Geschrieben am 23.01.2017 2017-01-23| Aktualisiert am
23.01.2017
Besucht am 21.01.2017Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 160 EUR
Da hatte ich ja die Neueröffnung des Emskindes an einem Sonntag bemerkt und einen ersten Besuch an eben jenem Sonntagnachmittag zum Thema meiner ersten Kritik gemacht. Nicht viel später folgte ein nicht so euphorischer Bericht einer Kollegin zum Thema Service. Ein bisschen hatte ich schon befürchtet, dass das ein Thema werden könnte. In der Folgezeit bis zum Weihnachtsgeschäft erlebte das Emskind einen "Run" neugieriger Gäste. Mir kamen dann immer wieder Probleme im Service zu Ohren. Ich nahm mir also vor, mal an einem Samstagabend das Zusammenspiel von Küche und Service in Augenschein zu nehmen und mir selbst ein Bild zu machen. Da es bis zum Jahresende quasi unmöglich war ohne längerfristige Reservierung einen Tisch am Wochenende zu bekommen, dauerte es bis ins neue Jahr, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen.
Mail an einen guten Freund: "Lust auf Burgerbraterei in Rheine?", Antwort: " Jep!". Gesagt, getan und per "opentable" zwei Wochen im voraus einen Tisch für den obig genannten Samstagabend unkompliziert gebucht. Gegen 19:30 trudelten wir inklusive der beiden Gattinnen ein. Der Parkplatz gerammelt voll! Alle Gasträume fast voll besetzt, so hatte ich es mir erhofft für meinen Besuch.
Unser Tisch war schnell gefunden. Nicht ganz der gemütlichste, weil im Durchgang zum hinteren Gastraum gelegen und deswegen mit viel Durchgangsverkehr gesegnet. Die störenden Auswirkungen hielten sich aber in Grenzen. Zudem hatten wir uns lange nicht gesehen und viel zu besprechen, und ignorierten diesen Trubel ganz einfach. Es dauerte etwas bis die ständig im eiligen Laufschritt kreuzenden Servicekräfte uns die Karten brachten. Das geschah aber nicht, und das gilt für den ganzen Abend, weil wir übersehen wurden, sondern weil sie es einfach nicht fertig früher brachten. Immer wieder wurde uns versichert, dass wir "auf dem Schirm" seien und auch beim Essen gab es regelmäßige Nachfragen zur Zufriedenheit. Die Wartezeit störte uns nicht sehr, siehe weiter oben. Ich kann mir aber vorstellen, dass der ungeduldigere Zeitgenosse nicht ganz so kulant bleibt.
Zu Idee, Umsetzung und System des Emskindes verweise ich auf meine vorherige Kritik. Ich lege hier meinen Fokus auf das Essen und den Service. Die Karten kamen, und wir hatten ausreichend Zeit unsere Bestellung zusammen zu stellen. Die sehr gut schmeckende hausgemachte Limonade war dabei, ein Pils und eine rote Cuvée aus der Pfalz. Für 26 EUR wurde vom Weingut Hensel die Cuvée Aufwind von 2014 bestellt. Das war ein ordentlicher Rotwein, der zur Speisenwahl passte.
Im Angebot waren zusätzlich zu den cuts auf der festen Karte noch T-Bone im 700gr cut, sowie Wagyu mit 242 EUR/KG das teuerste Angebot. Meine Frau und ich hatten das T-Bone zusammen ins Augen gefasst. Leider war dieses ausverkauft. Somit schwenkten wir beide auf das Rib-eye aus der Karte um, 79 EUR/KG, dry aged. Beilagen und Burger wurden am Tisch bestellt, und ich machte mich auf den Weg zur "Fleischertheke" um dem Metzgergesellen dort unsere Cuts machen zu lassen. Man nennt Tischnummer, sucht sich das Stück Fleisch aus und weißt den Handwerker hinter dem Tressen die Dicke des gewünschten Stückes an. Es wurden dann 350 Gramm für meine Frau (oh je) und 388 Gramm für mich (zu schaffen), der Gargrad (für Beide medium rare) wird angewiesen und dann geht die Info elektronisch an die Küche und mit dem Verweis auf das mit einer Zahl auf einem metallenem Stecker gekennzeichnete Stück Fleisch. Dann geht es zurück zum Tisch. Das klappt erstaunlich gut und reibungslos, da sehr viel Gäste die Burger am Tisch bestellen.
Nach ca. 20 bis 30 Minuten (ich bin nicht ganz sicher) kamen die Beilagen, bei fast allen hausgemachte Pommes mit Trüffelmayonnaise sowie ein Salat.
Die Pommes waren kross und ausreichend gesalzen, lecker der von mir georderte Gurken-Mango-Salat. Die langen gehobelten Gurkenscheiben erschwerten den Verzehr etwas, aber der Geschmack gefiel mir, wie schon beim letzten Besuch, sehr.
Direkt danach dann die Hauptbestandteile der Bestellungen: BurgerEmskind Käse & Speck mit würzigem Cheddar-Käse,krossem Bacon, Salat, Tomate und marinierten Zwiebeln
Burger Feuer & Flamme mit Chili-Sosse, Jalapenos, würzigem Cheddar-Käse, krossem Bacon, Salat, Tomate und marinierten Zwiebeln plus extra geordertem Ziegenkäse.
Den Geschmack kann ich nicht beurteilen, aber es wurden statisch höchst bedenkliche Burgerkonstruktionen serviert, die verlockend dufteten und aussahen. Von den Freunden kam keine Klage zu den Bürgern, deren Patties frisch an der Fleischertheke gewolft werden und leider (für meinen Geschmack) durchgebraten werden. Ich würde sie medium bestellen. Aber das ist eine Frage der persönlichen Referenzen. Das Gebotene konnte gefallen.
Meine Frau und ich bekamen unsere Cuts serviert: Dry Aged Rib Eye (350 und 388 Gramm) medium rare
Der Gargrad war perfekt getroffen! Beim letzten Besuch hatte ich ja das Carree vom Duroc-Schwein bestellt und war nun sehr gespannt auf die eigen gereiften Rindfleischstücke. Etwas Salz und Pfeffer on top und ich kostete. Lecker! Perfekt zartes und gereiftes Rindfleisch, mit einer ausgeprägten Marmorierung und entsprechend saftig! Dieses Steak konnte den aufgerufenen Preis absolut rechtfertigen. Und auch meine Befürchtung, dass meine Frau den etwas überdimensionierten Ladiescut nicht schaffen würde, war unbegründet, das gute Stück Rindfleisch wurde restlos verzehrt.
Wir hatten auf Vorspeise verzichtet, zu Gunsten eines Desserts. Pures Gold Nougatmousse mit frischer Schokolade für meine Tischgenossen
Muttis Creme mit Erdbeerpüree Creme aus Joghurt, Sahne, Weißwein und selbst gemachtem Erdbeerpüree auf Biscuit für mich. Beides sehr schmackhafte Desserts.
Wir schlossen den Abend mit einem Gin Tonic.
Zum Fazit: Ich war zufrieden. Wer schnell satt werden will, sollte hier zumindest am Wochenende nicht einkehren. Die Vielzahl der Gäste und das Konzept bedeuten Wartezeit, die man aber auf Grund der gebotenen Speisen verschmerzen kann (zumindest ich). Der Service kümmerte sich um unseren Tische vorbildlich, trotz des hohen Arbeitsdrucks. Ich war und bin zufrieden und kann das Emskind weiter empfehlen.
Da hatte ich ja die Neueröffnung des Emskindes an einem Sonntag bemerkt und einen ersten Besuch an eben jenem Sonntagnachmittag zum Thema meiner ersten Kritik gemacht. Nicht viel später folgte ein nicht so euphorischer Bericht einer Kollegin zum Thema Service. Ein bisschen hatte ich schon befürchtet, dass das ein Thema werden könnte. In der Folgezeit bis zum Weihnachtsgeschäft erlebte das Emskind einen "Run" neugieriger Gäste. Mir kamen dann immer wieder Probleme im Service zu Ohren. Ich nahm mir also vor,... mehr lesen
Geschrieben am 10.10.2016 2016-10-10| Aktualisiert am
10.10.2016
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu Das Emskind
Besucht am 09.10.2016Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 50 EUR
Wieder Leben im Twickelschen Postgasthaus, dass erblickten wir am Sonntagmittag an der Salzbergener Straße, es brannte Licht um 12:00 Uhr. Wir blickten uns erstaunt an, wir hatten nachrichtentechnisch nichts mitbekommen von einer Neueröffnung im "Frieden" (der alte Name des Gasthauses). Sanft war ja vor ein paar Monaten das mediterrane Franchiseexperiment "Purino" entschlafen, womit ich mit meiner Prognose eines einjährigen Überlebens relativ gut dastand. Warum klappt das bei Lottozahlen nicht so gut?
Wir fuhren mit dem Rad vor die Tür und sahen im Schaukasten außen an der Tür einen neuen Namen:
Das Emskind? Okay, passt ja hier hin, die Ems fließt keinen Kilometer entfernt durch Bentlager Gefilde. Ich trat durch die Tür ein und fragte bei einer Servicekraft nach. Ja, es sei wieder eröffnet, seid dem Freitag will das Emskind die Gäste anlocken. Wieder draußen, fragte ich meine Frau ob wir abends einkehren sollten. Kopfnicken und es war arrangiert, abends hier zu speisen.
Gegen 17 Uhr kehrten wir zurück an die Salzbergener Straße und stellten die Räder draußen ab. Wieder traten wir nun gemeinsam ein und erblickten rechts von der Tür eine Art Metzgereitheke.
Fleischwolf, Waage, verlockende Auslagen in der Kühltheke. Der junge Mann hinter der Theke erläuterte uns auf Nachfrage dieses Entree. Das Emskind will so eine Art Metzgerei mit angeschlossenem Gasthaus sein (Slogan: Fleischmanufaktur-Dry Aged Steaks aus eigener Reifung). Vegetarier haben hier nichts verloren, man konzentriert sich auf hochwertiges Schweine- und Rindfleisch.
Auf der HP und der Karte präsentiert sich das Restaurant folgendermaßen: Der Name Emskind steht für eine Verbundenheit zur Region und verkörpert ein Gefühl von "Zu Hause sein" – und genau so soll man sich im Restaurant Emskind fühlen. Wir möchten transparent machen, was unsere Heimat alles Gutes zu bieten hat, und haben es uns zum Ziel gemacht, in naher Zukunft möglichst 100 % direkt aus unserem Umland zu beziehen oder, wenn möglich, sogar selber herzustellen. In unserem Restaurant in Rheine möchten wir richtig gutes Fleisch zu fairen Preisen anbieten. Essen ist ein Erlebnis, das wir mit anderen teilen wollen. Bei uns sollst Du Dich wohlfühlen und dabei in Ruhe genießen können. Und wo geht das besser als dort, wo man zu Hause ist? In der Heimat – unserer Emsregion.
Nachfragen erbrachte dann die Information, dass das Fleisch von umliegenden Betrieben bezogen wird, lokal geschlachtet und vom Fleischer gereift wird. Einen eigenen Reifeschrank hat man noch nicht im Haus. Angeboten wird wie schon gesagt Schweine- und Rindfleisch in verschiedenen Cuts. Dazu gibt es Burger mit frisch gewölftem Fleisch zubereitet. Alle Beilagen, Saucen und Mayonnaisen stellt das Hau selbst her. Das war schon mal ein Konzept, das begann, mir zugefallen.
Man brachte uns in den Gastraum, Stilrichtung Ikea-Landhausküche:
Sehr schlicht das Ganze, fast keine Dekoration oder Bilder, nur Kerzen auf den Tischen:
Man beachte die Küchenhandtücher als Serviette, hier wurde Landhausstil ans Limit getrieben. Genauso minimalistisch die Karte:
Auch Limonaden stellt man selber her, es gibt drei Sorten, wir orderten Granatapfellimonade für meine Frau und Limette-Minze für mich.
Serviert wird diese in Halbliterbügelflaschen. Die Limettenlimonade sehr lecker, die Granatapfel war mir und auch meiner Frau etwas zu süß abgeschmeckt.
Das Bestellsystem hatte ich schon begonnen zu erläutern. Eine Beilage (Pommes oder Kartoffeln) gehört zum Gericht dazu, weitere werden extra geordert, ebenso die Saucen. Man geht dann zur Fleischertheke und lässt sich unter Nennung der Tischnummer einen Cut vom erwählten Fleisch machen. Das waren gestern Abend Rumpsteak, Rib Eye und Tender Loin vom Rind, vier Wochen trockengereift, Preise von 7,90/ 100 Gramm fürs Rib Eye bis zum Tender Loin , gestern bei 12,90 EUR / 100 Gramm. Dazu Karree vom Schwein (Rücken/Kotelett), von der Sorte "The Duke of Berkshire", mit einem beeindruckend verlockenden Speckrand von 3 cm, dieses wird für 4,30 EUR / 100 Gramm angeboten. Wir Beide entschieden uns für das Karreee und ließen uns 3 cm dicke Scheiben vom Karree zuschneiden (ca. 340 Gramm). Zubereitung wurde abgefragt und wir setzten uns wieder. Die Burger werden am Tisch bestellt, es gibt feste a la Carte, oder einen Burger-Baukasten.
Das Fleisch wird durchgehend auf einem Holzkohlengrill zubereitet. Zitat HP: Anschließend lassen wir unser Fleisch nach alter Handwerkskunst am Knochen trocken reifen (DryAged), um so einen einzigartigen, vollen Geschmack mit bester Marmorierung zu erzielen. Das mit viel Geduld, Erfahrung und Sorgfalt gereifte Fleisch wird in unserem Josper-Grill auf echtem Quebracho-Holz auf den Punkt zubereitet.
Jetzt warteten wir ca. 15 bis 20 Minuten auf unsere beiden Bestellungen. Zuerst servierte der Service die Beilagen in getrennten Schüsseln, dann kam der Hauptgang.
Karree vom "The Duke of Berkshire"
Süßkartoffelpommes
Gurken-Mango-Salat
Fangen wir mit den Beilagen an, die Süßkartoffelpommes lecker, kross frittiert durch leichte Mehierung, dazu eine hausgemachte Trüffelmayonnaise. Die Gurken-Mango-Salat war etwas zu süß geraten durch die Mango, nachwürzen mit Salz und Pfeffer durch die Mühlen auf dem Tisch half dem Verhältnis Salz zu Zucker wieder in eine Balance, dann auch lecker. Zum wichtigsten, dem Holzkohlengrill-Karree. Auf dem Teller ein hochwertiges Steakmesser, war das Karree am Knochen gegrillt und schon in der Küche dreigeteilt worden. Erster Eindruck, ganz leicht zart rosa noch Inneren, fein, genau wie bestellt. Es lief allerdings ein Tick zu viel Fleischsaft aus den Schnitten, dass Stück hatte nach dem grillen nicht lange genug geruht! Das muss man besser einteilen in einer auf kurzgebratenes spezialisierten Küche. Gewürzt mit ein bisschen Salz und Pfeffer, grob geschrotet, schmeckte das Fleisch und auch der Speckrand Klasse. Bei uns Beiden ging der Daumen hoch! Und wenn meine Frau einen 3 cm Speckrand von einem Schweinefleischkarree restlos aufisst, dann ist das ein untrügliches Zeichen für Qualität. Hochwertiges Rindfleisch, meint vor allen lang genug gereiftes, kommt ja langsam zurück in die Wahrnehmung auch westfälischer Restaurantgäste und Zuhause-Kocher, aber wirklich gutes, meint ausreichend fettes Schweinefleisch hat es immer noch sehr schwer, und ist entsprechend selten zu bekommen. Bei uns wird das Fleisch vom Bunten Bentheimer, beziehungsweise von deren lokalen Erzeugern, den Käufern zugeteilt und man geht viel zu häufig leer aus bei den Vergaben. Umso schöner, dass ich hier so gutes Schweinefleisch kosten durfte.
Das Haus ist frisch eröffnet, also befinden sich alle Bereiche in tadellosem Zustand. Der Service hat aber bei gutem Besuch, die ersten drei Abende waren ausgebucht, sehr gut zu tun. Es sind viele Tische in mehreren Gasträumen zu bedienen. Und ich habe den Eindruck, dass auch hier fast nur Aushilfen den Service stemmen müssen. Hoffentlich geht das gut. Fachfragen nach den Produkten und Zubereitungen konnten nur an der Theke und vom vermutlichen Chef beantwortet werden, da aber ohne Fehl und Tadel.
Eine kleine deutsche Weinkarte macht den Weintrinker glücklich, und sonst gibt es Bier und Limo.
Fazit unseres spontanen Erstbesuches: Eine Bereicherung für Rheines Gastronomielandschaft. Ein neues Konzept mit durchdachten Details. Wenn sich die Betreiber weiter an Ihre eigenen Vorsätze halten, den Service schulen und bei der Stange halten, dann wird das ein Erfolg. Wir kommen sicher wieder um die Burger und das Rindfleisch zu testen. Und werden dann ganz sicher auch das Tartar testen!
Wieder Leben im Twickelschen Postgasthaus, dass erblickten wir am Sonntagmittag an der Salzbergener Straße, es brannte Licht um 12:00 Uhr. Wir blickten uns erstaunt an, wir hatten nachrichtentechnisch nichts mitbekommen von einer Neueröffnung im "Frieden" (der alte Name des Gasthauses). Sanft war ja vor ein paar Monaten das mediterrane Franchiseexperiment "Purino" entschlafen, womit ich mit meiner Prognose eines einjährigen Überlebens relativ gut dastand. Warum klappt das bei Lottozahlen nicht so gut?
Wir fuhren mit dem Rad vor die Tür und sahen im Schaukasten... mehr lesen
Geschrieben am 17.10.2016 2016-10-17| Aktualisiert am
17.10.2016
Am 16.10.2016
Für 19.15 Uhr Tisch bestellt im Eingang gewartet ohne Ansprache oder auch nur Blickkontakt.
Zu Tisch durften wir um 19.30 Uhr um 19.45 Uhr durften wir sogar bestellen und die Getränke kamen dann auch 10 Min. später.
Um 21.16 Uhr ( kein Tippfehler, tatsächlich 1.5 Std. später) kamen schon die bestellten 5 Burger mit Pommes.
Das Ganze verspricht deutlich mehr als es hält. Der besonderen Geschmack von besonderem Grill war übrigens nicht zu schmecken.
Nur genervte und unfreundliche Reaktionen bei Nachfragen von der Bedienung. Nach massiever Beschwerde eine interessante Aussage "na jeder hat ja eine zweite Chace verdient"! Mit Nichten, denn an diesem Abend wurden mindestens 5 Chancen verspielt. WIederkommen ganz sicher nicht.
Das Ganze war eine einzige Enttäuschung die man sich gut bezahlen ließ, denn nicht mal ein Nachlass auf die Rechnung wurde bei diesem Desaster angeboten.
Wo die angekündigte Eleganz in dem Laden ist, hat sich uns nicht erschlossen. Schlichte Holztische, (Ikea lässt grüßen?) lieblose halbierte Trockentücher, die als Serviette mit Besteck das auf den Tisch gelegt wurde - teilweise noch von Vorgängern unbenutzt aber mit Fingerabdrücken dort lag.
Eleganz geht anders.
Kerze ja aber aus - und in 2,5 Std. gab es keine Zeit zu fragen ob wir noch Wünsche haben , Angebote die Wartezeit zu überbrücken oder irgend etwas Nettes an unserem oder der anderen Tische zu hinterlassen, geschweige denn die Kerze an zu zünden oder aus zu tauschen. Einfach ein trauriger Abend.
Läuft sicher unter Erlebnisgastronomie der besonderen Art.
Am 16.10.2016
Für 19.15 Uhr Tisch bestellt im Eingang gewartet ohne Ansprache oder auch nur Blickkontakt.
Zu Tisch durften wir um 19.30 Uhr um 19.45 Uhr durften wir sogar bestellen und die Getränke kamen dann auch 10 Min. später.
Um 21.16 Uhr ( kein Tippfehler, tatsächlich 1.5 Std. später) kamen schon die bestellten 5 Burger mit Pommes.
Das Ganze verspricht deutlich mehr als es hält. Der besonderen Geschmack von besonderem Grill war übrigens nicht zu schmecken.
Nur genervte und unfreundliche... mehr lesen
Mail an einen guten Freund: "Lust auf Burgerbraterei in Rheine?", Antwort: " Jep!". Gesagt, getan und per "opentable" zwei Wochen im voraus einen Tisch für den obig genannten Samstagabend unkompliziert gebucht. Gegen 19:30 trudelten wir inklusive der beiden Gattinnen ein. Der Parkplatz gerammelt voll! Alle Gasträume fast voll besetzt, so hatte ich es mir erhofft für meinen Besuch.
Unser Tisch war schnell gefunden. Nicht ganz der gemütlichste, weil im Durchgang zum hinteren Gastraum gelegen und deswegen mit viel Durchgangsverkehr gesegnet. Die störenden Auswirkungen hielten sich aber in Grenzen. Zudem hatten wir uns lange nicht gesehen und viel zu besprechen, und ignorierten diesen Trubel ganz einfach. Es dauerte etwas bis die ständig im eiligen Laufschritt kreuzenden Servicekräfte uns die Karten brachten. Das geschah aber nicht, und das gilt für den ganzen Abend, weil wir übersehen wurden, sondern weil sie es einfach nicht fertig früher brachten. Immer wieder wurde uns versichert, dass wir "auf dem Schirm" seien und auch beim Essen gab es regelmäßige Nachfragen zur Zufriedenheit. Die Wartezeit störte uns nicht sehr, siehe weiter oben. Ich kann mir aber vorstellen, dass der ungeduldigere Zeitgenosse nicht ganz so kulant bleibt.
Zu Idee, Umsetzung und System des Emskindes verweise ich auf meine vorherige Kritik. Ich lege hier meinen Fokus auf das Essen und den Service. Die Karten kamen, und wir hatten ausreichend Zeit unsere Bestellung zusammen zu stellen. Die sehr gut schmeckende hausgemachte Limonade war dabei, ein Pils und eine rote Cuvée aus der Pfalz. Für 26 EUR wurde vom Weingut Hensel die Cuvée Aufwind von 2014 bestellt. Das war ein ordentlicher Rotwein, der zur Speisenwahl passte.
Im Angebot waren zusätzlich zu den cuts auf der festen Karte noch T-Bone im 700gr cut, sowie Wagyu mit 242 EUR/KG das teuerste Angebot. Meine Frau und ich hatten das T-Bone zusammen ins Augen gefasst. Leider war dieses ausverkauft. Somit schwenkten wir beide auf das Rib-eye aus der Karte um, 79 EUR/KG, dry aged. Beilagen und Burger wurden am Tisch bestellt, und ich machte mich auf den Weg zur "Fleischertheke" um dem Metzgergesellen dort unsere Cuts machen zu lassen. Man nennt Tischnummer, sucht sich das Stück Fleisch aus und weißt den Handwerker hinter dem Tressen die Dicke des gewünschten Stückes an. Es wurden dann 350 Gramm für meine Frau (oh je) und 388 Gramm für mich (zu schaffen), der Gargrad (für Beide medium rare) wird angewiesen und dann geht die Info elektronisch an die Küche und mit dem Verweis auf das mit einer Zahl auf einem metallenem Stecker gekennzeichnete Stück Fleisch. Dann geht es zurück zum Tisch. Das klappt erstaunlich gut und reibungslos, da sehr viel Gäste die Burger am Tisch bestellen.
Nach ca. 20 bis 30 Minuten (ich bin nicht ganz sicher) kamen die Beilagen, bei fast allen hausgemachte Pommes mit Trüffelmayonnaise sowie ein Salat.
Die Pommes waren kross und ausreichend gesalzen, lecker der von mir georderte Gurken-Mango-Salat. Die langen gehobelten Gurkenscheiben erschwerten den Verzehr etwas, aber der Geschmack gefiel mir, wie schon beim letzten Besuch, sehr.
Direkt danach dann die Hauptbestandteile der Bestellungen:
Burger Emskind Käse & Speck
mit würzigem Cheddar-Käse,krossem Bacon, Salat, Tomate und marinierten Zwiebeln
Burger Feuer & Flamme
mit Chili-Sosse, Jalapenos, würzigem Cheddar-Käse, krossem Bacon, Salat, Tomate und marinierten Zwiebeln plus extra geordertem Ziegenkäse.
Den Geschmack kann ich nicht beurteilen, aber es wurden statisch höchst bedenkliche Burgerkonstruktionen serviert, die verlockend dufteten und aussahen. Von den Freunden kam keine Klage zu den Bürgern, deren Patties frisch an der Fleischertheke gewolft werden und leider (für meinen Geschmack) durchgebraten werden. Ich würde sie medium bestellen. Aber das ist eine Frage der persönlichen Referenzen. Das Gebotene konnte gefallen.
Meine Frau und ich bekamen unsere Cuts serviert:
Dry Aged Rib Eye (350 und 388 Gramm) medium rare
Der Gargrad war perfekt getroffen! Beim letzten Besuch hatte ich ja das Carree vom Duroc-Schwein bestellt und war nun sehr gespannt auf die eigen gereiften Rindfleischstücke. Etwas Salz und Pfeffer on top und ich kostete. Lecker! Perfekt zartes und gereiftes Rindfleisch, mit einer ausgeprägten Marmorierung und entsprechend saftig! Dieses Steak konnte den aufgerufenen Preis absolut rechtfertigen. Und auch meine Befürchtung, dass meine Frau den etwas überdimensionierten Ladiescut nicht schaffen würde, war unbegründet, das gute Stück Rindfleisch wurde restlos verzehrt.
Wir hatten auf Vorspeise verzichtet, zu Gunsten eines Desserts.
Pures Gold
Nougatmousse mit frischer Schokolade für meine Tischgenossen
Muttis Creme mit Erdbeerpüree
Creme aus Joghurt, Sahne, Weißwein und selbst gemachtem Erdbeerpüree auf Biscuit für mich. Beides sehr schmackhafte Desserts.
Wir schlossen den Abend mit einem Gin Tonic.
Zum Fazit: Ich war zufrieden. Wer schnell satt werden will, sollte hier zumindest am Wochenende nicht einkehren. Die Vielzahl der Gäste und das Konzept bedeuten Wartezeit, die man aber auf Grund der gebotenen Speisen verschmerzen kann (zumindest ich). Der Service kümmerte sich um unseren Tische vorbildlich, trotz des hohen Arbeitsdrucks. Ich war und bin zufrieden und kann das Emskind weiter empfehlen.