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Gegen 14 Uhr erreichten wir den Endpunkt unserer diesjährigen Herbstwanderung, die Brücke zwischen Traben und Trarbach. Bis zur Abfahrt unseres Zuges zurück ins heimische Münsterland hatten wir noch Zeit etwas zu Essen, zurück in Rheine wäre es dafür zu spät geworden. Von der Brücke blickten wir Stromabwärts und erspähten verschiedene Gastronomiebetriebe. Die Küche der ersten Zieles, des neuen Moselschlösschen hatte schon geschlossen und verwies auf den eigenen Pavillon am Ufer mit Zwiebelkuchen. Den hatten wir aber in den letzten Tagen genug gegessen, uns stand der Sinn nach einem ordentlichen Mittagessen.
Also weiter die Uferpromenade hinab bis hin zum Hotel Bellevue. Dort erspähten wir die Karte des Hotelrestaurants mit dem Hinweis auf eine kleine "Übertagskarte". Wir waren ein wenig unsicher, ob das Hotelrestaurant uns auch nach schweren 120 km und entsprechend nicht mehr ganz perfekt gesellschaftsfähigen Aussehen bewirten würde. Unsere Frage nach einem Platz auf der Terrasse, drinnen hätten wir angesichts des gehobenen Ambientes nicht gegessen, wurde aber positiv und sehr zuvorkommend freundlich (selbstverständlich dürfen sie bei uns essen......) beantwortet.
So nahmen wir auf der zur Mosel gelegenen Terrasse Platz und erfreuten uns an diesem Jugendstilbau in allen seinen Facetten. Man sollte sich unbedingt die Zeit nehmen, auch wenn nur Terrassengast ist, das Haus innen und außen anzuschauen. Ich habe noch nie einen prachtvolleren Jugendstilbau in meinem Leben gesehen! Einige der Tischlampen innen hätte ich gerne mitnehmen wollen! Auch meine Frau war hin und weg....
Der hervorragend ausgebildete Service deckte in Handschuhen den Tisch ein und überreichte uns die kleine Nachmittagskarte. Eine Flasche Wasser und zwei Gläser trockener Riesling (Peter Kallfelz Hochgewächs) waren schnell bestellt.
Die kleine Karte lässt sich auf der HP des Hotels einsehen, wir bestellten aus ihr:
Vorspeise:
Herzhafte Moselländische Marmitschessuppe (Kalbfleisch, Paprika, Zwiebel, Kraut) Saure Sahne € 7
Consommé vom Rind Kräuterflädle, Gemüse € 7
Beide Suppen waren gut zubereitet, Madame war als gebürtige Schwäbin froh, endlich mal wieder eine gute Flädlessupp kosten zu dürfen. Meine Marmitschessuppe (ich kann das nur tippen, nicht aussprechen) erinnerte ein wenig an die Gulaschsuppen meiner Oma in Kindheitstagen, sehr deftig, würzig, aber nach 120 km in den Beinen genau das richtige, es war lecker.
Als Hauptgang:
Gesottene Rinderzunge Rieslingsauce, Petersilienkartoffeln € 16
Gebratene Scheiben vom Serviettenknödel auf Pilzrahmsauce € 14
Madame ließ sich ihre Knödel schmecken und hatte an Geschmack und Zubereitung nichts auszusetzen. Ich hatte nach 6 Tagen Moselküche mal Lust auf was Besonderes und orderte die Zunge, auch wieder eine Erinnerung an Kindheitstage, wenn Zunge nach den Schlachttagen serviert wurde. Eine wunderbar zart gekochte Zunge in ca. 1 cm dicken Scheiben wurde serviert, die säuerliche Rieslingsuppe passte hervorragend. Dieses Gericht war ein wertiger Abschluss unserer Wanderung an der Mosel.
Zwei Espresso bildeten den Abschluss. Wir überlegen bereits jetzt, die Wanderung ab Traben-Trarbach fortzusetzen und fragten nach, ob das Hotel Bellevue auch Wanderer einkehren lässt für eine Nacht. Das wurde bejaht und fest steht, wenn wir den Moselsteig weiter wandern, wird das Hotel Bellevue unser Ausgangspunkt sein. Auch auf einer Wanderung ist gehobene Gastronomie immer wieder eine Freude!