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GastroGuide-User: Kiwikatze
Kiwikatze hat Café Cortes in 37073 Göttingen bewertet.
vor 9 Jahren
"Die Alternative zu "Cron& Lanz" - klein, zuckersüß und familiär!"

Geschrieben am 21.01.2015
Besucht am 27.12.2013
Göttingen bietet neben einer alteingessenen Konditorei auf der Haupteinkaufsstrasse auch noch das etwas andere Café in der Kurze-Geismar-Straße. Der Hauptaugenmerkt liegt natürlich auf Heißgetränken und Süßigkeiten. Man kann jedoch auch von einer kleinen Karte ein warmes oder kaltes Gericht wählen.

Schon länger hatte ich die passende Begleitung gesucht, um einen Kakao mit einem Stück Kuchen zu vertilgen. Wie passend, dass meine Mutter über die Festtage zu Besuch war.

Das "Café Cortes" eignet sich hervorragend für den geruhsamen Plausch mit der Freundin, Kuchen mit der Familie oder einen Snack in adretter Umgebung. Wer hier allerdings nach Wiener Kaffehausatmosphäre sucht, ist hier falsch. Der Kuchen hat mich zwar nicht vollends überzeugt, die Atmosphäre macht aber viel wett. Definitiv eine Bereicherung für Göttingen

Für den doch recht kleinen Gastraum waren drei weibliche Bedienungen zuständig. Man bestellt an der großen Glastheke und kann sich dann entweder aus einem Kühlschrank in Selbstbedienung ultrahippe Getränke holen (kannte ich kaum) oder man bestellt am Tisch. Alle Mädels waren flott und meist aufmerksam. Zwischendurch befand sich jedoch niemand bei den Gästen oder hinter der Kuchentheke, darauf sollte geachtet werden. Sonst alles super!

In einer großen Glastheke finden sich Kuchen, Torten, Éclairs, Croissants, Schokoleckereien, Törtchen, Pralinen, Gebäck und diverse andere Naschereien. Dabei gestaltete sich zu meinem Leidwesen die Kuchenauswahl an diesem  Nachmittag etwas mau: für Torten würde ich lieber eine andere Konditorei wählen. Richtige Torten habe ich gar nicht gesehen (oder waren die schon weg???). Positiv ist, dass ab 16 Uhr bestimmte Speisen in der Theke auf den halben Preis reduziert werden. Trotzdem erscheint mir ein Minicroissant für sonst 60 Cent etwas sehr teuer. Die Pralienen sahen frisch aus und alles wurde ansprechend präsentiert. In verschiedenen Gläsern finden sich weitere Kalorienbomben wie Cookies etc. Ein gewisser amerikanischer EInschlag scheint vorhanden, wenn es auch keine Donuts oder Muffins gab.

In der Karte finden sich auch warme Speisen und Kleinigkeiten. Ich wählte aber anstatt Mittagessen nun ein viereckiges Stück Schokokuchen mit Kirschen und einem knusprigen Boden, wie mir erklärt wurde. Kärtchen mit Kuchenname wären sinnvoll. Getränke wollten wir am Tisch bestellen. Wir wählten einen kleinen Zweiertisch neben den Toiletten. Von hier aus konnten wir in aller Ruhe den hinteren Gastraum sowie den EIngang und die Theke betrachten. Neben uns befand sich ein offener Kühlschrank mit allerlei neumodischen Getränken darunter auch Piccolöchen für die gestresste Shopperin oder interessante Saftschorlekombinationen. Wir blieben altmodisch bei Kakao. Dieser wird hier anders als üblich serviert: Man wählt vom Aufsteller eine der zahlreichen Sorten Schokolade aus z.B. in unserem Falle Honig-Zimt und Haselnuss-Schokolade. Schön, dass in dem kleinen Aufsteller immer genau erklärt wird, wem diese Schokolade schmecken könnte und was alles enthalten ist. Die Schokolade wird dann mit einem heißen Glas aufgeschäumter Milch serviert. Nach Öffnen des verpackten Schokoladenbarrens bricht man ihn durch und wirft ihm ganz fidel in die Milch, wo die zwei dann eine nette Liaison eingehen. Unterstützend wirbelt man mit einem silbernen Miniaufschäumer im Glas umher und fühlt sich gleich in die Herstellung der eigenen Süßspeise integriert. Ich kannte diese Art der Schokolollis oder auf -barren aus einem ähnlichen Lokal in Köln, hatte es hier aber noch nie gesehen. Es war wirklich eine große Tasse Milch und meine Haselnuss-Krokant-Schoki war lecker, trotzdem sind 4,50 € nur für ein bißchen "Schokoentertainment" auf die Dauer zu viel. Nichtsdesto trotz sollte es jeder Mal ausprobieren. Die Sorten sind es wert. Mama hat es auch geschmeckt. Mit der Milch würde ein ganz niedliches kleines Gebäckdings mitserviert, anscheinend ein Marzipanhapps (sah aus wie ein MIni-Mini-Schwineöhrchen). Mochte ich, obwohl ich eigentlich nicht wirklich auf Marzipan stehe.

Nun zum Kuchen: er hat mich leider nicht vom Hocker gehauen. Klar, was soll auch schon an Schokolade, Kirschen, Gelatine und fett und Zucker falsch sein - schmeckt immer! Der Boden hatte allerdings diese lustigen Knusperkugeln, die einen an Marshmallows erinnern. Meine Mutter meinte, dass sie das genauso gut hinbekommen würde und da gebe ich auch recht. War ganz lecker, aber mehr als drei Punkte wars auch nicht. Vielleicht probiere ich ja nächstes Mal was Anderes... Es handelt sich auch um gekauften Kuchen, den gleichen Kuchen gibt es in der Mensa in der Cafeteria.

Wahrscheinlich lässt sich das Ambiente wirklich am besten durch die Bilder verdeutlichen. Man betritt das "Cortés" durch eine Glastür von der recht befahrenen Straße. Eine große Glastheke zur rechten Seite dominiert den vorderen Bereich. Hier bestellt man oder sucht nach süßen kleinen Mitbringseln für die Lieben. Die vorderen Tisch offenbaren durch die große Glasfront einen Blick auf das bunte Treiben der Straße und laden zum Beobachten ein. Nur Zucker schmückt die weißen planen Tische. Schwarze Ledergarnituren wirken modern. Auf der linken Seite befinden sich mehrere hohe, weiße Regale in denen sich allerhand nützlich und nicht ganz so nützliche Kleinigkeiten finden: Küchenbrettchen mit Sprüchen, die lustigen Kochschürzen und Küchenhandtücher mit Sprüchen von amerikanischen, kecken Frauen aus den 50-ern, Dosen, Taschen, Backzubehör ... Alles lässt sich mehr oder minder preiswert erwerben. Ebenso die große Fotowand oder verschiedene moderne Uhren (gingen übrigens alle falsch!). Allein zum Stöbern sollte man mal reinschauen. Zwei große Plastikbäume, die mitten im Raum platziert wurden, strahlen etwas Gemütlichkeit aus. Auch ein paar beschreibbare Küchentafeln schmücken die Wände. Die Küche ist vom hinteren Gastraum einsehbar. Hier befinden sich auch mehrere sehr große Wandspiegel, die dem Raum etwas mehr Weite geben. An den Seiten stehen Plastiktorten und es befindet sich ein halbmondförmiger Schriftzug "Conditorei" auf den einem der Spiegel. Erst nach längerem stellte ich fest, dass auch ein schwarzer Labrador willkommen war, er hatte sich am Nebentisch so gut in die Ledergarnituren eingepasst, dass ich ihn vollkommen übersehen habe. Mich stört das persönlich wenig. Silberne, moderne Kronleuchter verkomplementieren das Bild.

Während unseres Besuchs bemerkte ich von Familien über Freund bis zu Paaren alle Altersklassen.

Alle Spiegel blitzten und blinkten, alles schien sehr sauber zu sein. Die Toiletten habe ich nicht besucht.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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