Strönholt
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Fernsicht 1, 25997 Hörnum
Restaurant Bistro Cafe
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GastroGuide-User: Carsten1972
Carsten1972 hat Strönholt in 25997 Hörnum bewertet.
vor 7 Jahren
"Auf oder neben der Düne.......Teil 2"
Verifiziert

Geschrieben am 08.08.2017 | Aktualisiert am 08.08.2017
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu Strönholt
Besucht am 31.07.2017 Besuchszeit: Abendessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 205 EUR
Ich bin ja noch eine Bewertung schuldig, um die "Budersand Genussreise" mit Leben zu füllen. Ich hatte es in der Bewertung des Kai 3 ja schon anklingen lassen, meine Frau und ich haben auch noch das "Golf Club-Heim" getestet. Oben in den Dünen, auch am Golfplatz über dem Budersand liegt die zweite gastronomische Einrichtung des Hotels Budersand, das Restaurant Strönholt.

Wir waren mit dem Bus von Rantum nach Hörnum gefahren, die "wer fährt zurück" Diskussion verlief ohne Endergebnis, resultierenderweise googleten wir den Busfahrplan. So kamen wir nach Hörnum am Montagabend und stiegen an der Hangstraße aus. Über diese geht es dann ein paar Meter zur Auffahrt des Strönholt, die komplett vom Komplex des Budersand getrennt ist.

Blickt man von der Straße hoch, sieht man folgendes:

Die Parkplätze liegen unten an der Hangstraße, es windet sich eine Auffahrt die Düne hoch, dann steht man vor dem Strönholt:

Bunkeroptik beschreibt es gut......nicht gerade die Schokoladenseite! Schnell hinein. Hier wird es bedeutend behaglicher, der Gastraum ist sehr gemütlich und edel eingerichtet, besonders im Hinblick auf das Kai3 unten im Hotelkomplex. Eine große Fensterfront öffnet sich nach Osten und überblickt den Golfplatz, die Hotelanlage und den Hafen mit dem Meer. Vor den Fenstern noch eine Terrasse mit wundervollem, beschriebenen, Blick über das Meer. Es war leider zu kalt für ein Essen draußen, der Westwind wehte heftig.

Der Service wandte sich uns zu, unsere Reservierung war schnell aufgetan und wir durften uns einen Zweiertisch am Kamin aussuchen. Auch hier tadellos eingedeckte Tische.

Wir nahmen Platz und sahen uns um, auf den ersten Blick ist es hier bedeutend behaglicher als unten. Der Service brachte uns die Karten und lies uns einen Blick hineinwerfen. Es gibt bis 18 Uhr eine Bistrokarte, und dann eine ausführlichere Abendkarte, auf der HP einzusehen. Die Küche ist gegenüber dem Kai3 im Niveau etwas herunter geschraubt in Anspruch und Preisniveau. Fisch, Fleisch, etwas Pasta, Vorspeisen und Desserts, davon entnommen ein Menüvorschlag.

Das gefiel uns beiden und wir einigten uns schnell, dieses Menü zu ordern. Vorweg servierte der Service Brot und leicht gesalzene und aufgeschlagene Butter für die Wartezeit auf den ersten Gang. Auch die "Wilde Hilde" war lecker......

Wein sollte es auch geben, auch oben in den Dünen wird eine verlockende Weinkarte an den Tisch gebracht, die der unten/ neben den Dünen nicht viel nachsteht. Wir beiden hatten Verlangen nach einem Weißwein. Die gemeinsame Konsultation ergab diese Auswahl

Weingut Knewitz aus Appenheim, nicht weit von der Nahe, ist das Rheinhessen oder Nahe? Ist auch egal, ein sehr feiner Weißburgunder wurde uns serviert! Das Menü konnte starten.

Marinierte Jakobsmuschel mit Weizengras, Zitrusfrüchten und Frisée

Jam, um es vorweg zu nehmen! Coquille Saint Jacques.......allerfeinst. Nussig, glasig gebraten, leicht mariniert, sehr gut. Und warum wurde die leckere Unterlage gar nicht erwähnt? Gurken mit Wasabi würde ich vermuten waren es, und die waren sehr gut! Der ganze Gang war ein wirklich feiner Beginn des Menüs

Sanft gegartes Makrelenfilet im Gurken-Ingwer-Sud

Diese Makrelen sahen nicht so aus wie üblich......Restaurantchefin Julia Barth sah meinen erstaunten Blick, als ein Kollege den Teller servierte und griff sofort ein, man hatte vergessen, uns zu informieren, dass die Makrele für den zweiten Gang aus war. Offensichtlich hatte man diese nun durch Gambas ersetzt, schade, auch wenn ich jetzt wieder für das Loben von "low Budget" Zutaten gerügt werde, ich mag Makrele und ich mag sie auch in anspruchsvoller Küche. Und ich ziehe sie einer Gamba vor. Auch auf dem Teller ein marinierter Rettich. Hatte Küchenchef Quirin Brundobler unten was mitgehen lassen? Sowie ein nicht erläutertes Püree. Das ganze wurde dann mit dem sehr guten Sud übergossen. Die Saucen oben sind wie die unten, hervorragend! Der Gang schmeckte auch mit den Gambas gut, aber ich vermisste meine Makrele doch! 

Rosa gebratener Lammrücken mit Artischocken, Parmesan und Quinoa

zum Lamm ließen wir uns einen spanischen Rotwein servieren, der Weißburgunder hätte dem Gang nicht standgehalten. Dann kam der gefällig präsentierte Teller. Beigaben waren die von mir heiß und innig geliebten Artischocken, leicht angegrillt. Ebenso noch weiteres Gemüse, Paprika und in Tempura ausgebackener Brokkoli. Das Superfood (Quinoa) störte nicht weiter in seiner Geschmackslosigkeit. Allerfeinst der Lammrücken, der war einfach nur perfekt. Und als Schmankerl Zunge vom Lamm, gekocht. Woher weiß der Koch, dass ich gekochte  Zunge liebe? Insgesamt sehr gut!

Crème brûlée mit Mango und Maracuja

Der Abschluss war mein Lieblinsgdessert, bei Crème brûlée werde ich pingelig. Hier war zuerst einmal kein störendes Beiwerk obenauf, super! Löffeltest an der Kruste, es knackt, noch besser. Sie war auch warm, die Kruste, und kalt die Creme darunter. Test bestanden! Eins, setzen! Sorbet bekam meine Frau (sie tauschte es gegen die Creme). Carsten glücklich!

Die Servicecrew im Strönholt agiert auf Kai3 Niveau, dass war bis auf den Makrelenvergesser tadellos. Besonders die warme Freundlichkeit und Herzlichkeit bereitete Freude. Kenntnisreich wurden Fragen beantwortet. Wir hatten nichts am Service auszusetzen.

Kann man also zum Strönholt Fazit kommen. Etwas einfachere (als im Kai3) Küche auf sehr hohem Zubereitungsniveau. Einfach lecker unkompliziert. Sehr fein! Makrele verzeih ich im Hinblick auf die Güte der drei anderen Gänge.

Somit weiter zum auf oder neben der Düne Fazit. Unten ist die anspruchsvolle Küche angesiedelt, auch sehr lecker, aber das Ambiente gefällt mir nicht. Oben die einfachere Küche mit wundervollem Blick über die Insel und das Meer.......ich selber fand den Abend im Strönholt ein bisschen besser als den im Kai3, Frau Carsten1972 schloss sich dem an. Außerdem gehe man oben fast zweimal essen für den Preis von unten. Wir taten aber noch was für den Umsatz der Südkap GmbH und orderten nach dem Espresso noch einen Digestif und nahmen den mit auf die Terrasse

So muss man einen Islay Whisky trinken........im Sonnenuntergang schmeckt der Lagavulin 16 Jahre am Besten!

Sommer 2018 sind wir spätestens wieder da, oben auf der Düne!
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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