Frustrierter RK´ler und nun mit einer neuen Heimat......
Beruflich bin ich oft unterwegs und daher auch öfters mal in gastronomischen Einrichtungen anzutreffen. Viel mehr liebe ich es aber mit meiner Frau und Freunden die kulturellen Begebenheiten zu besuchen. Dazu gehört dann natürlich auch ein gepflegtes Essen und schnacken in gemütlicher Atmosphäre. Von diesen Restaurants werde ich, wenn es meine karge Zeit erlaubt, natürlich gern und ausführlich hier berichten.
Frustrierter RK´ler und nun mit einer neuen Heimat......
Beruflich bin ich oft unterwegs und daher auch öfters mal in gastronomischen Einrichtungen anzutreffen. Viel mehr liebe ich es aber mit meiner Frau und Freunden die kulturellen Begebenheiten zu besuchen. Dazu gehört dann natürlich auch ein gepflegtes Essen und schnacken in gemütlicher Atmosphäre.... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 272 Bewertungen 599237x gelesen 7692x "Hilfreich" 5220x "Gut geschrieben"
Besucht am 06.10.2023Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 85 EUR
Nachdem wir uns nun in den letzten Tagen unseres Urlaubs mehr auf der Usedomer Seite rumgetrieben hatten, ging es jetzt in die Hansestadt Greifswald. Die hiesige alte Architektur hat hier einen bestimmten reiz, vieles ist noch immer im alten hanseatischen Baustil gehalten. So auch das Greifswalder „Logenhaus“, welches bereits 1841 an dieser Stelle errichtet wurde.
Das Haus hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. So war es erst das Logenhaus der Greifswalder Freimaurerloge „Carl zu den drei Greifen", und nachdem die Nazis die Freimaurerlogen verboten hatten, ging das Logenhaus an die hiesige Universität. Diese nutzte es bis in die 70íger Jahre als Klubhaus, bevor es dann von der DDR als „Haus der deutsch-sowjetischen Freundschaft" missbraucht wurde. Nach der politischen Wende scheiterten viele Versuche das Haus zu sanieren, und so verfiel es immer mehr Die jetzige Inhaberfamilie erkannte wahrscheinlich aber den Wert dieses alten Hauses, kaufte es 2009 und ließ es umfassend sanieren.
Heute führt die Familie noch immer das Haus, und es hat sich zu einem angesehenen Restaurant in Greifswald entwickelt. Uns wurde das Restaurant von unseren Ferienwohnungsvermietern empfohlen, und so reservierte ich dort für den Abend einen Tisch.
Pünktlich waren wir in Greifswald, allerdings gestaltete sich die Parkplatzsuche sehr schwierig. Da wir nirgends fündig wurden, parkten wir letztendlich verbotenerweise auf dem nahen Unigelände. Unsere Tochter ist ja schließlich Student, wenn auch nicht hier. Nachdem wir im fast vollen Restaurant angekommen waren, wurden wir von einem 3-köpfigen jungen, weiblichen Team empfangen. Eine der Damen checkte unsere Reservierung und brachte uns an unseren Platz.
Die Speisekarte war alsbald zur Hand, und wurde uns gereicht. Dabei gab es auch gleich den Hinweis, dass die Zubereitung der Speisen etwa 30-45 Minuten dauern würde, da zeitgleich eine größere Feier im Haus stattfindet. Ok, wir haben Urlaub und Zeit, aber schön das dies bereits vorher kommuniziert wird.
Für die Getränkebestellung erbaten wir uns erst einmal etwas Zeit, und so konnten wir schonmal in der Speisekarte stöbern. Nach knappen fünf Minuten wurde dann erst einmal die Getränkebestellung aufgenommen.
Getränke:
· 1x 0,5ér Lübzer Pilsner für 4,60 €
· 1x Erdbeer Caipi in der Happy Hour für 6,50 €
· 1x Virgin Colada in der Happy Hour für 6,00 €
Die junge Dame entschwand wieder Richtung Tresen, und so konnten wir nun etwas ausführlicher in der reichhaltigen Karte stöbern. Von Fisch, über Burger, verschiedenste Steaks und Schnitzel bis hin zu Spare Ribs gab es hier so ziemlich alles was in einer gutbürgerlichen Küche geboten wird. Die Preise zu unserem Erstaunen sehr moderat, die Vorsuppen alle unter 5 Euronen, selbst die Hauptspeisen waren nicht über 20 Euro angesiedelt. Einzig die Spare Ribs-all you can eat-waren mit knapp 23 Euro ausgepriesen. Das ist für diese Lage und dieses Haus mehr als in Ordnung.
Nach einigen Minuten kamen nun unsere ersten Getränke an den Tisch, und wir bestellten unsere Speisewünsche. Auf eine Vorspeise verzichteten wir allerdings, gab es doch tagsüber hier und da das ein oder andere Fischbrötchen. So sollte es sein:
Hauptspeisen:
· 1x Crunchy Chicken Burger - 135g saftiges Hähnchenbrustfilet in knackiger Flakes-Panade mit würziger Burger-Sauce, Salat, Tomate, Gurke und Schmorzwiebeln für 13,90 €, zusätzlich als Burgermenü (+ 4,50 €) mit Süßkartoffelpommes (+ 1,00 €) und einer 0,4ér Maracuja-Minze Schorle (+1,40 €) sowie Cheddar Käse (+0,90 €) · 1x BBE Burger - 200g saftig gegrilltes Rinderhackfleisch mit Remoulade und BBQ-Sauce, Bacon, Ei, Salat, Tomate, Gurke und Schmorzwiebeln 15,20, zusätzlich als Burgermenü (+ 4,50 €) mit Kartoffelspalten und einer 0,4ér Holunder-Minze Schorle (+1,40 €) · 1x Mexiko Schnitzel - paniertes Schweineschnitzel 200g mit Bacon & Käse überbacken, auf leicht scharfer Texassauce mit roten Bohnen und „Wer es mag mit EXTRA Chili“, inkl. Beilage „Cajun Fries“ für 19,90 €
Nun sollten wir uns also gedulden, und konnten uns in Ruhe im Restaurant umsehen. Dieses ist rustikal eingerichtet. Auf dicken und breiten Stühlen sitzt man auf einem bequemen Lederpolster. An den Wänden stehen ausnahmslos Bänke, welche ebenfalls dick gepolstert sind. Nicht ganz so schlüssig passte in meinen Augen die helle Holzwandverkleidung zu dem dunklen Mobiliar, aber ok, das ist Geschmackssache. Alles sauber und in Ordnung, das ist die Hauptsache.
Beim Rundumblick fiel uns auch eine kleine Familie am Nachbartisch auf, deren Sohn immer ungeduldiger wurde. Wie wir mitbekamen, warteten diese nun schon eine Stunde auf ihr essen. Oha, na da sind wir mal gespannt. Aber dann kam Bewegung in die Gaststube. Wahrscheinlich war die größere Feiert bedient, und ehe alle anderen Tische etwas zu essen bekamen, war der kleine Herr am Nachbartisch dran, und so konnte wenigstens er sein Essen schon mal genießen. Dann ging es Schlag auf Schlag, und im Restaurant kehrte Ruhe ein, da mittlerweile alle Tische zu Essen bekamen. Auch wir mussten nicht allzu lange warten, denn nach ca. 45 Minuten, wie angekündigt, waren auch wir an der Reihe. Das ist ja vollkommen in Ordnung.
Zwischendurch wurden uns allerdings noch die beiden Getränke, welche zum Burgermenü waren, gereicht. Auch ein weiteres Bierchen, dieses Mal das von mir geliebte Duckstein wurde zwischendurch gebracht.
Was dann geliefert wurde, konnte sich schon einmal sehen lassen. Die Burger riesengroß, die Beilagen reichlich. Unsre Große war heute auf Burger aus, und so bestellte sie sich das Burgermenü mit dem Crunchy Chicken Burger, den Süßkartoffelfritten als Beilage sowie einem großen Getränk, der hausgemachten Maracuja-Minze-Limo.
Das Menü gibt es für einen Aufpreis von 4,50 €, die Süßkartoffelfritten kommen noch mal einen Euro mehr, für die große statt der kleinen Limo werden weitere 1,40 € fällig. Diese Preispolitik ist in Ordnung, wird bei großen Burgerketten ja auch so realisiert. Der Burger war in einem weichen, frischen Sesambrötchen untergebracht. Frischer, knackiger Salat, frische Tomaten und Gurkenscheiben sowie ein kleines Häufchen Schmorzwiebeln umsäumten den Patty, welcher hier aus Hähnchenbrustfilet bestand. Das Hähnchenbrustfilet war in einer knusprigen Flakes-Panade gebraten und noch richtig schön saftig, allerdings etwas zu scharf gewürzt. Ich war Anfangs mit den 125 gr. irritiert, aber letztendlich war er ausreichend groß. Die Süßkartoffelfritten so wie sie sein müssen, schön knusprig im Biss.
Auch meine Frau hatte sich heute den Burger auserkoren. Bei ihr sollte es aber eher der klassische Burger mit einem ordentlichen Rindfleisch Patty sein, und so orderte sie den BBE Burger. Keine Ahnung was diese drei Buchstaben zu bedeuten haben, gut war er auf alle Fälle.
Ebenfalls im Sesambrötchen wurde der Burger geliefert. Der Rindfleisch Patty dick, saftig und angenehm gewürzt. Auch hier wieder frischer, knackiger Salat, frische Tomaten und Gurkenscheiben sowie ein kleines Häufchen Schmorzwiebeln im Burger rund um den Patty, Zusätzlich gab es hier noch gebratenen Bacon und ein dickes Spiegelei dazu auf den Burger drauf. Was für eine Zusammenstellung. Meiner Frau schmeckte es, sie war sehr zufrieden. Die Kartoffelspalten ebenfalls knusprig frittiert, ein gutes Essen.
Auch ich wollte heute keinen Fisch, mir hatte es das Mexiko Schnitzel angetan. Auch hier wurde mir ein voller Teller präsentiert, gut dass wir keine Vorspeise hatten. Ein großes, dickes Schnitzel lag auf meinem Teller, welches mit reichlich Käse überbacken wurde und zusätzlich mit knusprig gebratenen Bacon Streifen garniert wurde.
Unter dem Schnitzel eine selbst angerichtete Texassauce aus roten Bohnen, Mais, Paprika und Lauch. Diese Texas Sauce hatte eine angenehme, leichte Schärfe, und wer es mag, der bekommt noch ein Schälchen Chilipulver zum würzen dazu geliefert.
Das Schnitzel selbst war gut gebraten, die Panade Anfangs auch noch schön knusprig, erst mit der Zeit wurde sie ob der Sauce und dem überbackenen Käse matschig. Die Pommes kross und angenehm gewürzt, der Beilagensalat aus frischer Tomate, Gurke und Blattsalat. Senf und Mayo für die Pommes wurden in Portionsbeutelchen extra geliefert.
Nach 1 ¾ Stunden waren wir fertig, konnten mit Karte zahlen, und das Lokal verlassen. Vorher besuchten wir aber noch die blitzeblanken Toiletten, welche hier auch für gehbehinderte Personen leicht und ebenerdig zu erreichen ist. Wir waren zufrieden und satt, und unser Auto stand zum Glück noch immer auf den nahen Uniparkplatz.
Unser Fazit: wir ließen zu dritt 84,90 € im Greifswalder Logenhaus. Hier hat alles gepasst. Die Bedienung freundlich, das Essen top. Was will man mehr.
Nachdem wir uns nun in den letzten Tagen unseres Urlaubs mehr auf der Usedomer Seite rumgetrieben hatten, ging es jetzt in die Hansestadt Greifswald. Die hiesige alte Architektur hat hier einen bestimmten reiz, vieles ist noch immer im alten hanseatischen Baustil gehalten. So auch das Greifswalder „Logenhaus“, welches bereits 1841 an dieser Stelle errichtet wurde.
Das Haus hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. So war es erst das Logenhaus der Greifswalder Freimaurerloge „Carl zu den drei Greifen", und nachdem die Nazis... mehr lesen
5.0 stars -
"Ein altehrwürdiges Haus wieder zum Leben erweckt-und wie" JenomeNachdem wir uns nun in den letzten Tagen unseres Urlaubs mehr auf der Usedomer Seite rumgetrieben hatten, ging es jetzt in die Hansestadt Greifswald. Die hiesige alte Architektur hat hier einen bestimmten reiz, vieles ist noch immer im alten hanseatischen Baustil gehalten. So auch das Greifswalder „Logenhaus“, welches bereits 1841 an dieser Stelle errichtet wurde.
Das Haus hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. So war es erst das Logenhaus der Greifswalder Freimaurerloge „Carl zu den drei Greifen", und nachdem die Nazis
Besucht am 06.10.20233 Personen
Rechnungsbetrag: 20 EUR
Während andere GG-User hier aus Koserow von schönen Restaurantbesuchen berichten, haben wir es in unserem Urlaub nur bis zu Karls Erdbeerhof geschafft. Für viele ist das Imperium von Robert Dahl ein Muss, ein Pflichtbesuch sozusagen. Auch wir gehören immer wieder mit dazu, wenn ein Karls Erdbeerhof in der Nähe ist, müssen meine Mädels hin.
Diese Mischung aus Krempelladen, Lebensmittelgeschäft, Restaurant, Café und Freizeitpark begeistert nicht nur meine Mädels, vor allem bei schlechtem Wetter sind die Hütten gerammelt voll, Egal ob hier in Koserow, in Rostock oder auf Rügen.
Zugeben muss ich allerdings, dass hier gerade für Kinder recht viel geboten wird. Seien es die verschiedenen Fahrgeschäfte, alle auf Landwirtschaft getrimmt, oder die Herstellung und Verkostung von Marmelade und Bonbons. Für die kleinen und großen Leckermäuler gibt es an jeder Ecke was zu sehen und zu kosten.
Auch unser Besuch in den heiligen Hallen machte Appetit, und wenn wir schon mal hier sind, sollte es doch wenigstens einen Erdbeerkuchen geben. Diesen holten wir uns dann auch in einem kleinen Café auf dem Gelände, das große Restaurant in der großen Scheune, hier „Hofküche“ genannt, war uns zu überlaufen.
Meine Mädels teilten sich ein großes Stück Bienenstich und einen Erdbeerkuchen, ich bestand auf mein Stück Erdbeerkuchen alleine. Zusätzlich hatte ich noch einen Café Crema, während die Mädels sich einen Softtrink gönnten. Die Preise weiß mich leider nicht mehr genau, sie waren allerdings human. Einen Kassenzettel bekommt man nicht, stattdessen einen Zettel mit einem Barcode drauf, wo man sich dann den Kassenzettel als PDF herunterladen kann. Warum so umständlich?
Während der Bienenstich nach Aussage meiner Damen richtig schön frisch, cremig und ganz lecker schmeckte, war ich froh zu meinem Stück Erdbeerkuchen einen Kaffee geordert zu haben. Die Erdbeeren obenauf waren zwar frisch und fest im Biss, der Boden war mir aber viel zu trocken und staubig. Das schmeckte hier eher nach einer Großbäckerei, und vor allem nicht frisch. Schade.
Wenn wir schon einmal hier waren, wollte ich nun auch noch die Erdbeerbratwurst probieren. In der Scheune wird diese auch für zu Hause zum Verkauf angeboten, und sieht roh nun wirklich nicht lecker aus, außer man mag rosa Bratwürste. Und bevor ich mir für zu Hause eine ganze Packung kaufe, probiere ich doch lieber hier. Also auf gings zur Grillhütte.
Hier bestellte ich mir nun diese Erdbeerbratwurst, welche im Brötchen für 4 Euronen zu haben ist. Gut fand ich hier an der Grillhütte, dass jede Bratwurst, es sind auch normale im Angebot, frisch aus der Packung genommen wird, und vor deinen Augen frisch gegrillt wird.
Ich war gespant was mich erwartet, eigentlich mag ich solche Mischungen ja gar nicht. Nach wenigen Minuten wurde ich aufgerufen, und meine Erdbeerbratwurst wanderte über den Tresen. Im Gegensatz zu den anderen gebotenen Bratwürsten war diese relativ klein, man weiß schon wie man hier Geld macht.
Die rosa Farbe aus dem Rohzustand schimmerte noch leicht an den Zipfeln der Wurst hervor, war aber ansonsten durch das gute Grillen verschwunden. Der erste Biss in die Wurst war sehr zaghaft, die Gesichter meiner Mädels sehr fragend. Aber es machte sich Erleichterung bei mir breit. Entgegen meiner Befürchtung schmeckte diese Bratwurst wirklich nach Bratwurst, mit einer ganz leichten Note Erdbeere.
Da ist unsere Pfefferkuchenbratwurst zum Pfefferkuchenmarkt in Pulsnitz erheblich schlimmer. Diese Wurst ist fest in der Konsistenz, und im inneren sieht man noch immer den leicht rosaroten Schimmer.
Schlimmer war da eindeutig der rosarote Erdbeersenf. Nein wirklich, für meinen Geschmack ging der gar nicht, und dann gab es da auch noch diesen riesigen Klecks dazu. Hier hätte mir ein guter, mittelscharfer Senf besser gepasst. Nun gut, die Erfahrung wollte ich machen. Und ich muss sagen, immer will ich diese Wurst nicht, aber als Gag auf einer Grillparty im Sommer geht sie allemal. Und da jetzt kein Sommer mehr war, gab es natürlich noch einen Glühwein dazu. Was für einen? Na klar-Erdbeerglühwein. Auch dieser war richtig gut, und schmeckte herrlich nach Erdbeere.
Nun war aber genug der Erdbeere, denn ob des schlechten Wetters zog es immer mehr Urlauber hier in Karls Erdbeerhof. Wir beschlossen also den Rückzug anzutreten, mussten aber natürlich vorher noch die Kasse von Robert Dahl kräftig füllen. Mit allerhand Urlaubsmitbringsel mit Erdbeergeschmack verließen wir die heiligen Hallen und machten uns wieder auf in unser Urlaubsdomizil.
Unser Fazit: für Kaffee und Kuchen zahlten wir 13,93 €, die Erdbeerbratwurst kostete noch einmal 4 Euro. Das war das wenigste was wir dort an Geld gelassen haben, denn die Versuchungen rund um die Erdbeere, sei es Marmelade, Glühwein oder andere Leckereien schlagen dann schon richtig zu Buche. Mann kann das mal machen, immer muss ich es nicht haben.
Während andere GG-User hier aus Koserow von schönen Restaurantbesuchen berichten, haben wir es in unserem Urlaub nur bis zu Karls Erdbeerhof geschafft. Für viele ist das Imperium von Robert Dahl ein Muss, ein Pflichtbesuch sozusagen. Auch wir gehören immer wieder mit dazu, wenn ein Karls Erdbeerhof in der Nähe ist, müssen meine Mädels hin.
Diese Mischung aus Krempelladen, Lebensmittelgeschäft, Restaurant, Café und Freizeitpark begeistert nicht nur meine Mädels, vor allem bei schlechtem Wetter sind die Hütten gerammelt voll, Egal ob hier... mehr lesen
Hof-Küche im Karls Erlebnis-Dorf
Hof-Küche im Karls Erlebnis-Dorf€-€€€Restaurant, Cafe0382024050Zum Erlebnisdorf 1, 17459 Koserow
3.0 stars -
"Alles rund um die Erdbeere" JenomeWährend andere GG-User hier aus Koserow von schönen Restaurantbesuchen berichten, haben wir es in unserem Urlaub nur bis zu Karls Erdbeerhof geschafft. Für viele ist das Imperium von Robert Dahl ein Muss, ein Pflichtbesuch sozusagen. Auch wir gehören immer wieder mit dazu, wenn ein Karls Erdbeerhof in der Nähe ist, müssen meine Mädels hin.
Diese Mischung aus Krempelladen, Lebensmittelgeschäft, Restaurant, Café und Freizeitpark begeistert nicht nur meine Mädels, vor allem bei schlechtem Wetter sind die Hütten gerammelt voll, Egal ob hier
Geschrieben am 02.11.2023 2023-11-02| Aktualisiert am
02.11.2023
Besucht am 05.10.2023Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 86 EUR
Nachdem wir diesen Tag recht ruhig mit ausgedehnten Strandspaziergängen in Lubmin und Umgebung verbrachten, wollten wir am Abend natürlich wieder in eine Gastronomie zum Abendessen gehen. Der Kühlschrank unserer Ferienwohnung war und blieb leer. Ich war also wieder auf der Suche nach geeigneten Gastros, und da bei GG diese Fleckchen Erde doch relativ weiß war, blieb mir also wieder nur die Suche über andere Portale übrig. Fündig wurde ich schließlich mit dem Gasthof „Zum Himmel“ in Rubenow. Dies war wenige Kilometer von Lubmin entfernt, und wir machten uns ohne vorherige Reservierung auf den Weg dorthin.
Etwas stockte mir der Atem, als wir auf das Gelände des Gasthofes fuhren, standen hier doch eine Menge Autos herum. Die werden doch hoffentlich nicht alle im Lokal sein?
Zum Glück nicht, denn neben dem alten Gasthaus, welches um 1900 erbaut wurde, und somit das älteste der Region ist, gibt es auch noch eine moderne Pension mit sage und schreibe 45 Gästezimmern dazu.
Diese wurden seit 2002 aus dem alten Gutsstall und einem kleinen Wohnblock errichtet. Das bietet sich hier aber auch an, denn der Gasthof befindet zwischen Wolgast und Greifswald, in unmittelbarer Nähe der Insel Usedom und des Peenestroms. Das Haus liegt zwar in einem kleinen Dorf ist aber ein ausgesprochen guter Ausgangspunkt, um die Umgebung und die vielen interessanten Sehenswürdigkeiten und touristischen Zentren zu erreichen.
Und wie kommt man zum Namen des Gasthofes „Zum Himmel“? Eine Anekdote sagt, dass der erste Pächter frisch aus Amerika kam, und ein sehr fröhlicher Wirt war. Da es in der Nähe des Bahnhofes Kröslin eine Gaststätte gab, welche durch so manch zwielichtiges Geschäft mit Wilddieben im Volksmund „Hölle“ genannt wurde, sagte der damalige Pächter Bomsin: „Wenn da die Hölle ist, dann ist hier der Himmel“. So wurde der Name „Zum Himmel“ populär und hat sich bis heute gehalten.
Wir betraten also den Gasthof, und wurden nach einer Reservierung gefragt. Diese hatten wir ja nicht, und nach kurzem Überlegen der Chefin wurden wir in den 50 Personen fassenden, fast vollen Gastraum gebracht.
Selbst rings um den Tresen, welcher zwischen Saal, Gastraum und Vereinszimmer liegt, und eigentlich nur Durchgangszimmer ist, waren die kleinen Tische mit einzelnen (Monteuren?) Gästen besetzt.
Wir wurden in die hinterste Ecke des großen Gastraumes geführt. Dieser lässt jedoch, wie das Haus von außen, überhaupt nicht das Alter von über 100 Jahren erkennen. Modern und gemütlich eingerichtet, große, bodentiefe Fenster und warme Farben erwarten den Gast. Wow, das hatten wir jetzt so nicht erwartet.
Wir saßen also gut in unserer Ecke, fühlten uns aber am Anfang fast so ein bisschen wie vergessen, denn obwohl alle anderen Tische bedient wurden, kam unsere Speisekarte erst nach über einer viertel Stunde. Die uns zugeteilte, ältere Dame schien etwas verstreut zu sein. Ok, der Laden war voll, wir haben Urlaub, da sind wir eh nachsichtig.
Nachdem wir die Speisekarte in der Hand hielten, wurden wir auch hier von der Vielfalt überrascht. Gutbürgerliche deutsche Küche mit den bekannten und beliebten Vorspeisen wie Würzfleisch, Tomatensuppe und Soljanka, aber auch 11 Fleischgerichten, 3 Wildgerichten und 4-mal Fisch waren zu finden. Auch an Vegetarier und Kinder wurde gedacht. Zusätzlich gab es noch eine Saisonkarte, welche hier ausschließlich Gerichte mit frischen Pfifferlingen parat hielt. Nicht schlecht. Nach einem kurzen Blick in die umfangreiche Karte bestellten wir also erst einmal unsere Getränke, und wollten noch etwas stöbern.
Wir orderten also:
Getränke:
· 1x 0,5ér Bitburger Pils für 4,90 € · 1x 0,2ér Grauer Burgunder trocken der Pfälzer Weinkellerei „Julius Kimmle“ für 6,30 € · 1x 0,4ér Coca Cola für 4,90 €
Auf unsere Getränke mussten wir nun nicht mehr so lange warten wie auf die Speisekarte, denn nach bereits knappen fünf Minuten standen diese am Tisch.
Unsere Speisewünsche waren nun auch klar, und so bestellten wir:
Vorspeise:
· 1x Tomatensuppe mit Basilikum-Schmand verfeinert, serviert mit Brot für 4,90 € · 1x Soljanka-deftige Suppe mit Zitrone und Sahnehäubchen verfeinert, dazu helles Brot für 5,90 € · 1x Pfifferling-Cremesüppchen von frischen Pfifferlingen, dazu Baguette für 8,60 €
Hauptspeisen:
· 1x Schweinesteak mit hausgemachtem Letscho und knusprigen Steakhouse Pommes für 17,60 € · 1x Gebratenes Hähnchenbrustfilet, gratiniert mit Pfirsichspalten und zartschmelzenden Käse, serviert mit Kartoffelkroketten für 15,90 € · 1x kleines Omelette mit frischen Pfifferlingen, Kirschtomaten und Frühlingslauch, dazu Baguette für 11,90 €
Wir stellten uns ob des vollen Hauses nun auf eine längere Wartezeit ein, täuschten uns aber darin, denn bereits nach weiteren 15 Minuten waren unsere Vorspeisen am Tisch.
Meine Frau war heute voll auf Pfifferlinge aus, und so sollte es als Vorsuppe das Pfifferling-Cremesüppchen werden.
Ein Süppchen war es nun nicht gerade, denn ein großer, tiefer Teller voll mit Suppe wurde gereicht. Der Duft frischer Pfefferlinge schwebte über den Tisch, und meine Frau strahlte. Das blieb auch so, denn diese wirklich cremige, leicht dickliche Suppe schmeckte sehr stark nach Pfifferlingen. In der Suppe selbst schwammen noch viele Stückchen dieser wohlschmeckenden Pilze herum. Dazu frisches, weiches Baguette, exzellent.
Töchterchen wünschte heute die Tomatensuppe. Ich kann mir gewöhnlich nicht viel davon abessen, aber diese hier war gut.
Die Suppe war ebenfalls sehr dickflüssig, fast schon wie Tomatenmark und kochend heiß. Geschmacklich war sie nicht so dünn wie manch anderer Artgenosse, hier schmeckte man die reifen Tomaten sehr gut heraus. Der Basilikum-Schmand gab der Suppe noch einen leichten, kräuterlichen Touch. Auch hier wieder frisches Baguette dazu.
Ich wollte heute die hier angebotene Soljanka kosten, und wurde ebenfalls nicht enttäuscht. Von der Konsistenz zwar nicht so dick wie die Soljanka der Waterkant in Freest, aber geschmacklich genauso gut. Auch hier waren wieder reichlich kleine Fleischstückchen, Jagdwurststreifen und frischer Paprika enthalten. Dazu noch frische Zwiebelstreifen und die übliche saure Gurke, welche der Tunke ihren leicht säuerlichen Geschmack gibt.
Durch die unterschiedlichen Wurstsorten und den Paprika war die Soljanka von vornherein gut gewürzt, aber hier wurde mit Schärfe noch einmal ein bisschen nachgeholfen. Ja, das ist die typische ostdeutsche Soljanka. Der Klecks Sahne obenauf, die Scheibe Zitrone und das frische Baguette fehlten natürlich auch nicht.
Nach unseren Vorspeisen hatten wir dann knapp 25 Minuten Zeit zum setzen lassen. Diese Zeit finde ich zwischen Vorspeise und Hauptgang auch ganz angenehm.
Unsre Große wollte es heute wieder wissen. Gab es gestern noch Fisch mit Pfirsich überbacken, sollte es heute die Hähnchenbrust sein. Also wählte sie die Gebratene Hähnchenbrustfilet welche hier gratiniert wird mit Pfirsichspalten.
Das Hähnchenbrustfilet war recht dick, aber gut gebraten und schön saftig. Der Pfirsich hier nicht in der ganzen Hälfte, sondern fein gefächert als kleine Spalten auf der Hähnchenbrust drapiert und mit würzigem, zartschmelzendem Käse dunkelbraun überbacken. Unsre Große liebt Kartoffelkroketten, und war hiermit auch sehr gut bedient. Nach Form und Konsistenz würde ich hier auf Convenience tippen, aber das ist in Ordnung. Der Beilagensalat machte hier schon etwas mehr her. Frischer Salat, Rucola, Karottenraspel, Weißkrautsalat und frische Tomaten waren angenehm angerichtet. Nur optisch machte das Ganze nicht allzu viel her, und sah etwas verloren auf dem großen Teller aus. Mengenmäßig war es aber vollkommen ausreichend.
Meine Frau hatte sich heute den Pfifferlingen verschrieben, und so sollte es als Hauptgang das kleine Omelette mit frischen Pfifferlingen geben. Klein ist hier natürlich übertrieben, denn das Omelette war sehr stark und sättigte dadurch ungemein.
Angerichtet mit frischen Pfifferlingen, ein paar Kirschtomaten und frischen Frühlingslauch war dies heute das richtige und vollkommen ausreichende Essen für meine Frau. Auch hier die frische Salatbeilage dazu, sowie frisches Baguette.
Ein sehr dickes, weiches und noch angenehm saftiges Schweinesteak war hier bedeckt mit einer dicken Masse Letscho. Hier war unübersehbar das dies hausgemachtes Letscho war, und keine Massenware aus dem Glas. Alle drei Sorten Paprika, rot-gelb-grün, waren im Letscho ebenso vertreten wie frische Zwiebelstreifen und Jagdwurst. Eine dickliche, sehr würzige und leicht scharfe Soße rundete das Ganze ab. Wow war das lecker.
Und dazu die knusprigen Steakhouse Pommes, ich hatte alles richtig gemacht. Die Salatbeilage kam sich hier schon fast verloren vor, so voll war der Teller. Der ganze Gegensatz zum Teller unsrer Großen.
Ich lobte unsere teils zerstreute Kellnerin ob des leckeren Letschos, dass dies doch ein richtig leckeres Zigeunersteak war. Da bekam ich erst einmal eine Belehrung: Zigeunersteak ist scharf angerichtet, Letscho auf die säuerliche Art. Ok, dann war das hier die Mischung zwischen Zigeuner und Letscho.
Nach 1 ¾ Stunden waren wir fertig und wollten bezahlen. Das Lokal hatte sich mittlerweile deutlich geleert. Wir merkten wiederum das unsere Kellnerin recht zerstreut war, vergaß sie erst das Kartenlesegerät, dann die Rechnung. Auf einmal entschuldigte sie sich dafür, dass hätte es bei ihr in über 40 Jahren Berufserfahrung im Gastgewerbe noch nie gegeben, und teilte uns schließlich mit Tränen in den Augen mit, dass es letzte Nacht einen medizinischen Notfall in ihrer Familie gab, und ein deutlich jüngeres Familienmitglied dem Sensenmann näher ist als alles andere. Die Chefin wollte sie nach Hause schicken, aber dort fällt ihr dann die Decke auf den Kopf, also bat sie doch auf Arbeit bleiben zu dürfen. Hut ab für diese Leistung!
Unser Fazit: wir ließen zu dritt 85,80 Euro im Gasthaus „Zum Himmel“. Wir waren trotz dreier Vorspeisen damit deutlich preiswerter als einen Abend zuvor in der Waterkant in Freest. Ein tolles, gemütliches und modernes Lokal hat uns hier empfangen. Die Bedienung liebt ihren Beruf und ist mit ganzem Herzen dabei. Das kann man auch vom Koch behaupten, denn das Essen war Klasse. Ausnahmslos gibt es von uns hier 5 Sterne!
Nachdem wir diesen Tag recht ruhig mit ausgedehnten Strandspaziergängen in Lubmin und Umgebung verbrachten, wollten wir am Abend natürlich wieder in eine Gastronomie zum Abendessen gehen. Der Kühlschrank unserer Ferienwohnung war und blieb leer. Ich war also wieder auf der Suche nach geeigneten Gastros, und da bei GG diese Fleckchen Erde doch relativ weiß war, blieb mir also wieder nur die Suche über andere Portale übrig. Fündig wurde ich schließlich mit dem Gasthof „Zum Himmel“ in Rubenow. Dies war wenige... mehr lesen
5.0 stars -
"Hier war unser Himmel auf Erden" JenomeNachdem wir diesen Tag recht ruhig mit ausgedehnten Strandspaziergängen in Lubmin und Umgebung verbrachten, wollten wir am Abend natürlich wieder in eine Gastronomie zum Abendessen gehen. Der Kühlschrank unserer Ferienwohnung war und blieb leer. Ich war also wieder auf der Suche nach geeigneten Gastros, und da bei GG diese Fleckchen Erde doch relativ weiß war, blieb mir also wieder nur die Suche über andere Portale übrig. Fündig wurde ich schließlich mit dem Gasthof „Zum Himmel“ in Rubenow. Dies war wenige
Besucht am 04.10.2023Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 100 EUR
Eigentlich sollte es ja heute im benachbarten Hafen von Lubmin auf die MS Vaterland gehen, da diese aber geschlossen hatten, besannen wir uns auf das kleine Restaurant „An der Waterkant“ genau an der Dorfstraße in Freest. Wir waren zwar ziemlich angefressen über die MS Vaterland, aber vielleicht sollte es im nahen Freest doch noch was werden mit unserem Abendessen.
Das kleine Gasthaus „An der Waterkant“ liegt gegenüber der Hafenausfahrt und bietet einen eigenen kleinen Parkplatz. Dessen Einfahrt ist zwar ziemlich eng, aber auch mit unserem großen vierrädrigen fahrbaren Untersatz kamen wir mit etwas rumkurven auch drauf. Das kleine Lokal strahlt von außen schon Gemütlichkeit aus. Ein Reet gedecktes Dach, welches heutzutage leider schon viel zu selten ist, kleine Fensterchen und die gedrungene Bauweise ließen uns die „MS Vaterland“ schnell vergessen.
Wir betraten das altehrwürdige Häuschen, welches bereits seit über 85 Jahren bzw. 4 Generationen in Familienhand ist, und staunten erst mal nicht schlecht. Auch im inneren ist der alte Charme geblieben. Wir standen im Hausflur, konnten gerade aus in die Küche blicken, links der Gastraum mit Theke,
Wir wurden von einer jungen Dame, der Inhaberin, begrüßt und nach einer Reservierung gefragt, welche wir natürlich nicht hatten. Sie überlegte kurz, und brachte uns dann in den rechten Gastraum, wo wir am Fenster einen Tisch bekamen.
Hier im gedrungenen Gastraum, wo alle Tische belegt waren, fühlten wir uns sofort in die späten 80íger der DDR zurückversetzt. Die typische Kassettendecke aus Pressspanplatte, weiß gestrichen, so gab es das in vielen Gasthäusern. Auch der noch immer aktive, gesetzte Kachelofen war in jedem Haushalt der DDR früher so vorhanden, und zeugte auch heute noch aus dieser Zeit. Heizkörper suchte man vergeblich.
An den Wänden wieder verschiedene maritime Utensilien, das ist hier wohl so Gang und Gäbe. Im linken Gastraum allerdings ist eine ganze Wand mit hunderten verschiedenen Geldscheinen aus aller Welt dekoriert.
Ob die Gastwirte all diese Länder bereist haben, oder dies Mitbringsel der Gäste sind kann ich nicht sagen. Die Stühle und Tische in beiden Gasträumen sind natürlich aus heutiger Zeit, und wollten da eigentlich gar nicht so recht dazu passen. Auf denen saß man aber ganz gemütlich, die Tische waren ausreichend groß, um alle Speisen und Getränke aufzunehmen.
Kurz nachdem wir saßen, kam der Chef des Hauses und überbrachte uns die Speisekarten. Die waren deutlich umfangreicher als die in der gestern besuchten Hafentaverne. Von verschiedenen Schnitzeln, über Steaks und Hähnchen bis zum Fisch ist hier alles vorhanden, was der Gast wünscht. Die Preise liegen dabei bei den Fleischgerichten zwischen 16 und 20 Euro, die Fischgerichte kosten dann größtenteils über 20 Euro, was bei den derzeitigen Fischpreisen allerdings fast schon normal ist. Der Fisch, der täglich von den Freester Fischern an Land gebracht wird, kommt fangfrisch, natürlich noch nach Art des Hauses zubereitet, hier auf den Tisch. Unsere Getränke waren schnell klar, für die Speisen erbaten wir uns noch etwas Gedenkzeit. So orderten wir erst einmal:
Getränke:
· 1x 0,4ér Lübzer Pilsner für 5,20 € · 1x 0,2ér Riesling für 6,50 € · 1x 0,4ér Coca-Cola Zero für 4,90 €
Keine fünf Minuten später waren dann auch schon unsere Getränke am Tisch.
So richtig schlüssig waren wir ob der mannigfaltigen Auswahl in der Speisekarte noch immer nicht, sollte es nun ein deftiges Bierkutscherschnitzel, ein Pommersches Schweinesteak oder doch lieber Fisch sein. Wir entschieden uns für letzteres, da ja auch mit dem frischen Fisch der Freester Fischer geworben wird. So orderten wir:
Vorspeisen:
· 1x Fischsuppe nach Omas Rezept für 5,90 € · 1x Soljanka für 5,90 €
Hauptspeise:
· 1x Kapitänsteller – Lachsfilet und Dorsch gebraten, dazu Bratkartoffeln, Remouladensauce und eine bunte Salatbeilage für 23,90 € · 1x Lotsenschmaus – Heilbutt-Steak und Dorsch gebraten, dazu Bratkartoffeln. Remouladensauce und eine bunte Salatbeilage für 22,90 € · 1x Seelachs Pfirsich – gebratener Seelachs mit Pfirsich und Käse überbacken, dazu Pommes Frites und eine kleine Salatbeilage für 18,90 €
Wir saßen noch gar nicht allzu lange an unseren Getränken, da kamen nach nicht einmal 10 Minuten unsere beiden Vorsuppen.
Klar sind die fertig im großen Topf, und müssen gegeben falls nur noch erwärmt werden.
Unsre Große hatte sich heute hier für die Soljanka entschieden. Und hier merkte man deutlich, dass im Gasthaus die Ostdeutsche Küche vorherrscht. Die Soljanka so wie wir sie eigentlich kennen, und so wie sie sein muss. Eine kräftige, dunkle und sehr würzige Soße versteckte allerhand Zutaten von kleinen Schweinefleischwürfeln, über Cabanossi Stückchen und natürlich auch Salami und Schinken.
In eine richtige Soljanka gehören aber auch noch saure Gurken rein, welche hier natürlich ebenfalls vorhanden waren, und ihren leicht säuerlichen Geschmack an die Soljanka gaben. Obenauf eine Scheibe frischer Zitrone und ein Klecks saurer Sahne. Lecker, einfach lecker. Das kleine Scheibchen frisches Baguette hätte sich allerdings über ein oder zwei Scheibchen mehr an Gesellschaft gefreut.
Ich musste natürlich die Fischsuppe nach Omas Rezept probieren. Wie hat Oma hier früher in Freest gekocht? Und anders als den Tag zuvor in der Hafentaverne nur wenige Meter weiter, war hier die Fischsuppe wieder in einem klassischen, kochenden Sud angerichtet.
Mit Fisch, ausnahmslos Dorsch, wurde nicht gespart, denn davon waren einige große Stücken in der Suppe. Diese hätten gern kleiner sein können, denn trotz, dass der Fisch butterweich war, ließ er sich mit dem Löffel schlecht zerteilen, und als ganzes Stück in den Mund zu nehmen war einfach zu heiß. Zur klassischen Fischsuppe gehört natürlich auch Lauch und Karotten, und auch diese waren in kleinen Stücken reichlich vorhanden. Eine würzige, wohlschmeckende Fischsuppe. Oma konnte gut kochen.
Dann ging es Ratz Fatz, denn bereits knappe 10 Minuten nach unseren Vorsuppen waren auch schon die Hauptspeisen am Tisch. Das ging aber fix. Ok Fisch gebraten braucht nicht so lange, Pommes und Bratkartoffeln sind schnell fertig, aber paar Minuten Verschnaufpause zwischen Vorspeise und Hauptgang hätte ich mir doch gewünscht.
Unser Kind wagte heute ein Experiment, und bereits beim bloßen Anblick rebellierte mein Magen. Sie hatte sich den Seelachs Pfirsich auserkoren.
Wie kann man nur sowas kochen, und vor allem essen. Der wunderbar gebratene, noch saftige Seelachs war hier mit zwei dicken Pfirsichhälften belegt, und mit etwas Käse überbacken. Ihr schmeckte es gut, sie isst ja aber auch Steak Hawaii. Pfui.
Die Pommes kross und gut gewürzt, die kleine Salatbeilage aus frischen Möhren- und Weißkrautraspel. Den Mais aus der Dose hätte man sich sparen können, denn der war letztendlich nichts schmeckend und verblieb auf dem Teller.
Meine Frau wünschte den Kapitänsteller. Auch wenn das Lachsfilet nicht von den Freester Fischern kommt, der Dorsch dann auf alle Fälle.
Die Bratkartoffeln waren nicht unbedingt die Wucht, die waren den Tag zuvor in der Hafentaverne deutlich besser. Hier waren zwar auch gaaaanz wenige Zwiebelstückchen und etwas gebratener Speck dran, aber wie bereits der Fisch einfach zu fettig gebraten.
Die Remouladensauce könnte hausgemacht sein, denn die war sehr lecker. Hier fehlte es nicht an Zwiebel und Gurke, auch geschmacklich passte sie hervorragend zum Fisch.
Die Salatbeilage, naja. Möhrenraspel, Weißkrautraspel, ne Scheibe Gurke, eine halbe Minitomate. Auch hier ging der gelieferte Mais zurück.
Ich hatte mich eigentlich für Fleisch entscheiden wollen, aber da hier ja auch ein Steak vorkommt, wählte ich den Lotsenschmaus mit Heilbutt-Steak und Dorsch. Auch hier wieder beide Fische sehr gut gebraten, und vor allem nicht so fettig wie bei meiner Frau.
Der Geschmack des Heilbutts war dominant, der mildere Dorsch war auch sehr gut. Zu den Bratkartoffeln und der Salatbeilage brauch ich hier nichts mehr sagen, das kennen wir besser.
Als kleinen Abschluss teilten sich meine Damen noch ein Schokoküchlein für 6,50 €. Wie in fast allen anderen Gastros auch, war dies die altbekannte Convenience Ware.
Unser Fazit: wir ließen zu dritt 100,60 € in der Gaststätte „An der Waterkant“ in Freest. Während die Suppen eine Wucht waren, ließen die Hauptspeisen, vor allem die Bratkartoffeln als auch die Salatbeilage noch Luft nach oben. Auch sind die Preise hier schon deutlich teurer als in der nur wenige Meter entfernten Hafentaverne. Beim nächsten Mal würde ich dann doch mal Fleisch probieren.
PS: Kartenzahlung war hier nicht möglich und nicht gewünscht.
Eigentlich sollte es ja heute im benachbarten Hafen von Lubmin auf die MS Vaterland gehen, da diese aber geschlossen hatten, besannen wir uns auf das kleine Restaurant „An der Waterkant“ genau an der Dorfstraße in Freest. Wir waren zwar ziemlich angefressen über die MS Vaterland, aber vielleicht sollte es im nahen Freest doch noch was werden mit unserem Abendessen.
Das kleine Gasthaus „An der Waterkant“ liegt gegenüber der Hafenausfahrt und bietet einen eigenen kleinen Parkplatz. Dessen Einfahrt ist zwar ziemlich... mehr lesen
An der Waterkant
An der Waterkant€-€€€Restaurant, Gaststätte038370 20291Dorfstraße 36, 17440 Kröslin
3.5 stars -
"Ein gutbürgerliches und gutbesuchtes kleines Restaurant-für uns etwas zu deftig" JenomeEigentlich sollte es ja heute im benachbarten Hafen von Lubmin auf die MS Vaterland gehen, da diese aber geschlossen hatten, besannen wir uns auf das kleine Restaurant „An der Waterkant“ genau an der Dorfstraße in Freest. Wir waren zwar ziemlich angefressen über die MS Vaterland, aber vielleicht sollte es im nahen Freest doch noch was werden mit unserem Abendessen.
Das kleine Gasthaus „An der Waterkant“ liegt gegenüber der Hafenausfahrt und bietet einen eigenen kleinen Parkplatz. Dessen Einfahrt ist zwar ziemlich
Besucht am 03.10.2023Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 77 EUR
Normalerweise verbringen wir unseren Herbsturlaub seit vielen Jahren damit, im schönen bayrischen Wald wandern zu gehen. Da wir ja aber einige Tage wieder bei Opi Hartwig auf Fehmarn waren, hatten wir keine Lust im Anschluss bis da hinunter zu fahren, und suchten uns stattdessen ein kleines Domizil an der ostdeutschen Ostsee. Der bayrische Wald musste noch 2 Wochen warten, dafür wurden wir fündig in Lubmin, welches gerade bei DDR-Bürgern bekannt sein dürfte, denn dort stand das einzige DDR-Atomkraftwerk, welches allerdings nie ans Netz gegangen war.
Bereits im Voraus versuchte ich einige Gastros ausfindig zu machen, dass gestaltete sich aber doch recht schwierig, da viele der hiesigen Gaststätten nicht einmal über eine Website verfügen, und auch die Google Einträge nicht unbedingt aktuell waren. Von den GG-Einträgen reden wir gar nicht erst.
Da sich Lubmin so ziemlich in der Mitte zwischen der Insel Usedom und Greifswald befindet, konnten wir also entlang am Greifswalder Bodden nach links und rechts ausschwärmen. Die ersten Tage zog es uns eher nach rechts Richtung Insel Usedom, und bereits im nächsten kleinen Fischerdörfchen Freest wurden wir fündig.
Hier im Hafen gibt es einen Fischimbiss, eine Bar, ein Café sowie die „Hafentaverne“, welche heute unser Ziel war. Den vierrädrigen Untersatz kann man bequem vorm Restaurant auf dem hauseigenen Parkplatz abstellen, oder wenige Meter weiter auf dem Hafenparkplatz. Bei unserer Ankunft war der Parkplatz verwaist, und wir begaben uns ins Innere des Gasthauses. Hier wurden wir von einer freundlichen jungen Dame gefragt ob wir reserviert hätten, und nachdem wir dies verneint hatten, führte sie uns zu einem Tisch am Fenster. Von den übrigen Tischen im Gastraum war nur ein weiterer besetzt.
Der Gastraum ist rustikal eingerichtet und mit allerhand maritimen Krimskrams verschönert. Seien es alte Fanggeräte der Fischer, Bilder alter Fischkutter oder auch ne Meerjungfrau, es war alles möglich zu finden. Dabei fand ich den Gastraum noch gar nicht mal überladen mit dem Zeugs. Für die Gäste standen rustikale, dunkle Tische parat, auf den Stühlen mit weichem Lederpolster saßen wir ganz gemütlich. Auch eine große gepolsterte Eckbank war für größere Familien vorhanden. Schick.
Der kleine Tresen in der Ecke des Lokals grenzte an die Küche, aus welcher wir dann später auch die Bratgeräusche vernehmen konnten. Leider zog aber dadurch auch der Bratendunst etwas in den Gastraum, was wir vor allem dann in unserer Ferienwohnung an unserer Bekleidung rochen.
Im Sommer lädt dann noch ein gemütlicher Biergarten zum draußen sitzen ein, von wo aus man auch dem emsigen Treiben der kleinen Fischerbetriebe zuschauen kann.
Die Speisekarte war schnell zur Hand, diese hatten wir bereits draußen im Aushang etwas studiert. Sie war klein und fein, mit 13 größeren und kleineren Gerichten die Auswahl mehr als ausreichend, wenn es denn frisch sein soll. Zusätzlich zählte uns die Dame noch drei Tagesgerichte auf, welche allerdings nirgendwo zu lesen waren. Wir erbaten uns etwas Zeit, bestellten allerdings die Getränke.
In der Karte standen ja so leckere Sachen wie gebackene Sprotten, welche man nur an der Ostsee bekommt, aber auch Hausgebeizter Lachs, frischer Matjes oder Zanderfilet. Für die Nichtfischesser gab es laut Karte Wildschweinbraten oder das im Osten beliebte Bauernfrühstück, als Tagesangebot Schnitzel. Leider waren die Sprotten nicht verfügbar, die heimischen Fischer hatten nichts geliefert, aber auch der Wildschweinbraten war ausgegangen. Na gut, wir entschieden uns also für die Tagesangebote, und so orderten wir nachdem unsere Getränke an den Platz kamen:
Vorspeisen:
· 1x „Originale“ Freester Fischsuppe mit frischem Brot für 6,90 €
Hauptspeisen:
· 1x Flunder gebraten mit hausgemachten Bratkartoffeln für 16,90 € · 2x frisch geräucherter Ostseebarsch mit Fischkartoffeln für je 17,90 €
Keine zehn Minuten später war meine „Originale“ Freester Fischsuppe am Platz. Vom Aussehen her war diese mal was ganz anderes als man sonst so die Fischsuppen gewohnt ist. Ich kenne die Fischsuppe eigentlich immer in einem klaren Sud, hier war sie in einem dicken, sämigen Brei verarbeitet.
Nach anfänglicher Skepsis gefiel mir das aber ganz gut, denn diese sämige Sauce war sehr herzhaft, fast schon zu scharf. Für meine Frau wäre eine ganze Terrine dieser Suppe definitiv zu scharf gewesen, ich dagegen fand sie gut. Allerdings litt dadurch natürlich auch der Eigengeschmack der Fischstücken, welche sehr reichlich in der Suppe waren, darunter. Weniger ist manchmal dann doch mehr. Zu den reichlich vorhandenen Fischstücken in der Suppe wurde noch frische Möhre und Lauch gegeben, was natürlich auch ganz passend zu der Fischsuppe war. Das mitgelieferte Brot war frisch und schön weich.
Knapp 40 Minute nach meiner Vorsuppe kamen dann die Hauptspeisen an unseren Tisch. Dafür das wir zu dieser Zeit die einzigen Gäste waren, andere Gäste kamen später, der besetzte Tisch aß schon, dauerte das doch recht lange. Aber ok, dafür war alles frisch.
Meine beiden Mädels hatten sich für den frisch geräucherten Ostseebarsch entschieden. Ich weiß nicht ob er frisch aus dem Räucherofen kam, jedenfalls roch er herrlich frisch geräuchert und war auch noch leicht warm. Was meine Mädels nicht so toll fanden, die Schuppen waren noch auf der Haut, und diese eigentlich knusprige, frisch geräucherte Haut dadurch nicht essbar.
Unsre Große hatte auch mit den reichlichen Gräten zu kämpfen, welche nun mal so ein Ostseebarsch aufweist. Hier hatte sie sich scheinbar doch was anderes erhofft. Während meine Frau ihren Ostseebarsch mit seinem weichen Fleisch genoss, durfte dann letztendlich ich auch noch die Reste unsrer Großen übernehmen. Sie begnügte sich dafür mit den hausgemachten Bratkartoffeln, welche sie sich anstatt der Fischkartoffeln wünschte.
Positiv überrascht war ich, das dies nicht zusätzlich berechnet wurde. Bei Fischkartoffeln, welche meine Frau als Beilage hatte, geisterte uns im Vorhinein so allerhand im Kopf herum, am Ende war dies jedoch ein einfacher, allerdings ebenfalls fast zu heftig gewürzter Kartoffelbrei. Naja, warum man dies so nennt?
Aber bei nachträglicher Recherche im Netz gibt’s das tatsächlich als Rezept. Ich bleibe da lieber beim altgewohnten Kartoffelbrei. Als kleine Beilage gab es frischen, geraspelten Salat aus Gurke, Blattsalat, Paprika und Tomate, welcher nach dem Geschmack meiner beiden Mädels allerdings auch wieder zu scharf war. Ok, der Koch hier würzt gerne.
Ich hatte mich, wie ein paar Tage zuvor schon auf Fehmarn, auch hier für die frische Flunder entschieden. Zwar war sie nicht so groß wie bei Petersen´s auf Fehmarn, aber auch hier hatte der heimische Fischer eine ordentliche Flunder an Land gebracht.
Auf beiden Seiten schön knusprig gebraten, sodass auch die Haut auf der Oberseite der Flunder genießbar war. Hier wurde wenig gewürzt, sodass der Eigengeschmack des feinen Fleisches der Flunder voll zur Geltung kam. Ungewöhnlich für mich war allerdings, dass hier bei der Flunder der Roggen noch drin war. Das ist sicherlich nicht jedermanns Sache, und eigentlich kenne ich das so nicht aus der Gastronomie. Die Bratkartoffeln, welche bei meinem Essen dabei waren, waren wirklich hausgemacht. Mit reichlich Speck und frischen Zwiebelstippen versehen, wurden sie richtig schön dunkelbraun und knusprig gebraten. So mag ich sie.
Einzig hier fehlte letztendlich die Würze, welche bei meiner Frau zu viel war. Aber dafür stehen ja Salz-und Pfefferstreuer auf dem Tisch, denn für unsre Große waren diese Bratkartoffeln zu ihrem Barsch genau richtig.
Nach knapp 1,5 Stunden zahlten wir mit Karte, gaben das Trinkgeld und machten uns bei schmuddelig, kalten Wetter auf ins benachbarte Lubmin.
Unser Fazit: wir ließen zu dritt 77,50 € in der „Hafentaverne“ im kleinen Fischerdörfchen Freest. Hier wird frischer Fisch vom heimischen Fischer noch frisch gekocht und gebraten. Eine kleine Kneipe, wo mit Liebe am Beruf gearbeitet wird. Die Preise human, die Bedienung nett. Nur beim würzen sollte sich der Koch oder die Köchin vielleicht etwas zurückhalten. Ansonsten können wir hier die Hausmannskost ganz klar empfehlen.
Normalerweise verbringen wir unseren Herbsturlaub seit vielen Jahren damit, im schönen bayrischen Wald wandern zu gehen. Da wir ja aber einige Tage wieder bei Opi Hartwig auf Fehmarn waren, hatten wir keine Lust im Anschluss bis da hinunter zu fahren, und suchten uns stattdessen ein kleines Domizil an der ostdeutschen Ostsee. Der bayrische Wald musste noch 2 Wochen warten, dafür wurden wir fündig in Lubmin, welches gerade bei DDR-Bürgern bekannt sein dürfte, denn dort stand das einzige DDR-Atomkraftwerk, welches allerdings... mehr lesen
4.0 stars -
"Ein kleines, gemütliches Lokal-der Fisch kommt hier vom frisch vom Fischer" JenomeNormalerweise verbringen wir unseren Herbsturlaub seit vielen Jahren damit, im schönen bayrischen Wald wandern zu gehen. Da wir ja aber einige Tage wieder bei Opi Hartwig auf Fehmarn waren, hatten wir keine Lust im Anschluss bis da hinunter zu fahren, und suchten uns stattdessen ein kleines Domizil an der ostdeutschen Ostsee. Der bayrische Wald musste noch 2 Wochen warten, dafür wurden wir fündig in Lubmin, welches gerade bei DDR-Bürgern bekannt sein dürfte, denn dort stand das einzige DDR-Atomkraftwerk, welches allerdings
Besucht am 02.10.20232 Personen
Rechnungsbetrag: 15 EUR
Es war ein langes Feierwochenende auf Fehmarn, und so richtig fertig waren wir noch immer nicht mit dem feiern. Da Opi Hartwigs schöne Nachbarin weiß, dass meine Frau liebend gern den Fehmarnschen Kartoffelsalat isst, waren wir am Abend nach dem großen 90.ten Geburtstag wieder zum Abendessen eingeladen, denn gerade so eine 90-jährige Dame hat die alten, ursprünglichen Rezepte noch intus. Also fiel ein Restaurantbesuch an diesem Abend von vornherein für uns flach. Nach einem reichhaltigen Frühstück bei Opi Hartwig und diversen Besorgungen mit ihm in der Inselhauptstadt Burg, fiel auch unser Mittagessen aus, stattdessen wollten wir lieber in eines der vielen Cafés auf der Insel. Opi Hartwig wurde es aber zu viel, und er wollte sich bis zum Abend etwas zurückziehen.
Also war ich mit meiner Frau allein auf der Suche nach einem Café. Reservierungen nehmen all diese Cafés nicht vor, hinkommen, Platz finden, Kuchen essen. Das war am Brückentag vor dem Tag der deutschen Einheit gar nicht so leicht. Fehmarn war voll mit Touristen, und scheinbar alle wollten diesen herrlichen, sonnigen und warmen Herbsttag noch einmal nutzen um eines der Hofcafés zu besuchen. So brachen wir bei drei Cafés unser Vorhaben ergebnislos ab, da wir keine Lust hatten über eine halbe Stunde und länger auf einen freien Tisch zu warten.
Das Hofcafé Bisdorf sollte unser letzter Versuch werden, ansonsten holen wir uns ebend beim Inselbäcker ein Stückchen Kuchen und trinken bei Opi Hartwig unseren Kaffee.
Auch beim Hofcafé in Bisdorf war allerhand los, der Parkplatz voll, massig Fahrräder, aber in der Warteschlange für den nächsten freien Tisch waren wir die ersten. Also stellten wir uns an das nicht zu übersehende Schild „Bitte hier warten, sie werden platziert“. Nach einigen wenigen Minuten wurde dann ein Tisch frei, und nachdem er gesäubert wurde, wurden wir von einer Dame an unseren Platz gebracht.
Uns war es egal ob wir im Sommergarten, auf der überdachten Terrasse oder im Innenraum sitzen, und so hatten wir den Platz auf der Terrasse bekommen. Während der Innenraum teilweise mit uralten Lederstühlen ausgestattet ist, was sogar richtig urig aussieht, sitzt man im Außenbereich als auch auf der überdachten Terrasse auf festen Holzklappstühlen, welche allerdings ein Sitzkissen für den zarten Hintern haben.
bzw lag schon auf den Tischen, dann entschwand die Dame erst einmal wieder. Getränke und Eis stehen in der Karte, für das reichliche Kuchenangebot muss man an den Tresen im Innenraum gehen, und konnte an diesem Tag aus 8 Torten und 2 Blechkuchen aussuchen.
Einige der Gäste wünschten einen Eisbecher, allerdings war das Eis wohl ausgegangen, und man konnte oder wollte wohl kein neues Eis mehr bestellen, da die Abnahmemengen vom Hersteller zu groß seien. Ok, das hätte man dann aber auch irgendwo vermerken können, die die so schon gestressten Servicedamen mussten nun entweder warten, oder ein zweites Mal an den Tisch kommen. Da uns von vornherein nach Torte war, lugten wir also vorher mal in den Tortenschaukasten hinein.
Einige der Torten waren hier allerdings schlecht zu sehen, da sich an der Innenseite des Glaskastens reichlich Kondenswasser gebildet hatte. Ich vermute mal, dass die Kühlung einfach zu stark eingestellt war. Ab und an wurde das Glas gereinigt, sodass man dann freien Blick auf die selbstgemachten Torten hat.
Unsere Auswahl stand fest, und als nach wenigen Minuten die Dame wieder kam, konnten wir bestellen.
Es sollte werden:
· 1x Cappuccino für 3,90 € · 1x Kännchen grüner Tee „Green Dragon Lung Ching“ für 5,20 € · 1x Himbeere Baiser Torte für 4,70 € · 1x Blaubeertorte für 4,70 €
Nach einer knappen viertel Stunde kam mein Cappuccino, die beiden Torten gleich hinterher. Gebracht wurde dies von einer anderen Dame aus dem Service. Unser Hinweis das noch ein Kännchen Tee fehlt wurde nickend aufgenommen, sie gibt es so weiter. Allerdings warten wir noch heute auf den bestellten Tee, denn trotz das wir nach einigen Minuten versuchten uns bemerkbar zu machen wurden wir ignoriert oder schlicht übersehen. Dies lag sicher auch am Ansturm an diesem Tag, hinterlässt aber einen faden Beigeschmack.
Die gelieferten, laut Karte selbst gebackenen Torten, entschädigten dafür allerdings ein bisschen. Jeder hat ein riesiges Stück Torte auf dem Teller. Meine Frau wählte die Blaubeertorte, welche aus einem dunklen, fluffigen Schokoteig und einer cremigen Blaubeerfüllung bestand. Obenauf Blaubeergelee mit ganzen Früchten sowie die obligatorische Sahnehaube.
Ich liebe Baiser, und so war für mich schon auf den ersten Blick klar, dass es die Himbeere Baiser Torte werden musste. Auch ich war zufrieden, obwohl der erste optische Eindruck durch die eingedrückte Baiserschicht schon erst mal etwas enttäuschte. Aber auch hier war der Teig sehr locker und luftig, mittendrin gab es eine nicht zu süße Schicht aus Sahne und Himbeeren, obenauf die von mir geliebte Baiserschicht.
Der Cappuccino war ein normaler Gastro-Automatencappuccino, und war entsprechend gut. Die aufgeschäumte Milch obenauf war mir persönlich allerdings fast etwas zu fest.
Nach knapp 40 Minuten waren wir fertig, und wollten dann mal auf uns aufmerksam machen, dass wir doch gerne zahlen möchten. Die Dame rannte zwar öfters an uns vorbei, draußen die Schlange wurde immer länger, und als dann auch mal die Wartenden darauf hinwiesen das wir doch gerne zahlen wollen und somit ein Tisch frei würde, kam sie doch mal schnell zu uns geflitzt. Die Rechnung auf einem Schmierzettel zusammengerechnet, eine Quittung oder Bewirtungsbeleg gab es nicht. Selbst der nicht gelieferte Tee sollte berechnet werden, sie hatte noch nicht einmal mitbekommen das dieser nicht geliefert wurde. Daraufhin meinte sie nur mürrisch das man sich ja hätte auch mal bemerkbar machen können. Nun gut, lassen wir das mal so stehen.
Unser Fazit: wir zahlten zu zweit 13,30 € im Hofcafe Bisdorf, und rundeten das Trinkgeld etwas enttäuscht auf 15 Euro auf. Der Kuchen war lecker, der Ansturm zu groß. Sicher haben fast alle Gastros auf Fehmarn mittlerweile wieder eine sehr anstrengende Saison hinter sich, aber die Erfahrung sollte doch da sein, dass an solch einem Brückentag mit Ferien in einigen Bundesländern noch einmal alles gegeben werden muss und eventuell zusätzliche Leute einbestellt werden sollten. Ich weiß das ist leichter gesagt als getan. Nun ist die Saison vorbei, und wir wünschen den Gastromitarbeitern erst einmal ein paar ruhiger Monate, bevor es im neuen Jahr wieder voll los geht.
Es war ein langes Feierwochenende auf Fehmarn, und so richtig fertig waren wir noch immer nicht mit dem feiern. Da Opi Hartwigs schöne Nachbarin weiß, dass meine Frau liebend gern den Fehmarnschen Kartoffelsalat isst, waren wir am Abend nach dem großen 90.ten Geburtstag wieder zum Abendessen eingeladen, denn gerade so eine 90-jährige Dame hat die alten, ursprünglichen Rezepte noch intus. Also fiel ein Restaurantbesuch an diesem Abend von vornherein für uns flach. Nach einem reichhaltigen Frühstück bei Opi Hartwig und... mehr lesen
3.5 stars -
"Der Kuchen lecker, aber die Bedienung gestresst-der Ansturm war wohl zu groß" JenomeEs war ein langes Feierwochenende auf Fehmarn, und so richtig fertig waren wir noch immer nicht mit dem feiern. Da Opi Hartwigs schöne Nachbarin weiß, dass meine Frau liebend gern den Fehmarnschen Kartoffelsalat isst, waren wir am Abend nach dem großen 90.ten Geburtstag wieder zum Abendessen eingeladen, denn gerade so eine 90-jährige Dame hat die alten, ursprünglichen Rezepte noch intus. Also fiel ein Restaurantbesuch an diesem Abend von vornherein für uns flach. Nach einem reichhaltigen Frühstück bei Opi Hartwig und
Besucht am 01.10.2023Besuchszeit: Mittagessen 50 Personen
Wir waren nach (viel zu) langer Zeit endlich wieder bei Opi Hartwig auf Fehmarn. Allerdings war dieses Mal nicht Opi Hartwig die Hauptperson, sondern seine schöne Nachbarin, welche an diesem Wochenende ihren immerhin schon 90. Geburtstag feiert. Dabei erfreut sich die Dame noch immer bester Gesundheit, ist fit und agil, und macht sogar die Insel noch mit ihrem Auto unsicher. Auch wir aus dem entfernten Sachsen waren zur großen Sause geladen. Wir hatten uns natürlich über diese Einladung gefreut und mit einem großen Präsentkorb voller sächsischer Spezialitäten konnten wir der Dame gratulieren. So ein großer Geburtstag wird natürlich auch auf Fehmarn gebührend gefeiert. Allerdings ist es momentan nun auch auf der Insel schwierig ein Gasthaus mit entsprechend großen Festsaal zu buchen, denn in Summe gibt es da eigentlich nur noch 4 Häuser die dies so anbieten. Neben der Burg Klause noch das Hotel Wissers in Burg, der Landgasthof Petersen in Landkirchen und der Gasthof Meetz in Bannesdorf. Während wir die ersten drei Restaurationen ja schon mehrfach besucht haben, ist uns letztere Gastronomie völlig unbekannt. Das liegt aber sicher auch daran, dass Bannesdorf ein relativ kleines Dörfchen mitten auf der Insel ist, aber auch dass die Speisekarte als auch die Öffnungszeiten ziemlich begrenzt sind. Allerdings ist der Gasthof Meetz ebendso ein altbekanntes Gasthaus und bei den Inseleinwohnern sehr beliebt, da Familie Meetz den Gasthof mit Hotel schon seit mehreren Generationen betreibt.
Auf Fehmarn ist es unter den „Ureinwohnern“ üblich, Geburtstage meistens als Brunch zu feiern. So wollte es auch Opi Hartwigs schöne Nachbarin. Wir waren also zum Mittagessen und zum Kaffee in den Gasthof Meetz geladen. Die Fehmarner Prominenz und der reiche Fehmarner Bauernadel waren pünktlich wie wir auch am Gasthof, und wurden mit einem Glas Sekt in der rustikal eingerichteten Gaststube empfangen.
Nach den persönlichen Glückwünschen an die Jubilarin ging es in einen der drei großen Säle. Ein weiterer Saal war ebenfalls belegt, dort fand auch ein Geburtstag statt. Die Gaststube blieb an diesem Sonntag geschlossen, mit den beiden Feiern mit jeweils über 50 Personen war der Gasthof gut ausgelastet. In unserem großen Feierraum, wo die Gäste traditionell in einem großen U sitzen, waren mehrere Damen und ein junger Herr für unser leibliches Wohl zuständig, und eines muss man ihnen lassen, es gab bei niemanden ein leeres Glas, außer der- bzw diejenige wollte nichts mehr. Das Team war flott hinterher und erfüllte die Wünsche der Gäste.
Pünktlich 11:30 Uhr ging es dann mit dem Essen los. Auch hier komme ich später noch einmal darauf zurück, denn auch das ist fehmarnsche Tradition. Als Vorsuppe wurde uns die berühmte, und auch in anderen Gastros oft verabreichte „Fehmarnsche Hochzeitssuppe“ gereicht. Auch hier ist diese Hochzeitssuppe mit einem kräftigen Rinderboullion angerichtet, verfeinert mit frischen Möhren und Eierstich. Zusätzlich gehören in solch eine Fehmarner Hochzeitssuppe Fleischbällchen, und zwar mindestens sieben Stück! Wenn ich mir jetzt so meine letzten Rezensionen von Fehmarn (Petersens Gasthof) anschaue, tatsächlich, bei der Hochzeitssuppe waren immer mindestens sieben Fleischbällchen drin. Und die kleinen Fleischbällchen hier auf Fehmarn erinnern mich immer wieder so ein kleines bisschen an die Fleischklopse wie sie bei uns zu Hause mit Kapernsoße und Kartoffeln gereicht werden. Würzig und fest im Biss.
Eine halbe Stunde später kamen die Damen und der Herr vom Service noch einmal vorbei, und verteilten Nachschlag dieser leckeren Suppe.
Nach einer weiteren halben Stunde wurde das Hauptgericht gereicht. Opis schöne Nachbarin hatte sich für Kalbsrollbraten mit Kartoffeln, Klößen und Kartoffelbällchen entschieden. Als Gemüsebeilage gab es frisches Rotkraut und gebratene Bohnen sowie gebratene Champignons. Das Essen wurde auf großen Platten gereicht, wo sich jeder Gast selbst seine Portion zusammenstellen konnte. Eine weitere fehmarnsche Tradition dabei ist, dass diese Platten immer zuerst beim Jubilar abgestellt werden, dieser sich nimmt, und dann von ihm aus gehend an jede Tischseite gegen den Uhrzeigersinn jeder Gast sich von der jeweiligen Platte nimmt, und diese dann an seinen Nachbarn weiter reicht bis sie wieder beim Jubilaren ist. Dort wartet bereits das Servicepersonal und verschwindet mit ebend jenen Platten wieder in der Küche. Wer sich also zu wenig genommen hat, oder von einer Zutat noch was haben möchte, hat Pech. Werden die Platten unterwegs alle, werden sie sofort mit frischen, vollen Platten ersetzt.
Nun aber zum Essen. Der Gasthof Meetz ist für seine gutbürgerliche Küche bekannt, und das hat er hier beim Festessen wieder bewiesen. Der Hirschkalbsbraten, der Gastwirt schießt das Wild welches hier verarbeitet wird immerhin selbst, war gut gewürzt, und ordentlich gebraten. Für mich war er in der Konsistenz richtig, ich denke mal für die überwiegend älteren Mitfeiernden hätte er etwas weicher sein können. Zum Rollbraten gab es eine würzige, dunkle sämige Soße, und wer wollte konnte sich den Rollbraten noch mit frisch gebratenen Champignons verfeinern. Als Kartoffeln gibt es hier in solch einem Fehmarner Traditionsgasthaus natürlich nur die echten Fehmarner Kartoffeln, welche unweit rings um Petersdorf angebaut werden. Die Größe als auch der kräftige Geschmack zeichnen diese Kartoffeln aus, und sind auch bei Touristen als Mitbringsel von der Insel beliebt. Die selbst hergerichteten Klöße waren genauso ein Schmaus wie die Kartoffelbällchen, welche ich in solch einer Größe noch nicht in der Gastro erlebt habe. Das gebratene Bohnengemüse war auch eine Wucht. Die Bohnen mit frischen Kräutern, Speck-und Zwiebelwürfeln gewürzt, scharf angebraten und somit noch richtig fest im Bisss. Auch das Rotkraut wird hier im Hause selbst angerichtet, und ist der Geheimtipp bei den alten Einheimischen. Und so schmeckte es auch wirklich. Fest im Biss, die Farbe noch richtig dunkelrot und mit Nelken, Piment und Salz gut angerichtet. Also kochen können sie.
Ich berichtete ja vorhin das alle Platten vom Tisch geräumt wurden, nachdem jeder die Platten an seinen Nachbarn weitergegeben hatte. Wir Sachsen stutzten jetzt erst mal, denn man konnte ja nun nicht nachholen, wenn man das wollte. Opi Hartwig und unsere Nachbarn grienten nur, klärten uns dann aber auf, dass es auf Fehmarn ebendso eine Tradition ist, das bei solchen Feiern immer aller einer halben Stunde Essen gereicht wird. Und so war es dann auch. Pünktlich eine halbe Stunde nach dem ersten Gang ging die gleiche Prozedur von vorne los, und die Platten wurden von der Jubilarin an durch die Gäste gereicht.
So ging es dann den ganzen Nachmittag über weiter. Ob von der großen Eistorte über den frischen Apfelstrudel bis hin zum Kuchen, aller einer halben Stunde brachte das Meetz-Team neue Speisen an den Tisch. Und wenn sie durchgereicht waren, gingen die Platten zurück in die Küche.
Auch wenn wir Opi Hartwig und seine schöne Nachbarin schon lange kennen, heute haben wir viel Fehmarner Prominenz, einige Millionäre und auch so manch neue Fehmarner Begebenheit kennengelernt. Am interessantesten waren aber die hier gebräuchlichen alten Inselbräuche.
Zum späten Nachmittag wurde dann die Runde aufgelöst, einige der älteren Damen ließen es sich natürlich nicht nehmen, sich von einem sächsischen „jungen“ Herren mit dem Auto nach Hause bringen zu lassen. Aber Nachbarn wären nicht Nachbarn, wenn diese nicht noch einmal beim Jubilaren einschweben würden. Und so verbrachten wir den Nachmittag und Abend bei noch so manchen Glas Wein, Bier und Schnäppele bei der schönen Nachbarin zu Hause im Wintergarten.
Unser Fazit: wir mussten heute mal gar nichts zahlen. Mit dem Rad sind wir schon öfters am Gasthof Meetz vorbei gekommen, so richtig rein gezogen hat es uns noch nicht. Das dies ein Fehler war, haben wir nun gelernt. Da auch der hiesige Gasthof zu besonderen Terminen den Fehmarnschen Sauerbraten anbietet, werden wir dann wohl auch mal wieder hier bei Meetz in Bannesdorf aufschlagen. Danke an das großartige Team für die tolle Leistung und das leckere Essen.
Wir waren nach (viel zu) langer Zeit endlich wieder bei Opi Hartwig auf Fehmarn. Allerdings war dieses Mal nicht Opi Hartwig die Hauptperson, sondern seine schöne Nachbarin, welche an diesem Wochenende ihren immerhin schon 90. Geburtstag feiert. Dabei erfreut sich die Dame noch immer bester Gesundheit, ist fit und agil, und macht sogar die Insel noch mit ihrem Auto unsicher. Auch wir aus dem entfernten Sachsen waren zur großen Sause geladen. Wir hatten uns natürlich über diese Einladung gefreut und... mehr lesen
5.0 stars -
"Zum 90. Geburtstag haben wir hier viele Fehmarnsche Traditionen lernen dürfen" JenomeWir waren nach (viel zu) langer Zeit endlich wieder bei Opi Hartwig auf Fehmarn. Allerdings war dieses Mal nicht Opi Hartwig die Hauptperson, sondern seine schöne Nachbarin, welche an diesem Wochenende ihren immerhin schon 90. Geburtstag feiert. Dabei erfreut sich die Dame noch immer bester Gesundheit, ist fit und agil, und macht sogar die Insel noch mit ihrem Auto unsicher. Auch wir aus dem entfernten Sachsen waren zur großen Sause geladen. Wir hatten uns natürlich über diese Einladung gefreut und
Geschrieben am 26.10.2023 2023-10-26| Aktualisiert am
26.10.2023
Besucht am 30.09.2023Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 124 EUR
Wir haben es schon wieder getan, wir können einfach nicht anders. Natürlich geht es hier wieder um einen Besuch in unseren Fehmarnschen Lieblingsrestaurant, dem Landgasthof Petersen in Landkirchen. Allerdings können wir dieses Mal gar nichts dafür, Petersen´s waren nicht geplant.
Ich hatte bereits vor unserer Anreise im Dorfrestaurant in Westermarkelsdorf für uns zum Abend einen Tisch reserviert, da ich weiß das Opi Hartwig liebend gern dort hin geht. Er wiederrum hat bereits vor unserer Anreise einen Tisch bei Petersen´s reserviert, wohlwissend dass wir diese Küche und dieses Gasthaus lieben. Mittlerweile findet er aber auch seinen Gefallen an Küche und Wirtin. Also habe ich gleich zum Mittag noch den Tisch in Westermarkelsdorf abgesagt, und wir freuten uns auf ein zünftiges Essen bei Petersen´s in Landkirchen.
Pünktlich waren wir bei Oma Grete Petersen, und sie begrüßte uns sehr freudig, man kennt sich mittlerweile. Sie begleitete uns an unseren Tisch, übergab die Speisekarten, und wusste auch auf Anhieb was wir trinken wollen: „So wie immer?“ Na klar doch, wie immer:
· 1x 0,4ér Köpi für 4,90 € · 2x 0,2ér Grauburgunder für je 7,90 €
Sie entschwand hinter die Theke, und bereitete für uns und die anderen voll besetzten Tische die Getränke zu. Zwischenzeitlich konnten wir in der Karte schmökern.
Neben den altbekannten Fehmarnschen Spezialitäten lässt sich Chefkoch Peter Petersen, der in seinem ersten Leben übrigens Fernmeldemechaniker war, auch immer wieder saisonale Köstlichkeiten einfallen. Und so mussten wir auch nicht lange in der kleinen, aber feinen Speisekarte stöbern, denn unsere Auswahl stand fest als unsere Getränke nach wenigen Minuten an den Tisch kamen.
· 1x Fehmarnsche Hochzeitssuppe – eine klare Rinderkraftbrühe mit Fleischklößchen, Möhren, Reis und gehackter Petersilie für 7,90 € · 2x Petersens Bouillabaisse für je 8,90 €
Hauptspeise:
· 1x Dorschfilet gebraten mit Senfsauce, Salzkartoffeln und Gurkensalat für 24,90 € · 1x Kutterscholle Finkenwerder Art mit Salzkartoffeln und Gurkensalat für 25,90 € · 1x Fehmarnscher Sauerbraten mit Gemüse der Saison, Kartoffeln und süß-saurer Soße für 23,90
Nun hieß es erst einmal warten, denn trotz das Herr Petersen heute eine Küchenhilfe hatte, macht er in der Küche doch recht viel allein, und vor allem frisch. In der Zwischenzeit konnten wir in Ruhe über das bisher vergangene Jahr schnacken, und in einer freien Minute gesellte sich auch Frau Petersen hinzu, und es gab die wichtigsten Neuigkeiten von Fehmarn zu hören. Nach 20 Minuten lugte dann Herr Petersen aus der Küche, unsere Vorsuppen waren fertig.
Meine Frau hatte sich heute für die typisch Fehmarnsche Hochzeitssuppe entschieden. Eine hausgemachte, dampfend heiße und kräftige Rinderkraftbrühe wurde gereicht. In ihr die noch bissfesten Möhrenscheiben, sowie zwei, drei Löffel Reis. Was aber nicht fehlen darf sind die kleinen gekochten Fleischklößchen. Und was haben wir auf dem Geburtstag von Opi Hartwigs schöner Nachbarin gelernt? Genau, es müssen mindestens 7 Stück sein. Hier hatte sich Herr Petersen nicht verzählt, zur Sicherheit waren der acht solcher kleinen Kochfleischklößchen auf dem Teller.
Opi Hartwig und ich wollten uns die Petersens Bouillabaisse zu Gemüte führen. Frau Petersen wollte mir zwar paarmal beibringen wie das ausgesprochen wird, aber noch heute breche ich mir die Zunge dabei. Lassen wir´s lieber. Bouillabaisse ist ja eigentlich ein provenzalisches Fischgericht, Herr Petersen hat diese hier ein bisschen an die norddeutschen Gepflogenheiten angepasst.
Während in der originalen Bouillabaisse vorwiegend die Fische aus dem Mittelmeer stammen wie z. B. Dorade, Seeteufel, Rotbarbe, Meeraal, Knurrhahn, Wolfsbarsch oder Petersfisch, hat Herr Petersen hier eher die heimischen Fische verarbeitet. Rausgekommen ist jedenfalls eine kräftige Fischsuppe mit reichlich Fischeinlage, Muscheln und Shrimps fehlten auch nicht. Als Petersens Bouillabaisse kann man das ganz klar durchgehen lassen, stand in der Speisekarte ja auch in Klammern „Fischsuppe“. Gewusst wie.
Eine halbe Stunde nach unseren reichlichen Vorspeisen war dann Herr Petersen auch mit unseren Hauptspeisen fertig. Ein kurzer Blick aus der Küche, ein freudiger Gruß und letztendlich brachte er die Speisen dann doch lieber selbst an unseren Tisch.
Eigentlich braucht man ja nicht zu fragen was Opi Hartwig isst, denn es war wie so oft sein geliebter Dorsch in Senfsauce. Das gebratene Dorschfilet in Senfsauce mit Salzkartoffeln hätte es auch in der gedünsteten Variante gegeben, Hartwig bevorzugt aber die gebratene Variante.
Auf dem Teller lagen drei dicke, knusprig angebratene aber noch immer weiche Filets vom Dorsch. Auf den Punkt getroffen würde ich sagen. Der Dorsch war wenig, fast schon mild gewürzt, der kräftige Eigengeschmack vom Fisch war somit deutlich vorhanden. Dazu gab es eine von Herrn Petersen eigens kreierte Senfsoße, und die machte ihrem Namen „SENFsoße“alle Ehre. Nicht so eine dünne, nichts schmeckende Fertig-Soße, hier wurde der Senf verdünnt und zur Soße gemacht.
Sehr kräftig im Geschmack, passend zu den frischen, festkochenden Fehmarnkartoffeln und dem Dorsch. Das Schälchen mit frischen, selbst angerichteten süß sauren Gurkensalat fehlte natürlich auch nicht.
Zu meinem Erstaunen wollte sich meine Frau heute mal in dem Fehmarnschen Sauerbraten probieren. Oha, da hatte sie sich was vorgenommen. Zwei dicke Scheiben Schweinekamm, frisches Möhrengemüse und kräftiger, frischer Wirsingkohl säumten den Teller.
Die Kartoffeln passten nicht mehr so recht auf den Teller, so wurden diese in einem extra Schälchen gereicht. Der Schweinenacken wie immer zart und butterweich, durch den karamellisierten Zucker leicht süßlich im Geschmack. Der braune Zucker, mit welchem der Fehmarnsche Dauerbraten karamellisiert wird, war im Fleisch noch deutlich vernehmbar. Der Schweinekamm aber trotzdem noch immer herzhaft würzig, durch den Sud in welchen er eingelegt war leicht sauer.
Dazu eine dunkle und kräftige, süßlich-saure Soße, die dieses Gericht ganz ordentlich abrundet. Als Krönung, und das wird auch nur auf Fehmarn so gemacht, wurde frischer, ebenfalls auf süße Art angerichteter Wirsingkohl gereicht. Die frischen Fehmarnschen Kartoffeln durften natürlich auch nicht fehlen. Meine Frau war begeistert von diesem Essen, und im Anschluss „nudelrund“. Da sie sonst nicht so der Fleischesser ist, hätte ich nicht gedacht, dass sie diesen Teller schafft. Damit wurde Herr Petersen geadelt. Die Krönung kam, als sie sich für unseren Besuch im Dezember bei Opi Hartwig für das Sauerbratenessen bei Petersens, welches sie einmal im Jahr machen, einschreiben ließ. Oha.
Ich hatte mich heute für die Kutterscholle Finkenwerder Art entschieden, welche wie die Bouillabaisse auf der Tageskarte stand. Meine Augen wurden immer größer als ich sah was für ein Prachtexemplar von Scholle hier dem Fischer ins Netz gegangen war. Und nun wurde sie perfekt von Herrn Petersen zubereitet.
Die Scholle wurde von beiden Seiten angenehm braun gebraten, wobei die Oberseite mit der Haut sogar richtig schön knusprig gebraten war. Die Unterseite war goldbraun, und das Fleisch ließ sich wunderbar von den Gräten entfernen. Das Fleisch war dabei so zart und weich, es war ein Genuss. Auf der großen Scholle lagen dunkelbraun gebratene Stippen frischer Zwiebel sowie einige Shrimps.
Derer hätte es gern ein wenig mehr sein können, allerdings war die Scholle so groß, dass auch ich hinterher genudelt war. Statt der Salzkartoffeln, wie auf der Karte angegeben, wünschte ich allerdings Bratkartoffeln, da dies in meinen Augen erheblich besser zu einer gebratenen Scholle passt. Dies schlug sich auf der Rechnung mit 2,50 € nieder. Dafür habe ich eigentlich in keiner Gastronomie so richtiges Verständnis, da sich in meinen Augen der Mehraufwand bzw. der Materialaufwand in Grenzen hält.
Die Bratkartoffeln sind bei Herrn Petersen allerdings speziell. Ich mag ja die gebratene Variante mit reichlich Speck und Zwiebel. Herr Petersen verzichtet auf beides, brät die Bratkartoffeln allerdings so kross, dass sie schon fast an Kartoffelchips erinnern. Mal ne andere Variante, schmeckt auch nicht schlecht, und ist vor allem bei weitem nicht so fettig. Und auch das Schälchen mit dem frischen, selbst angerichteten süß sauren Gurkensalat fehlte hier nicht.
Unser Fazit: Opi Hartwig hatte uns mit dem Besuch beim Gasthaus Petersen eine riesige Freude bereitet, und zu allem Überfluss übernahm er auch die Rechnung in Höhe von 123,60 €. Wir waren wieder mehr als zufrieden, und wissen, im Dezember beim nächsten Opi-Besuch geht’s wieder zu Petersens, dann aber zum Fehmarnschen Sauerbraten. Da werde ich euch aber mit einer weiteren Bewertung vorerst verschonen.
Wir haben es schon wieder getan, wir können einfach nicht anders. Natürlich geht es hier wieder um einen Besuch in unseren Fehmarnschen Lieblingsrestaurant, dem Landgasthof Petersen in Landkirchen. Allerdings können wir dieses Mal gar nichts dafür, Petersen´s waren nicht geplant.
Ich hatte bereits vor unserer Anreise im Dorfrestaurant in Westermarkelsdorf für uns zum Abend einen Tisch reserviert, da ich weiß das Opi Hartwig liebend gern dort hin geht. Er wiederrum hat bereits vor unserer Anreise einen Tisch bei Petersen´s reserviert, wohlwissend... mehr lesen
5.0 stars -
"Wir können es nicht lassen-für uns die Nummer 1 auf Fehmarn" JenomeWir haben es schon wieder getan, wir können einfach nicht anders. Natürlich geht es hier wieder um einen Besuch in unseren Fehmarnschen Lieblingsrestaurant, dem Landgasthof Petersen in Landkirchen. Allerdings können wir dieses Mal gar nichts dafür, Petersen´s waren nicht geplant.
Ich hatte bereits vor unserer Anreise im Dorfrestaurant in Westermarkelsdorf für uns zum Abend einen Tisch reserviert, da ich weiß das Opi Hartwig liebend gern dort hin geht. Er wiederrum hat bereits vor unserer Anreise einen Tisch bei Petersen´s reserviert, wohlwissend
Besucht am 28.09.2023Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 41 EUR
Wir wollten wieder einmal in die Comödie Dresden gehen, und hatten unserer Freundin zum Geburtstag eine Karte zur Uraufführung von „Alter Schwede“ einer musikalischen Kömidie geschenkt. Dies war ein witz- und hitreicher Skandinavien-Kurztrip mit Songs von ABBA über Avicii bis Ace of Base und Roxette. Da wir traditionell vor oder nach solch einem kulturellen Abend gern essen gehen, war ich also wieder einmal auf Suche nach einem geeigneten Restaurant. Nach dem Stück in der Comödie war nicht möglich, da die Premiere erst um 20 Uhr anfing. Also mussten wir vorher essen gehen. Und da begannen wieder die Probleme. Rings um den Standort der Comödie Dresden ist die Gastronomie recht dünn gesät, selbst die Comödien eigene Restauration hat oftmals nur am Wochenende offen. Die nahe Innenstadt von Dresden wäre eine Option, da ist dann allerdings das Parkplatzproblem und weite Laufwege, sodass dies eigentlich ausscheidet, um vor einer Aufführung essen zu gehen. Oftmals habe ich dann im weiteren Umfeld gesucht, aber wenn es dann zeitmäßig eng wurde, sind wir dann schon oft sehr zügig durch die Stadt gefahren. Das muss ich aber nicht haben. Nun spielte mir aber der glückliche Umstand zu, dass doch ganz in der Nähe zur Comödie, wenige Autominuten entfernt, im Frühjahr ein neues Restaurant eröffnet hat. Viel Werbung in den regionalen Tageszeitungen, gute Google Bewertungen und tolle Fotos machten mich also auf das „Grand Flavor“ aufmerksam. Ein arabisch-syrisches Spezialitätenrestaurant, wie die Werbung versprach. Ich fragte meine Mädels ob das für sie in Ordnung wäre, und nach einem einhelligen „Ja“ reservierte ich dort also telefonisch einen Platz für 3 Personen.
Am besagten Abend, einem Donnerstag, waren wir pünktlich am Restaurant, und konnten unseren fahrbaren Untersatz wenige Meter weiter abstellen. Von außen macht das Restaurant nicht unbedingt viel her. Im Erdgeschoss eines Plattenbaues ist das Grand Flavor untergebracht, vom vorherigen Betreiber hängt noch die beleuchtete Bierwerbung an der Fassade. Vorm Restaurant stehen fast schon auf dem Bürgersteig einige Tische und Stühle, dies soll wohl der Außenbereich sein. Hier saßen mehrere arabische, junge Männer und frönten dem Spiel. Uns gaben sie keine Beachtung, also gingen wir ins Restaurant hinein. Der Innenbereich empfing uns düster/dunkel, an der großen Rückfront leuchtete eine große Reklame des Restaurants.
Viele Tische, relativ wahllos verteilt machten dem Charme einer Bahnhofswartehalle zudem alle Ehre. Die Atmosphäre war kühl, nicht unbedingt einladend für ein Restaurant. Empfangen wurden wir von einem jungen Araber, welcher sehr gut deutsch sprach. Er ließ uns die freie Wahl an den doch recht vielen freien Tischen.
Wir nahmen einen Tisch in der Mitte des Lokals, und hatten so einen guten Überblick. Auf den breiten Kunstledersesseln saß man zum Quatschen angenehm, zum Essen waren sie aber zu unbequem. An der Rückseite des Lokals gibt es noch eine lange, durchgezogene Couch, welche aber besetzt war.
Ein riesiger Fernseher in der Ecke dudelte die ganze Zeit irgendwelche arabischen Musikvideos herunter, was ob der Lautstärke recht nervig war. Wir waren die einzigen Deutschen im Lokal, neben einer Großfamilie mit ihren verschleierten Frauen und den lärmenden Kindern waren ansonsten nur junge Südländer hier im Lokal, welche uns argwöhnisch beäugten. Es scheinen sich nicht sehr oft deutsche Mitbürger hier her zu verirren. Egal, wir wollten mal testen, auch wenn sich meine beiden Mädels ob der Blicke der jungen Herren nicht unbedingt wohl fühlten.
Der junge Mann brachte uns die Speisekarte, und fragte auch alsbald auch nach den Getränken. Da es im arabischen raum ja keinen Alkohol gibt, stand auch hier keiner auf der Speisekarte. Somit war unsere Wahl schnell und einfach.
Getränke:
· 1x 0,2ér Sprite für 2,50 € · 1x 0,2ér Coca Cola für 2,50 € · 1x 0,2ér Fanta für 2,50 €
Der junge Herr entschwand, und wir konnten erst einmal die Karte studieren. Angeboten werden laut Karte „kulinarische Spezialitäten“ aus dem nahen Osten. Naja, unter Spezialitäten hatte ich mir dann doch etwas mehr erwartet. Hähnchen und Hähnchenstücke gegrillt oder frittiert, der traditionelle Schawarma und drei weitere Gerichte mit Lamm. Die drei Lammspezialitäten waren preislich nicht ausgezeichnet, die anderen Gerichte lagen alle zwischen 6 und 13 Euronen, einzig das ganze gegrillte oder frittierte Hähnchen kostet 20 Euro.
Nachdem der junge Herr nach wenigen Minuten unsere drei Fläschchen des amerikanischen Colaimperiums an den Platz gebracht hatte, bestellten wir also unsere Speisen. Ich liebe Lamm, und so sollte es natürlich etwas damit sein. Aber nein, Lamm gibt es Wochentags nicht, nur am Wochenende, steht doch in der Karte. Und siehe da, ganz unten, kleingedruckt wurde ich fündig. Unsere Freundin hatte sich für einen gegrillten halben Han entschieden, aber auch nein, die gegrillten Hähnchen sind alle, der Koch hat gerade neue Hähnchen auf den Spieß gemacht, und sind somit erst in frühestens 1,5 Stunden verfügbar. Na toll. Also hieß es für uns, schnell umentscheiden. Letztendlich orderten wir:
Speisen:
· 2x Chrispy Chicken 4 Stück mit Pommes und Beilagen für je 10,00 € · 1x Schawarma Arabica Hähnchen mit Pommes, Krautsalat und Knoblauch-Mayo für 10,50 €
Während wir nun also im dusteren Gastraum beäugt von jungen Männern und beschallt von undefinierbarer Musik warteten, konnten wir durch eine große Glasscheibe dem treiben in der Küche zuschauen. Drei, teilweise vier Herren kümmern sich dort um die „Zubereitung“ der Speisen. Was aus der Küche geliefert wurde, waren riesige Platten. Nach knapp über 20 Minuten waren dann auch wir an der Reihe, und unsere drei Platten wurden geliefert. Von der Menge kann man sich für den Preis nicht beschweren.
Die beiden Damen am Tisch hatten sich aufgrund der „enormen Auswahl“ letztendlich für die 4 Stück Chrispy Chicken mit Pommes und Beilagen entschieden.
Auf einem großen Holzbrett wurden vier große, in einer groben, Cornflakes ähnlichen Panade frittierte Hähnchenstücke serviert. Das Fleisch war gut, nicht zu trocken, angenehm gewürzt und völlig ausreichend. Als Beilage wurden Pommes angepriesen, geliefert wurde ein Mix aus frittierten Kartoffelriffelscheiben und normalen Großhandelspommes. Pommes und Riffelkartoffeln gut frittiert, unserer Meinung nach hätten sie etwas krosser sein können. Ein kleines Schälchen Krautsalat mit einem sehr cremigen Dressing wurde ebenso geliefert wie zwei weitere Schälchen mit Mayonnaise und einer sehr milden, süßlichen Chilisoße.
Dazu noch ein Scheibchen frische Tomate und grüne Gurke, aber auch 3 Stücken Gewürzgurke. Die Beilagen also schon ziemlich eingedeutscht, denn ich kann mich an keine Dienstreise erinnern, wo mir im arabischen Raum Gewürzgurke kredenzt wurde.
Die letzte Beilage, ein Schiffchenförmiges, leicht rosa etwas erschloss sich uns nicht ganz, was es sein soll. Als Restaurantessen würden wir dieses mahl nicht bezeichnen, eher ein etwas besseres Imbissessen.
Ich musste ja nun notgedrungen zum Schawarma Arabica Hähnchen umschwenken, da es mein geliebtes Lamm nicht gab. Oh ja, diese Platte war üppig.
Eigentlich ist Schawarma nichts anderes als die arabische Variante des Döner Kebap. Auch hier wird Fleisch vom Drehspieß geschnitten und in einem dünnen Fladenbrot gerollt und serviert. So war es auch hier, das Fleisch, welches sehr würzig war, wurde in einem dünnen Fladen gewickelt und in handgerechte Portionen geschnitten.
Als Zulagen gab es auch bei mir den Krautsalat und die normale Mayonnaise, zusätzlich aber noch eine Knoblauch-Mayonnaise welche ihrem Namen alle ehre machte. Und auch Gurke, Tomate und saure Gurke sollten nicht fehlen. Mir persönlich fehlte aber dann doch mehr die arabische Küche wo zum Schawarma eigentlich noch Tahina (eine Paste aus feingemahlenen, meist gerösteten Sesamkörnern), Sumach (säuerliches Gewürz der arabischen und persischen Küche) und das weitläufig bekannte milchsauer eingelegte Gemüse.
Nach einer knappen Stunde waren wir fertig, und verließen eher als erwartet das Lokal. Da gab es ebend dann noch einen Cocktail in der Comödie Dresden vor der Vorstellung.
Unser Fazit: wir ließen zu dritt 40,50 € im Grand Flavor in Dresden. Eine genaue Auflistung der Speisen gab es nicht auf dem Kassenbon, zu Hause bemerkte ich beim überspielen der Bilder auf den Rechner das uns 1 Euro zu viel berechnet wurde. Bei dem Preis egal, aber es geht ums Prinzip. Im allgemeinen, Restaurant ist wohl arg übertrieben, ein besserer Imbiss beschreibt es wohl treffender. Wir waren mal da, aber noch einmal werden wir wohl nicht vorbeischauen. Die Suche nach einer geeigneten Gastro geht weiter.
Wir wollten wieder einmal in die Comödie Dresden gehen, und hatten unserer Freundin zum Geburtstag eine Karte zur Uraufführung von „Alter Schwede“ einer musikalischen Kömidie geschenkt. Dies war ein witz- und hitreicher Skandinavien-Kurztrip mit Songs von ABBA über Avicii bis Ace of Base und Roxette. Da wir traditionell vor oder nach solch einem kulturellen Abend gern essen gehen, war ich also wieder einmal auf Suche nach einem geeigneten Restaurant. Nach dem Stück in der Comödie war nicht möglich, da die... mehr lesen
Restaurant Grand Flavor
Restaurant Grand Flavor€-€€€Restaurant4935150196555Berliner Str. 7, 01067 Dresden
2.5 stars -
"Naja, nicht gleich Restaurant, oder - so preiswert essen waren wir vorm kulturellen Höhepunkt eines Abends noch nie" JenomeWir wollten wieder einmal in die Comödie Dresden gehen, und hatten unserer Freundin zum Geburtstag eine Karte zur Uraufführung von „Alter Schwede“ einer musikalischen Kömidie geschenkt. Dies war ein witz- und hitreicher Skandinavien-Kurztrip mit Songs von ABBA über Avicii bis Ace of Base und Roxette. Da wir traditionell vor oder nach solch einem kulturellen Abend gern essen gehen, war ich also wieder einmal auf Suche nach einem geeigneten Restaurant. Nach dem Stück in der Comödie war nicht möglich, da die
Besucht am 17.09.2023Besuchszeit: Mittagessen 5 Personen
Rechnungsbetrag: 162 EUR
Dr. Zelder ist eine Institution in Ostsachsen. Wer jetzt denkt das es sich hier um einen besonderen medizinischen Spezialisten handelt irrt gewaltig. Ein Spezialist ist Dr. Sebastian Zelder schon, aber auf dem Gebiet der Fischzucht und der damit verbundenen Vermarktung. In der Teichwirtschaft Neudorf bei Wittichenau, welche bereits in 3. Generation betrieben wird, hat er große Zuchtteiche in denen Karpfen, Schleien, Hechte und Zander gedeihen als auch eine eigene Räucherei. Auf vielen Wochenmärkten der Region, aber auch vor den hiesigen Supermärkten steht seine Belegschaft mit den schmucken Verkaufswagen und bietet von frischem Fisch, über geräucherten Fisch, Fischsalaten bis zur beliebten Fischsemmel alles rund um den Fisch an. Hochsaison ist im Herbst zur Karpfenzeit, welcher in der Oberlausitz eigentlich auf keinem Teller fehlen darf. Ob ihm in den Sommermonaten zu langweilig ist weiß man nicht, jedenfalls hat er zusätzlich zu seinem stetigen Tun auch noch eine Fischgaststätte auf seinem Grundstück in Neudorf als auch einen Ruderbootverleih wo man mit den Ruderbooten das Naturschutzgebiet „Dubringer Moor" entdecken kann. Die Fischgaststätte als auch der Bootsverleih sind jedoch nur vom 1. Mai bis 1. Oktober geöffnet, und da auch nur an den Wochenenden.
Viele Bekannte gehen hier gern hin essen und haben uns schon oft davon vorgeschwärmt. Also war unser Ziel mal wieder gesetzt. Eine Voranmeldung einige Wochen im Voraus ist auf alle Fälle empfehlenswert, da trotz zweier Mittagsdurchgänge sämtliche Plätze belegt sind. Wir reservierten also 3 Wochen im Voraus, und so war unser Mittagessen an diesem sonnigen Sonntag gesichert. Es werden zwei Zeiten angeboten, einmal 11:30 Uhr für den ersten Durchgang und 13:00 Uhr für den zweiten Durchgang. Da wir lieber etwas eher essen, war für uns klar, dass es der erste Durchgang wird. Sogar Schwiegersöhnchen in spe, welcher eigentlich keinen gebratenen oder gekochten Fisch mag wollte mitkommen, es gibt ja schließlich noch panierten Fisch. Wir waren also pünktlich kurz vor halb zwölfe an diesem Sonntag in dem kleinen Örtchen Neudorf und konnten einen der letzten Parkplätze auf dem Gelände des Fischhandels ergattern. Dann hieß es aber erst mal warten, denn der Chef persönlich begrüßt all seine Gäste und führt sie anhand seiner Reservierungsliste an die ihnen zugedachten Plätze. Dort übernehmen dann vorwiegend sehr junge Damen und Herren, um nicht lieber zu sagen Mädels und Jungs, die Gäste.
Wir hatten bei unserer Bestellung den Innenraum gewählt, es konnte ja drei Wochen vorher keiner ahnen das dieser September wieder so sommerlich warm wird. Hier in der Gaststätte, ich würde sie mal lieber als Markthalle beschreiben, standen viele Tische, welche mal ebend kurz zu großen Tischen für ganze Familien und Vereine zusammengerückt werden, oder ebend auch für das Pärchen zu zweit.
Allein hier in der Halle haben ca. 160 Leute Platz, noch einmal so viele im großzügigen Außenbereich. Also immerhin 300 Leute welche auf einmal ihr Mittagessen haben wollen. Um diese Massen zu bewältigen sind vorwiegend Schüler im Service tätig, die sich hier am Wochenende etwas dazu verdienen wollen.
Unterstützt werden sie von einigen wenigen älteren Kolleginnen, wobei das sicher auch Aushilfskräfte oder Verkäuferinnen der Zelder Verkaufswagen sind. Die Küche ist nicht einsehbar, aber dort müssen dann ja auch entsprechend viele Köche und Hilfskräfte arbeiten. Wie hier das Angestelltenverhältnis ist weiß man nicht, die Fischgaststätte hat ja nur im Sommer sonntags von 12:00 bis 20:00 Uhr geöffnet.
Wir wurden Anfangs auch von einem sehr jungen Mädchen bedient, zu Beginn stand ihre eine wahrscheinlich erfahrenere Kollegin bei. Später wechselte die Bedienung dann doch immer mal wieder zwischen den jungen Damen hin und her, sodass wir eigentlich keinen festen Ansprechpartner hatten. Die jungen Damen gaben sich auch redlich Mühe freundlich zu sein, dem Ansturm und den Stress waren sie aber nicht wirklich gewachsen.
Die Speisekarte wurde uns vorgelegt, und da wir das erste Mal hier waren, wollten wir dann doch erst einmal kurz hineinschauen bevor wir die Getränke ordern wollten. Sie entschwand also erst einmal, und kam nach ca. 5 Minuten wieder.
Die Speisekarte ist reichhaltig, und bietet mit heimischem Fisch, welcher hinterm Gasthaus in den Teichen gezüchtet wird als auch mit verschiedenem Fisch aus den Weltmeeren allerhand Auswahl. Auch an die Nichtfischesser wurde gedacht, und so stand Schnitzel und auch Wildgulasch auf der Karte. Wir hatten unsere Getränke als auch unsere Speisen recht schnell gefunden, unsere Bedienung wollte aber erst einmal nur die Getränke aufnehmen, und wenn sie die Getränke bringt dann die Speisen aufnehmen. Na gut, wenn sie denkt. Also orderten wir erst einmal:
Getränke:
· 1x 0,4ér Klosterbräu St. Marienstern dunkel für 4,60 € · 1x 0,4ér Radeberger Pilsner für 4,60 € · 1x 0,2ér Glas Mosel Riesling trocken für 6,50 € · 2x 0,4ér Pepsi Cola für je 4,90 €
Sie entschwand mit unserer Bestellung, und kehrte nach 20 weiteren langen Minuten mit unseren Getränken an den Tisch zurück. Zwischenzeitlich hatten wir genügend Zeit die Speisekarte noch einmal zu studieren, wechselten gedanklich zwischen den verschiedenen Speisen und versuchten auch zu verstehen zu geben, dass wir gern unsere Hauptspeisen bestellt hätten, das ging aber leider im Stress unter. Während dieser Wartezeit konnten wir dann schon einmal die riesigen Portionen der anderen Tische bestaunen, und entschieden uns letztendlich dann doch gegen eine Vorsuppe. So konnten wir nun endlich bestellen:
Hauptspeisen:
· 1x Heilbuttfilet „Grönland“ – Heilbuttfilet in Meerrettichkruste gebraten, überzogen von in Butter gerösteten Zitronen-Mandelsplittern, gereicht mit einer würzigen Mangosauce und frischem Kartoffelpüree, dazu Apfel-Sahnemeerrettich und Gurkensalat für 24,90 € · 2x Rotbarschfilet „Knuspermantel“ – Rotbarschfilet in einer Knusperhülle gebraten, gereicht mit einer Käsesahnesauce und grünen Bandnudeln, dazu Kräuterbutter und frischer Gurkensalat für je 23,20 € · 1x Weißer Amur – Karpfenfilet geschröpft, in Zwiebel-Senfkruste gebraten, mit gebutterten Möhren-Lauch-Gemüse, frischen Kartoffelpüree, Kräuterbutter und Apfel-Sahnemeerrettich für 17,90 € · 1x Wiener Schnitzel – Schnitzel vom Kalb mit Pommes Frites, dazu Rahmchampignons und frischer Gurkensalat für 27,90 €
Sie entschwand wieder, und wir konnten nun ausgiebig die Nachbarschaft beäugen.
Dabei genossen wir unsere Getränke, und eine andere junge Dame erbarmte sich zwischendurch dann doch einmal unsere Gläser gegen volle zu ersetzen. Ich hatte mich heute hier auf das dunkle Klosterbräu St. Marienstern der heimischen Wittichenauer Brauerei verschrieben. Ein süffiges, malziges dunkles Bier, wie es vor allem in der Oberlausitz geliebt wird.
Unser Schwiegersohn in spe wagte sich nicht so recht an das Wittichenauer Pils und blieb beim altbekannten Radeberger Pils. Der Wein meiner Frau war nun nicht unbedingt die Wucht, für das Mittagessen und das Ambiente aber ausreichend. Mittlerweile hatte dann unser Nachbartisch, welcher eine halbe Stunde nach uns kam, schon sein Essen vertilgt, bei uns war noch eine ganze Weile gähnende Leere. Sage und schreibe 55 Minuten nach unserer Bestellung, 10 Minuten bevor die zweite Belegung kommt, kamen dann unsere Hauptspeisen. Nein, nicht alle zusammen, teilweise im Abstand von 4-5 Minuten. Mittlerweile war es 13 Uhr, seit 1,5 Stunden sind wir hier.
Dafür wurden wir nun ausreichend entschädigt. Was hier auf den Tellern geboten wurde war für uns richtig toll.
Meine Frau und unsre kleine Tochter hatten sich für das Rotbarschfilet „Knuspermantel“ entschieden.
Bei jedem waren 2 große Rotbarschfilets, welche in einer dicken Knusperhülle gebraten waren auf dem Teller. Der Rotbarsch angenehm weich und kräftig im Geschmack. Obenauf ein Röschen Kräuterbutter als zusätzliche Würze. Während meine Frau den Rotbarsch mit den al dente gekochten grünen Bandnudeln nahm, wünschte sich Töchterchen dann doch lieber frischen Kartoffelpüree.
Während das Kartoffelpüree wirklich frisch gekocht und gestampft wurde, hier und da noch kleine Kartoffelstückchen drin waren, sollte der Koch bei der Auswahl der Bandnudeln dann doch mal die Brille aufsetzen, denn grün war nur die Petersilie welche darüber gestreut war. Die Käsesahnesauce war schmackhaft, hätte aber gern ein Ticken sahniger sein dürfen.
Beim Gurkensalat sind wir uns nicht einig ob dies welcher aus der Konserve war oder ebend doch frischer Gurkensalat war. Geschmacklich erinnerte er an Konserve, süßlich-sauer, der Dill am Salat lässt aber wieder auf selbstgemacht schließen.
Da die kleine sich den Rotbarsch mit Kartoffelpüree wünschte, war auf ihrem Teller (als Preisausgleich?) zusätzlich noch frischer Möhren-Krautraspel und ein Schälchen Apfel-Sahnemeerrettich. Warum das nicht bei den Nudeln gereicht wurde verstehe ich nicht.
Die Große wünschte das Heilbuttfilet „Grönland“. Ich staunte, denn das Heilbuttfilet war in einer würzigen leicht scharfen in Meerrettichkruste gebraten.
Wobei der Meerrettich hier als Apfel-Sahnemeerrettich sehr mild herüberkam. Das Heilbuttfilet war in seiner Kruste dunkel und kross gebraten, im inneren jedoch noch immer frisch und saftig. Überzogen waren die beiden großen Filets von in Butter gerösteten Zitronen-Mandelsplittern, am Rand ein Klecks einer dunkelgelben, würzig-fruchtigen Mangosauce. Auch hier wieder das frische Kartoffelpüree, dazu der Apfel-Sahnemeerrettich, Gurkensalat sowie Möhren-Krautraspel. Nicht schlecht.
Ich hatte mich heute dem einheimischen Fisch verschrieben. Wenn schon bei Dr. Zelder, dann auch Fisch aus seinen Teichen. Also sollte es Karpfen sein. Normalerweise kenn ich den nur als „Karpfen blau“ oder ab und an mal gebraten, hier kam er aber als Weißer Amur um die Ecke.
Zwei große, dicke Karpfenfilets lagen da auf dem Teller. Sie waren in einer dicken, würzigen Zwiebel-Senfkruste gebraten, und erinnerten nur sehr entfernt daran das hier Karpfen auf dem Teller liegt. Karpfen hat schon einen speziellen Eigengeschmack den nicht jeder mag. Oftmals passiert es auch das dieser schlammig schmeckt, wenn er sich vor seinem Fang zu lange im Untergrund versteckt hatte. Das war hier aber überhaupt nicht der Fall.
Beim gebutterten Möhren-Lauch-Gemüse sah man auf den ersten Blick das dies aus der heimischen Küche kommt. Dicke, große, kleine Scheiben Möhren, frischer, leicht zerkochter Lauch, und dass alles schön in Butter geschwenkt. So kommt das Gemüse auch auf dem heimischen Tisch auf den Teller.
Zum frischen Kartoffelpüree, der Kräuterbutter, dem Apfel-Sahnemeerrettich und dem Möhren-Krautraspel brauch ich nichts mehr sagen. Das war lecker. Während ich so meinen Karpfen aß, kam ein junger „Mann“, im selben Alter wie die Mädchen, und brachte einen weiteren Teller des Weißen Amur. Ich guckte ihn fragend an, er meinte nur das wäre hier bestellt. Ich sagte und zeigte ihm das ich an meinem Weißen Amur bereits fleißig am Essen war, und nach einiger Diskussion sah er vielleicht ein, das auch ich trotz meines Bauchumfanges diesen Teller nicht auch noch schaffe.
Schwiegersohn in spe war ja mutig das er mit hier her kam so als Nichtfischesser. Ahnte er schon das es da auch was anderes gab? Beim Blick in die Speisekarte erstrahlte jedenfalls sein Gesicht, und leise fragte er unsere Kleine ob er nicht doch lieber Schnitzel essen darf. Oh je. So war es dann auch, ihm wurde sein geliebtes Wiener Schnitzel gebracht.
Das riesige Schnitzel vom Kalb war mit einer schönen, krossen Panade versehen und angenehm kross und dunkelbraun gebraten. Das Fleisch auch hier schön weich und saftig. Die dazu gelieferten Pommes Frites waren typische TK-Ware, während die Rahmchampignons zwar in der Grundsubstanz auch aus dem Großhandel kamen, die Rahmsoße selbst aber dann doch sehr sahnig und würzig, unserer Meinung nach hausgemacht schmeckte. Also kann man hier nicht nur Fisch, auch Fleisch.
Bei diesen Portionsgrößen waren wir froh keine der doch recht lecker klingenden Vorspeisen genommen zu haben. Mittlerweile war es 13:30 Uhr, unsere Nachfolger warteten nun schon eine halbe Stunde auf ihren Tisch. Sorry, wir konnten da auch nichts dafür. Wir waren letztendlich froh bei der ersten Besetzung dabei zu sein. Denn unsere Nachfolger werden sicher nicht vor 14:30 Uhr ihre Speisen bekommen haben. Da gehe ich dann lieber zum Kaffeetrinken über.
Unser Fazit: wir ließen zu fünft 161,90 € in Dr. Zelders Fischgaststätte in Neudorf bei Wittichenau. Beim Essen würde ich gerne 6 Punkte vergeben, beim Service, auch wenn sich die Mädels und Jungs noch so viel Mühe gaben, komm ich nicht über 2 Punkte hinaus. Vielleicht sind 300 Essen dann doch zu viel für Küche und Service. Wir werden sicher wieder kommen, denn lecker wars. Das nächste Mal wissen wir aber worauf wir uns zeitmäßig einlassen.
PS: sorry das ihr so viel lesen musstet, ich glaube das war hier meine längste Bewertung einer Gastro.
Dr. Zelder ist eine Institution in Ostsachsen. Wer jetzt denkt das es sich hier um einen besonderen medizinischen Spezialisten handelt irrt gewaltig. Ein Spezialist ist Dr. Sebastian Zelder schon, aber auf dem Gebiet der Fischzucht und der damit verbundenen Vermarktung. In der Teichwirtschaft Neudorf bei Wittichenau, welche bereits in 3. Generation betrieben wird, hat er große Zuchtteiche in denen Karpfen, Schleien, Hechte und Zander gedeihen als auch eine eigene Räucherei. Auf vielen Wochenmärkten der Region, aber auch vor den hiesigen... mehr lesen
Dr. Zelders Fischgaststätte
Dr. Zelders Fischgaststätte€-€€€Imbiss, Gaststätte03572570333Neudorf-Teichhaus 46, 02997 Wittichenau
3.5 stars -
"Das Essen top, der Service flop" JenomeDr. Zelder ist eine Institution in Ostsachsen. Wer jetzt denkt das es sich hier um einen besonderen medizinischen Spezialisten handelt irrt gewaltig. Ein Spezialist ist Dr. Sebastian Zelder schon, aber auf dem Gebiet der Fischzucht und der damit verbundenen Vermarktung. In der Teichwirtschaft Neudorf bei Wittichenau, welche bereits in 3. Generation betrieben wird, hat er große Zuchtteiche in denen Karpfen, Schleien, Hechte und Zander gedeihen als auch eine eigene Räucherei. Auf vielen Wochenmärkten der Region, aber auch vor den hiesigen
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die Geschichte des Hauses
Das Haus hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. So war es erst das Logenhaus der Greifswalder Freimaurerloge „Carl zu den drei Greifen", und nachdem die Nazis die Freimaurerlogen verboten hatten, ging das Logenhaus an die hiesige Universität. Diese nutzte es bis in die 70íger Jahre als Klubhaus, bevor es dann von der DDR als „Haus der deutsch-sowjetischen Freundschaft" missbraucht wurde. Nach der politischen Wende scheiterten viele Versuche das Haus zu sanieren, und so verfiel es immer mehr Die jetzige Inhaberfamilie erkannte wahrscheinlich aber den Wert dieses alten Hauses, kaufte es 2009 und ließ es umfassend sanieren.
Biergarten
Heute führt die Familie noch immer das Haus, und es hat sich zu einem angesehenen Restaurant in Greifswald entwickelt. Uns wurde das Restaurant von unseren Ferienwohnungsvermietern empfohlen, und so reservierte ich dort für den Abend einen Tisch.
Greifswalder Logenhaus
Pünktlich waren wir in Greifswald, allerdings gestaltete sich die Parkplatzsuche sehr schwierig. Da wir nirgends fündig wurden, parkten wir letztendlich verbotenerweise auf dem nahen Unigelände. Unsere Tochter ist ja schließlich Student, wenn auch nicht hier. Nachdem wir im fast vollen Restaurant angekommen waren, wurden wir von einem 3-köpfigen jungen, weiblichen Team empfangen. Eine der Damen checkte unsere Reservierung und brachte uns an unseren Platz.
Speisekarte
Die Speisekarte war alsbald zur Hand, und wurde uns gereicht. Dabei gab es auch gleich den Hinweis, dass die Zubereitung der Speisen etwa 30-45 Minuten dauern würde, da zeitgleich eine größere Feier im Haus stattfindet. Ok, wir haben Urlaub und Zeit, aber schön das dies bereits vorher kommuniziert wird.
Für die Getränkebestellung erbaten wir uns erst einmal etwas Zeit, und so konnten wir schonmal in der Speisekarte stöbern. Nach knappen fünf Minuten wurde dann erst einmal die Getränkebestellung aufgenommen.
Getränke:
· 1x 0,5ér Lübzer Pilsner für 4,60 €
· 1x Erdbeer Caipi in der Happy Hour für 6,50 €
· 1x Virgin Colada in der Happy Hour für 6,00 €
Die junge Dame entschwand wieder Richtung Tresen, und so konnten wir nun etwas ausführlicher in der reichhaltigen Karte stöbern. Von Fisch, über Burger, verschiedenste Steaks und Schnitzel bis hin zu Spare Ribs gab es hier so ziemlich alles was in einer gutbürgerlichen Küche geboten wird. Die Preise zu unserem Erstaunen sehr moderat, die Vorsuppen alle unter 5 Euronen, selbst die Hauptspeisen waren nicht über 20 Euro angesiedelt. Einzig die Spare Ribs-all you can eat-waren mit knapp 23 Euro ausgepriesen. Das ist für diese Lage und dieses Haus mehr als in Ordnung.
Getränkeauswahl Lübzer Pils
Nach einigen Minuten kamen nun unsere ersten Getränke an den Tisch, und wir bestellten unsere Speisewünsche. Auf eine Vorspeise verzichteten wir allerdings, gab es doch tagsüber hier und da das ein oder andere Fischbrötchen. So sollte es sein:
Hauptspeisen:
· 1x Crunchy Chicken Burger - 135g saftiges Hähnchenbrustfilet in knackiger Flakes-Panade mit würziger Burger-Sauce, Salat, Tomate, Gurke und Schmorzwiebeln für 13,90 €, zusätzlich als Burgermenü (+ 4,50 €) mit Süßkartoffelpommes (+ 1,00 €) und einer 0,4ér Maracuja-Minze Schorle (+1,40 €) sowie Cheddar Käse (+0,90 €)
· 1x BBE Burger - 200g saftig gegrilltes Rinderhackfleisch mit Remoulade und BBQ-Sauce, Bacon, Ei, Salat, Tomate, Gurke und Schmorzwiebeln 15,20, zusätzlich als Burgermenü (+ 4,50 €) mit Kartoffelspalten und einer 0,4ér Holunder-Minze Schorle (+1,40 €)
· 1x Mexiko Schnitzel - paniertes Schweineschnitzel 200g mit Bacon & Käse überbacken, auf leicht scharfer Texassauce mit roten Bohnen und „Wer es mag mit EXTRA Chili“, inkl. Beilage „Cajun Fries“ für 19,90 €
Nun sollten wir uns also gedulden, und konnten uns in Ruhe im Restaurant umsehen. Dieses ist rustikal eingerichtet. Auf dicken und breiten Stühlen sitzt man auf einem bequemen Lederpolster. An den Wänden stehen ausnahmslos Bänke, welche ebenfalls dick gepolstert sind. Nicht ganz so schlüssig passte in meinen Augen die helle Holzwandverkleidung zu dem dunklen Mobiliar, aber ok, das ist Geschmackssache. Alles sauber und in Ordnung, das ist die Hauptsache.
Gastraum Gastraum
Beim Rundumblick fiel uns auch eine kleine Familie am Nachbartisch auf, deren Sohn immer ungeduldiger wurde. Wie wir mitbekamen, warteten diese nun schon eine Stunde auf ihr essen. Oha, na da sind wir mal gespannt. Aber dann kam Bewegung in die Gaststube. Wahrscheinlich war die größere Feiert bedient, und ehe alle anderen Tische etwas zu essen bekamen, war der kleine Herr am Nachbartisch dran, und so konnte wenigstens er sein Essen schon mal genießen. Dann ging es Schlag auf Schlag, und im Restaurant kehrte Ruhe ein, da mittlerweile alle Tische zu Essen bekamen. Auch wir mussten nicht allzu lange warten, denn nach ca. 45 Minuten, wie angekündigt, waren auch wir an der Reihe. Das ist ja vollkommen in Ordnung.
Duckstein Cocktails
Zwischendurch wurden uns allerdings noch die beiden Getränke, welche zum Burgermenü waren, gereicht. Auch ein weiteres Bierchen, dieses Mal das von mir geliebte Duckstein wurde zwischendurch gebracht.
Was dann geliefert wurde, konnte sich schon einmal sehen lassen. Die Burger riesengroß, die Beilagen reichlich. Unsre Große war heute auf Burger aus, und so bestellte sie sich das Burgermenü mit dem Crunchy Chicken Burger, den Süßkartoffelfritten als Beilage sowie einem großen Getränk, der hausgemachten Maracuja-Minze-Limo.
Crunchy Chicken Burger mit Süßkartoffelpommes
Das Menü gibt es für einen Aufpreis von 4,50 €, die Süßkartoffelfritten kommen noch mal einen Euro mehr, für die große statt der kleinen Limo werden weitere 1,40 € fällig. Diese Preispolitik ist in Ordnung, wird bei großen Burgerketten ja auch so realisiert. Der Burger war in einem weichen, frischen Sesambrötchen untergebracht. Frischer, knackiger Salat, frische Tomaten und Gurkenscheiben sowie ein kleines Häufchen Schmorzwiebeln umsäumten den Patty, welcher hier aus Hähnchenbrustfilet bestand. Das Hähnchenbrustfilet war in einer knusprigen Flakes-Panade gebraten und noch richtig schön saftig, allerdings etwas zu scharf gewürzt. Ich war Anfangs mit den 125 gr. irritiert, aber letztendlich war er ausreichend groß. Die Süßkartoffelfritten so wie sie sein müssen, schön knusprig im Biss.
Crunchy Chicken Burger
Auch meine Frau hatte sich heute den Burger auserkoren. Bei ihr sollte es aber eher der klassische Burger mit einem ordentlichen Rindfleisch Patty sein, und so orderte sie den BBE Burger. Keine Ahnung was diese drei Buchstaben zu bedeuten haben, gut war er auf alle Fälle.
BBE Burger - 200g saftig gegrilltes Rinderhackfleisch mit Remoulade und BBQ-Sauce, Bacon, Ei, Salat, Tomate, Gurke und Schmorzwiebeln
Ebenfalls im Sesambrötchen wurde der Burger geliefert. Der Rindfleisch Patty dick, saftig und angenehm gewürzt. Auch hier wieder frischer, knackiger Salat, frische Tomaten und Gurkenscheiben sowie ein kleines Häufchen Schmorzwiebeln im Burger rund um den Patty, Zusätzlich gab es hier noch gebratenen Bacon und ein dickes Spiegelei dazu auf den Burger drauf. Was für eine Zusammenstellung. Meiner Frau schmeckte es, sie war sehr zufrieden. Die Kartoffelspalten ebenfalls knusprig frittiert, ein gutes Essen.
BBE Burger
Auch ich wollte heute keinen Fisch, mir hatte es das Mexiko Schnitzel angetan. Auch hier wurde mir ein voller Teller präsentiert, gut dass wir keine Vorspeise hatten. Ein großes, dickes Schnitzel lag auf meinem Teller, welches mit reichlich Käse überbacken wurde und zusätzlich mit knusprig gebratenen Bacon Streifen garniert wurde.
Mexiko Schnitzel kross gebratener Bacon
Unter dem Schnitzel eine selbst angerichtete Texassauce aus roten Bohnen, Mais, Paprika und Lauch. Diese Texas Sauce hatte eine angenehme, leichte Schärfe, und wer es mag, der bekommt noch ein Schälchen Chilipulver zum würzen dazu geliefert.
Das Schnitzel selbst war gut gebraten, die Panade Anfangs auch noch schön knusprig, erst mit der Zeit wurde sie ob der Sauce und dem überbackenen Käse matschig. Die Pommes kross und angenehm gewürzt, der Beilagensalat aus frischer Tomate, Gurke und Blattsalat. Senf und Mayo für die Pommes wurden in Portionsbeutelchen extra geliefert.
Ketchup und Mayo im Portionsbeutel
Nach 1 ¾ Stunden waren wir fertig, konnten mit Karte zahlen, und das Lokal verlassen. Vorher besuchten wir aber noch die blitzeblanken Toiletten, welche hier auch für gehbehinderte Personen leicht und ebenerdig zu erreichen ist. Wir waren zufrieden und satt, und unser Auto stand zum Glück noch immer auf den nahen Uniparkplatz.
Unser Fazit: wir ließen zu dritt 84,90 € im Greifswalder Logenhaus. Hier hat alles gepasst. Die Bedienung freundlich, das Essen top. Was will man mehr.