wänden und Boden haben im großen hohen Industriesaal ganze Gruppen Platz. Hier herrscht ein eher etwas befremdlicher Stilmix. Vor den Rundbogensprossenfenstern stehen pseudoantike, silberfarbene Kerzenleuchter, während der Raum mit postmodernen orangefarbenen Plastikstühlen und –tischen möbliert ist. Das ist immerhin massenkompatibel und robust und auch kindergerecht. In einer Ecke eine hölzerne Anrichte, deren vollbeladene Regalbretter sich unter der Menge des Geschirrs schon beachtlich biegen, sowie eine großzügige Kuchentheke mit mehreren Etagen. Auf jeder Etage steht eine andere Kuchensorte, die mit einer Nummer (zum Bestellen) verziert ist. Wenn ich nur auf Süßes stehen würde, würde ich hier sicherlich zugreifen: sieht alles total lecker und absolut frisch aus, Zwetschgenkuchen mit Streuseln, sahnige Torten mit Fruchfüllungen, ein hoher Käsekuchen, Quarktorte mit Mandarinchen, gedeckter Apfelkuchen etc.pp. Den Hersteller konnte ich nicht identifizieren, wahrscheinlich eine örtliche Konditorei. Die Stücke gingen nachmittags ratzfatz weg, was vielleicht auch daran lag, dass ab 15:30 die Küche nicht mehr besetzt ist. Am ersten Nachmittag meines Besuches konnte ich daher die Servicedamen nur mit Kniefällen dazu bringen, mir noch etwas Deftiges zu beschaffen. Immerhin war noch ein Flammkuchen mit Speck und Käse drin (8,50 Euro). Der findet sich übrigens nicht mal auf der Karte.
Am zweiten Tag wurde schon früher Pause gemacht und kräftig zugelangt. Für überaus günstige 8,90 Euro gab es ein Schnitzel Wiener Art mit Pommes und gemischtem Beilagensalat. In der winzigkleinen Kombüsenküchen klopfte sich der Koch halb die Seele aus dem Leib und panierte dann die beiden Schweineschnitzel schön kross und fest. Dazu reichlich Fritten und die tradtionelle Deko aus jeweils einer Scheibe Zitrone, Gurke und Tomate (die letzten beiden vollkommen geschmacksneutral), darüber feine Petersilie. Der gemischte Beilagensalat glänzte durch ein leicht sahniges Dressing mit Magginote, was den Blattsalaten, dem deftigen Krautsalat und den gelben Bohnen (vermutlich aus dem Glas) reichlich Würze verlieh. Getrunken habe ich – inspiriert von der Nähe zu Frankreich – erst mal einen feinen Ricard mit Eis und Wasser (im stilvollen Kännchen serviert, was auch sonst), dann einen reichlich experimentellen „Odin-Trunk“, ein süßes Honigbier aus Drehna. Das fand sich im gläsernen Kühlschrank nahe der Theke; sonst hätte ich es wahrscheinlich im Traum nicht bestellt…
Der Service überschlägt sich fast vor Freundlichkeit und Kundennähe und Gesprächsbereitschaft. So konnte ich am ersten Tag kaum meinen Wunsch zum Abkassieren anbringen, weil die Servicedame einfach zu beschäftigt mit zwei Stammgästen war und lieber en detail ihre Malaisen diskutierte als auf mein Fingerschnipsen zu achten. Dafür lief es am zweiten Tag wie geschmiert. Kaum Wartezeiten, rascher Service, überraschende Zuverlässigkeit. Auch wenn man hier keine kulinarischen Höhenflüge erwarten kann, ist man froh über diesen Ort mit deftigem Speisenangebot zu günstigen Preisen.