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Restaurant "Kajüte" in Burg
Am Abend ging es dann mit dem Auto in die Burger Innenstadt, und da momentan touristisch tote Hose ist, bekommt man sogar in unmittelbarer Nähe vom Restaurant einen Parkplatz. Die letzten Meter ging es über das grobe und teilweise runde Granitpflaster zum Restaurant. Ältere Herrschaften und gehbehinderte Mitbürger bedanken sich regelmäßig über diesen Zustand, wenn sie wie Wastel mit ihrem E-Rolli über das Pflaster ruckeln. Hier beißt sich der Wille altes zu erhalten, aber auch den älteren gerecht zu werden.
gibts hier die Befehle für die Küche?
Im Restaurant angekommen, wurden wir vom Chef persönlich begrüßt und an unseren Platz gebracht. Das Restaurant liegt auf drei verschiedenen Ebenen, welche durch immer wieder angebaute Gasträume entstanden. Der mittlere und obere Gastraum ist nur über eine breite Treppe zu erreichen, im unteren kann man auch mit Rolli bequem rein. An den drei Ebenen hat sich seit unserem letzten Besuch im Dezember 2022 nichts verändert, das Lokal ist noch immer gemütlich, einzig die Höhe zwischen Tisch und Sitzgelegenheit fiel wieder unangenehm auf.
Gastraum
Die Speisekarte wurde uns gleichzeitig mit unserer Platzierung gebracht, und so konnten wir schnell erst einmal nach den gewünschten Getränken stöbern.
Grevensteiner Bier
Es sollte sein:
Getränke:
· 2x 0,2ér Mosel Riesling trocken für je 4,90 €
· 1x 0,5ér Grevensteiner vom Fass für 5,60 €
· 1x 0,2ér Tonic Water für 2,30 €
Nun hatten wir Gelegenheit in der Karte zu stöbern. Die Kajüte ist das einzige polnische Restaurant auf der Sonneninsel, die Karte setzt sich demzufolge aus sehr vielen polnischen Spezialitäten zusammen. Aber auch die deutsche Küche wird bedacht, und so gibt es neben Pierogi, Bigos und Golabki aus der polnischen Küche ebend auch Schnitzel in den verschiedensten Variationen und Steak. Aber auch der Fisch kommt nicht zu kurz, und so steht auch der reichlich vertreten in der Speisekarte. Die Preise bewegen sich dabei zwischen 13 und 18 Euro für die polnischen Spezialitäten als auch die Schnitzelvariationen, der Fisch liegt zwischen 18 und 24 Euro. Einzig das Rumpsteak ist mit 27 Euronen ausgepriesen. Die drei angebotenen Vorsuppen sind mit knapp 7 Euro auch im Rahmen.
unsere Getränkeauswahl
Nach wenigen Minuten waren dann unsere Getränke am Platz, und wir konnten unsere Speisen bestellen.
Vorspeisen:
· 1x Zurek – eine polnische Sauermehlsuppe mit Wurstscheiben und gekochtem Ei für 6,90 €
Hauptspeisen:
· 1x Fisch-Filet Teller – gebratene Filets vom Dorsch, Seelachs und Rotbarsch, dazu Remoulade und Bratkartoffeln für 23,50 €
· 1x Dorschfilet nach Hamburger Art - gebratenes Dorschfilet mit Senfsauce, Bratkartoffeln und Gewürzgurke für 23,50 €
· 1x Labskaus – eine Spezialität aus gepökelter Rinderbrust, Zwiebeln, Roter Beete und Kartoffeln, dazu ein Matjes „Nordischer Art“, Gewürzgurke und ein Spiegelei oben auf für 18,90 €
Wir kamen noch gar nicht so recht ins Gespräch über unsere getätigten Einkäufe, da kam nach knapp 10 Minuten auch schon eine dampfende Terrine mit meiner Zurek-der polnischen Sauermehlsuppe aus der Küche.
Zurek – eine polnische Sauermehlsuppe mit Wurstscheiben und gekochtem Ei
Ich war ja gespannt und wurde in keinster Weise enttäuscht. Von der Konsistenz sah die polnische Sauermehlsuppe natürlich erst einmal gewöhnungsbedürftig aus, aber bereits der erste Löffel von dieser Suppe entschädigte ungemein. Zurek ist eigentlich ein traditionelles Ostergericht in Polen und inzwischen aber so beliebt, dass sie dort sogar als Fertig-Produkt ganzjährig angeboten wird. Hier war das aber ganz sicher kein Fertigprodukt. Leicht sämig in der Konsistenz, aber noch immer eine dünne Brühe. Diese war sehr herzhaft und mit reichlich Knoblauch versetzt. Auch kleine Speckstückchen, Kartoffelstückchen und Karottenwürfel waren vorhanden.
reichlich Wurststücke
Als Beigabe waren viele leicht angebratene Scheiben einer sehr würzigen Cabanossi vorhanden. Und in der dicken, fast undurchsichtigen Brühe hielten sich dann auch noch zwei hart gekochte Eihälften auf. Unwahrscheinlich lecker. Dazu gab es noch eine Scheibe getoastetes Toastbrot.
Opi Hartwig hatte sich, wie üblich, natürlich für Dorsch entschieden. Heute sollte es wieder das Dorschfilet nach Hamburger Art sein. Im Gegensatz zu unserem Besuch 2022 war dieses Gericht mittlerweile 3 Euro teurer geworden.
Dorschfilet nach Hamburger Art - gebratenes Dorschfilet mit Senfsauce, Bratkartoffeln und Gewürzgurke
Eine versteckte Preiserhöhung gab es aber auch. Lagen 2022 noch drei Dorschfilets auf dem Teller, waren es nun nur noch zwei. Natürlich kann dies vor allem gewichtsmäßig täuschen, ich denke allerdings schon, dass es weniger war. Die beiden Filets, welche gut gebraten und ganz leicht gewürzt waren, verloren sich allerdings etwas auf dem Teller.
die beiden Dorschfilets fürchten sich etwas
Die Senfsoße war dieses Mal auch eine völlig andere als letztens. Schon die Farbe viel heller, die Konsistenz nicht so cremig dick. Mit frischem Dill und Zwiebeln versetzt machte diese Senfsoße eine richtig gute Figur und war sehr schmackhaft. Auch Bratkartoffeln kann man hie, denn mit würzigem und krossem Speck sowie reichlich kleinen Zwiebelstückchen waren die Bratkartoffeln gut gewürzt und knusprig angebraten. Als Beilage gab es noch eine Gewürzgurke, frische, rote Zwiebel, frische Zitrone und etwas Grünzeugs.
leckere Bratkartoffeln
Meine Frau hatte sich heute in den Fisch-Filet Teller verguckt. Dieser sollte aus gebratenen Filets vom Dorsch, Seelachs und Rotbarsch bestehen. Jeweils drei ordentliche Filets der drei genannten Fischsorten lagen auf dem Teller. Alle drei Filets sehr gut und knusprig auf der Haut gebraten, das Fleisch der Fische jedoch noch immer schön saftig.
Fisch-Filet Teller – gebratene Filets vom Dorsch, Seelachs und Rotbarsch, dazu Remoulade und Bratkartoffeln
Heute waren die Fischfilets auch nicht überwürzt, und so kam der jeweilige Geschmack, soweit man das zumindest beim Seelachs behaupten kann, voll zur Geltung. Alle drei Fischfilets waren noch mit einer dünnen Schicht Dill bestreut, was ein zusätzliches, gutes Aroma gab. Ich persönlich mag ja solche Teller ob des (preiswerten) Seelachses nicht. Meine Frau war begeistert. Zum Fisch gab es noch eine sehr leckere und leichte Remouladensoße, welche gut mit Zwiebelstippen und saurer Gurke versetzt war.
Fisch-Filet Teller – gebratene Filets vom Dorsch, Seelachs und Rotbarsch, dazu Remoulade und Bratkartoffeln
Diese Remoulade hatte nicht den Anschein das sie vom Großhandel kommt. Auch die Bratkartoffeln waren hier in Ordnung, allerdings hätten diese hier ne kurze Weile länger in Pfanne verbleiben dürfen. Aber auch sie waren gut mit Speck und frischen Zwiebeln gespickt und angenehm gewürzt. Auch dieser Teller war 3 Euro teurer geworden seit unserem letzten Besuch in 2022.
drei angenehme Filets vom dorsch, seelachs und Rotbarsch
Ich hatte es heute eigentlich nun mal auf die polnischen Spezialitäten abgesehen. Dann blieb ich in der Speisekarte jedoch immer wieder beim Labskaus hängen, und als der Kellner dann am Platz nun nach unseren Speisen fragte gab es nur eins: Schnick, schnack, schnuk…… und das Labskaus ist es geworden.
Labskaus – eine Spezialität aus gepökelter Rinderbrust, Zwiebeln, Roter Beete und Kartoffeln, dazu ein Matjes „Nordischer Art“, Gewürzgurke und ein Spiegelei oben auf
Allerdings nicht zu meinem Nachteil wie sich herausstellen sollte. Denn dieses Labskaus hier war verdammt gut. Viele schreckt ja diese komische, breiige Masse ab, welche da auf dem Teller liegt. Die Farbe tut ihr übriges. Aber wer das noch nicht gekostet hat, weiß nicht was ihm entgeht. Hier war das Labskaus aus gepökelter Rinderbrust hergestellt. Fast wie um dies auch zu beweisen, waren noch kleine Stückchen der Rinderbrust in dem „Matsch“ aus Kartoffeln, Zwiebeln, roter Beete und der Rinderbrust.
eines der leckersten Labskaus die ich bisher hatte
Dieser Brei war sehr gut gewürzt, es fehlte an nichts. Auch das Spiegelei oben auf war perfekt gelungen. Das Eiweiß fest, das Eigelb noch flüssig, sodass es beim anstechen zerlief. Die obligatorische Gewürzgurke und auch die Scheiben rote Beete fehlten nicht. Auch der Matjes, hier nordischer Art, war vorhanden. Hier muss ich aber sagen, dass ich wahrhaft schon besseren Matjes gegessen habe. Aber jede Gastro hat ja seine eigenen Bezugsquellen. Trotzdem muss ich sagen, dieses Labskaus hier war mit einer der besten die ich bisher hatte. Also auch die polnischen Gastwirte können dieses Gericht. Meine Wahl war also gelungen. Die Preiserhöhung hier war mit einem Euro dann auch sehr moderat.
endlich wieder Labskaus
Mehr als satt und zufrieden machten wir uns dann wieder in den Westen der Insel auf. Zuvor ging aber Opi Hartwig bezahlen, und er vergaß dieses Mal nicht den Kassenbon mitzubringen. Er hatte vom Vortag gelernt.
Unser Fazit: wir ließen zu dritt 90,50 € in der „Kajüte“ in Burg auf Fehmarn. Wie auch unser lieber Wastel kann ich dieses Restaurant wieder empfehlen, und wir werden wohl nicht das letzte Mal hier gewesen sein. Ich hoffe das ich es dann mal zu den polnischen Spezialitäten schaffe.