Zurück zu Restaurant im Hotel Prümer Gang
GastroGuide-User: kgsbus
kgsbus hat Restaurant im Hotel Prümer Gang in 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler bewertet.
vor 9 Jahren
"Klassisch-moderne Küche und feine Weine der Region"
Verifiziert

Geschrieben am 21.01.2015
Besucht am 21.04.2014
Das Restaurant liegt in der Fußgängerzone der Kreisstadt Ahrweiler. Zum gleichnamigen Hotel gehören auch einige Parkplätze. Aber man kann sein Auto auch an anderen Stellen in der Nähe abstellen.
Wir haben an diesem Tag einen Osterbesuch in der Eifel gemacht und wollten natürlich bei dieser Gelegenheit auch gut essen gehen.
In der Gegend gibt es eine große Anzahl an Gasthäusern aller Art. Im Internet ist der „Prümer Gang“ eine gute Adresse. Auch bei Michelin und Gault Millau werden hohe Erwartungen aufgebaut.

Bedienung ***

Die Servicekräfte waren freundlich und arbeiteten routiniert. Bei der Menüwahl konnten sie ohne Probleme auf Unverträglichkeiten eingehen und beraten. Zügig wurde nach unseren Wünschen gefragt. Die Getränke und Speisen wurden schnell serviert. Sie wirkten jedoch insgesamt spröde und ohne Inspiration. Freude, Feuer oder Spaß an der Arbeit kam bei uns aber nicht rüber.

Das Essen ****

Wir haben für sieben Personen reserviert und überwiegend das Vier-Gang-Menü (Menü des Monats) ausgewählt und teilweise begleitende Weine verkostet.

Zur Begrüßung wurde uns Brot und Aufstrich gereicht: Weiß- und Graubrot, Butter, eine Bärlauch- und eine Tomatenpaste sowie Salami. Mir hat die Bärlauch-Kreation am besten geschmeckt. Das andere war in Ordnung. Grüße aus der Küche gab es nicht.

Der erste Gang: Carpaccio vom Rinderrücken mit Limonenvinaigrette und Parmesan
Die große Platte war reichlich mit Rind belegt. Die Vorspeise entsprach unseren Erwartungen und war schmackhaft. Dazu wurde ein Blanc de Noir von Nelles aus Heimersheim ausgeschenkt. Der leichte Wein passte gut. Und er kommt aus der Region.
Als eine Idee von mir. Auch hier etwas Saisonales und Regionales: Fisch mit Bärlauch und weiteren Kräutern. In der Deko vielleicht Wiesenschaumkraut und Gundermann (der wuchs z.B. auf dem Weg am Hotelparkplatz).

Das Zwischengericht: Morchelrisotto, dazu gebratene Wachtelbrust
Der Risotto war cremig und der Reis hatte noch Biss. Die kleinen Stücke von Morcheln passten gut dazu. Das schmeckte mir sehr angenehm. Die Wachtelbruststücke waren schön gebraten und gewürzt – vielleicht hätten sie noch etwas mutiger abgeschmeckt sein können. Dazu gab es auch noch grüne und weiße Spargelstücke – vielleicht etwas zu weich gegart. Insgesamt ein delikater Gang. Es ist Spargelzeit und auch Morcheln wachsen im Frühling. Der feinherbe Spätburgunder von Kreuzberg aus Dernau an der Ahr schmeckte ebenso gut dazu.

Die Consumé mit Gemüseeinlage wurde ebenfalls bestellt und als gut befunden.

Der Hauptgang: Lammrücken mit Tomaten-Olivenkruste, Ratatouille und Kartoffelgratin
Das Lamm war für mich perfekt gegart. Es war leicht rosa und sehr zart. Die Kruste war ebenfalls passend. Das Gratin war gut gemacht. Der Gang hatte nur einen Schwachpunkt: das Ratatouille. Es war mir zu weich gegart und zu wenig gewürzt. Der Frühburgunder von Schumacher aus Marienthal harmonierte prima dazu.
Das Rinderfilet mit Beilagen wurde auch bestellt – das Fleisch war leider durchgebraten, aber sonst schmackhaft.

Die Nachspeise: Weißes Schokoladenparfait mit Rhabarber
Dieser Gang war eher enttäuschend für uns: Das Schokoladenparfait war locker und cremig, aber es hatte keine besonderen zusätzlichen Gewürze. Wir waren uns einig, dass hier als Beispiel etwas Tonkabohne lecker gewesen wäre. Der Rhabarber war nur säuerlich und weich gegart. Zwei Hälften von Erdbeeren lagen in ihrer Natürlichkeit neben dem Parfait. Die Dekopunkte auf dem Teller schmeckten nach Kirsche und Mango und gaben etwas Farbe zum Gericht. Der angebotene Riesling von Weil aus dem Rheingau war uns zu wenig süß zu diesem Gericht – höchstens passte er zum Rhabarber.

Zum Abschluss haben wir Espresso bestellt. Da ich gerne eher milde und aromatische Bohnen bevorzuge, war er vorzüglich.

Am Essen war im Ganzen wenig auszusetzen - alles war solide gemacht; es fehlt mir jedoch etwas Kreativität oder etwas Überraschendes. Der Service könnte mir keine "Herzlichkeit" zeigen, aber er blieb seltsam farblos in meinen Augen.

Das Ambiente ***


Der Raum ist überwiegend weiß gestrichen. Wenige Bilder hängen an den Wänden. Die Tische sind weiß eingedeckt. Auch das Porzellan ist weiß. Ebenso sind die Servietten weiß. Die Stühle und Bänke sind im Kontrast dazu dunkel bzw. braun. Das Besteck ist aus Edelstahl.
Die Tische stehen nicht besonders eng, sondern der Abstand zu den Nachbarn ist relativ großzügig.
Insgesamt empfanden wir den Raum jedoch karg und unpersönlich. Es ist Osterzeit - da geht doch was in einer Frühlingsdekoration!

Sauberkeit *****


Der Gastbereich ist gut gepflegt. Die Toilettenanlage befindet sich im Keller und ist ebenso tadellos.
 
Preis-Leistungs-Verhältnis ****
 
Die Speisen und Getränke hatten einen angemessenen Preis.
 
Fazit
 
3 – wenn es sich ergibt: ich habe mich nicht wirklich wohl gefühlt; an den Speisen und Getränken habe ich aber nichts auszusetzen.
 
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
 
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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