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GastroGuide-User: Bärchen
Bärchen hat L'Auberge Gutshof in 01877 Bischofswerda bewertet.
vor 8 Jahren
"Französischer Charme trifft graue Vorstadt"
Verifiziert

Geschrieben am 06.03.2016
Besucht am 06.03.2016
Ich gebe es zu, mit der Fastenzeit halte ich es nicht ganz so genau. Aber ist das meine Schuld? Kann ich etwas dafür, dass ich mich an den jetzt stattfindenden Kochsternstunden beteiligen muss, mich opfere für die Leser auf Gastroguide?
Heute führte uns der Weg durch Bischofswerda hin zur L ' Auberge. Durch die grauen Regenschleier wirkten die Häuser noch trauriger, aber dann öffnet sich der Blick hin einer in blau gehaltenen Fassade und die Phantasie lässt erahnen, dass der kleine Vorgarten ab dem Frühling hoffnungsvoll erblüht.
Man tritt also ein und das Bild wandelt sich. Nett empfangen fanden wir uns im Restaurant wieder. Dieses nennt sich "Le Bonjour", ein wunderbarer Gewölbekeller, Romantik pur, noch unterstrichen durch die Einrichtung mit Holz, gemütlicher Illuminierung, reichlich Kerzen, französische Lebensart feiernde Bilder......
Die Tische sind feierlich eingedeckt, gestärkte Tischdecken und Servietten, Gläser.... So wünscht man es doch. Und die Küchenchefin, Frau Weßollek, hat ihre Lehr- und Wanderjahre in Frankreich verbracht.
Natürlich schauten wir auch in die Karte, die entsprechend den verschiedenen Regionen Frankreichs Essen und Weine zuordnet.
Wir entschieden uns aber für das KSS Menü in 4 Gängen, wegen der Automobilisten leider nur ein Mal mit Weinbegleitung (44,00/67,00€). Ein Jammer, schon allein, wenn man ohne Wein zuhören musste, mit welcher Hingabe und blumigen Worten Herr Mitschke die gut gewählten Weine beschrieb.
Nach einem köstlichen Gruß aus der Küche, von dem mir besonders die zarten Stückchen Entenbrust erinnerlich sind, ging es mit dem Menü los.
Wachtelbrust aus dem Ofen, Chorizo und Filet vom Perlhuhn auf Linsensalat, in Tomatenkoriandervinaigrette.
Klingt prima und mutig, denn Wachtel gerät schnell trocken. Dem war nicht so, sondern uns wurde ein perfekter Gaumenschmaus geboten, bei dem die einzelnen Zutaten auf das Beste harmonierten. Und wir konnten in Ruhe Bissen für Bissen genießen, da die warmen Teller vorhielten.
Nun ein sehr netter Zwischengang: Jakobsmuschel nach Art der Provence auf Fenchellauchfondant mit einem Reis aus der Carmargue. Auch hier wieder als Augenschmaus angerichtet, mit netten Worten erklärt. Die Jakobsmuscheln perfekt zart, leicht haftender Reis, knackig bissfesten Gemüse. Alle erfreuten wir uns und wären des Lobes voll.
Und freuten uns auf den Hauptgang, der als " das Beste vom Reh in Rotweinjus, Gemüseensemble nach Laune der Küchenchefin und Pürree von der Kartoffel mit Perigordtrüffeln" beschrieben wurde. Und die Laune schien bestens zu sein, dem Essen nach zu urteilen. Ein wunderbar sämiges, leicht stückiges Püree mit dem Geruch und dem Geschmack von Trüffeln, zartes dunkles Fleisch ( Filet und Ragout ), dazu die perfekte Sauce. Reh veredelt, dazu zarte Blätter von Grünkohl und feine Möhrschen. Als optisches Highlight eine Figur aus Brandteig. Sehr schön!
Den krönenden Abschluss bildete "Delice von schwarzer Schokolade und Beerenobst".
Die Beschreibung erspare ich mir lieber, schließlich wart ihr nicht dabei und ich will nicht zu viel Neid wecken. Also nur kurz ein Wort: genial!
Nach diesem wunderbaren Essenserlebnis wünsche ich dem Team nun viele neue und zahlreiche Gäste, sie haben es sich verdient! Vielleicht auch im Frühjahr, wenn der idyllische Garten wieder genutzt werden kann.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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