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Die Begrüßung erfolgt sehr freundlich und professionell und wir wurden von Inhaber persönlich an den reservierten Tisch im Obergeschoß geführt. Statt des vorgesehenen Tisches wollte ich näher an der Tür zum Balkon sitzen – was selbstverständlich kein Problem war. Unsere Garderobe wolle man uns abnehmen, wir zogen es vor, diese bei uns am Tisch zu belassen.
Das Ambiente ist dem Haus entsprechend: klassisch-dezent, schön eingedeckte Holztische, mit Tischläufern, dazu Salz- u. Pfeffermühle sowie Fleur du Sel in einem separaten Behältnis und ein Topf mit frischem Rosmarin. Plätze gibt es im Erdgeschoß (barrierefrei) sowie in der oberen Etage (wo wir zum zweiten Mal saßen). Im Gegensatz zu den vorhergehenden Besuchen fiel mir auf, dass einer der Stühle bei uns am Tisch auf der Sitzfläche Flecken aufwies und meine Speisekarte – die uns umgehend gebracht wurde - für den Einleger der Tagesempfehlung unten eingerissen war. Ich sprach die Bedienung, einen sehr aufmerksamen jungen Mann, darauf an und er sagte, dass man bereits davon wisse und Ersatz in beiden Fällen bestellt sei. Im Nachhinein kann ich jetzt auch nachvollziehen, warum ein anderer Tisch für uns vorgesehenen war (an diesem Montag war das Restaurant gut besucht – aber nicht komplett ausgebucht), dann wäre es mir mit den Flecken nicht aufgefallen).
Auf den Service werde ich in Laufe des Thema Speisen & Getränke im Detail eingehen und auch im Fazit erwähnen, weil es hier einfach besser passt.
Nachdem uns die Karten überlassen worden waren, fragte uns der für unseren Tisch zuständige Herr von Service, ob wir schon einen Getränkewunsch hätten, was wir mit der Oder nach einer Flasche San Pellegrino – 6,80€ (Frage: gekühlt oder ungekühlt) bejaht und zugleich zwei Glas Champagner als Aperitif (Louis Roederer - 0,1 /10,50€) mit bestellten.
Nach wenigen Minuten kam beides an unseren Tisch – der Champagner gut eingeschenkt! Und sehr gut gekühlt, feinperlig und mit seiner trockenen Note schön erfrischend. Kurz darauf stellte man uns zwei Sorten selbstgebackenes Weißbrot (Mais & getrocknete Tomate) nebst zwei Sorten angemachtem Frischkäse (Olive – schön frisch-würzig, mit kleinen Olivenstückchen, leicht pikant und Preiselbeer-Meerettich – lecker pikant-süßlich) auf den Tisch. Ein netter Beginn.
In der Zwischenzeit hatten wir auch die Karte konsultiert und Entscheidungen getroffen, die aber bei den Beilagen / Zusammenstellungen bei den Hauptgerichten mit Änderungswüschen einhergingen. Der junge Mann versicherte uns, dass das selbstverständlich möglich sei.
Bei der Vorspeise gingen meine Frau und ich konform:
Spargelcreme-Suppe – serviert nach gut 10 Minuten Wartezeit - mit einer Grissini-Fackel von rohem Schinken (8,80€). Die Portion sehr gut bemessen, sehr schöne intensive Spargelnote, Stückchen von weißem und grünem Spargel, au den Punkt, mit Biss. Die Suppe herrlich sahnig-cremig (ich will gar nicht wissen, was die an „Energie“ mit sich brachte…) und schön heiß. Ein tolle Fortsetzung nach der Darreichung des Brotes.
Die leeren Champagner-Gläser wurden abgeräumt nachdem die Suppen serviert wurden.
Zum Essen bestellten wir einen Flasche 2013er Riesling von Robert Weil (0,7 / 28,50€). Dieser wurde, mit viel Aufmerksamkeit Nachgeschenkt (auf einen Wink meiner Frau auch mal nicht). Ebenso wurde mit dem SP verfahren, von dem wir noch eine zweite Flasche orderten. Als ich mit unserer Servicekraft über den Wein unterhielt, trug ein zweiter Kollege selbstverständlich die leeren Suppenteller davon, um ihm Zeit zu geben, für den Gast da zu sein.
Den Zwischengang ließ meine Frau aus – ich frönte hier mal meiner „Lust“ nach „rohen Fleische“ : 150 Gramm Beef Tartar – mit klassischen Zutaten + Chilisauce (15,80€). Unsere Bedienung fragte im Vorfeld der Aufgabe der Bestellung, ob ich mir das Beef Tartar selbst anmachen möchte oder ob es von der Küche gemacht werden soll. In Anbetracht meines Talentes, gerade bei solchen Gelegenheiten schon mal die Klamotten zu „verzieren“ entschied ich mich für die letztere Vorgehensweise. Daher wurde ich noch gefragt, ob ich es mild oder pikant gewürzt haben wolle. Pikant war meinen Wahl – und einen gute, wie sich dann herausstellte.
Nach gut 15 Minuten auf die Vorspeise servierte man mir das Beef. Schön auf einen Teller angereichtet, meine Frau probierte zugleich, war von der Würzung eigentlich sehr und doch „bemängelte“ sie das Fehlen von Kapern…was mir aber nur recht war (ich mag die einfach nicht so gern). Das Fleisch zart und wohl im Geschmack, die Kirschtomate schon süß, das Salatbukett mit Himbeer-Vinaigrette angemacht, die Sprossen erst zum Schluss oben drauf gelegt. Das Schwarzbrot saftig und mit schöner süßlicher Note. Ein eigentlich simples Gericht – hier sehr, sehr gut zubereitet – leckerst.
Ob wir mit den Hauptgängen noch etwas warten wollen, war die Frage, als der leere Teller meines Zwischenganges von Tisch genommen wurde. Wir sagten, dass der Ablauf gern so weiter gehen dürfe.
Der Hauptgang meiner Frau war im Ursprung als „Geschmorte Kalbsbäckchen“ mit sautierten Kräuterseitlingen, gebratenem & karamellisiertem grünen & weißen Spargel, zweierlei Röstkartoffeln (blau & „normal“) – nur meine Frau wünschte diese Beilagen lieber zu einem 200-Gr.-Rinderfilet von der Holsteiner Färse - wie schon geschrieben – selbstverständlich kein Problem (27,80€) – bestellt medium-rare – und auch so serviert. Perfekt – tolle Beilagen, der Spargel auch hier auf dem Punkt – die Kartoffeln gut schmeckend, die Seitlinge aromatisch, das Fleisch zart.
Meine Wahl war das 300-Gr-Rinderfilet (38,80€) medium-rare - anstelle von Rotwein-Schalotten mit Chimichuri-Pesto, statt normaler Pommes oder Folienkartoffel: Süßkartoffel-Fries, Beilagen-Salat mit Himbeer-Vinaigrette & Chili-Sauce. Ich schnitt das „gute“ Stück am Rand an und wurde skeptsich, ein weiterer schnitt fast in der Mitte – leider medium bis fast drüber hinaus…ein Hauch rosa…unser angestammter Kellner war gerade mit anderen Gästen beschäftigt, ich bat den Kollegen an unseren Tisch und klagte ihm mein „Leid“. Es erfolgte sofort einen kurze Abstimmung mit „unserem“ Service-Mann, er trat an unseren Tisch, entschuldige sich für das Missgeschick, nahm den Teller und sagte, dass ich umgehend ein neues Filet bekäme. Das gab mir Zeit, mit um den sehr leckeren Salat zu kümmern und ein paar Süßkartoffel-Fries zu naschen, 1x mit der selbstgemachten Chili-Sauce, die ihren Namen wirklich verdient – sehr pikant – aber lecker, nur in kleinen Dip-Mengen zu verwenden!
Auch das Chimichuri-Pesto – sehr lecker und frisch – aber mit einer ordentlichen Knoblauch-Note. Ich nahm, meiner Frau zu liebe dann doch davon Abstand.
Kurz nachdem das Filet Richtung Küche getragen ward, erschein unsere Service-Kraft mit einem Himbeer-Sorbet, als kleine Wiedergutmachung und um die Wartezeit auf das neue Filet zu verkürzen. Er goss das Sorbet noch mit Roederer auf und ich habe es genießen können.
Nach geschätzt 5-10 Minuten bekam ich, mit einer nochmaligen Entschuldigung, das neue Filet-Steak serviert, heiß, dazu noch einmal frische Süßkartoffel-Fries. Es war perfekt gegart –butterzart, feine Textur, tolle Röstaromen und nicht zu dunkel. Top.
Fehler können immer passieren – es ist nur die Frage, wie man damit umgehend – hier war das perfekt – sowohl im Sinne des Gastes als auch letztlich für das Restaurant selbst!
Für ein „reguläres“ Dessert waren wir beide doch sehr gesättigt. Auf der Karte findet sich in der Herstellung naturbelassenes Eis vom Bauernhof Steffens, Ahrensbök - es wird dort hergestellt. Neben bewährten Sorten sind die Sorbets hervorzuheben (z.B. Pflaume – ein Saisonartikel – hatten wir in der Vergangenheit: ein Gedicht!) Vorteil: es ist kugelweise erhältlich, somit ist die Menge dem jeweiligen Völlegrad anpassbar J
Wir baten um je eine Kugel Himbeer-Sorbet, aufgegossen mit Champagner ( wie mit Trostpflaster), nach 5 Minuten an den Tisch gebracht, mit Champus vervollständigt. Ein schöner Abschluß!
Final für mich noch einen Espresso von J.J. Darboven (2,80€)
Als ich die Rechnung ansah, merkte ich an, dass die beiden Himbeer-Sorbets (als Dessert) fehlten. Diese kamen vom Haus – für die „Unannehmlichkeiten“.
Um es abzurunden: Thema Sauberkeit – bis auf den Stuhlbezug – tadellos, auch die Örtlichkeiten – und es gibt warmes Wasser zum Händewaschen!
Service: sehr freundlich und persönlich, absolut gast-orientiert, sehr professionell – danke, Herr Lukartsch für diesen tollen Abend!
PLV: absolut angemessen!
Beim nächsten Aufenthalt an der Ostsee: auf jeden Fall wieder! Trotz des „faux pas“ bei meinem Gericht sowie den kleinen Makeln beim Interieur, auf Grund des Service und der Qualität der Speisen und des für Timmendorfer Strand sehr guten PLV: 5* als Gesamtwertung