Geschrieben am 07.02.2021 2021-02-07| Aktualisiert am
18.05.2021
Besucht am 30.01.2021Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 100 EUR
Einen einzigen Wunsch hatte ich für den 1. Februar:
Nur mit meinem Mann in einem sehr guten Restaurant zu Abend essen!
Dieser Wunsch sollte nicht in Erfüllung gehen, wie wir inzwischen alle wissen.
Also machte ich mich im „Umkreis“ auf die Suche nach einem Abholmenü welches zu Hause fertig gestellt wird. Kochen wollte ich an diesem Abend absolut nicht. Ebenso wenig kam ein Liefer- oder Abholangebot mit warmen Speisen in Frage.
Mrs Google entdeckte das genau passende Angebot des Landhaus Rüssel. Es folgte ein kurzes und sehr freundliches Telefonat mit Frau Rüssel und alle Fragen waren zu meiner vollsten Zufriedenheit geklärt. Der Lichtblick war gefunden.
Für das letzte Januarwochenende bestellte ich das angebotene 3-Gang-Menü zum Preis von € 50,00 /Person:
Maiscrémesüppchen mit Krustentiermaultaschen, Wurzelgemüse
Zander mit exotischem Gemüse, Curry-Beurre-blanc
Weiße-Schokolade mit Matcha-Tee, Ananas-Vanillekompott
Abholung der Genusspakete ist immer samstags möglich. Frau Rüssel versicherte mir, dass die Speisen gekühlt problemlos auch noch montags vollendet werden können.
Gegen Mittag machten wir uns auf den Weg zu Sternekoch Harald Rüssel. Knapp 45 km, vorbei am Hunsrück Nationalpark, bis fast an die Mittelmosel führte uns der Weg. Bei wirklichem Schietwetter verwarfen wir die Idee, die Abholung mit einem Spaziergang zu verbinden, ganz schnell.
Familie Rüssel hat die einstige Mühle in eine Wohlfühloase der Ruhe und Entspannung verwandelt. Die Lage ist wirklich traumhaft. .
Daher hätten wir viel lieber einen Tisch im Restaurant reserviert und eine Übernachtung gebucht. .
Auch wenn wir dies tatsächlich noch nicht geschafft haben, Kollege tischnotizen kam uns schon zuvor, kann ich gerne das Ambiente beurteilen. Denn einen Kurzbesuch hatten wir vor knapp 2 Jahren schon einmal geschafft.
Sehr herzlich wurden wir bei unserem Eintreffen begrüßt. Bei einer jungen Dame am Empfang erledigte ich das Finanzielle. Aus der Küche kam prompt und gut verpackt unsere Bestellung.
Harald Rüssel begrüßte uns kurz persönlich und es ergab sich ein kurzes Gespräch. Auch Frau Rüssel rief einen netten Willkommensgruß. Und zum Abschied noch ein kleines Geschenk: Eine hausgemachte Aprikosen-Kardamon-Marmelade. Aprikosen-Kardamon-Marmelade
Diese habe ich leider noch nicht probiert, bin mir aber sicher, dass sie meinen Geschmack trifft. Kardamon mag ich sehr gerne.
Montagabend konnte ich mich entspannt in die Küche begeben und die gut verpackte „Beute“ auspacken. Unser Menü
Eine kurze Anleitung war dem Paket beigefügt.
Die Maiscremesuppe mit dem fein geschnittenen Wurzelgemüse und die Maultaschen wurden separat erwärmt.
Die Suppe war sehr mild gewürzt, fast zu mild erschien es mir. Weit gefehlt, denn im Zusammenspiel mit den Krustentiermaultaschen ergab sich das perfekte Zusammenspiel. Milde Suppe und dazu die zwei Maultaschen mit ordentlichem Wumms. Ohne das Krustentieraroma der Füllung zu überdecken. Maiscrémesüppchen mit Krustentiermaultaschen, Wurzelgemüse
Eine reichliche Vorspeisenportion, bei dem herrlichen Geschmack gerne genossen. Die feinen Frühlingszwiebeln als Topping erlaubte ich mir. Mir fehlte etwas Farbe auf dem Teller.
Weiter ging es an die kurze Zubereitung der Hauptspeise. Reis und Gemüse erwärmen. Perfekt für das „regenerieren“-Programm unseres Mulifunktionsgarers. Der feine Reisduft erfreute das lockgedownte Heim noch am späten Abend.
Parallel erwärmte ich die Curry-Beurre-blanc im Topf. Der Zander wurde kurz gebraten. Es war nicht näher beschrieben, aber der Zander erschien mir in der Vakuumierung auch leicht und sehr fein aromatisert.
Auf die vorgewärmten Teller waren die Komponenten schnell angerichtet. Die Beurre blanc so reichlich, dass davon noch in eine Sauciere kam.
Zander mit exotischem Gemüse, Curry-Beurre-blanc
Der Zander saftig, aromatisch auf den Punkt ;-) gebraten. Der Jasminreis wunderbar aromatisch. Lediglich das eher asiatische als „exotische Gemüse“ traf nicht unseren Geschmack. Zu viele Komponenten deren Geschmäcker sich überlagerten. Zu viel Ingwer. Zu wenig Knackigkeit des Gemüses trotz schonender Erwärmung. Aber halt auch Geschmackssache. Um so mehr überzeugte die Beurre blanc mit feinstem Currygeschmack.
Beim Dessert gab es in der Küche gar nichts mehr zu tun. Umweltfreundlich und vollständig angerichtet brauchte es für den 3schichtigen süßen Abschluss nur noch eins: Den Dessertlöffel. Weiße-Schokolade mit Matcha-Tee, Ananas-Vanillekompott
Die doppelwandigen Dessertgläser werden uns beim weiteren Gebrauch immer an dieses Menü erinnern.
Von unten nach oben: luftige weiße Schokolade, darüber Matchamousse (etwas mehr Matcha hätte es sein können, aber ich liebe Grüntee in allen Varianten). Die leichte Säure der Ananas rundete das Dessert stimmig ab.
Gelungener Abschluss des Menüs. Für mich hätten die Komponenten der Gänge ruhig ein wenig aufwändiger und „sterneverdächtiger“ sein können. Aber Herr Rüssel möchte sicherlich den Gästen für den vollen Genuss nicht den Weg in sein schönes Landhaus ersparen. Oder einfach garantieren, dass das Menü dem Laien glückt.
Vom Preis-Leistungsverhältnis hat es gepasst. Freundlichster Service. 4
Bleibt nur zu hoffen, bald wieder die Möglichkeit zu haben, in dem wunderschönen Landhaus einzukehren.
Einen einzigen Wunsch hatte ich für den 1. Februar:
Nur mit meinem Mann in einem sehr guten Restaurant zu Abend essen!
Dieser Wunsch sollte nicht in Erfüllung gehen, wie wir inzwischen alle wissen.
Also machte ich mich im „Umkreis“ auf die Suche nach einem Abholmenü welches zu Hause fertig gestellt wird. Kochen wollte ich an diesem Abend absolut nicht. Ebenso wenig kam ein Liefer- oder Abholangebot mit warmen Speisen in Frage.
Mrs Google entdeckte das genau passende Angebot des Landhaus Rüssel. Es... mehr lesen
Rüssels Restaurant
Rüssels Restaurant€-€€€Restaurant, Bistro, Bar, Hotel, Sternerestaurant0650991400Büdlicherbrück 1, 54426 Naurath
3.5 stars -
"Fast ein Wunschkonzert!" PetraIOEinen einzigen Wunsch hatte ich für den 1. Februar:
Nur mit meinem Mann in einem sehr guten Restaurant zu Abend essen!
Dieser Wunsch sollte nicht in Erfüllung gehen, wie wir inzwischen alle wissen.
Also machte ich mich im „Umkreis“ auf die Suche nach einem Abholmenü welches zu Hause fertig gestellt wird. Kochen wollte ich an diesem Abend absolut nicht. Ebenso wenig kam ein Liefer- oder Abholangebot mit warmen Speisen in Frage.
Mrs Google entdeckte das genau passende Angebot des Landhaus Rüssel. Es
Besucht am 02.08.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
An der Mittelmosel kann man es schlechter erwischen. In einem Radius von 30 km finden sich mit dem Waldhotel Sonnora, Schanz in Piesport oder Becker's in Trier einige der hochkarätigsten Adressen des Landes auf engem Raum.
Harald Rüssels imposantes Landhaus fällt dagegen in der medialen Berichterstattung nur selten auf, obschon der Patron mehr als seine benachbarten Kollegen sogar mit regelmäßiger TV-Präsenz glänzen kann. Dem Gästezuspruch tut das keinen Abbruch. An diesem Donnerstagabend ist die geschmackvoll eingedeckte Terrasse nahe des eigenen Teiches gut besucht. Auch die Gäste des hauseigenen Zweitrestaurants „Hasenpfeffer“ werden hier brüderlich integriert.
Harald Rüssel propagiert eine neue deutsche Küche mit starken regionalen Einflüssen, wobei dies vor allem auf das kleinere „Landart“-Menü zutrifft. Im größeren Menü „Urban“ geht es merklich internationaler zu. Im Rahmen unseres Arrangements bekommen wir eine Auswahl aus beiden Richtungen. Unser letzter Besuch ist allerdings so lange her, dass ich keine konkrete Erinnerung mehr habe und deshalb gespannt bin, wie sich die Küche präsentiert.
Von den drei Kleinigkeiten zum Apéritif gefällt mir vor allem die würzige Rehpastete besonders gut. Den Umgang mit Wild beherrscht Rüssel als passionierter Jäger ohnehin besonders gekonnt. Weniger auffällig, aber auch gut schmeckend, die Pomelo-Kaltschale und die Trüffel-Gemüse-Quiche.
Ausgezeichnet im Anschluss neben dem nicht mehr näher erinnerten Aufstrich die Trüffelbutter zum Brot. Hier wurde der Trüffel definitiv nicht nur an der Butter vorbei getragen, sondern intensiv verarbeitet.
Die Vorspeise variiert das Thema Rindertartar auf sehr zeitgemäße Weise. Cremes (Liebstöckel), Gel (Gin), Röllchen (Essiggurken) wirken auf den ersten Blick zwar arg modisch verspielt, und doch macht das durchaus Sinn. Denn so lässt sich das hervorragende Fleisch, das seine Würze vor allem durch Wacholder erhält, nach eigenem Belieben gut mit den übrigen Komponenten kombinieren. Das erlaubt sehr unterschiedliche Eindrücke, wobei der Grundtenor schon etwas scharf ist. Vor allem die Essiggurken bringen eine sehr überraschende Würze mit.
Eine schöne Ergänzung zu diesem durchaus komplexen Gesamtbild ist der separate Cracker mit warmem Ochsenmark.
Ganz auf der Höhe der Zeit und weit weg von der Hunsrücker Heimat präsentiert sich der bretonische Steinbutt, der karamellisiert und mit Panko-Bröseln auf einem Bett von Erbsen-Tapioka kommt. Tapioka sind ja in der Regel ob ihrer Geschmackneutralität eher mit Vorsicht zu genießen. Hier gefällt mir der Kniff mit den Erbsen recht gut. Die Bouchot-Muscheln sind leicht mit einer würzigen Kalbsjus überglänzt, die Champagner Beurre Blanc hätte durchaus üppiger dosiert sein können. Aber ich akzeptiere, dass es dann die Telleroptik zerstört hätte. In Summe aber ein origineller Gang, der mir ausgezeichnet gefällt.
Nach diesem doch recht aromenstarken Auftritt schaltet die Küche einen deutlichen Gang zurück. Die Jakobsmuschel ist nur leicht ansautiert, was ich normalerweise nicht so mag, denn ich finde gerade Röstnoten oftmals viel passender. In diesem Gericht allerdings stellt Harald Rüssel bewusst die Frische und Jodigkeit in den Vordergrund und unterstützt diesen Eindruck mit einem Aloe Vera-Gelee und Zitrusaromen. Artischocken und Buchenpilze ordnen sich hier auch nur dezent unter. Topinambur als Crumble steuern etwas Textur bei. Überraschend und gut.
Dreierlei vom Milchferkel zeigt das zarte Tier in verschiedenen Teilen. Die Brust ist in Ordnung, wobei die Haut etwas weich ausfällt. Sehr gut hingegen die toll geschmorte Schulter und der knusprige Bauch. Sauerkraut als Gel und Limonen-Rettich setzen unerwartete, aber passende säuerliche Kontrapunkte in diesem sehr guten Hauptgang.
Mittlerweile hat sich die Dunkelheit über den Abend gelegt. Es ist einer dieser heißen Sommerabende und es lässt sich nach wie vor prima draußen sitzen. Allerdings ist vom Dessert nicht mehr allzu viel zu erkennen.
Die Original Beans Schokolade ist als relativ feste Mousse verarbeitet. Dazu gibt es Zwetschgen, auch als Jus und ein Drambuie-Eis. Das ist sehr stimmig und ein schöner Abschluss.
Mit einigen guten Petits Fours widmen wir uns dem Kaffee und dem Rest unserer zweiten Flasche Wein, womit wir bei einem weiteren erfreulichen Aspekt dieses Hauses wären. Die Weinkarte listet natürlich jede Menge hervorragender Kreszenzen der Region bis hin zu ansonsten recht selten anzutreffenden Flaschen. Dass hier durchaus auch mal Weine von Egon Müller auf der Karte stehen, dessen selbst einfachere Weine bei Auktionen mittlerweile astronomische Preise erzielen, ist dem Umstand zu verdanken, dass der Winzer hier auch selbst gerne einkehrt. Überhaupt sind die Weine ungewöhnlich gastfreundlich kalkuliert, so dass wir nach einem Großen Gewächs vom Weingut von Othegraven auch an einem Chassagne-Montrachet von Amiot Guy zu deutlich zweistelligem Kurs nicht vorbei kommen.
Harald Rüssel hat uns heute weniger seine regionale Seite gezeigt, dafür eine moderne und international ausgerichtete Küche mit klug durchdachten Kompositionen und mitunter überraschenden Elementen. Handwerklich war das ohnehin sehr versiert und aufwändig, so dass ich nicht wüsste, was ich hier auszusetzen hätte.
Dies war der letzte Abend unseres Sommerurlaubs und in der Gesamtbetrachtung war das ein würdiger Abschluss und eines der besten Menüs unserer Reise. Kann man also auch schlechter erwischen.
Bericht auch auf meinem Blog: tischnotizen.de/ruessels-restaurant-naurath-wald/
An der Mittelmosel kann man es schlechter erwischen. In einem Radius von 30 km finden sich mit dem Waldhotel Sonnora, Schanz in Piesport oder Becker's in Trier einige der hochkarätigsten Adressen des Landes auf engem Raum.
Harald Rüssels imposantes Landhaus fällt dagegen in der medialen Berichterstattung nur selten auf, obschon der Patron mehr als seine benachbarten Kollegen sogar mit regelmäßiger TV-Präsenz glänzen kann. Dem Gästezuspruch tut das keinen Abbruch. An diesem Donnerstagabend ist die geschmackvoll eingedeckte Terrasse nahe des eigenen... mehr lesen
Rüssels Restaurant
Rüssels Restaurant€-€€€Restaurant, Bistro, Bar, Hotel, Sternerestaurant0650991400Büdlicherbrück 1, 54426 Naurath
4.5 stars -
"Modern regional, modern international? Egal!" tischnotizenAn der Mittelmosel kann man es schlechter erwischen. In einem Radius von 30 km finden sich mit dem Waldhotel Sonnora, Schanz in Piesport oder Becker's in Trier einige der hochkarätigsten Adressen des Landes auf engem Raum.
Harald Rüssels imposantes Landhaus fällt dagegen in der medialen Berichterstattung nur selten auf, obschon der Patron mehr als seine benachbarten Kollegen sogar mit regelmäßiger TV-Präsenz glänzen kann. Dem Gästezuspruch tut das keinen Abbruch. An diesem Donnerstagabend ist die geschmackvoll eingedeckte Terrasse nahe des eigenen
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Nur mit meinem Mann in einem sehr guten Restaurant zu Abend essen!
Dieser Wunsch sollte nicht in Erfüllung gehen, wie wir inzwischen alle wissen.
Also machte ich mich im „Umkreis“ auf die Suche nach einem Abholmenü welches zu Hause fertig gestellt wird. Kochen wollte ich an diesem Abend absolut nicht. Ebenso wenig kam ein Liefer- oder Abholangebot mit warmen Speisen in Frage.
Mrs Google entdeckte das genau passende Angebot des Landhaus Rüssel. Es folgte ein kurzes und sehr freundliches Telefonat mit Frau Rüssel und alle Fragen waren zu meiner vollsten Zufriedenheit geklärt. Der Lichtblick war gefunden.
Für das letzte Januarwochenende bestellte ich das angebotene 3-Gang-Menü zum Preis von € 50,00 /Person:
Maiscrémesüppchen mit Krustentiermaultaschen, Wurzelgemüse
Zander mit exotischem Gemüse, Curry-Beurre-blanc
Weiße-Schokolade mit Matcha-Tee, Ananas-Vanillekompott
Abholung der Genusspakete ist immer samstags möglich. Frau Rüssel versicherte mir, dass die Speisen gekühlt problemlos auch noch montags vollendet werden können.
Gegen Mittag machten wir uns auf den Weg zu Sternekoch Harald Rüssel. Knapp 45 km, vorbei am Hunsrück Nationalpark, bis fast an die Mittelmosel führte uns der Weg. Bei wirklichem Schietwetter verwarfen wir die Idee, die Abholung mit einem Spaziergang zu verbinden, ganz schnell.
Familie Rüssel hat die einstige Mühle in eine Wohlfühloase der Ruhe und Entspannung verwandelt. Die Lage ist wirklich traumhaft.
.
Daher hätten wir viel lieber einen Tisch im Restaurant reserviert und eine Übernachtung gebucht.
.
Auch wenn wir dies tatsächlich noch nicht geschafft haben, Kollege tischnotizen kam uns schon zuvor, kann ich gerne das Ambiente beurteilen. Denn einen Kurzbesuch hatten wir vor knapp 2 Jahren schon einmal geschafft.
Sehr herzlich wurden wir bei unserem Eintreffen begrüßt. Bei einer jungen Dame am Empfang erledigte ich das Finanzielle. Aus der Küche kam prompt und gut verpackt unsere Bestellung.
Harald Rüssel begrüßte uns kurz persönlich und es ergab sich ein kurzes Gespräch. Auch Frau Rüssel rief einen netten Willkommensgruß. Und zum Abschied noch ein kleines Geschenk: Eine hausgemachte Aprikosen-Kardamon-Marmelade.
Aprikosen-Kardamon-Marmelade
Diese habe ich leider noch nicht probiert, bin mir aber sicher, dass sie meinen Geschmack trifft. Kardamon mag ich sehr gerne.
Montagabend konnte ich mich entspannt in die Küche begeben und die gut verpackte „Beute“ auspacken.
Unser Menü
Eine kurze Anleitung war dem Paket beigefügt.
Die Maiscremesuppe mit dem fein geschnittenen Wurzelgemüse und die Maultaschen wurden separat erwärmt.
Die Suppe war sehr mild gewürzt, fast zu mild erschien es mir. Weit gefehlt, denn im Zusammenspiel mit den Krustentiermaultaschen ergab sich das perfekte Zusammenspiel. Milde Suppe und dazu die zwei Maultaschen mit ordentlichem Wumms. Ohne das Krustentieraroma der Füllung zu überdecken.
Maiscrémesüppchen mit Krustentiermaultaschen, Wurzelgemüse
Eine reichliche Vorspeisenportion, bei dem herrlichen Geschmack gerne genossen. Die feinen Frühlingszwiebeln als Topping erlaubte ich mir. Mir fehlte etwas Farbe auf dem Teller.
Weiter ging es an die kurze Zubereitung der Hauptspeise. Reis und Gemüse erwärmen. Perfekt für das „regenerieren“-Programm unseres Mulifunktionsgarers. Der feine Reisduft erfreute das lockgedownte Heim noch am späten Abend.
Parallel erwärmte ich die Curry-Beurre-blanc im Topf. Der Zander wurde kurz gebraten. Es war nicht näher beschrieben, aber der Zander erschien mir in der Vakuumierung auch leicht und sehr fein aromatisert.
Auf die vorgewärmten Teller waren die Komponenten schnell angerichtet. Die Beurre blanc so reichlich, dass davon noch in eine Sauciere kam.
Zander mit exotischem Gemüse, Curry-Beurre-blanc
Der Zander saftig, aromatisch auf den Punkt ;-) gebraten. Der Jasminreis wunderbar aromatisch. Lediglich das eher asiatische als „exotische Gemüse“ traf nicht unseren Geschmack. Zu viele Komponenten deren Geschmäcker sich überlagerten. Zu viel Ingwer. Zu wenig Knackigkeit des Gemüses trotz schonender Erwärmung. Aber halt auch Geschmackssache. Um so mehr überzeugte die Beurre blanc mit feinstem Currygeschmack.
Beim Dessert gab es in der Küche gar nichts mehr zu tun. Umweltfreundlich und vollständig angerichtet brauchte es für den 3schichtigen süßen Abschluss nur noch eins: Den Dessertlöffel.
Weiße-Schokolade mit Matcha-Tee, Ananas-Vanillekompott
Die doppelwandigen Dessertgläser werden uns beim weiteren Gebrauch immer an dieses Menü erinnern.
Von unten nach oben: luftige weiße Schokolade, darüber Matchamousse (etwas mehr Matcha hätte es sein können, aber ich liebe Grüntee in allen Varianten). Die leichte Säure der Ananas rundete das Dessert stimmig ab.
Gelungener Abschluss des Menüs. Für mich hätten die Komponenten der Gänge ruhig ein wenig aufwändiger und „sterneverdächtiger“ sein können. Aber Herr Rüssel möchte sicherlich den Gästen für den vollen Genuss nicht den Weg in sein schönes Landhaus ersparen. Oder einfach garantieren, dass das Menü dem Laien glückt.
Vom Preis-Leistungsverhältnis hat es gepasst. Freundlichster Service. 4
Bleibt nur zu hoffen, bald wieder die Möglichkeit zu haben, in dem wunderschönen Landhaus einzukehren.